Neue Musik / Musikfeature / SoundArt: Die Radio-Woche vom 27.08. bis 02.09.2018

Radio Neue Musik. Montage: Hufner
Radio Neue Musik. Montage: Hufner

Neue Musik und Musikfeatures in der Kalenderwoche 35. Schwerpunkte: Kurzstrecke 77, Ernst Helmuth Flammer, Uwe Rasch, Klaus Ospald, Hörspiel des Monats, John Cage-Orgel in Halberstadt, Frank Spilker: Zwei ohne Musik.

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27.08.2018


00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Freispiel: Kurzstrecke 77

Feature, Hörspiel, Klangkunst. Zusammenstellung: Barbara Gerland, Ingo Kottkamp, Marcus Gammel. Produktion: Autorinnen und Autoren/Deutschlandfunk Kultur 2018. Länge: 54’30 (Ursendung)

  • Die armen Fischer – Von Melanie Arns
  • Casablanca Tells – Von Anna Raimondo
  • Mutt Dog – Von Felix Blume

Außerdem: Neues aus der „Wurfsendung“ mit Julia Tieke. Innovatives, Zeitgemäßes, Radiophones aus Feature, Hörspiel, Klangkunst.

  • Was hören Hunde? Der französische Radiomacher Felix Blume klemmt den Vierbeinern Mikros an die Ohren und schickt sie zum Lauschangriff.
  • Was sagt Casablanca? Die italienische Klangkünstlerin Anna Raimondo interviewt ihre Lieblingsstadt.
  • Was machen wir hier eigentlich? Ein Paar treibt auf dem Meer, beobachtet die Fischer und versteht sich selbst nicht mehr.

28.08.2018


00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Neue Musik: Zeitzeichen – Ernst Helmuth Flammers Musik zwischen Architektur und Dekonstruktion

Von Florian Neuner (Wdh. v. 01.10.2013). Der 1949 geborene Komponist plädiert mit seinen Konstruktionen in Krisenzeiten für das Prinzip Hoffnung und schafft Raum für das Schweigen.

00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Bayerische Komponistinnen

Eva Sindichakis: „Ambivalenz“ (Julia Rebekka Adler, Viola; Arno Waschk, Klavier); Tobias PM Schneid: „Madrigali Astralis“ (Raschèr Saxophone Quartet); Nikolaus Schapfl: „Piano Pieces“ (Gereon Kleiner, Klavier); Rudi Spring: „Ich will singen und spielen, so lange ich da bin“, op. 85 (Corinna Pregla, Sopran; Albert Osterhammer, Bassklarinette; Ingolf Turban, Violine; Jessica Kuhn, Violoncello; Maria Reiter, Akkordeon; Rudi Spring, Klavier); Stefan Schulzki: Klaviertrio (Stefan Schulzki, Klavier; Jane Berger, Violine; Felix Seiffert, Violoncello); Minas Borboudakis: Klavierkonzert (Minas Borboudakis, Klavier; Bayerische Kammerphilharmonie: Michael Helmrath)


29.08.2018


00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Fränkische Komponistinnen

Stefan Hippe: „Eine Nacht in Castle Hill“ (Nürnberger Akkordeonorchester Willi Münch e.V.: Irene Kauper-Meyer); Holmer Becker: Divertimento (Othmer Müller, Violoncello; Susanna Arzt, Klavier); Lorenz Schmidt: Concerto ritmico (Carmen Thiergärtner, Petra Tübben, Sabine Spath, Mandoline; Bianca Götz, Mandola; Jürgen Thiergärtner, Lorenz Schmidt, Gitarre); Gustav Gunsenheimer: Gospel-Suite II (Paul Cervenec, Kontrabass; Gustav Gunsenheimer, Klavier; René Steidpner, Schlagzeug; Vocalensemble Pro Musica: Udo Reinhart); Gunter Dornheim: Concerto I (Mitglieder der Nürnberger Symphoniker: Max Loy); Rainer Pezolt: Scherzo, Elegie und Burleske (Antje Gerlof, Flöte; Hans Michael Eckert, Violoncello; Hans-Wolfgang Brassel, Cembalo); Albrecht Gürsching: Oboenkonzert (Günther Passin, Oboe; Amati-Ensemble Berlin); Georg Haider: „Todtentänze“, drei Bagatellen (Nürnberger Akkordeonorchester Willi Münch e.V.: Gerhard Koschel); Ludger Hofmann-Engl: „Lied des Tänzers“ (Ludger Hofmann-Engl, Klavier)


