Im Radio – Freitag | 05.11.21
Ein kleiner Blick in die Radiowoche 44. Jetzt für dienstag die komplette Übersicht für diese Woche gibt es bei der JazzZeitung. Die Übersicht zum Download als PDF.
Alle Angaben ohne Gewähr.
fr – 05.11.2021
00:05 Uhr | DLF-kultur
Klangkunst: PERFORMING UTOPIA – Eine Radiooper – Von alien productions
Musik und Text: alien productions (Martin Breindl, Norbert Math, Andrea Sodomka). Stimme: Lore Lixenberg (Mezzosopran), Johann Leutgeb (Bariton) und Rosie Waites. Ton: Elmar Peinelt. Produktion: ORF Kunstradio 2021. Länge: 46’47
Literarische Utopien als Trainingsmaterial für künstliche Intelligenz: Das Kollektiv alien productions füttert neuronale Netze mit Texten von Thomas Morus, Mary Shelley, Velimir Khlebnikov, Donna Haraway und anderen. Es entsteht eine futuristische Oper.
Historische Utopien quer durch die Jahrhunderte – von dringlich-moralisch bis träumerisch-phantastisch: Schriften und Manifeste aus der Renaissance, der Romantik, dem Russischen Futurismus und dem digitalen Zeitalter speiste das Künstlerkollektiv „alien productions“ in künstlich-intelligente Netze ein. Aus den Relikten kommunistischer, technokratischer, feministischer, bruitistischer Sehnsüchte und Träume generieren sie ein buntes Potpourri aus revolutionären Gedanken und dazu passender Zukunftsmusik.
Radiooper in vier Akten für eine andere, eine bessere Welt. „alien productions“ ist ein Künstlernetzwerk, das 1997 von Martin Breindl, Norbert Math, Andrea Sodomka und August Black gegründet wurde. Ihre Werke umfassen intermediale Performances und Installationen, elektronische Musik, Netzkunst, Radiokunst, Sound Art, Interaktive Kunst, Video, bildende Kunst und künstlerische Fotografie. In der Öffentlichkeit tritt alien productions stets in wechselnden Konstellationen auf.
00:10 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Bayerische Komponisten
Paul Engel: „Widerhall“ (Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks: Arturo Tamayo); Gustav Geierhaas: Streichquartett G-Dur (Seitz Quartett); Konstantia Gourzi: Streichquartett Nr. 3 – „Anájikon, The Angel in the Blue Garden“ (Minguet Quartet); Joseph Haas: Streichquartett, op. 50 (Hamann Quartett)
14:05:00 | Ö1
In Concert: Tenorsaxofonistin Nubya Garcia bei den BBC Proms 2021
Der Londoner Jazzszene wird derzeit die größte Blüte seit den 1980er Jahren attestiert. Nubya Garcia darf als einer der zentralen Motoren gelten für diese regelrechte Jazz-Renaissance, welche auch die Club-Kultur und die Welt der DJs mit sich reißt. Die 1991 geborene Saxofonistin mit karibischen Wurzeln lässt ihren gut in der Tradition geerdeten, vollen Ton am Tenor auf soulige, zeitgenössische Beats treffen, die den Jazz auch endlich wieder tanzbar machen. Nubya Garcias Auftritt in der Royal Albert Hall am 18. August 2021 mit Stücken aus ihrem aktuellen Album „Source“ war das Jazz-Highlight der diesjährigen BBC Proms. Gestaltung: Michael Neuhauser
17:30:00 | Ö1
Musik aus allen Richtungen mit Wolfgang Schlag.
19:05 bis 20:00 | BR-KLASSIK
Das Musik-Feature: „Music is it!“ – Braucht Musik Vermittlung?
