Notation, Verlegerbeteiligung, Fuck-Tisch: Bad-Blog-Of-Musick-Wochenrückblick KW 49

RIP. Foto: Hufner
RIP. Foto: Hufner

Man weiß nicht recht, auf welches Pferd der Deutsche Musikfuckrat gesetzt hat, es war jedenfalls ein lahmes. Irgendwer hat da mal wieder Kinsey und McKinsey durcheinander gebracht wie es schein. Aufmerksamkeit wollte man. Die hat man jetzt auch. „Fuck You 1Falt“.

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Postfaktisch! Tritratrulala

Und da kriechen die Hyperbohlen aus den Nestern wie die Traditionsonkels mit Siegfried Matthus. Man muss mal wieder die Kultur retten – also macht man sie kaputt. Das ist also der Fortschritt im Marketing – oder es ist eine verlängerte Form von „Mit Fried und Trump fahr ich dahin“. Meeeeh. Mit dem umgekehrten, aber genauso blöden Argument kann man dem Deutschen Musikrat mit Merkel entgegentreten: „Wenn ein Freihandelsabkommen mit den USA Hunderttausende Menschen auf die Straße bringt, aber die so grausamen Bombardierungen auf Aleppo so gut wie keine Proteste auslösen, dann stimmt irgendwas nicht“, sagte Angela Merkel. Deutscher Musikrat, nehmt dies.

Notationsprobleme

Bad-Blogger Moritz Eggert in der aktuellen nmz zu Fragen der Notation im Kompositionsunterricht:

„Eines der Hauptthemen meines Unterrichts ist ein ganz und gar kunstfremdes: die Notation von Musik. Daher fühle ich mich manchmal wie ein Literaturprofessor, der vor allem über Rechtschreibung reden muss. (…) Die „Orthographie“ von Musik wurde in den letzten Jahrhunderten vornehmlich durch die Drucklegung und damit durch die Kunst des Notensatzes bestimmt. In manchen Dingen gibt es tatsächlich daher ein „richtig“ oder „falsch“, andere wiederum sind Frage der Auslegung oder sogar eines nationalen Stils.“

Man muss da immer wieder drauf hinweisen. Aber am Ende hätte man da ja Verlage und professionelle Notensetzerinnen, die einem zur Hand gehen. Oder? Moment. Da bin ich jetzt aber in der falschen Zeit gelandet.

Verlegerbeteiligung bei der GEMA

Und das bringt uns zum Thema „Verlegerbeteiligung bei der GEMA“. Die steht ja zur Debatte und bleibt gleichwohl irgendwie verschwommen. Für  die nmz habe ich da ein Stück geschrieben. Worum geht es? Wen betrifft es? Was kann man machen? Warum schweigen so viele mitbetroffene Urheberinnen? Etc. „Wenn sich nichts ändert, ändert sich viel – und zwar auf dem Rücken aller Beteiligten!“

Zu dem Deal zwischen YouTube und der GEMA hat Andreas Kolb den Justiziar der GEMA, Tobias Holzmüller befragt: Ein Beschluss mit Pilotcharakter. Die gute Nachricht: „Für die Nutzer ändert sich zweierlei: Erstens wird die Verfügbarkeit des Repertoires viel breiter, weil die Sperrtafeln von YouTube entfallen. Umgekehrt ist es so, dass – zumindest soweit die Rechte der GEMA betroffen sind – kein Uploader das Urheberrecht verletzt. Insofern herrscht Rechtssicherheit. Was die GEMA nicht einräumen kann, sind Rechte, die wir nicht wahrnehmen. Also Repertoire, welches die GEMA nicht vertritt, etwa Bearbeitungs- oder Filmherstellungsrechte.“ Ansonsten windet sich der Justitiar ein wenig durch die Fragen hindurch. Aber allein für den gefetteten Satz ist alles Bingo.

Probieren wir mal gleich.

Und sonst?

PS:

Das Ende des Internets, wie wir es kennen? Ja, wir legen immer noch Links auf die Seiten, die wir mögen. Dabei droht immese Gefahr: Warum heise online keine Links zum Landgericht Hamburg setzt.  Also Obacht!

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seit 1997 chefökonom der kritischen masse und netzbabysitter der nmz.