Was Günter Grass eigentlich wirklich in echt sagen wollte

Der sympathische Schnauzbartträger und Nobelpreisballtänzer Günter Grass ist mal wieder in aller Munde – aber wurde der Inhalt seines Gedichts wirklich verstanden und korrekt interpretiert? Öffnet nicht gerade die Form des intellektuell ambitionierten Gedichts Tür und Tor für alle möglichen Fehlinterpretationen? Was meinte Grass wirklich, was wollte er uns wirklich sagen?

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Ich versuche daher heute für euch, die Worte von Grass in eine einfache und allen Menschen verständliche Sprache zu übertragen…und plötzlich ist alles gar nicht so schlimm.

Link zum youtube Video: Was Günter Grass eigentlich sagen wollte

Und hier als Audio only Was gesagt werden muss als Popsong mp3

Frohe Ostern!

Euer
Moritz Eggert

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5 Antworten

  1. Schöne „iii“-s und besonders die Pfeifstelle. Ja, so versteht man Grass, nimmer so krass. Wir sollten übrigens unsre Piratenbashings ähnlich zeilengegliedert schreiben wie Grass seine dpa-Meinungsmeldung – bei denen wird sich keiner finden, der es so schön singen und spielen könnte. Da hörte man v.a. „aaahs“, besser „ääähs“.

    Und hier der Kommentar nochmals als Gedicht im Stile Grass‘

    Schöne „iii“-s
    und
    besonders die Pfeifstelle.

    Ja, so versteht
    man Grass, nimmer

    so krass.

    Wir

    sollten übrigens
    unsre Piratenbashings
    ähnlich
    zeilengegliedert schreiben

    wie Grass

    seine

    dpa-Meinungsmeldung –
    bei denen wird sich

    keiner

    finden, der es so

    schön singen und

    spielen könnte.

    Da hörte man
    v.a. „aaahs“,

    besser

    „ääähs“.

  2. Ein echter Beitrag zur Enspannung der Debatte :-)

  3. Erik Janson sagt:

    Ja, prima! Finde ich auch.
    Richtig: Solche Songs sollten wir auch (@ Alexander) über die Piraten mal machen ;-)

  4. Zu Günter Grass seinem Gedicht,
    was haben wir Deutschen für ein Problem mit der Vergangenheit, was haben wir für ein Problem zu erkennen, dass auch andere Mörder waren und heute noch sind?
    Herr Grass macht sich nackt mit seinen Worten und hat mit jedem Wort recht. Wir dürfen hinter diesen Streitigkeiten nicht die Strippenzieher vergessen. Wenn Menschen die sich einig sind, dass es nur einen Gott gibt, aber blind ihren Glauben nachlaufen, um für sich Gott zu teilen und nur den Teil beanspruchen der ihnen genehm ist, dann möchte ich nicht Gott sein.
    Denn zu sehen, wie in meinem Namen gemordet, vergewaltigt und Ressourcen zerstört werden, um mich dann zu preisen, ist Gotteslästerung.
    Herr Grass hat zu seinem Lebensende den Mut sein Gewissen zu reinigen.
    Viele Verbrecher und Mörder seiner Zeit sind in die Politik der etablierten Parteien und Organisationen versickert. Die Unzufriedenheit kann sich braun, grün, rot, lila, schwarz äußern und wird immer den Unmut der bestehenden Politik zum Anlass haben.
    Wenn ich 1939 gelebt hätte, wäre ich der Versuchung des deutschen Anspruchs, sich dem Versailles Vertrag entgegenzustellen auch erlegen, um Stadthalter in Rom zu werden. Wir sollten nicht so tun, als wenn es keine „Hitler“ mehr geben würde. Jeder hat das Recht Diskussionen anzustoßen, wie es die Piraten jetzt auch tun.
    Wer Worte verbietet, fühlt sich meist ertappt, um mit dem Schwert (Presse) dem Sagenden zum Schweigen zu bringen, bevor die Masse den Wert der Worte erkennt.
    Frank Poschau
    09.04.12
    http://www.frank-poschau.jimdo.com

    Freiheit

    Welche Münder haben dieses Wort für sich beansprucht,
    in welcher Sprache wurde es noch nicht für sich erklärt?
    Welche Religion, welcher Glaube hält nicht die Waffen hoch,
    für die Freiheit, die man nur für sich begehrt?

    Wir atmen den gleichen Sauerstoff,
    wir essen die gleichen Speisen.
    Wir sehen verschiedenfarbig gleich aus
    und legen den Andersdenkenden in Eisen.

    Wir bauen Mauern, um unsere Freiheit zu bewahren,
    wir werden eingemauert, um ihre Freiheit zu schützen.
    Wir glauben an einen Gott, mit verschiedenen Namen,
    wem soll diese Freiheit was nützen.

    Wir schmettern die Neunte, vergehen uns an die Ode,
    „Brüder“ schmettert der Chor in allen Sprachen.
    Große Trommeln ersetzt durch Kanonengroll,
    „Brüder“, wo Schwüre brachen.

    Wir vertragen uns der Verträge wegen,
    schwören auf Wachstum jeglicher Art.
    Papier ist geduldig der Tinte nicht Wert,
    wir suchen immer überall Vorteile, ohne friedlichen Rat.

    Summen die Neunte mit blutiger Hand,
    stellen uns den Freunden, die uns morgen morden.
    Ihre „Freiheit“ haben wir nicht erkannt,
    laufen mit geschwellter Brust, geschmückt mit Orden.

    Am Anfang es sagen zu dürfen,
    am Ende auf gleicher Höhe stehen.
    Umsetzen zur Freiheit des Anderen,
    beim Auseinandergehen, Freude auf ein Wiedersehen.

    Vögel fliegen um die ganze Welt,
    wir werden gestoppt für ein falsches Wort.
    Vernichten, was wir zum Leben brauchen,
    um zu wissen, es gibt keinen anderen Ort.

    Frank Poschau
    01.06.11

  5. Alexander Strauch sagt:

    So, jetzt langt es mit Grass! Hört lieber Schönbergs Jakobsleiter, lest den letzten Teil seiner Harmonielehre. Manchmal ziemlicher Toback, aber durchaus friedensstiftender als jegliche Reimprosa – wie man ja die Tage miterlebte, was da wieder widerlich Alles hin- und herschwappte, niemand blieb unbefleckt…

    Gute Nacht,
    Alexander Strauch