Neue Musik / Musikfeature / SoundArt: Die Radiowoche vom 08.03. bis 14.03.2021
Neue Musik und Musikfeatures in der Kalenderwoche 10. Besonders zu empfehlen: Sa, 13.3.2021 – 22:04 bis 00:00 | WDR 3 — WDR 3 Open Sounds: Kernklangwerke – Kompositionen reagieren auf Reaktorkatastrophen
Alle bekannten Stream-, Web- und RSS-Adressen deutscher Sender finden sich bei Stefan Hetzel.
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- nmz-Podcastpartnerin Irene Kurka
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nmz-Podcastpartnerin Irene Kurka ::: neue musik leben
Zeitgenössische Musik ist stets aktuell und facettenreich. Als innovativer Bestandteil der Musikwelt nimmt neue Musik einen wichtigen Platz ein. Die Sopranistin Irene Kurka gibt in diesem Podcast ihre über Jahre gewonnene Expertise weiter. Sie erklärt, wie die verschiedenen neuen Spieltechniken, Musikstile und Kompositionstechniken zusammenhängen und funktionieren und welche großartigen Möglichkeiten sie bieten. Irene Kurka zeigt anhand von Analysen, Tipps und Interviews mit erfolgreichen und interessanten Persönlichkeiten aus dem Bereich der zeitgenössischen Musik, wie du als KünstlerIn in der neuen Musik authentisch und erfolgreich sein kannst. Dieser Podcast soll dazu beitragen, die zeitgenössische Musik bekannter zu machen.
Dieser Podcast erscheint alle 14 Tage am Dienstag. Mittlerweile sind 3 Bücher zum Podcast bei ARE erschienen.
Deep Dive Folgen mit Moritz Eggert, Silke Aichhorn, Holger Falk u.a. auf Patreon:
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Mit freundlicher Unterstützung der „neuen musikzeitung“, dem Kooperationspartner von „neue musik leben“.
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Intro und Outro: Improvisationen von Irene Kurka, Frederike Möller, Marko Kassl, Burkart Zeller
Cover: Carina Brinkmann, Foto: Tanja de Maan
Artistic director rainy days Festival in Luxembourg
The composer Catherine Kontz is the artistic director of rainy days Luxembourg since 2022. She talks about how she curates, how she brings the audience to the festival and everything that is unique at rainy days.
This podcast is a cooperation with rainy days Philharmonie Luxembourg.
https://www.philharmonie.lu/en/programme/2024-25/festival-overview/rainy-days-2024-0000013e00000470
cooperating with Neue Musikzeitung
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mo – 08.03.2021
23:03 bis 00:00 | SWR 2
SWR2 JetztMusik: „Die Natur kennt keinen Viervierteltakt“ – Ökomusikalische und bioakustische Perspektiven auf die Neue Musik
Von Anna Schürmer. Gleichmäßige Metren und marschierende Rhythmen gehören in die menschliche Sphäre, genauso wie temperierte Stimmungssysteme. Die Natur aber kennt keinen Viervierteltakt und Vögel sind die Primadonnen der Atonalität. Entsprechend könnte man argumentieren, dass sich in der polytonalen und polyrhythmischen Anlage der meist als hochartifiziell reflektierten Neuen Musik die wildwüchsige Natur spiegelt. – Eine zoomusikalische und bioakustische Hör-Expedition mit (post)human(istisch)en Perspektiven von Anna Schürmer.
23:03 – 24:00 | Ö1
Komponistinnen-Schwerpunk des Rostrum of Composers – Eine Komponistinnen-Ausgabe des Song-Contests der Neuen Musik (1)
Es ist der Song-Contest der Neuen Musik: Seit mehr als 65 Jahren ist das International Rostrum of Composers (IRC) die weltweit reichweitenstärkste Plattform zeitgenössischer Musik. Jedes Jahr senden Radiostationen von Australien bis Serbien, von Argentinien bis Taiwan mehr als 800 Mal Werke, die bei diesem jährlichen Wettbewerb eingereicht worden sind.
Die 67. Ausgabe musste auf 2021 verschoben werden. Das schafft Zeit, um einem Manko zumindest ansatzweise entgegenwirken zu können. Von den mehr als 600 Kompositionen, die die Radiostationen seit 1955 eingereicht haben, stammen nur 7 Prozent von Frauen. Daher hat der Organisator des Rostrum of Composers, das International Music Council mit Sitz in Genf, die teilnehmenden Länder dazu eingeladen, jeweils ein herausragendes einer Komponistin einzusenden, die nie zum Rostrum vorgeschlagen worden ist. Die Ö1 Musikredaktion hat „Una Strofa di Dante“ von Luna Alcalay eingereicht. Die Zusammenschau dieser Aufnahmen wird als „Hidden Treasures Mixtape“ den Radiostationen zur Verfügung gestellt, „Zeit-Ton“ präsentiert die Auswahl in zwei Sendungen. Gestaltung: Irene Suchy
di – 09.03.2021
00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Neue Musik: Doppelsinnig: Klangkunst – Skulpturen und Räume für Augen und Ohren
Von Stefan Fricke. Seit 1980 mehren sich Artefakte im Grenzbereich von neuer Musik und bildender Kunst. Sie sensibilisieren Hör- wie Sehsinn.