„Wenn wir wollen, dass Menschen zu uns kommen, dann müssen wir unsererseits auf sie zugehen.“ – diesem, in einem Interview geäußerten Credo folgend initiierte Simon Rattle als Chefdirigent der Berliner Philharmoniker im Jahr 2003 ein Projekt, bei dem Kinder aus sogenannten Problemschulen von dem Eliteorchester begleitet eine Choreographie zu Igor Strawinskys Ballett „Le sacre du printemps“ einstudierten. Der Hype um die filmische Dokumentation des Projekts „Rhythm is it!“ ging wie ein Ruck durch die deutschsprachige Musikszene und hat seither eine regelrechte Flut neuer Workshop- und Einführungs-Formate entstehen lassen, die man allgemein unter dem Begriff Musikvermittlung zusammenfasst, oder teilweise auf neudeutsch: „Education“. Doch inwieweit braucht Musik Vermittlung? Wer soll damit auf welche Weise angesprochen werden? Welchen Nutzen sollen die vielfältigen Programme bringen? BR-KLASSIK befragt dazu verschiedene Akteure und reflektiert über Sinn und Perspektiven von Musikvermittlung. Eine Sendung von Michaela Fridrich
19:15 Uhr | DLF
Mikrokosmos – Die Kulturreportage -Theaterprojekt zum NSU-Komplex
Die überhörten Stimmen. Von Manuel Waltz. Deutschlandfunk 2021. Erst waren da die Morde. Dann Verdächtigungen der Opfer durch die Polizei, die Medien, Versäumnisse bei der Aufklärung. Schließlich der NSU-Prozess, die Enttäuschung der Geschädigten und die Frage: Warum hört keiner zu? Die Initiative „Kein Schlussstrich!“ will es nun besser machen.
Am 4. November jährt sich die Enttarnung des Terrornetzwerks „Nationalsozialistischer Untergrund“, kurz NSU, zum zehnten Mal. In den Wochen vor diesem Jahrestag will das bundesweite Theaterprojekt „Kein Schlussstrich!“ in den Städten, in denen der NSU mordete oder Unterschlupf fand, die Opfer und deren Angehörigen zu Wort kommen lassen. Zentrum des Projekts ist Jena, die Stadt, aus der die Drahtzieher stammen. Doch der Fokus soll nicht auf den Tätern liegen, sondern auf der Perspektive jener, die unter dem Terror am meisten gelitten haben. Menschen, die aufgrund ihrer Namen, ihrer Herkunft oder ihres Aussehens zur Zielscheibe der rechtsextremen Gewalt wurden. Eine Reportage aus Jena über den Versuch, mit Hilfe der Kunst Traumata aufzuarbeiten und Menschen zu Wort kommen zu lassen, deren Bedürfnisse in der deutschen Gesellschaft zu oft übersehen werden.
19:30:00 | Ö1
Jazztime: Violinistin Mira Gregoric und Gitarristin Sara Gregoric live im Wiener KlangTheater
Ihre Stücke tragen rätselhafte Namen, Kürzel aus Buchstaben und Zahlen, wie Codes für Geschichten, die dahinter stecken -abwechslungsreich und voller Spannung zwischen Ruhe und Rhythmus, Harmonie und Kontrast. Die Schwestern Mira und Sara Gregoric, Violinistin die eine, Gitarristin die andere, sind miteinander und mit Musik aufgewachsen. Von Kärntner-slowenischen Volksliedern über das klassische und zeitgenössische Repertoire ihrer Instrumente bis zu Tango und Jazz führt ihr Weg, und über die Musikunis in Wien und Linz zum eigenen Schaffen als Interpretinnen und Komponistinnen. Das heuer erschienene Debütalbum „Duo Sonoma I“ präsentiert intensive Dialoge und ausschließlich eigene Kompositionen -als Befreiung von den Vorgaben der Genres und als Möglichkeit, selbst Erlebtes zum Ausdruck zu bringen. Johann Kneihs bittet Mira und Sara Gregoric im KlangTheater des Wiener RadioKulturhauses zum Gespräch. Gestaltung: Johann Kneihs
20:03 Uhr | DLF-kultur
Konzert: Jazzfest Berlin 2021 – Live aus dem silent green Kulturquartier
Trickster Orchestra. Aki Takase’s „Japanic“ u.a. Moderation: Matthias Wegner
21:20:00 | Ö1
Spielräume -Nachtausgabe: „Led Zeppelin IV“, ein Album wird 50
Am 8.November 1971 wurde das vierte Album der englischen Rockband Led Zeppelin veröffentlicht. Das namenlose Album ging als „Led Zeppelin IV“ in die Rockgeschichte ein. Nachdem der vorangegangene dritte Tonträger der Band aus dem Jahr 1970 eher gemischte Reaktionen ausgelöst hatte, galt und gilt der vierte Streich von Robert Plant, Jimmy Page, Jean Paul Jones und John Bonham als das Opus magnum des Quartetts. Nicht zuletzt aufgrund jenes Stücks, das untrennbar mit Led Zeppelin verbunden ist, der epische Song „Stairway to heaven“.
