Neue Musik / Musikfeature / SoundArt: Die Radio-Woche vom 01.06. bis 07.06.2020

Radio Neue Musik. Montage: Hufner
Radio Neue Musik. Montage: Hufner

Neue Musik und Musikfeatures in der Kalenderwoche 23. Magnetische Gitarre | Peter und die Wölfe | Amen Feizabadi | Joseph Beuys und die Musik | Zeitgenössische Musik aus Kiew | Die Musik der wilden 20er Jahre | Florentine Mulsant | Schockierende Töne von Enno Poppe | Das Feedback in der zeitgenössischen Musik | Tanzen mit Richard Strauss.

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nmz-Podcastpartnerin Irene Kurka ::: neue musik leben

96 – Interview mit Bettina Strübel während der Corona-Krise

Bettina Strübel spricht über das multireligiöse Festival „Musica Sacra International“ in Marktoberdorf/Allgäu ist und die coronabedingte online-Edition an Pfingsten 2020. Ferner berichtet sie über Pläne, wie es mit ihren Chören in den nächsten Monaten weitergehen könnte, wobei sie natürlich auf Sicht fährt.

95 – Mein Alltag als Musikerin während der Corona-Zeit – Woche 11.

Irene Kurka spricht über den Film „Und täglich grüßt das Murmeltier“ und was wir, wie beim täglichen Üben, in der Monotonie und Wiederholung entdecken können. Ferner freut sie sich über Themenvorschläge.


01.06.


17:04 bis 18:00 | hr2-kultur
Kaisers Klänge: Schlagobers und fallende Schleier – Tanzen mit Richard Strauss

Kaum irgendwo wird mit den Mitteln des Tanzes so Vieles dargestellt wie bei Richard Strauss, vor allem in seinen Opern.

Salome und Elektra tanzen sich zu Tode, die Walzerseligkeiten des Rosenkavaliers lassen die einzigartige Atmosphäre dieser Oper erst entstehen, und die zuckersüß-deftigen Weisen des Schlagobers-Balletts klingen wie Pflaumenkuchen mit Schlagsahne. Der Opernkomponist Richard Strauss war ein früher Meister des Ausdruckstanzes.

23:03 bis 00:00 | SWR 2
SWR2 JetztMusik: Neue Tonträger

Vorgestellt und diskutiert von Lydia Jeschke, Björn Gottstein, Michael Rebhahn und Leonie Reineke. Aktuelle Tonträger-Veröffentlichungen Neuer Musik, darunter die Kassette „A Late Anthology of Early Music. Ancient to Renaissance“ von Jennifer Walshe und Maximilian Marcolls Vinyl-Projekt „Goldrausch“.

23:04 bis 00:00 | hr2-kultur
Night Voyage – tanzt das Leben elektronisch! Von DJ Franksen


02.06.


00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Neue Musik: Selbsterregung – Das Feedback in der zeitgenössischen Musik

Von Hubert Steins. Durch Rückkopplung erregt sich eine Schaltungskette aus Mikrofon, Verstärker und Lautsprecher selbst. Die daraus entstehenden schrillen Töne sind unkalkulierbare, schwer zu zähmende Klangphänomene, die als Material gerade deshalb in der elektronischen Musik so beliebt sind.

21:00 bis 22:00 | NDR Kultur
neue musik: Schockierende Töne von Enno Poppe

Von Margarete Zander. Schockierende Töne findet man weniger in seiner Musik als in dem, was er sagt. Wer hätte vermutet, dass der erfolgreiche Komponist, der sich seit Jahren an Algorithmen abarbeitet und mit Themen wie Wald, Salz, Altbau und Brot den Blick auf die Substanz ins Zentrum rückt, im Beethoven-Jahr bekennt: „Ich glaube, mein ganzes Leben ist eine tiefere kompositorische Auseinandersetzung mit Beethoven!“ Wir fragen nach und stellen unter anderem sein Violinkonzert vor.