00:10 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Bayerische Komponisten
Josef Anton Riedl: „Paper Music“ (Michael Lenz, Michael Hirsch, Performer; Zoro Babel, Klangregie); Zoro Babel: „Gebts tags e-tortur!“ (Zoro Babel, Elektronik); Christoph Reiserer: „Differenzen“ (Carin Levine, Flöte; Stefan Blum, Vibrafon; Zoro Babel, Elektronik); Helga Pogatschar: Aus „Inanna“ (Merit Ostermann, Bettina Koziol, Gesang; Claudia Matussek, Obertongesang; Dijana Boskovic, Flöte; Veaceslav Cernavca, Klarinette; Roland Merz, Violoncello; Jochen Brennich, Orgel; Marika Falk, Perkussion; Helga Pogatschar, Elektronik); Gunnar Geisse: „rhythm changes“ (Gunnar Geisse: Laptop-Gitarre); Sandeep Bhagwati: Aus „Die Gesänge der Ghat-Biwa“ (Regina-Maria Gromes, Sopran; Ernst-Wolfgang Lauer, Bariton; Andreas Fischer, Bass; SWR Vokalensemble Stuttgart: Rupert Huber); Vladimir Chekasin/Sebi Tramontana/Maria Schiano/Vladimir Tarasov: „Blue“ (Vladimir Chekasin, Flöte, Klavier; Mario Schiano, Saxofon; Sebi Tramontana, Posaune, Flügelhorn, Reeds; Vladimir Tarasov, Schlagzeug); Tom Sora: „Destillationen“, Drei Angriffe (Tom Sora, Midi-Klavier); Josef Anton Riedl: „Mix Fontana Mix III“ (Jelle Meander, Michael Lentz, Giovanni Fontana, Sigune von Osten, Sprecher; Erwin Stache, Midiräder)
21:00 bis 22:00 | NDR Kultur
neue musik: Der Komponist Aribert Reimann wird 85 Jahre alt
Von Margarete Zander. Beim Lesen von Gedichten und Hören von Musik von Rainer Maria Rilke bis Robert Schumann erspürt Aribert Reimann einen Kosmos noch lange nicht ausgeschöpfter Gefühle und Leidenschaften und bringt sie in seiner Musik zum Glühen. Sängerinnen und Sänger lieben es, diese verführerischen Töne durch ihren Körper fließen zu lassen und ganz damit eins zu werden.
22:05 bis 23:00 | BR-KLASSIK
Horizonte: Unspielbarkeit – Geschichten aus der Grenzzone
Von Theresa Beyer. Das Wort „Unspielbarkeit“ tritt nie alleine auf, sondern immer immer in Gesellschaft: „An der Grenze zur Unspielbarkeit“, „fast unspielbar“ oder: „dieses oder jenes Stück galt lange als unspielbar“. Das zeigt bereits: Unspielbarkeit ist ein Phänomen, das schwer zu fassen und unangenehm zu beschreiben ist – denn mag ein Komponist oder eine Komponistin damit auch noch so gerne kokettieren, im Kern geht es immer auch ums Scheitern. „Horizonte“ spürt dem Problem der Unspielbarkeit nach und fragt: Wie kommt es zu Unspielbarkeit? Wer ist eigentlich Schuld, InterpretIn oder KomponistIn? Führt höhere Komplexität wirklich zu höherem Genuss? Und wie kommt ein vermeintlich unspielbares Werk am Ende doch noch auf die Bühne? GesprächspartnerInnen sind Dieter Ammann, Bettina Berger, Susanne Blumenthal, Ludger Brümmer, Christian Fausch, Andreas Häfliger und Carolin Widman.
23:00 bis 00:00 | rbbKultur
MUSIK DER GEGENWART: Ultraschall Berlin – Festival für neue Musik 2021
Mit Eckhard Weber. Seit zehn Jahren besteht das Ensemble Experimental als Solistenensemble für Musik mit Live-Elektronik. Die Mitglieder sind als Solist*innen dem SWR Experimentalstudio, dem das Ensemble angegliedert ist, eng verbunden. Das ursprünglich geplante Programm, das gleichzeitig das erste Konzert im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten 50 Jahre Experimentalstudio sein sollte, musste verschoben werden, da das Ensemble pandemiebedingt nicht nach Berlin reisen konnte. Das Ensemble Experimental hat jedoch exklusiv für Ultraschall Berlin ein Alternativprogramm für die Ausstrahlung im Radio produziert.
23:03 – 24:00 | Ö1
Komponistinnen-Schwerpunk des Rostrum of Composers – Eine Komponistinnen-Ausgabe des Song-Contests der Neuen Musik (2)
Es ist der Song-Contest der Neuen Musik: Seit mehr als 65 Jahren ist das International Rostrum of Composers (IRC) die weltweit reichweitenstärkste Plattform zeitgenössischer Musik. Jedes Jahr senden Radiostationen von Australien bis Serbien, von Argentinien bis Taiwan mehr als 800 Mal Werke, die bei diesem jährlichen Wettbewerb eingereicht worden sind.