Über 37 Millionen Mal verkaufte sich das Album, welches auch ein von Kritiker/innen immer wieder hochgelobt wurde. Die Spielräume Nachtausgabe widmet sich ausführlich „Led Zeppelin IV“, ein Album, das mit seiner Mischung aus „Rock-Krachern“ und akustischen Songs und seinem Hit „Stariway to heaven“ zur Blaupause für viele spätere Veröffentlichungen aus dem Bereich der Rockmusik wurde und das auch im Hip-Hop als Basis für Samples Spuren hinterlassen hat. Gestaltung: Klaus Wienerroither
22:03 Uhr | DLF-kultur
Musikfeuilleton: Unter fremden Flaggen – Fälschungen in der Musik
Von Julia Smilga. Nicht nur Maler, auch Komponisten und Musikwissenschaftler tun es, sie fälschen Meisterwerke. Mit der Veröffentlichung historisch anmutender Musik werten sie eigene Werke durch die Etikettierung mit berühmteren Namen auf.
Der Übergang vom Komponieren „anhand von Fragmenten” oder „im Stile von” bis hin zum kompletten Fälschen vorgeblich historischer Kompositionen ist fließend. Bekannt ist die Geschichte um das Adagio g-Moll von Tomaso Albinoni, das eine 1958 von dem italienischen Musikwissenschaftler und Komponisten Remo Giazotto herausgegebene, angeblich auf Fragmenten Tomaso Albinonis basierende Komposition für Streicher und Orgel ist. Und es gibt noch andere Beispiele: u.a. eine Sinfonie des nicht existenten ukrainischen Komponisten Mykola Ovsjaniko-Kulikovskij und die Corelli-Variationen von Tartini, die von dem Geiger Fritz Kreisler stammen. Eine Reise durch die kompositorische Halbwelt.
22:05 Uhr | DLF
Lied- und Folkgeschichte(n): Väterchen Franz: Bänkelsänger und Polit-Poet – Zum 90. Geburtstag von Franz Josef Degenhardt
Am Mikrofon: Regina Kusch. Er war die Singstimme der politischen Linken in den wilden 60er-Jahren und sein Motto lautete, niemals etwas anderem zu dienen als der Lust am eigenen Ziel. Vor Gericht verteidigte der promovierte Jurist Mitglieder der außerparlamentarischen Opposition. Franz Josef Degenhardt sang für die Friedensbewegung gegen die atomare Aufrüstung und den Vietnamkrieg. Aus der SPD ausgeschlossen, setzte er sich als DKP-Mitglied gegen den Radikalenerlass ein. Berühmt wurde er durch Balladen wie „Spiel nicht mit den Schmuddelkindern“, „Rumpelstilzchen“ und „Horsti Schmandhoff“. Bis Ende der 70er-Jahre durften die Chansons des Politbarden in den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten nicht gespielt werden. Heute gilt „Karratsch“ Degenhardt, der vor zehn Jahren starb, als Urgestein der deutschen Liedermacherszene.
23:03 – 24:00 | Ö1
Spielräume Nachtausgabe: Das legendäre Album „Led Zeppelin IV“ – „Led Zeppelin IV“, ein Album wird 50
Am 8.November 1971 wurde das vierte Album der englischen Rockband Led Zeppelin veröffentlicht. Das namenlose Album ging als „Led Zeppelin IV“ in die Rockgeschichte ein. Nachdem der vorangegangene dritte Tonträger der Band aus dem Jahr 1970 eher gemischte Reaktionen ausgelöst hatte, galt und gilt der vierte Streich von Robert Plant, Jimmy Page, Jean Paul Jones und John Bonham als das Opus magnum des Quartetts. Nicht zuletzt aufgrund jenes Stücks, das untrennbar mit Led Zeppelin verbunden ist, der epische Song „Stairway to heaven“.
Über 37 Millionen Mal verkaufte sich das Album, welches auch ein von Kritiker/innen immer wieder hochgelobt wurde.
Die Spielräume Nachtausgabe widmet sich ausführlich „Led Zeppelin IV“, ein Album, das mit seiner Mischung aus „Rock-Krachern“ und akustischen Songs und seinem Hit „Stairway to heaven“ zur Blaupause für viele spätere Veröffentlichungen aus dem Bereich der Rockmusik wurde und das auch im Hip-Hop als Basis für Samples Spuren hinterlassen hat. Gestaltung: Klaus Wienerroither
23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
Jazztime: Bühne frei im Studio 2 …
… für die Monika Roscher Bigband. Aufnahme vom 27. Oktober 2021 im Münchner Funkhaus. Moderation und Auswahl: Beate Sampson
radiofreak der alten schule. transistor, diode, spule, kondensator. ehemals manipulator:in mehrerer rundfunksendungen.