Die 20 lustigsten Komponistennamen (Folge 1)
PLATZ 20
Johann „Das Auto“ Jeep (1582-1644)
Johann Jeep wurde 1582 in der Autostadt Dransfeld (bei Göttingen) geboren. Schon früh begeisterte er sich für alles, was „Brumm“ machte, so für die (damals noch einheimischen) Waldbären. Nach Stationen an den Autobahnraststätten „Nürnberg“ und „Altdorf bei Nürnberg“ („Ausgezeichnete Premium-Raststätte“!) ging es weiter über den Brenner nach Italien. Dort lief es für Jeep aber in Sachen Verkehr leider nicht so rund. 1613 fuhr Jeep dagegen seinen ersten großen Erfolg ein: er gewann die Deutsche Kapellmeisterschaft der Weikersheimer Hofkapelle (bekannt durch die „24 Stunden von Weikersheim“). Hier in Weikersheim entstanden zahlreiche geistliche Werke für die regelmäßigen Motorradgottesdienste, so die Kantaten „Wie schön leuchtet der Mercedes-Stern“ und „Nun tanket alle flott“.
PLATZ 19
Jacobus Clemens „Vaterschaftstest“ non Papa (ca. 1512-ca. 1555)
Der Vater von Jacobus Clemens non Papa ist gänzlich unbekannt. Clemens selbst wurde vermutlich um 1510 im niederländischen Middelburg in eine Familie von läufigen Kiffern hinein geboren. Der äußerst attraktive Komponist legte sich seinen Nachnamen sehr wahrscheinlich selbst zu, um etwaigen Unterhaltsansprüchen prophylaktisch entgegenzuwirken. Nach außen gab sich non Papa äußerst bedeckt, so ist über sein Leben so gut wie überhaupt nichts bekannt, außer dass er circa 600 Frauen zwischen Amsterdam und Brügge geschwängert haben soll. Aber selbst das wird von zahlreichen ungebundenen Musikwissenschaftlern bis heute geleugnet.
PLATZ 18
Henri-Joseph „Schoko“ Rigel (1741-1799)
Der aus dem Main-Tauber-Kreis stammende Heinrich-Joseph Rigel erhielt seine ersten schmackhaften Lektionen von seinem Vater, dem Konditormeister Georg Caspar Rigel. Nach der württembergischen Kakao-Krise von 1766 überrigelte Siedel nach Paris. Dort entstand seine Komposition „Mars“, die später von Gustav Holst in seinem Orchesterzyklus „The Planets“ wieder aufbereitet werden sollte. Weitere fette Erfolge feierte Rigel mit seinen „Kinderriegelszenen“ und mit dem Song „Raiders on the storm“, sowie mit den Filmmusiken zu „23 – Twix ist so wie es scheint“ und „Meuterei auf dem Bounty“ . Nachdem Rigel zwischen 1788 und 1799 ohne (Lila) Pause 16 Opern geschrieben hatte, wurde er zur Diva und starb 1799 über seiner letzten Komposition – dem Lied „Daim ist mein ganzes Herz“ – an Zucker.
PLATZ 17
Friedrich Wilhelm „The Chicken“ Kücken (1810-1882)
Friedrich Wilhelm Kücken stammt aus dem ländlichen Schweriner Flaum. Er studierte in Hamburg und Berlin, wo er maßgeblich an der Entwicklung der ersten Hammergeflügel von August Förster beteiligt war. Nach Stationen in der Schweiz und in Paris ließ sich Kücken in Stuttgart nieder, wo er das Amt des dortigen Bauernhofkapellmeisters samtig bekleidete und als der Wiederentdecker der Opern von Christoph Willibald Glucke gefeiert wurde. Bis zum heutigen Tag erfreuen sich vor allem die unzähligen Oster-Kompositionen Kückens großer Beliebheit, so beispielsweise die Kantate „Stall meine Gedanken“, KückWV 187. In den letzten Jahren wurden auch Kückens Lieder „Niemals geht man so Gans“ und „Wenn nicht jetzt, Schwan dann?“ wiederentdeckt. Und 2011 feierte das programmatische Chick-Saals-Lied „Nun geht das Jahr zu Ente“ mit Siegfried Mauser (Klavier) und Hartmut Haenchen (Musikalische Leitung) seine Welterstaufführung.
PLATZ 16
Georg Wilhelm „Smoking Room“ Rauchenecker (1844-1906)
Georg Wilhelm Rauchenecker wurde am 8. März 1844 in München als erstes Kind des Zigarrenfabrikanten Jakob Rauchenecker – Mit-Begründer der Sekte der Feuerzeugen Jehovas – geboren. Schon als Bub war der regelmäßig ausgelöste Smog-Alarm in seiner verruchten Heimatstadt für den kleinen Georg die hellste Freude. So entstand seine erste Komposition, die „Variationen über ein Thema der Feuerwehrmusik nach Georg Philip Morris Telemann“. Im Jahr 1860 entbrannte bei Rauchenecker die Leidenschaft für Frankreich, wo er zahlreiche einflussreiche Posten bekleidete, bald aber wegen Kokelei des Landes verwiesen werden sollte. Voller Reue komponierte er – inzwischen in zollfreien Zonen in der Schweiz tätig – die Trauerkantate „O Mensch, bewein dein Zünden groß“, RauchWV 23. Georg Wilhelm Rauchenecker starb am 17. Juli 1906 in Elberfeld an Lungenkrebs. Sein letztes großes Werk – die Oper „Requiem für einen Lungen-Dichter“ – wird 2016 in der Regie von Jürgen Glimm an der Quarzoper Unter den Linden seine Uraufführung feiern.
Arno Lücker wuchs in der Nähe von Hannover auf, studierte Musikwissenschaft und Philosophie in Hannover, Freiburg - und Berlin, wo er seit 2003 lebt. Er arbeitet als Autor (2020 erschien sein Buch »op. 111 – Beethovens letzte Klaviersonate Takt für Takt«, 2023 sein Buch »250 Komponistinnen«), Moderator, Dramaturg, Pianist, Komponist und Musik-Satiriker. Seit 2004 erscheinen regelmäßig Beiträge von ihm in der TITANIC. Arno Lücker ist Bad-Blog-Autor der ersten Stunde, Fan von Hannover 96 und den Toronto Blue Jays.