Die 67. Ausgabe musste auf 2021 verschoben werden. Das schafft Zeit, um einem Manko zumindest ansatzweise entgegenwirken zu können. Von den mehr als 600 Kompositionen, die die Radiostationen seit 1955 eingereicht haben, stammen nur 7 Prozent von Frauen. Daher hat der Organisator des Rostrum of Composers, das International Music Council mit Sitz in Genf, die teilnehmenden Länder dazu eingeladen, jeweils ein herausragendes einer Komponistin einzusenden, die nie zum Rostrum vorgeschlagen worden ist. Die Ö1 Musikredaktion hat „Una Strofa di Dante“ von Luna Alcalay eingereicht. Die Zusammenschau dieser Aufnahmen wird als „Hidden Treasures Mixtape“ den Radiostationen zur Verfügung gestellt, „Zeit-Ton“ präsentiert die Auswahl in zwei Sendungen. Gestaltung: Rainer Elstner
mi – 10.03.2021
00:10 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Fränkische Komponisten
Stefan Hippe: „Annacamento“ (ars nova ensemble nürnberg: Werner Heider); Eberhard Klemmstein: Sonate (Sylvia Reichardt, Violine; Jan Cap, Klavier); Uwe Strübing: „The Love Songs of Ennod Toile“, op. 35 (Ensemble Dirrekt: Hans Dirr); Helmut Bieler: „Sounding Colours“ (Akademie-Quartett Nürnberg); Claus Kühnl: „Offene Weite …“ (Michinori Bunya, Kontrabass; Catherine Vickers, Klavier)
20:04 bis 21:00 | hr2-kultur
Kaisers Klänge – Musikalische Entdeckungsreisen – Von der Gosse ins Konzert – Astor Piazzolla und der Tango
Zunächst war es ihm peinlich, Tango zu spielen, galt der doch als Musik aus den Gossen von Buenos Aires. Später wurde er berühmt mit dem von ihm geschaffenen Tango Nuevo.
Mit ihm eroberte Astor Piazzolla den klassischen Konzertsaal. Der neue Tango war nicht mehr zum Tanzen, sondern zum Zuhören gedacht. Er verband Volkstümliches, Klassik, Jazz und Neue Musik. Im Zentrum aber stand fast immer das Bandoneon seines Schöpfers. Zum 100. Geburtstag wagen Kaisers Klänge noch einmal den Tangoschritt mit Astor Piazzolla.
21:00 bis 22:00 | NDR Kultur
Chormusik: Klänge aus Mähren
Von Eva Schramm. Chormusik von Dvorák, Janácek, Martinu u.a. NDR Chor / Ltg.: Klaas Stok
23:03 bis 00:00 | SWR 2
SWR2 JetztMusik: ECLAT mit dem Ensemble ascolta – Uraufführung von Günter Steinke beim ECLAT-Festival für Neue Musik in Stuttgart
Von Leonie Reineke. E.T.A. Hoffmanns „Der Sandmann“ ist bis heute ein beliebter Klassiker der Schauerliteratur. Auch der Musikwelt bot die 1816 erschienene Erzählung – sicherlich aufgrund ihrer besonderen Vielschichtigkeit und Intensität – immer wieder Stoff für Adaptionen. Für das Ensemble ascolta hat der Komponist Günter Steinke nun eine neue, umfangreiche Komposition auf Basis der Erzählung entwickelt: „Die expressive Kraft und die Polyvalenz des Inhalts“, so Steinke, „lassen in mir eine dunkle und zugleich schrille, geräuschhafte Klangwelt entstehen, die zum Instrumentarium des Ensemble ascolta gut passt“.
23:03 – 24:00 | Ö1
Rückblick, Vorschau und aktuelle Veröffentlichungen – Zeit-Ton Magazin
Jeden Mittwoch präsentieren wir Ihnen ausgesuchte Veranstaltungstipps für die kommenden sieben Tage und die spannendsten Neuveröffentlichungen. Gestaltung: Marlene Schnedl
do – 11.03.2021
00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Neue Musik: Wolfgang Motz
„Aufzubrechen … Ins Offene…“ für Klarinette und Streichtrio (1983/84); ensemble recherche | „Canto del cosmonauta“, Elektroakustische Musik (2019) auf das gleichnamige Gedicht von Asteria Fiore | „Krypsantes“ für Computerklänge, Orchester und Chor (1995-2000) auf Texte von Hesiod und Eduard Mörike. SWR Vokalensemble Stuttgart. Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR. Leitung: David Robert Coleman
00:10 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Bayerische Komponisten
Isabel Mundry: „Schwankende Zeit“ (Ensemble Musikfabrik: Emilio Pomàrico); Hans Posegga: Klavierkonzert (Hans Posegga, Klavier; Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks: Rudolf Alberth); Hermann Regner: Acht Duette (Gerhard Zank, Rupert Buchner, Violoncello); Joachim Ludwig: „Constellation Nr. 5“ (Joachim Ludwig, Klavier)
19:05 bis 20:00 | BR-KLASSIK
KlassikPlus: 75 Jahre „La mer“ – Maritime Chansons der Zwanziger- bis Achtzigerjahre
Im Februar jährt sich der Todestag von Charles Trenet zum zwanzigsten Mal. Dass der Sänger, Schauspieler, Komponist, Dichter und Maler – nicht nur in seiner französischen Heimat – noch immer bekannt, ja unsterblich ist, liegt vor allem an einem einzigen Lied: „La mer“, das er 1946 – also vor 75 Jahren – erstmals einspielte. Die Sendung lädt aus diesem Anlass ein zu einem auch nachdenklichen Blick auf diesen nur scheinbar immer schelmisch-fröhlichen Sänger in einem Land, das in Krieg und Nachkriegszeit geradezu süchtig nach harmloser Unterhaltung war. Und das – vielleicht gerade deshalb – einem homosexuellen Sänger das Leben auch mehr als schwer machen konnte. Gleichzeitig gibt es viele musikalische Schätze aus der französischen Chansongeschichte der 1920er- bis 80er Jahre zu entdecken. Denn „La mer“ war und ist vielleicht das berühmteste Lied über Meer, Strand und Schiffe, aber bei weitem nicht das einzige! Eine Sendung von Marco Vörös
20:04 bis 21:30 | hr2-kultur
verbergen und schützen | Musik mit und über Masken (2)
Das Virus Covid-19 hält uns in Schach: gesellschaftlich und privat, physisch und psychisch. Nasen- und Mundbedeckungen, sogenannte Corona-Masken gehören längst zum Alltag in diesen schwierigen Zeiten. Masken sind gelegentlich auch ein Thema in der Musik, nicht nur, wenn es um Karneval oder Kostümbälle geht.