22:05 bis 23:00 | BR-KLASSIK
Horizonte: Durch den Sternengarten – Ein Porträt der französischen Komponistin Florentine Mulsant

Von Julia Schölzel. Können sich Impressionismus und Expressionismus vereinen? Heute – ja! Wie in einer kosmischen Kernschmelze lässt die französische Komponistin Florentine Mulsant beide Strömungen aufeinanderstoßen. Mit ungeheurer Wucht und einem farbigen Funkenregen formt sie daraus ihre eigene, neue Musiksprache. Eine Sprache, die uns wie eine vertraute Hand auf der Schulter liegt und uns dabei von hinten ins Unbekannte stupst. Zarte, feine Gesten, die farbig im stillen Licht schweben, erwarten uns dort. Explosionsartig schießen Eruptionsnebel in die Höhe und lassen das Gefühl für Zeit verblassen. Wie die 1962 im Senegal geborene Französin die Logik ihrer Werke entspinnt, ist ein Rätsel. Claude Debussy, Maurice Ravel, Olivier Messiaen und Henri Dutilleux nennt sie als die Komponisten, die sie am meisten beeinflusst haben. Ihr Oeuvre umfasst heute fast neunzig Werke, vom Solostück über Kammer- und Orchesterwerke bis hin zur Vokalmusik. Letzten Dezember wurde ihr als erster Komponistin überhaupt der Grand Prix der Sacem, der französischen GEMA, für ihr Lebenswerk verliehen. Julia Schölzel hat mit der Komponistin gesprochen und führt durch den rätselhaften Sternengarten ihrer Neuschöpfungen.

23:03 bis 00:00 | SWR 2
SWR2 ars acustica: NAVO – Hörstück von Markus Popp

Komposition und Realisation: der Autor. (Produktion: SWR/Dlf Kultur 2020). Programmierte Spielwelten überlagern zunehmend unsere realen Lebenswelten. Sie verändern dabei fantasievoll, aber nachhaltig unsere Auffassung von real und virtuell, von Identität und Handlungsfreiheit. „NAVO“ thematisiert dieses spannende Übergangsstadium als Hör-Spiel und experimentell-paradoxe Navigation eines Videogames, durchflochten mit einem „Oval-Soundtrack“. Eine geführte, sich komplex verzweigende, selbstbezügliche Erzählung durch ein Labyrinth voller Irrwege, Aussetzer und Kollisionen, die die Eindringlichkeit der virtuellen Spielwelten spürbar macht.


03.06.


00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Fränkische Komponisten

Elke Tober-Vogt: „Klezmer-Suite“ (Marcel Steinrichter, Klarinette; Florian Stadler, Akkordeon; Bayerisches Landeszupforchester: Gerhard Vogt); Rainer Brunn: „Sellanraa“ (Duo Stringendo); Zsolt Gárdonyi: Divertimento über Tanzweisen aus Siebenbürgen (Elisabeth Fuchs, Flöte; Iwan Linnenbank, Klarinette; Angelika Ruhland, Oboe; Sabine Müller, Fagott; Stefan Würger, Horn); Alexander Muno: „Saudade“ (Alexander Muno, Bariton; Annette Haas, Violoncello); Roland Schmidt: „B-A-C-H“ (Cabaza Percussion Quartet); Tobias Giesen: „Belsazar“ (Claudia Hübl, Klavier); Gerhard Deutschmann: „Trialoge“ (Edgar und Birgit Eichstädter, Klarinette; Harry Kaiser, Fagott); Rolf Rudin: „Der Spinnerin Nachtlied“ (musica-viva-chor bamberg)

20:04 bis 21:00 | hr2-kultur
Kaisers Klänge: Glanz auf dem Vulkan – Die Musik der wilden 20er Jahre

Willkommen im Berlin der 1920er Jahre, der aufregendsten Metropole der Welt! Die Stadt ist ein bunter Schmelztiegel voller Künstler und Lebenskünstler. Eine Welt der schrillen Musik und des zügellosen Amüsements. Eine Welt, die die Chansonsängerin und Entertainerin Evi Niessner mit ihrer Company in einer Bühnenshow neu aufleben lässt. Im Gespräch mit Niels Kaiser stellt Evi Niessner die Musik der Roaring Twenties vor: von Rudolf Nelson bis Otto Reutter, von Claire Waldoff bis Marlene Dietrich.