30.08.2018


00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Neue Musik

Klaus-von-Bismarck-Saal, Köln. Aufzeichnung vom 25.02.2018. Mathias Spahlinger: „aussageverweigerung/gegendarstellung“, zwei kontra-kontexte für doppelquartett | Joseph Lake: Concerto für präpariertes Klavier und Ensemble (Uraufführung) | James Dillon: „from Pharmakeia: Circe“ für 16 Spieler (Uraufführung). Ensemble Musikfabrik. Leitung: Peter Rundel

00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Bayerische Komponistinnen

Bernd Scholz: „Silesiana“ (SWR-Rundfunkorchester Kaiserslautern: Emmerich Smola); Heinz Störrle: Konzert F-Dur (Engelbert Schmid, Horn; Richard Steuart, Konradin Groth, Trompete; Michael Stöhr, Posaune; Hans Joachim Sordel, Tuba; Münchner Rundfunkorchester: Werner Andreas Albert); Hermann Zilcher: Fünfzehn kleine Lieder nach den Hey-Speckterschen Fabeln, op. 37 (Annette Dasch, Sopran; Carl-Heinz März, Klavier); Hans Melchior Brugk: Klavierkonzert Es-Dur, op. 50 (Hildegard Stenda, Klavier; Münchner Rundfunkorchester: Dieter Roßberg); Herbert Blendinger: Fagottkonzert, op. 28 (Detlef Kühl, Fagott; Münchner Rundfunkorchester: Heinz Wallberg)

22:05 bis 23:00 – BR-KLASSIK
Horizonte: Studio für Musik

Klaus Ospald: „a sei“ (Andriy Bandurin, Barnabàs Völgyesi, Domen Marn, Moritz Roelcke, Rhea Paschen, Elisa Marchetti, Klarinette); „Entlegene Felder II“ (Ensemble Phorminx)


31.08.2018


00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Klangkunst: Phantomspeisung – Von Felix Kubin

Produktion: BR 2017. Länge: 47’03. In verschiedenen Experimenten nähert sich Felix Kubin dem Wesen des Mikrofons.

Es markiert die Grenze zwischen bewegter Luft und elektromagnetischen Wellen, zwischen Gegenwart und Erinnerung, zwischen realer und künstlicher Welt; es ist die Lanze der Reporterin, das Phallussymbol des Rocksängers, das Lauschorgan des Geheimdienstes: Das Mikrofon. In diversen Experimenten versucht Felix Kubin, seinem Wesen näher zu kommen. Das Versuchsobjekt wird besungen, beschworen, beschimpft, übersteuert, durch den Dreck geschleift, vom Dach geworfen oder auch einfach nur sich selbst überlassen. Was bleibt, ist das Echo der Welt. The microphone is the message.

Felix Kubin, geboren 1969 in Hamburg, ist Musiker, Komponist und Autor, realisiert Hörspiele, Kurzfilme, Theaterstücke. Er ist Spezialist für elektro-akustische Experimente, futuristische Popmusik und Performances. 1998 gründete er das Plattenlabel „Gagarin Records“. Produktionen für Deutschlandradio: „Syndikat für Gegenlärm“ (2001), „Säugling, Duschkopf, Damenschritte“ (2010).

00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Bayerische Komponistinnen

Dieter Acker: Violinkonzert Nr. 1 (Saschko Gawriloff, Violine; Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks: Georg Schmöhe); Walter von Forster: „Divertimento ballàbile“ (Stuttgarter Bläserquintett); Nicolas Economou: „Kinderlaunen“ (Nicolas Economou, Klavier); Kurt Brüggemann: „Sessanta corde“ (Münchner Philharmoniker: Kurt Striegler); Karl Erhard: Toccata und Fuge d-Moll (Anton Göttler, Orgel)

21:05 bis 22:30 | Bayern 2
hör!spiel!art.mix: Thomas Melle: Bilder von uns

Mit Max von Pufendorf, Nico Holonics, Sebastian Blomberg, Oliver Urbanski, Cristin König, Eva Meckbach und anderen. Komposition: Hans Platzgumer. Bearbeitung und Regie: Steffen Moratz. Deutschlandradio/NDR 2017