Bernd Alois Zimmermann (1918-1970): „Présence“ (1961). Ballet blanc en cinq scènes (mit Texten von Paul Pörtner) für Violine, Violoncello und Klavier; ernhard Hamann, Violine; Siegfried Palm, Violoncello; Hans Priegnitz, Klavier; Thomas Köhler, Sprecher; Katherina Gerstner, Sprecherin – (Aufnahme der Uraufführung am 8. September 1961, Darmstadt, Mathildenhöhe – im Rahmen der Darmstädter Ferienkurse durch den Hessischen Rundfunk) | Toru Takemitsu (1930-1996): „Corona“ for pianist(s) (1962); David Tudor, Klavier; Yuji Takahashi, Klavier – (Aufnahme: 24. Oktober 1962, Tokio, Sogetsu Art Center) | Bent Sørensen (* 1958): „The Masque of the red death“ (1989/90) für Klavier; (nach der gleichnamigen Erzählung von Edgar Allan Poe); Rolf Hind, Klavier – (Aufnahme: 2. März 2011, Potton Hall, Großbritannien, Studioproduktion) | Michael Nyman: „Corona“ aus „Six Celan Songs“ (1990); Ute Lemper, Gesang; Michael Nyman Band; Dirigent: Michael Nyman – (Aufnahme: 1991, Abbey Road Studios, London) | Vykintas Baltakas (* 1972): „(co)ro(na)“ für Ensemble (2005), Ensemble Musikfabrik, Dirigent: Etienne Siebens – (Aufnahme: 3. März 2006, WDR Funkhaus am Wallrafplatz, Köln) | David Parsons: „Corona“ (2008). Elektronische Musik. (Aufnahme: 2008, Studioproduktion, Arizona)
Um die Gattung Klaviertrio zu fördern, beauftragt 1960 der Hessische Rundfunk den Komponisten Bernd Alois Zimmermann mit der Kreation eines entsprechenden Werkes. Und dem Literaturkenner Bazi, wie die Kölner einen ihrer Lieblingskomponisten neuer Musik gern nennen, gelingt mit seinem Stück „Présence“, das sowohl konzertant als auch szenisch als Ballett aufführbar ist, etwas sehr Originelles. Geige, Cello und Klavier repräsentieren in diesem Trio drei literarische Figuren: Don Quichotte (von Cervantes), Molly Bloom (von James Joyce) und Ubi Roi (von Alfred Jarry). Zudem soll jeder Instrumentalist sein Gesicht verbergen: mit der Maske der griechisch-römischen Erdgottheit Gaia bzw. Tellus (Cello), mit einem Tapirkopf (Klavier) und der Geiger mit Goldhelm plus Visier. Uraufgeführt wurde das skurrile Werk 1961 bei den Darmstädter Ferienkursen in einer speziellen Hörfunk-Realisation, in der die von Paul Pörtner verfassten Regieanweisungen nicht wie sonst fürs Live-Publikum visualisiert, sondern dank zweier Sprecher zu hören sind.
„Corona“, derzeit ein Wort berechtigter Angst, Furcht und Wut, benennt in älteren Zusammenhängen ganz andere Sachverhalte: den Siegeskranz, die Krönung oder – in der Musik – die Fermate, eine mithin weitaus längere Präsentation des Klanges als die eigentlichen Notenzeichen vorschreiben. Also halten, aushalten, sich anders verhalten – das sagt die Fermate, die notierte Corona. Und einige Komponisten haben in ihren zwischen 1962 und 2008 entstandenen Stücken dazu ganz eigene Haltungen eingenommen.
20:04 bis 21:30 | SR2 KulturRadio
Mouvement
21:30 bis 22:30 | hr2-kultur
Neue Musik | Werkzeuge der Neuen Musik – Das Orchester Teil 2 von 3
Von Michael Rebhahn. Zwar hat sie vereinzelt auch Konzepte einer nur denkbaren oder einer bloß sichtbaren Musik hervorgebracht, doch nach wie vor sind die allermeisten Partituren des 20./21. Jahrhunderts emphatisch dem Klang verpflichtet. Dazu bedarf es wie eh und je spezieller Werkzeuge. Neben den Stimmen von Frau, Mann und Kind sind das die klassischen Orchester-Instrumente, zudem viele andere: Wiederentdeckungen aus Renaissance und Barock, etwa Blockflöte und Cembalo, Erfindungen wie das Präparierte Klavier, die Doppeltrichter-Trompete, den Synthesizer oder die Glissando-Flöte, Neuentdeckungen wie die japanische Sho, zahlloses Schlagwerk aus aller Welt und aus dem Alltag sowie endlich in die ernste Kunst integrierte Instrumente aus der eigenen Volksmusik, darunter Akkordeon, Mandoline und Zither. In einer mehrteiligen Sendereihe begeben sich viele hr2-Autorinnen und -Autoren auf Spurensuche, sprechen mit exzellenten Interpreten über ihr Klangwerkzeug, mit Instrumentenbauern über neue Anforderungen, mit Komponisten über das Wie und Warum der erweiterten Spielmöglichkeiten und präsentieren die wichtigsten Werke, teils höchst außergewöhnliche Musikstücke.