20:59 bis 22:00 | NDR Kultur
Chormusik: Sjaella Vokalensemble im Porträt – Von Marcus Stäbler

21:04 bis 22:00 | rbbKultur
MUSIK DER GEGENWART: Neue Musik aktuell – mit Andreas Göbel

23:03 bis 00:00 | SWR 2
SWR2 JetztMusik: Zeitgenössische Musik aus Kiew

Von Leonie Reineke. Die Geschichte der Avantgardemusik in der Ukraine ist voller Leerstellen. Im 20. Jahrhundert stieß der Wunsch nach künstlerischem Eigensinn hier immer wieder auf Verbote. Selbst seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion herrscht beträchtlicher Informations- und Aktionsmangel in puncto Gegenwartsmusik.

Umso nachdrücklicher widmet sich die heutige Künstlergeneration diesem Feld. 1997 wurde an der Kiewer Musikakademie das erste Studio für elektroakustische Komposition ins Leben gerufen. Und das 2010 gegründete Vokalensemble „Alter Ratio“ verzahnt Gegenwartsmusik mit der alten Kiewer Chortradition.


04.06.


00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Neue Musik

Naomi Pinnock: Streichquartett Nr. 2 – Quatuor Bozzini; „Words“ für Bariton und Ensemble – Omar Ebrahim, Bariton, London Sinfonietta, Leitung: Beat Furrer;  „Lines and Spaces“ für Klavier – Richard Uttley, Klavier; „Music for Europe“ für Flöte, Klarinette, Schlagwerk, Klavier und Harfe – Ensemble Adapter. (Koproduktion: Deutschlandfunk Kultur & Deutscher Musikrat 2019)

00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Bayerische Komponisten

Claus Ogerman: Konzert (National Philharmonic Orchestra London: Claus Ogermann); Jan Koetsier: „Missa in honorem Sancti Antonii de Padua“, op. 100 – „Antoniusmesse“ (Philharmonischer Chor München: Josef Schmidhuber)

20:04 bis 21:30 | SR2 KulturRadio
Mouvement: Konzert aus der Elbphilharmonie

NDR Elbphilharmonie Orchester; Carlos Miguel Prieto, Dirigent; Nika Goric, Sopran; Antoine Tamestit, Viola. Unsuk Chin: La silence des sirènes | Thierry Escaich: La nuit des chants | Olivier Messiaen: Le tombeau resplendissant | Iannis Xenakis: Jonchaies. Aufnahme vom 29. November 2019 aus der Elbphilharmonie in Hamburg

22:03 bis 23:00 | SWR 2
SWR2 Hörspiel-Studio: Die Gefangene (3/3)

Nach dem Roman „La Prisonnière“ von Marcel Proust. Aus dem Französischen von Bernd-Jürgen Fischer. Albertines Verschwinden

Mit: Michael Rotschopf, Lilith Stangenberg, Gerd Wameling, Leslie Malton u. a. Komposition: Hermann Kretzschmar. Musik: Ensemble Modern. Hörspielbearbeitung: Manfred Hess und Hermann Kretzschmar. Regie: Iris Drögekamp und Hermann Kretzschmar. (Produktion: SWR/Dlf 2019)

Der Ich-Erzähler Marcel, Spross wohlhabender Eltern, bewegt sich in den höchsten Kreisen von Bourgeoisie und Adel. Nun liegt er in seinem Bett und erinnert sich an die Zeit, als um 1901 in Paris die junge wie lebenslustige Geliebte Albertine in seinem Elternhaus wohnte, gleich einer Gefangenen seiner Eifersucht und jenseits aller Konventionen. Aber wer ist hier Sklave, wer Herr(in) im Spiel der Metamorphosen einer Liebe, deren existenzielle Voraussetzung die Lüge ist? Die Bände von Prousts „Recherche“ müssen nicht nacheinander gelesen werden. Jeder Band beansprucht als Roman Autonomie.

22:05 bis 23:00 | BR-KLASSIK
Horizonte: Studio für Musik

Bruno Bettinelli: „Monologo“ (Francesco Manara, Violine); Brent Michael Davids: „The un-covered wagon“ (Chanticleer: Joseph Jennings); Helge Jung: „Topografien“ (Gabriel Garcia Márquez, Sprechstimme, Tonband; Reinbert Evers, Wolfgang Weigel, Gitarre); Peter Schat: „Anathema“ (Gerard Bouwhuis, Klavier); Charles Dodge: „Any resemblance is purely coincidental“ (Anthony de Mare, Klavier, Klangregie)


05.06.


