please comment – aus der Reihe „lustige Konzerteinladungen“
Liebe Baddies,
diese Einladung kam gerade per Email rein (siehe unten).
Was entsteht da bei euch im Kopf? Die Unerträgliche Seichtigkeit des Scheins? Irritation mit 2 „r“? Neugier auf ein apartes klangliches Ereignis?
Würde mich interessieren – gehört vielleicht die Ankündigung eines Ereignisses zum Ereignis selber? Ist vielleicht das Ereignis selber ohne Ankündigung gar nicht interessant? Oder ist das alles supie so?
Euer
Moritz Eggert
Frankfurt Special Empfehlung:
>>What Is Music?<>raum für kultur<<
www.raum-fuer-kultur.de, tel: 069 263 52396
Commerzbank-Hochhaus, Gallileo, Gallusanlage 7, 60329 FrankfurtWenn Hanna Hartman sich an den kleinen Tisch setzt und mit einer Handbewegung, die sowohl von der Beiläufigkeit einer alltäglichen Geste als auch von der Geheimnishaftigkeit der Beschwörung einer Zauberin etwas hat, ein klein wenig Pulver in eine Blechdose schüttet, wenn dieses Pulver sich als eines erweist, das, wenn es nass wird, zu knacksen und krachen beginnt, wie jene Süßigkeiten, die Kinder gern in ihrem Mund knacksen und krachen lassen, und wenn diese kleinen Geräusche, klein im Aufwand, mit dem sie erzeugt werden und klein in ihrer eigentlichen Wirkung, weil laut hört man dieses Knacksen ja nur, wenn es im eigenen Mund passiert, wenn sie also diese kleinen Geräusche dann mit einem kleinen Mikrophon ganz groß werden lässt, obwohl alle Gesten ganz behutsam bleiben, dann greifen auf ganz unprätentiöse Weise jene Charakteristika ineinander, die Hanna Hartmans Kunst ausmachen: Mit kleinen Aufmerksamkeiten große Wirkung erzielen, mit unscheinbaren Gesten, Manövern oder Klangeindrücken die Wirklichkeit ein klein bisschen aus dem Lot bringen, die Zuhörer zart aber dennoch berühren und irritieren. (Christian Scheib)
www.hannahartman.de
Die Konzertreihe wird kuratiert von Oliver Augst
Komponist
1. macht Hanna Hartmann richtig feine Sachen.
2. wusste ich nicht, dass Christian Scheib so ein „kleinschreiber“ ist.
3. halte ich die Infantilisierung unter „erwachsenen“ inzwischen für eine unabwendbare tatsache, die von der ernst zu nehmenden kulturwissenschaft und der hirnforschung viel zu wenig beachtet wird.
4. habt ihr schon mal ahoi-brause mit wodka getrunken? das knackst und kracht und knallt, ich sag’s euch, da braucht man nicht mal’n mikro.