22:05 bis 23:00 | SWR 2
SWR2 Hörspiel-Studio: kasperl am elektrischen stuhl – Von Konrad Bayer
Mit: Franz Schuh; Musik: Hannah Hinsch; Regie: Philip Scheiner; (Produktion: ORF 2020)
Mit der Kraft des anarchischen Humors subversiv gegen die Ordnungen der Macht, die Macht der Systeme anzutreten – das war das künstlerische Programm des österreichischen Dandys und Schriftstellers Konrad Bayer, der 1964 Suizid beging. In Bayers scheinbar schreiend blöden Protagonisten Kasperl bietet er eine farbenfrohe Synthese moderner gesellschaftspolitischer Auseinandersetzungen. Kasperl und die Frauen: ein Irrlicht im Irrgarten. Kasperl und das Theater: ebenso. Kasperl und die Wahrheit, Kasperl und die Presse, „kasperl“ und er selbst: Nur Täuschung ist für ihn Gewinn. Denn: Zu täuschen und getäuscht zu werden hält das Rückgrat in Form.
22:05 bis 23:00 | BR-KLASSIK
Horizonte: Mit dem Chor des Bayerischen Rundfunks, Ltg.: Howard Arman
Arvo Pärt: „Miserere“; „Which was the son of …“; „The deer’s cry“; „And I heard a voice“
23:03 – 24:00 | Ö1
„sonic blue“ von Angélica Castelló – Die imaginäre Unterwasserwelt „sonic blue“ von Angélica Castelló
Die Vereinten Nationen haben mit 1. Jänner dieses Jahres das Jahrzehnt der Meeresforschung für Nachhaltige Entwicklung ausgerufen, denn die Lebewesen in unseren Ozeanen stehen vielfach unter Druck. Die Überdüngung, der schleichende Sauerstoffverlust, die Überfischung, die Versauerung, das Einschleppen invasiver Arten, die Plastik- und Lärmverschmutzung, – das sind nur einige der vielen Probleme, die das ökologische Gleichgewicht in unseren Ozeanen zusehends aus der Balance bringen.
Im Rahmen des Ö1 Schwerpunktes „Patient Ozean“ präsentieren wir Ihnen „sonic blue“, eine Komposition von Angélica Castelló, die 2013 im Zuge eines Kompositionsauftrages für das ORF musikprotokoll im steirischen herbst entstanden ist.
Es ist in zweierlei Hinsicht eine Auseinandersetzung mit dem Tiefgründigen, wenn Angélica Castelló das Publikum mit auf die Reise in ihre imaginäre Unterwasserwelt „sonic blue“ nimmt. Das Meer übt auf die Komponistin und Musikerin seit jeher eine große Faszination aus. Und es symbolisiert für sie das Unterbewusste. Die klangliche Basis von „sonic blue“ bilden Field Recordings, die Castelló gemeinsam mit der Biologin Heike Vester im Sommer 2013 in den Gewässern rund um die nordnorwegische Inselgruppe Lofoten aufgenommen hat. Vester leitete dort in dem Fischerdorf Henningsvær die von ihr gegründete Organisation „Ocean Sounds“, die sich der Erforschung von Meeressäugern und dem Schutz der marinen Umwelt widmet. Mittlerweile operiert „Ocean Sounds Norwegen“ von Bodo aus, ein zweiter Stützpunkt befindet sich in Deutschland. Gestaltung: Susanna Niedermayr
fr – 12.03.2021
00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Klangkunst: Kurzstrecke 107 – Feature, Hörspiel, Klangkunst – Die Sendung für Hörstücke aus der freien Szene
Zusammenstellung: Julia Gabel, Marcus Gammel, Ingo Kottkamp und Johann Mittmann. Produktion: Autor*innen / Deutschlandfunk Kultur 2021. Länge: 56’30. (Wdh. v. 25.02.2021)
Ungewöhnlich und nicht länger als 20 Minuten: Heute unter anderem mit einem Stück, das den Sound von glatten Werbespots perfektioniert hat.. Außerdem: Neues aus der „Wurfsendung“ mit Julia Tieke.
