Karthause, Moselweiß, Goldgrube
Es gibt Menschen, die erinnert ein Abstecher nach Koblenz an Familienausflüge. Dabei wollten sie eigentlich ins „Menschenhaus“, wie das Bordell in der „Bordellballade“ eines gewissen Moritz Eggert heißt, zu der Franzobel das Libretto lieferte.
Im Stück wagen die Prostituierten den Aufstand, indem Sie ihre Dienste gratis anbieten – und somit dem Geldkreislauf entkommen wollen. Bereits der Weg zu den winzigen Kammerspielen des Theater Koblenz ist eine herrliche Einstimmung auf den Abend. Man läuft zwanzig Minuten durch eine schier endlose Fußgängerzone, bis sich die Shoppingmeile im Altstadtdunkel verliert.
Wo wäre man angekommen, hätte man den Ausgang „Karthause, Moselweiß, Goldgrube“ genommen. Woanders sicher, als im „Dreigroscherlnstück“.
Musikjournalist, Dramaturg
Eindeutig das schönste Bahnhofsschild! Ich erinnere mich daran…