„Was habe ich erlebt? Wissen Sie, was Sie erlebt haben? Ich nicht.“ Ein Mann, noch keine 40 Jahre alt, erfolgreicher Manager eines Großunternehmens, wird von einem Nacktfoto aufgeschreckt. Es landet aus dem Nichts heraus auf seinem Mobiltelefon: er als zehnjähriger Junge. Wer hat ihm das geschickt? Erinnerungsbilder aus seiner Schulzeit drängen in sein Bewusstsein. Katholisches Elite-Internat, Fotoshooting im Umkleideraum, im Park, Berührungen? Er war sicherlich nie Opfer von sexuellem Missbrauch. Oder doch? Er sucht Kontakt zu drei Klassenkameraden. Einer von ihnen könnte der Absender des Fotos sein. Seine Suche nach Antworten entwickelt sich zu einem komplexen, bedrängenden Psychokrimi, einem Kampf um Recht und Unrecht und die Deutungshoheit über die eigene Vergangenheit, das eigene Leben. Thomas Melle war selbst Schüler auf dem Bonner Aloisiuskolleg, an dem 2010 Fälle von sexuellem Missbrauch bekannt wurden.

Thomas Melle, geb. 1975 in Bonn, Theater- und Romanautor. Auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises mit „3000 Euro“ (2014) und „Die Welt im Rücken“ (2016). Theaterstücke u.a. „Bilder von uns“ (2016). Weitere Hörspieladaptionen: „Vier Millionen Türen“ (DRS 2006, mit Martin Heckmanns), „Ännie. Eine Romantik“ (NDR 2017).

22:00 bis 22:30 | Deutschlandfunk Kultur
Einstand: Wo neue Lieder wachsen – Der Kirchheimer Liedersommer


01.09.2018


20:05 bis 22:00 | Deutschlandfunk
Hörspiel: Hörspiel des Monats – Meine Erinnerungen reißen mich in Stücke

Frei nach Motiven aus Mary Shelleys biografischen Notizen. Von Cristin König. Regie: der Autor. Komposition: Friederike Bernhardt. Mit Julika Jenkins, Patrick Güldenberg, Veronika Bachfischer, Trystan Pütter, Sebastian Schwarz, Steven Scharf, Max Urlacher. Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2018. Länge: 69’24‘

Begründung der Jury der Akademie der Darstellenden Künste: „Das Monster spricht. Schauspieler Steven Scharf verleiht ihm die schmeichelnde Stimme eines Liebhabers, der sich sicher ist, dass aller vorgetragener Widerstand gegen ihn nur pro forma geleistet wird. Weil die Bindung zu seiner Schöpferin ewig währt: „ich bin aus deiner Seele rausgesprungen,“ erinnert es Mary Shelley gleich im Prolog von Cristin Königs Hörspiel ‚Meine Erinnerungen reißen mich in Stücke‘. Und als sich die früh gealterte Shelley, gespielt von Julika Jenkins, ziert und der Ehre der Autorschaft widersetzen will, beharrt das Monster, aufdringlich, penetrant, unwiderstehlich: „deine Seele hast du mir eingehaucht“. Nein, aus dieser süßen Gefangenschaft wird es seine Schöpferin ebenso wenig entlassen, wie es ihr die Frage beantwortet, warum alle tot sind: ihr geliebter Percy, Lord Byron, John Polidori, die ganze Gesellschaft, aus deren Gesprächen in der Villa Coligny am Genfer See ‚Frankenstein‘ entstanden war, in jener Nacht im Sommer 1816 …

‚Meine Erinnerungen reißen mich in Stücke‘ ist Hörspiel des Monats Juni. Auf packende und zugleich hochliterarische Weise spürt Autorin König damit – in mokanter Umkehr einer trivialen biografistischen Herangehensweise – dem Einfluss des Werks aufs Leben der Autorin nach, und weckt deren Erinnerung mittels einer faszinierenden Montage aus Bonmots, Gewaltfantasien, Zitaten und Gedichtauszügen der teuren Toten, ganz wie Shelleys Romanheld sein Geschöpf aus Leichenteilen zusammenfügt. Durch realistische Geräusche (Flügelschlagen, Donner, Kaminknistern) entstehen Klanglandschaften, die sich, dank Friederike Bernhardts diskreter Kunst mal unterlegt, mal durchkreuzt von artifiziellen atmosphärischen Sounds, von Cellospiel und elektronisch bearbeiteten Gesängen in Gedächtnis- und Seelenräume verwandeln, durchweht von subtilem Grauen. Dieser Umgang mit literarisch-kulturellem Erbe und seiner Last musealisiert es nicht, sondern belebt es geradezu unheimlich und fesselt die Hörer.“

