Elbphilharmonie: Verschwörungstheorie zur Kostenexplosion
Elbphilharmonie: Verschwörungstheorie zur Kostenexplosion
Wie wir seit 9/11 wissen, ergibt sich Wahrheit nicht mehr aus Fakten, sondern Interpretation von Bildern. Verschwörungsspezialisten haben nun den Skandal in Planung und Kostenexplosion der Hamburger Elbphilharmonie aufklären können. Als die Architekten Herzog und de Meuron ihr Modell präsentierten, war die Kostensteigerung eigentlich schon in der Wellenform des Daches sichtbar. Vielleicht entging das den damaligen Betrachtern, wenn sie vor allem die Ansicht von der Westseite im Blick hatten und man mehr an einen flügelöffnenden Schwan als die Welle denken wollte. An Schwäne auf der Außenalster erinnerte man sich lieber als die Wellen der Sturmflut.
Spätestens als das zweidimensionale Logo der Elbphilharmonie bekannt wurde, hätte man die von Anfang prophetisch implementierte Verzehnfachung der Kosten in den Nullerjahren von veranschlagten 77 Mio. Euro auf 789 Euro 2017 sehen können. Und die Prophetie wäre noch weiter gegangen. Denn die Form des Philharmoniedaches folgt der Vermehrung der Geldmenge in der Eurozone bis heute seit der Währungseinführung 2002.
Welche Schlussfolgerungen lassen sich daraus ziehen? Wird man vielleicht mal aus Formen von BER Berliner Wahlergebnisse vorausgesagt ablesen können? Wird die Anzahl der für Stuttgart 21 erfolgten Baumaßnahmen was über Flüchtlingszahlen aussagen? Werden die produzierten Knödelmengen der letzten im Münchner Pfanni-Werk hergestellten Kartoffelspeisen was über die Kosten des neuen Münchner Konzertsaales aussagen? Was soll es! Lasst uns lieber standardmäßig über Weinberg- oder Schuhschachtelkonzertsäle streiten und uns danach bei Labskaus und Weißwurst, meinetwegen auch Veggie-Gyros, wieder versöhnen.
Komponist*in
„Seid umschlungen, Millionen“ erhält hier eine ganz neue Bedeutung.