00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Klangkunst: Palma Ars Acustica – Von verschiedenene Autor*innen

Produktion: EURORADIO Ars Acustica Gruppe 2020. Länge: ca. 54’30. Die Gewinnerstücke des internationalen Radiokunstwettbewerbs

Die EURORADIO Ars Acustica Gruppe ist ein Zusammenschluss europäischer Klangkunst-Redaktionen. Seit 1989 treffen sich die Mitglieder einmal im Jahr, um herausragende Produktionen auszutauschen und neue Entwicklungen in der Radiokunst zu diskutieren.

Im Mai 2020 lud der SWR nach Baden-Baden und Karlsruhe. Hier vergaben die Mitglieder den Prix Palma Ars Acustica an die beste Klangkunst-Ursendung des Vorjahres. Wir präsentieren die Preisträger.

00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Bayerische Komponisten

Ulrich Müller: „Körper/Sprechen“ (Hans-Christian Dellinger, Stimme, Saxofon; Philipp Kolb, Stimme, Trompete, Tuba; Stefan Blum, Stimme, Schlagzeug); Hermann Regner: Acht Duette (Gerhard Zank, Rupert Buchner, Violoncello); Jörg Riedlbauer: „Idomeneo-Trio“ (Eusebius Trio); Ernest Sauter: „Concert russe“ (Gerhard Oppitz, Klavier; Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks: Cristian Mandeal); Johannes X. Schachtner: „Symphonisches Protokoll“ (Ensemble Zeitsprung); Theo Rossmann: „Eine verliebte Ballade für ein Mädchen namens Yssabeau“ (Marcel Cordes, Bariton; Münchner Philharmoniker: Theo Rossmann)

19:05 bis 20:00 | BR-KLASSIK
Das Musik-Feature: Take Five forever – Die Story eines Welterfolgs

Von Elgin Heuerding. Von Ilse Werner bis Al Jarreau, von Quadro Nuevo bis zu den Klazz Brothers – sie alle spielen Take Five, den Hit von Paul Desmond. Seit das Dave Brubeck Quartett „Take Five“ 1959 erstmals auf der Platte „Time Out“ herausbrachte, ist der Titel berühmt beworden und für jeden Jazzer fast ein Fluch. Kein Konzert, in dem nicht Take Five gefordert wird! Jetzt, nach über 50 Jahren, erklingt Take Five in den unterschiedlichsten Einspielungen. Elgin Heuerding spricht mit Bob Ross vom Ensemble Blechschaden und mit dem Saxophonisten Mulo Francel über die Faszination dieses Evergreens.

21:05 bis 22:30 | Bayern 2
Hörspiel: hör!spiel!art.mix: „Höllenkinder“ von Gabriele Kögl

Mit Gudrun Ritter. Komposition: Fatima Dunn. Regie: Elisabeth Weilenmann. ORF 2018. Selbst an ihrem 80. Geburtstag wird die alte Bäuerin nicht von den Fragen ihrer Tochter verschont. „Sie will Dinge von mir wissen, die sie nichts angehen und die ihr Leben nicht einfacher machen würden.“ „Eine Frau erzählt ihr Leben als einen großen, inneren Monolog. Aber die Erzählung nimmt völlig unvorhersehbare Wendungen. Die Frau hat so viele Grausamkeiten erlebt, dass es einem den Atem raubt. Man kann sich beim Hören der Wahrheit, die sich auftut, nicht entziehen: es ist eine Geschichte über Inzest und sexuellen Missbrauch, ein ganzes Leben lang verschwiegen. Die Kinder verlangen nach ihrem Recht zu erfahren, woher sie kommen. Aber ist es tatsächlich ihr Recht? Ein Meisterstück einer Einpersonenerzählung, eine rücksichtslose Rückschau, die uns zur Frage führt, ob es wirklich immer besser ist, die Wahrheit zu kennen.“ (Jurybegründung Prix Europa – Bestes Hörspiel 2019)

Gabriele Kögl, geb. 1960, österreichische Autorin. Romane „Vorstadthimmel“ (2011), „Auf Fett Sieben“ (2013). Weiteres Hörspiel „Fressen, kaufen, Gassi gehen oder Die Treue hat einen Hund“ (ORF 2017).

