Discovering Blitzstein (Folge 1)
Auf dem Bild ist der Komponist Marc Blitzstein zu sehen. Ein bedeutender, komponierender, Klavier spielender, politisch sich engagierender Dandy der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in den USA.
Doch Blitzstein lebte auch wenige Monate in Berlin. Er war gerne in Deutschland, er liebte viele deutsche Komponisten – und überhaupt die „abendländische Musikkultur“. Doch in Europa – immerhin studierte er kurzzeitig bei Arnold Schönberg in Berlin und später bei Nadia Boulanger in Paris – ist er heute fast völlig vergessen.
Nach Berlin kehrt Blitzstein Mitte März 2015 zurück. Genauer: Ans Konzerthaus Berlin, wenn sein nur 15-minütiger Einakter „Triple-Sec. Die Sünde des Lord Silverside“ – 1929 gar ins Deutsche übersetzt – nach fast 100 Jahren seine Europäische Erstaufführung feiert.
Diesen höchst-originellen und parodistisch herrlich überzeichneten Opernsketch entdeckte ich vor ungefähr zwei Jahren mit Hilfe der Kurt-Weill-Foundation in den USA wieder. Ich freue mich, in den kommenden Tag mehr verraten zu dürfen…
Arno Lücker wuchs in der Nähe von Hannover auf, studierte Musikwissenschaft und Philosophie in Hannover, Freiburg - und Berlin, wo er seit 2003 lebt. Er arbeitet als Autor (2020 erschien sein Buch »op. 111 – Beethovens letzte Klaviersonate Takt für Takt«, 2023 sein Buch »250 Komponistinnen«), Moderator, Dramaturg, Pianist, Komponist und Musik-Satiriker. Seit 2004 erscheinen regelmäßig Beiträge von ihm in der TITANIC. Arno Lücker ist Bad-Blog-Autor der ersten Stunde, Fan von Hannover 96 und den Toronto Blue Jays.