Schlagwörter: Oper

Was will Salome?

Was will Salome?

Supernachdenklich nachgedachte Gedanken nach einer Salome-Premiere am 10. April 2011 in der Komischen Oper Berlin in Form einer die ganze prekariatsabschaumüble RTL-Welt kritisieren wollenden Gewinnspielfrage A) Den Kopf des Jochanaan (Zitat: „Ich will den Kopf des Jochanaan!“) B) „Nur mal guck’n“ C) Alle Folgen von „Sex and the City“ auf...

Im Auftrag des Kulturauftrages (2)

Im Auftrag des Kulturauftrages (2)

Sehr geehrte Herr Prof. Dr. Wolfgang Böhmer,
Zuerst einmal herzlichen Glückwunsch zum Erreichen des Wahlzieles Ihrer Partei, der CDU, bei der Wahl in Sachsen-Anhalt. Bei einer Wahlbeteiligung von 51,2% und einem Ergebnis von 32,5% bedeutet dies, dass immerhin 16,64% der sächsischen Bürger voll hinter Ihnen stehen. Nachdem nun auf unbestimmte Zeit weiterhin mit Ihnen zu rechnen ist, sollten wir uns erneut Ihre Videobotschaft vom 4. März dieses Jahres zu Herzen nehmen, in der Sie ja beklagen, dass wir Theatermacher ja oft gar keine vollen Säle wollen, da wir ja dann angeblich denken, dass dann Qualität gegen Publikumsgunst ausgetauscht wird. Daher forderten Sie – zu Recht, wie ich finde – dass die Konzert- und Theatersäle der „blühenden Republik“ Sachsen-Anhalt endlich wieder voll sein müssten, um quasi ihre eigene Legitimation zu erzeugen.

Flächenbrand Kulturabbau – ein Gastartikel von Peter Schöne

Flächenbrand Kulturabbau – ein Gastartikel von Peter Schöne

Das Landestheater Flensburg ist in Not, Bonn will das Schauspiel schließen, Wuppertal hat diesen Schritt schon getan, Oberhausen, Hagen, Moers oder Essen sind ebenfalls geeignete Kandidaten für eine Schließung und zwar der kompletten Spielstätten. Und auch im Osten des Landes sieht es nicht besser aus, Leipzig muss mit massiven Kürzungen umgehen, die Anzahl der Opernhäuser in Berlin wird immer wieder gern diskutiert, Dessau und Altenburg/Gera sind gerade noch mit knapper Not einer Schließung entgangen, in Erfurt schreit man nach einer Stärkung der größeren Häuser zu Lasten kleinerer, in Sachsen steht die Landesbühne vor dem Aus.

Das Jahrhundert der lebenden Toten

Das Jahrhundert der lebenden Toten

In der letzten Zeit war ich in wenig still hier, was einerseits mit der üblichen Arbeitsüberbelastung vor Weihnachten zu tun hat, andererseits mit der Tatsache, dass mich die momentan sich überschlagenden Negativnachrichten im Kulturbetrieb so ermüdeten, dass Sprachlosigkeit die Folge war. Aber man will halt ungern erneut in den (verständlichen) Chor des Lamentierens einfallen.

Die absolute Vorhersehbarkeit

Die absolute Vorhersehbarkeit

Vorhersehbar war, dass nach dem großen Mediahype um den Tod des „Opernregisseurs“ und „größten Künstler des 20. und 21. Jahrhunderts“ (Jelinek), Christoph Schlingensief, die armen, unfreiwillig zurückgelassenen Künstler, allen voran der Komponist und Librettist, die wunderbare Kostümbildnerin Aino Laberenz, die Sänger, der Dirigent, der Chor, der Intendant Jürgen Flimm, kurzum alle Beteiligten im Grunde nur nur abstinken können gegen eine Erwartungshaltung von der Größe des Mount Everest.

efeu oder lorbeer

efeu oder lorbeer

nicht immer gelingt es, im ersten moment schon alles auf den punkt zu bringen. beispielsweise, wenn man sich im zug zwischen salzburg und bürmoos versucht, opernabende noch einmal zu vergegenwärtigen. gerade fiel mir jedoch ein möglicher grund ein, warum bei so vielen menschen ein unbehagen nach der rihm-premiere aufkam. „dionysisch?...

die tigerente bekommt konkurrenz

die tigerente bekommt konkurrenz

bootleg: originalaufnahme des fünften vorhangs bei der salzburger premiere von rihms dionysos brumme-hoppe-horsebee was ist das doch für eine distanz, die man da zurücklegt. nicht in kilometern auszudrücken, so viele sind es nicht, doch welten. darmstadt – salzburg. und doch war jemand wie wolfgang rihm an beiden orten. aus dem...

wahnfriedhof

wahnfriedhof

noch was, lese gerade die meldung in der nmz: bayerische-staatsoper-baut-mobiles-mini-opernhaus und was man dann auf den seiten der staatsoper sehen kann, ist schon ansatzweise spektakulär: Aber ob man das jetzt wirklich auf Wagner zurückführen darf, wie Nikolaus Bachler das tut? Klar, um Sponsorenportemonnaies zu öffnen. Doch was Wagner gebaut hat,...

Institutionen komponieren

Institutionen komponieren

Johannes Kreidler schreibt einen Gastblog zum Thema „Bedingungen für Neue Musik“ und ob diese nicht oft das entstehende Werk künstlerisch einengen und in ein Korsett zwängen. Im folgenden entspinnt sich dann noch eine Diskussion über Sinn und Unsinn von Klavierauszügen und wie die Opernproben der Zukunft aussehen könnten.