Eindrücke von der GEMA MV 2024

Ich auf der Fussgängerzone München ca. 1986

Gibt es etwas zu berichten? Vieles und nichts. Ich bleibe beim und vor dem nichts. Als es zur Aussprache zur Suche nach einem neuen integrativen Verteilungssystem und Fördermodell für E- und U-Musik kam, geschahen einige merkwürdige Dinge, von Zahlen ohne Kontext, die ein einzelner vortrug. Bis hin zu Vorträgen aus der Versammlung von E-Komponisten. Es sollte der Sinn einer Unterscheidung von E und U reflektiert werden. Allerdings kamen dabei minutenlange, in sich kreisende Beiträge heraus, die von Kategorien, Kunst und alten Philosophen raunten. Ungünstig waren dann eingestreute Sätze, dass man doch jene oder diese Popmusik möge, den Jazz… Bei den Leuten des Pop, des Jazz, des Films kam das gar nicht gut an.

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Ich selbst versank im Boden vor Scham. Natürlich hat jede Person ihr Rederecht. Doch Recht macht noch nicht Qualität. Qualität, die eben möglichst viele anspricht und mitnimmt. Vielleicht sollte man auch schlichtweg erst einmal Dankbarkeit dafür äußern, dass andere Genres die E-Komponierenden bisher so großzügig unterstützten. Oder Personen anderer Genres uns in GEMA-Gremien mit viel Fachwissen in E unterstützen. Denn viele von uns nahmen z.B. die Wertungsausschüttungen im Herbst als selbstverständlich an. Die waren und sind es allerdings nicht! Gerade weil sie uns so trugen und tragen, sollte man vielleicht einmal im GEMA Geschäftsbericht blättern, um dann festzustellen, dass sie Teile von Abzügen des Inkassos sind, die vor allem andere Genres in der Höhe leisteten und leisten, um E-Musik-Komponierende damit zu fördern. Ja, Leute – lasst uns dankbar sein!

Was ganz wichtig war: Die GEMA wird auch weiterhin ein hohes Augenmerk auf die Förderung legen, diese aber modernisieren müssen. Die Verteilung wird in der E-Musik weiterhin getrennt von der U-Musik erfolgen, aber genauso modernisiert werden.

Wir werden uns nun in unseren Verbänden und Fachgruppen mit den Mitgliedern begegnen. Wir klären erst einmal nochmals auf, was Begriffe wie Verteilung und Wertung bedeuten. Wir sehen uns an, was wir der Großzügigkeit anderer Genres verdanken – ich kann nur noch einmal darauf hinweisen, wie dankbar wir zu sein haben! Wir reden auch mit diesen Genres, wollen unsere und deren Lebensumstände besser begreifen. Was aber wirklich wichtig ist: kein:e E-Komponierende:r sollte weiterhin zur Zeit ihre/seine eigene Wurst braten, lange Vorträge halten, wirre Wahlempfehlungen geben, die dann uns allen schaden oder in Panik verfallen. Ja, ich selbst war zeitweise sehr panisch. Doch das hilft nicht weiter. Daher ist es wichtig, das Angebot der Verbände wahrzunehmen, auch in nächster Zeit selbst zur GEMA MV zu kommen – 2025 vom 13.-15. Mai in München!

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