Die Deutsche Akademie der Darstellenden Künste in Frankfurt am Main zeichnet jeden Monat ein Hörspiel aus den Produktionen der ARD-Anstalten aus. Die Entscheidung über das HÖRSPIEL DES MONATS trifft eine Jury, die jeweils für ein Jahr unter der Schirmherrschaft einer ARD-Anstalt arbeitet. Am Ende des Jahres wählt die Jury aus den 12 Hörspielen des Monats das HÖRSPIEL DES JAHRES.

22:05 bis 22:50 | Deutschlandfunk
Atelier neuer Musik: Die wilde Energie des Körpers – Der Bremer Komponist Uwe Rasch

Von Hanno Ehrler. Wenn er ein Stück beginnt, entwirft der 1957 geborene Komponist Uwe Rasch zunächst ungewöhnliche Situationen für die Interpreten. Der Pianist spielt mit dem Kopf, die Schuhe des Schlagzeugers sind am Bühnenboden festgenagelt, oder eine Tänzerin wird an den Füßen aufgehängt. Die Handlungen, die dann folgen, erzeugen die eigenwilligen Klangwelten von Uwe Raschs Werken. Viele Stücke des in Bremen lebenden Komponisten sind in gewisser Weise musiktheatrale Projekte. Die Bühnensituationen, die Aktionen der Musiker und die Klänge stehen gleichwertig nebeneinander. Dabei interessiert sich der Komponist besonders für den Körper. Er ist der ästhetische Dreh- und Angelpunkt seiner Arbeit. Er habe etwas Unkontrollierbares, sagt Uwe Rasch, und er lasse sich nur bis zu einem gewissen Grad beherrschen. Wird diese Grenze überschritten, dann betreten wir neue und unerforschte Erfahrungsräume für das Sehen und das Hören.


02.09.2018


17:04 bis 18:00 | hr2-kultur
Kaisers Klänge: So langsam wie möglich – Die John Cage-Orgel in Halberstadt

„As slow as possible – So langsam wie möglich“, lautet die Spielanweisung von John Cage für sein Orgelstück Organ². In der Halberstädter Burchardikirche hat man das wörtlich genommen.

Am 5. September 2001 begann dort eine Aufführung des Cage-Stückes, die erst 2640 beendet sein soll. Kaisers Klänge pendeln zwischen den langen Tönen von Organ² und anderen Cage-Kompositionen, zwischen Klängen und Stimmen aus Halberstadt.

15:05 bis 16:00 | Bayern 2
Hörspiel: Frank Spilker: Zwei ohne Musik

Mit Frank Spilker, Birgit Minichmayr, William Cohn, Sibylle Berg, Martin Bross, Gregor Höppner, Achim Knorr und anderen. Komposition: Frank Spilker. Regie: Claudia Johanna Leist. WDR 2017

Im Zentrum der Geschichte steht Wolfgang bzw. seine problematische Beziehung zu Claire. Der Moment des Rückblicks ist ein scheinbar auswegloser. Wolfgang befindet sich in einem abstürzenden Flugzeug: „Ich habe mir einen Flugzeugabsturz immer anders vorgestellt. Irgendwie aufregender. Ästhetischer. Schneller. Man hat so verdammt viel Zeit. Das Ding will und will einfach nicht auf dem Boden aufschlagen.“ Aber so ein Flugzeugabsturz kann nur dann genossen werden, wenn es ein virtueller ist. Und so entwickelt sich das Hörspiel mit viel Musik und eigens komponierten Songs zwischen virtuellen Ausflüchten aus dem Alltag und der alltäglichen Breitseite des Lebens.

Frank Spilker, geb. 1966 in Herford. Musiker und Schriftsteller, Gründer der Band „Die Sterne“. Werke u.a. Filmsoundtrack zu „Dunckel“ (1998), Debüt-Roman „Es interessiert mich nicht, aber das kann ich nicht beweisen“ (2013). Mitwirkender im BR-Hörspiel „Der König des westlichen Schwungs“ (2004).

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seit 1997 chefökonom der kritischen masse und netzbabysitter der nmz.