00:10 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Bayerische Komponisten
Johannes X. Schachtner: „Symphonisches Protokoll“ (Ensemble Zeitsprung: Markus Elsner); Peter Schammberger: Sonate d-Moll (Peter Schammberger, Orgel); Karl Norbert Schmid: „Es blühen drei Rosen“ (Markus Geitner, Knabensopran; Regensburger Domspatzen: Roland Büchner); Anonymus/Karl Norbert Schmid: „Erfreue dich, Himmel“ (Siegfried Huber, Tenor; Ein Chor; Münchner Streichersolisten; Nymphenburger Bläsersolisten: Franz Schachtner); Karl Norbert Schmid: “Wir weihn der Erde Gaben“ (Hubert Huber, Orgel; Chorkreis St. Quirinus Rosenheim: Rolf Hamberger); „Ein Haus voll Glorie schauet“ (Eberhard Kraus, Orgel; Chor der Kirchenmusikschule Regensburg: Karl Norbert Schmid); Matthias Schmitt: „Agnus Dei“ (Evgeniya Kavaldzhieva, Marimba; Bachchor der St. Johanniskirche Würzburg: Christian Kabitz); Gordon Sherwood: Klavierkonzert, op. 107 (Masha Dimitreva, Klavier; Bayerisches Landesjugendorchester: Werner Andreas Albert)
19:05 bis 20:00 | BR-KLASSIK
Das Musik-Feature: „Der Revolutionär des Tango“ – Ein Porträt zum 100. Geburtstag des Komponisten und Bandoneon-Virtuosen Astor Piazzolla
Von Eva Blaskewitz. „Meine Musik mag gefallen oder nicht, aber niemand wird ihre Qualität leugnen. Sie ist gut instrumentiert, sie ist neuartig, sie riecht nach Tango, und deshalb wirkt sie auf der ganzen Welt attraktiv.“ An Selbstbewusstsein hat es Astor Piazzolla nie gemangelt. Weder dem kleinen Jungen, der mit seiner Gang die Straßen von Lower Manhattan unsicher machte, noch dem jungen Bandoneonisten, der ins Orchester des berühmten Aníbal Troilo drängte. Bei Nadia Boulanger in Paris wollte sich Piazzolla zum „ernsthaften“ Komponisten à la Bartók und Strawinsky ausbilden lassen. Aber die große Pädagogin zeigte ihm, wo seine eigentliche Begabung lag: Zurück in seiner Heimat Buenos Aires, provozierte er die Tango-Welt mit Stücken, die von klassischer Musik und Jazz, später sogar von Rock und Elektronik beeinflusst waren – Stücke eher für den Konzertsaal als für den Tangosalon. Die konservative Szene in Buenos Aires hat ihm das zeit seines Lebens nicht verziehen, er wurde angefeindet und bedroht, erlebte einen Wechsel von Höhenflügen und Niederlagen. Aber Piazzolla ging unbeirrt seinen eigenen Weg – der ihn zu einem der bedeutendsten Musiker des 20. Jahrhunderts machte. – Ein Porträt zu Piazzollas 100. Geburtstag am 11. März 2021.
21:05 bis 22:30 | Bayern 2
Hörspiel: hör!spiel!art.mix: „Heidi Hoh“ von Rene Pollesch
Mit Nina Kronjäger, Christine Groß und Claudia Splitt. Regie: René Pollesch. DLR/WDR 1999
Die Vermischung der Bereiche Arbeit und Zuhause als Radikal-Soap. Wir sind zuhause bei Heidi Hoh, das heißt eigentlich an ihrem Tele-Arbeitsplatz, oder doch eher auf einer Kaffeefahrt, die in ihrem Wohnzimmer stattfindet. Heidi Hoh weiß langsam nicht mehr, wo sie ist. Ist hier der Homeservice zu Hause oder Mercedes-Benz? Oder finden die geschlechtsspezifischen Zuschreibungen der Architekten in ihrem „Wohnraum“ Ausdruck? Ihr Privatleben ist ein Betrieb, und der Markt ist ihre zweite Natur. Die Konzerne nehmen Speed, und die Verortungsprobleme verbreiten sich wie eine Epidemie. Da ist auch eine Bank, die kein zu Hause mehr hat, sondern virtuell um die Welt rast und ab und zu hysterisch wird, zum Beispiel auf Pressekonferenzen, auf denen sie immer wieder behaupten muss, dass sie einen Standort hat.
René Pollesch, geb. 1962, Autor, Regisseur, ab 2021 Intendant der Berliner Volksbühne. Theaterstücke u.a. Stadt als Beute (2001/02), 24 Stunden sind kein Tag (2002), Schändet eure neoliberalen Biographien! (2005), Take the Villa and run! (2020). Weitere Hörspiele Heidi Hoh arbeitet hier nicht mehr (DLR 2001), Heidi Hoh 3. Die Interessen der Firma können nicht die Interessen sein, die Heidi Hoh hat (DLR 2002), Tod eines Praktikanten (DLR 2007).
22:03 bis 23:00 | Deutschlandfunk Kultur
Musikfeuilleton: Poetische Luftbilder – Der Musikschriftsteller Heinrich Eduard Jacob
Von Georg Beck. Heinrich Eduard Jacob (1889-1967) gehörte zu den wichtigsten Musikjournalisten und Feuilletonisten der Weimarer Republik. Er überlebte die KZ-Internierung und konnte 1939 emigrieren. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte er nach Europa zurück und machte sich einen Namen mit geschliffen formulierten Musikerbiographien, u.a. über Haydn, Mozart und Mendelssohn.
