Wo sind die Autorinnen im Namen der Akademie Deutscher Musikautoren?
Wunderbar, dass 2017 wundervolle Persönlichkeiten für den Deutschen Musikautorenpreis nominiert wurden. Schön, dass 2017 die großartige Olga Neuwirth für „Sinfonik“ nominiert wurde. Im Vergleich zu 2016 aber in der E-Musik die einzige Komponistin. Letztes Jahr waren zwei Frauen für den Nachwuchspreis vorgeschlagen, von denen Jagoda Szmytka ihn abräumte, in den anderen E-Musik-Kategorien immer mindestens eine Komponistin, von denen aber keine gewann.
2015 war als einzige E-Frau Adriana Hölszky nominiert und gewann sogar in der Kategorie „Orchester“ , was auch der günstigere Kategorientitel als heuer „Sinfonik“ wäre, auch wenn für mich Olga Neuwirth die originäre Gutav-Mahler-Nachfolgerin ist, nur im 21. Jahrhundert klingt „Orchester“ treffender als die engere „Sinfonik“.
2014 waren Charlotte Seither und Isabel Mundry nominiert und gewannen in ihren Kategorien. 2013 in E keine Frau, 2012 nur im Nachwuchsbereich Sarah Nemtsov, 2011 auch keine, 2010 vier Kolleginnen, von denen Carola Bauckholt und Rebecca Saunders Preisträgrinnen waren, 2009 waren drei E-Komponistinnen nominiert.
Regelmäßig ausgeglichen nominiert sind in den E-Musik-Kategorien Frauen nicht, dafür manchmal sehr stark und obendrein auch Gewinnerinnen. Und als Nominierte automatisch Mitglieder in der Akademie Deutscher Musikautoren. Wenn sie so stark sind, warum heißt die mit dem Preis konstituierte Institution auch nicht gleich Akademie Deutscher Musikautorinnen und Musikautoren? Als Kind des 21. Jahrhunderts wäre dies eigentlich eine zu erwartende Selbstverständlichkeit.
Angesichts der fantastischen Preisträgerinnen könnte man das auf einfachen Wege 2017 noch nachholen, bevor der Festakt stattfindet. Das würde dazu noch die PR erhöhen und die Modernität der Akademie unter Beweis stellen. Es muss ja nicht die „Komponierenden“- oder „Urhebenden“-Akademie werden.
Mit dem Kürzel ADMM wäre es getan. Oder wenn wir schon mäkeln: AMMD, denn es gewannen ja auch Persönlichkeiten, die nicht nur „deutsch“ als Nationalität führen, sondern vor allem „in Deutschland tätig“ sind. Das ergäbe: Akademie der Musikautorinnen und Musikautoren in Deutschland, oder Deutsche Akademie der Musikautorinnen und Musikautoren als DAMM. Da so viele kreative Geister Mitglied der Akademie sind, könnte ihnen doch etwas gut klingendes dazu einfallen.
Komponist*in
Es ist für professionelle Aussenseiter in der normalen Welt ausserhalb Deutschlands eine merkwürdige Erfahrung, Frau Neuwirth als „originäre Gutav-Mahler-Nachfolgerin“ bezeignet zu sehen in einem Land das sich als ‚Kulturnation‘, mit einer reichen Aufführungstradition versehen, profilieren will. Nur in einem Gehirn, das von dem Unterschied zwischen Klang und Ton keine Ahnung hat, kann eine solche idee aufkommen.
https://www.youtube.com/watch?v=FmWslEUpf9s
http://www.futuresymphony.org/the-music-of-the-future/
Die Betrachtung der peinlichen Deutschsprachigen Klangkunstobsession fühlt sich alsob man in einem Königspalast einen düsteren Keller entdeckt, wo alle schmutzige und gefährliche Haustiere unsichtbar für den Hof betreut werden.
Werter Herr Borstlap, wenn Sie die depressive Gehässigkeit Ihrer Kommentare auch in Musik umsetzen würden, fragt man sich, wann endlich Ihre Oper „Rumpelstilzchen“ erscheint. Schön, dass Sie bereits vor meinem Dahinscheiden mein Hirn einer Autopsie unterziehen ließen. Ich wiederum frage mich nach dem Tomatenfaktor Ihrer Ohren: wenn Sie nicht den Einbezug von Kunst- und Gebrauchsmusik bei Mahler hören und feststellen, dass Olga Neuwirth meisterlich Inner- und Außermusikalisches in ihren Werken verbindet, dann muss ich mich fragen, ob Sie Beethoven seine späten Streichquartette schlecht gemacht hätten, da er doch nicht mehr nach Vorklassik klingt? Wenn Ihnen Oper zu hoch, habe ich auch nichts gegen ein Rumpelstilzchen-Singspiel, hier mal zur Einstimmung Ernie und Bert: https://www.youtube.com/watch?v=4leKDQ-TnBw
Lieber Alexander, das ist komisch, danke…… Aber siehst du nicht wie kindisch deine Reaktion ist, und so überdeutlich von Nachkriegsbewältigungsproblematik bedingt? Kritik am Modernismus, in welchen Form ist egal, wird vom Deutschen Klangkunststandpunkt immer als ‚Unverständniss‘ und ‚Intelligenz- und Geschmackmangel‘ gedeutet, klar, weil es unmöglich sein soll dass Verständniss zu Ablehnung leitet. So einfach ist die Klangkunstwelt. Schade… die Neue Musik Zeitung hätte es doch, als beabsichtigtes seriöses Magazine (?), besser vedient. Vielleicht sollst du es nochmals versuchen? Uebrigens – nur zu deiner Aergernis – mein Buch erlebt seine 2. Herausgabe bei Dover Publ. NY diesen August, für einen billigen Preis (paperback). Es steht darin etwas über Deutschland dass vielleicht einiges deiner eigenen Reaktionen erklären kann.
Und noch einiges bemutigendes:
http://subterraneanreview.blogspot.nl/2016/12/scruton-at-donaueschingen-festival.html
http://johnborstlap.com/was-ist-deutsch/#more-1476
http://subterraneanreview.blogspot.nl/2015/11/be-liberated.html
PS …. Es gibt noch mehr: http://johnborstlap.com/germany-and-new-classical-music/