23:03 – 24:00 | Ö1
Spielräume Nachtausgabe: Astor Piazzolla zum 100.Geburstag
Der argentinische Bandeon-Spieler und Komponist Astor Piazzolla hätte am 11.März seinen 100. Geburtstag gefeiert. Der 1992 verstorbene Piazzolla gilt als der Begründer des „Tango Nuevo“, einer Weiterentwicklung des argentinischen Tangos. Er selbst hat über diesen „neuen Tango“ folgendes gesagt: „Der „Tango Nuevo“ ist eine Fortsetzung des traditionellen gesungenen Tangos, der als Tanzmusik gespielt wurde. Dieser neue Musikstil beginnt in Buenos Aires und verdankt alles der Erarbeitung neuer Rhythmen, Melodien und Betonungen, die der heutigen Welt angehören. Während die Musiker der traditionellen Tango-Orchester jahrelang dieselben Stücke und Arrangements spielten, hatte ich meinen Spaß daran, neue Musik zu machen. Kritiker und Musiker versuchten, den neuen Tango zu zerstören, aber es gelang ihnen nicht.“ Die Spielräume Nachtausgabe würdigt einen der gleichermaßen populärsten wie auch bedeutendsten Komponisten des 20.Jahrhunderts. Gestaltung: Klaus Wienerroither
sa – 13.03.2021
14:05 bis 15:00 | BR-KLASSIK
Das Musik-Feature: „Der Revolutionär des Tango“ – Ein Porträt zum 100. Geburtstag des Komponisten und Bandoneon-Virtuosen Astor Piazzolla
Von Eva Blaskewitz. „Meine Musik mag gefallen oder nicht, aber niemand wird ihre Qualität leugnen. Sie ist gut instrumentiert, sie ist neuartig, sie riecht nach Tango, und deshalb wirkt sie auf der ganzen Welt attraktiv.“ An Selbstbewusstsein hat es Astor Piazzolla nie gemangelt. Weder dem kleinen Jungen, der mit seiner Gang die Straßen von Lower Manhattan unsicher machte, noch dem jungen Bandoneonisten, der ins Orchester des berühmten Aníbal Troilo drängte. Bei Nadia Boulanger in Paris wollte sich Piazzolla zum „ernsthaften“ Komponisten à la Bartók und Strawinsky ausbilden lassen. Aber die große Pädagogin zeigte ihm, wo seine eigentliche Begabung lag: Zurück in seiner Heimat Buenos Aires, provozierte er die Tango-Welt mit Stücken, die von klassischer Musik und Jazz, später sogar von Rock und Elektronik beeinflusst waren – Stücke eher für den Konzertsaal als für den Tangosalon. Die konservative Szene in Buenos Aires hat ihm das zeit seines Lebens nicht verziehen, er wurde angefeindet und bedroht, erlebte einen Wechsel von Höhenflügen und Niederlagen. Aber Piazzolla ging unbeirrt seinen eigenen Weg – der ihn zu einem der bedeutendsten Musiker des 20. Jahrhunderts machte. – Ein Porträt zu Piazzollas 100. Geburtstag am 11. März 2021.
22:04 bis 00:00 | WDR 3
WDR 3 Open Sounds: Kernklangwerke – Kompositionen reagieren auf Reaktorkatastrophen
Strahlende SoundArt aus Fukushima und Tschernobyl – Nuclear-Boy: Von Markus Aust und Gerhard Schick; Realisation: die Autoren; Produktion: WDR 2012 | Wermutstropfen: Von Jacob Kirkegaard; Realisation: der Autor. Produktion: WDR 2011
Nuclear-Boy ist ein kleines Comic-Atomkraftwerk, das im Jahr 2011 Kindern in Japan erklärte, die Havarie des Kernkraftwerks in Fukushima sei nur ein winziger Störfall, ein kleiner stinkender Haufen, und die großen Brüder Harrisburg und Tschernobyl seien ja viel schlimmer. Eine ordentliche Windel – schwupp – schon ist alles wieder gut verpackt. Eine spezielle Variante der Beruhigungsrhetorik – aber auch hierzulande übten sich Lobbyisten nach Reaktorkatastrophen immer wieder im Sound der Beschwichtigung. Die Klangwelt der Atomunfälle ist eine andere: Sirenengeheul, gespenstische Stille, zögerlich vorgetragene Schadensmeldungen, hektisch rennende Uniformierte, Befehle und Flüche. „Nuclear-Boy“ ist ein Remix verstrahlter Medienlandschaften und radioaktiver Klangwolken zwischen Aktionismus und Fassungslosigkeit. Originalaufnahmen aus internationalen Atom-Ruinen treffen auf den medialen Soundtrack zum GAU. Markus Aust, geboren 1967 in Recklinghausen, ist Komponist für Film, Fernsehen, Bühne und Konzert. Außerdem Kurzfilme und Installationskunst. Gerhard Schick, geboren 1970, arbeitet als Filmautor, Kameramann und Cutter.
Wermutstropfen: Der Name des Unglücksorts Tschernobyl (der eigentlich Beifuß bedeutet) wird oft irrtümlich mit Wermut übersetzt. Die Verwechslung führte u. a. zu der populären Anschauung, die Reaktorkatastrophe sei in der biblischen Offenbarung (8,11) vorausgesagt worden. Dort heißt es: „Und der Name des Sterns heißt Wermut. Und der dritte Teil der Wasser wurde zu Wermut, und viele Menschen starben von den Wassern, weil sie bitter geworden waren.“ Der dänische Medienkünstler Jacob Kirkegaard knüpft im Titel seiner Komposition „Wermutstropfen“ daran an und kontrastiert Aufnahmen aus aktiven finnischen Kernkraftwerken mit Dokumenten gespenstischer Stille aus einer Kirche und einem Schwimmbad in Tschernobyl. Jacob Kirkegaard, geboren 1975 in Dänemark. Studium an der Kunsthochschule für Medien, Köln. Medienkünstler, Musiker und Klangtheoretiker. Zahlreiche Ausstellungen, Konzerte, Filmmusiken, Radioarbeiten und CD-Veröffentlichungen.
22:05 bis 22:50 | Deutschlandfunk
Atelier neuer Musik: Transkulturelle Avantgarde – Das Berliner Trickster Orchestra
Von Sophie Emilie Beha. Trickster sind mythologische oder volkstümliche Charaktere, die ob ihres intellektuellen Talents und geheimen Wissens konventionelle Regeln missachten. Sie stören die göttliche, vermeintlich universelle Ordnung. Sie stehen für die Mehrdeutigkeit des Lebens und die Bedeutung von Nachahmung und Verwandlung für kulturelle Innovation. In gleicher Weise arbeiten die künstlerischen Leiter Cymin Samawatie und Ketan Bhatti. Seit 2013 fügen sie verschiedene europäische und asiatische Traditionen zusammen und gehen einen Weg, auf dem Musikerinnen und Musiker verschiedenster Herkunft eine gemeinsame zeitgenössische Sprache entdecken. Das Kollektiv spielt in wechselnden Besetzungen und vereint Neue Musik, Klassik, Elektronik, Jazz, Pop, Hip-Hop und Improvisation.
23:00 bis 00:00 | hr2-kultur
The Artist’s Corner | Frauke Eckhardt: MoiréTex
Luftmoleküle, Materialien, Waren oder Daten strömen in unterschiedlicher Dynamik und Dichte um den Globus. Ihre Vernetzung bildet Strukturen und Muster aus.
Ebenso die Überlagerungen verschiedener Netze. Sie zeigen sich oft als Orte von Clustern oder der Leere oder als Gebiete dichten Nebels. Leichte Verschiebungen der Netze ergeben indes einen lebendigen Moiré-Effekt. Als Ausgangspunkt ihres Hörstücks „MoiréTex“ wählte die 1968 in Frankfurt geborene Klangkünstlerin Frauke Eckhardt – sie lebt in Saarbrücken und lehrt in Köln an der KHM – die moderne Textilindustrie, die das produziert, was uns den Aufenthalt in weiten Teilen der Welt erst ermöglicht: den Stoff, Resultat aus der Vernetzung einzelner gesponnener Fäden loser Materialien.
so – 14.03.2021
13:04 bis 14:00 | hr2-kultur
Kaisers Klänge – Musikalische Entdeckungsreisen – Von Raben und Untoten – Schauerliches mit Edgar Allan Poe
Die Horrorgeschichten von Edgar Allan Poe haben ganze Generationen von Lesern das Gruseln gelehrt. Aber auch die Musikliebhaber lassen sich von Poes schwarzer Romantik in Schauer versetzen, egal ob in der Oper, im Rock- oder im Kammerkonzert.
Denn wenn die Untoten durchs Haus von Usher geistern, wenn der rote Tod seine gierigen Krallen ausstreckt oder wenn ein verräterisches Herz lärmend laut pocht, dann ist das alles mit Musik noch einmal so schön.
22:00 bis 00:00 | Bremen Zwei
Klassikwelt in concert
Aus der Reihe „Harmonien der Welt“ sendet Radio Bremen einen Mitschnitt aus dem Jahr 2020 mit dem Bandoneon-Spieler Marcelo Nisinman und seinem Ensemble.
22:08 – 22:55 | Ö1
Neue Musik auf neuen Wegen: Zeitgenössische Musik in Zeiten der Pandemie – was geht verloren, was nehmen wir mit?
Die Maßnahmen der Bundesregierung treffen die freie Musikszene sowie KomponistInnen und Verlage besonders hart. Noch sind die Auswirkungen der Pandemie auf das zeitgenössische Musikschaffen nicht in vollem Umfang abzusehen. Ein Jahr nach dem ersten Lockdown ziehen wir mit VertreterInnen verschiedener Musikszenen Zwischenbilanz und versuchen nachzugehen, was uns die Herausforderungen der letzten Monate gelehrt haben, was von all den Streaming-Konzerten und Online-Formaten bleiben wird und welche Schlüsse aus dem Erlebten zu ziehen sind. Gestaltung: Rainer Elstner
23:03 bis 00:00 | WDR 3
WDR 3 Studio Neue Musik: Erweiterte Potenziale – Streichquartett-Perspektiven (2)
Mit Ausschnitten aus folgenden Werken: Clara Iannotta: You Crawl over Seas of Granite für verstärktes Streichquartett in veränderter Stimmung; JACK Quartet | Sarah Nemtsov: Weggeschliffen für Streichquartett mit Verstärkung und Effekten; Minguet Quartett | Malte Giesen: Divertimento – Veränderung an Oberflächen für Streichquartett und Elektronik; Quatuor Diotima | Lisa Streich: Engel … noch tastend für Streichquartett; Asasello Quartett | Jennifer Walshe: Everything Is Important für Stimme, Streichquartett und Video; Arditti Quartet, Zeynep Gedizlioglu: „Sights of Now“ für Streichquartett und 2 Klaviere
Auch bei der jüngeren Komponistengeneration ist die altehrwürdige Gattung Streichquartett nie ganz aus dem Fokus geraten. Ihre klanglichen und strukturellen Perspektiven werden weiterhin substantiell sondiert und in jüngster Zeit verstärkt durch elektronische und mediale Settings erweitert.
Dabei reiben sich viele Komponistinnen und Komponisten bewusst am tradierten Gewicht der Gattung und ihren geschichtsträchtigen Manifestationen zwischen Haydn und Lachenmann, nehmen in vielfältiger Form zwischen Sublimierung und Ironie kompositorischen Bezug auf den Mythos. Das Streichquartett ist bei Clara Iannotta ein Klangkörper, der in der mikroskopischen Ausdifferenzierung des Ähnlichen erstaunlich neue Hörpotentiale erschließt, bei Sarah Nemtsov und Malte Giesen eine elektronisch angereicherte Traditionsreflektion im sublimen oder subversiven Dialog mit Mozart. Jennifer Walshe schließlich macht das Streichquartett zum Bestandteil einer multimedialen Performance, wo Kunst und soziale Wirklichkeit sich im Modus audio-visueller Reizüberflutung gegenseitig bespiegeln.
Eine Sendung von Dirk Wieschollek.
radiofreak der alten schule. transistor, diode, spule, kondensator. ehemals manipulator:in mehrerer rundfunksendungen.