22:03 bis 23:00 | Deutschlandfunk Kultur
Musikfeuilleton: Ich höre die Bäume – Joseph Beuys und die Musik – Von Michael Arntz


06.06.


14:05 bis 15:00 | BR-KLASSIK
Das Musik-Feature: Take Five forever

22:04 bis 00:00 | WDR 3
WDR 3 Open Sounds

22:05 bis 22:50 | Deutschlandfunk
Atelier neuer Musik: Transkulturelles Komponieren – Amen Feizabadis Suche nach einer neuen Narrativität

Von Gisela Nauck. Amen Feizabadi wurde 1983 in Teheran geboren und lebt zur Zeit in Berlin. In seiner Heimatstadt studierte er klassische Musik und danach an der Essener Folkwang Universität der Künste das Fach Komposition. Feizabadi bezeichnet sich als Musiker, Komponist und Musiktheater-Autor. Er will als Komponist Geschichten auf ganz neue Art und Weise erzählen: mit Instrumental- und Vokalklängen, mit persischen und europäischen Instrumenten, unter Verwendung von Fundstücken, Orten und Räumen. Nicht zufällig führte er Storytelling Music als Genre in die neue Musik ein. „Übermorgen um 03:15 Uhr mit dem dritten Klang“ oder „Taximusic“ oder „Die Sammelleidenschaft des Fährmanns“ sind Arbeiten von ihm betitelt. Grundlage für diese sind fiktive, dokumentarische oder kollektive Geschichten, deren polyphoner Erzählung er musikalische Form gibt.

23:00 bis 00:00 | hr2-kultur
The Artist’s Corner | Hessen hören 41 – Felix Leuschner: Biblis, ich lass für dich das Licht an

„Als Kind“, so der in Frankfurt lebende Komponist und Schlagzeuger Felix Leuschner (*1978), „wurde ich von meinen Hippie-Eltern immer zu den Anti-Atomkraft-Demos mitgeschleppt. 1986 kam dann die ukrainische Tschernobyl-Katastrophe und die Ängste der Erwachsenen wurden plötzlich greifbar.. hr 2020 | 45 Min. | Hörpremiere

Als Heranwachsender kettete ich mich dann selbst vor die Castor-Transporte – und, nach der nuklearen Unfallserie im japanischen Fukushima, inmitten des Atomausstiegs in der Bundesrepublik merke ich, dass ich in meiner elektrifizierten Welt und mit meiner Liebe zu allem Elektronischen und dem Strom als mein wichtigstes künstlerisches Ausdrucksmittel durch und durch ein Kind der Atomkraft bin. So ist dieses Hörstück über das 1974 in Betrieb genommene, nun sterbende Atomkraftwerk Biblis im südhessischen Kreis Bergstraße einerseits getränkt mit Stolz über errungene Siege und andererseits mit Wehmut über den Verlust eines alten Freundes. Es ist also ein elektrisches Abschiedslied voll von ambivalenten Gedanken: Biblis, ich lass für dich das Licht an.“


07.06.


17:04 bis 18:00 | hr2-kultur
Kaisers Klänge: Peter und die Wölfe – Varianten eines Musikmärchens

Prokofjews Märchen von Peter und dem Wolf ist heutzutage eines der meist gespielten klassischen Musikwerke. Aufgeführt wird es aber nicht nur von Sinfonieorchestern.

Es gibt unzählige Bearbeitungen für Jazzcombo, Blockflötenorchester, Rockband und andere Besetzungen. Dabei wird die Geschichte vom braven Peter, der den bösen Wolf fängt, gerne auch einmal anders erzählt.

22:00 bis 00:00 | Bremen Zwei
Klassikwelt in concert: Das Detmolder Kammerorchester & Dominique Horwitz

Das Detmolder Kammerorchester und Dominique Horwitz führten von Viktor Ullmann „Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke“ auf. Es war der Höhepunkt eines außergewöhnlichen und gefeierten Abends im Sendesaal.

23:04 bis 00:00 | hr2-kultur
Night Voyage

23:04 bis 00:00 | WDR 3
WDR 3 Studio Neue Musik – Magnetische Gitarre (2)

Fredrik Zeller: Mal Strom – mal kein Strom für 5 elektrische Gitarren | Pierluigi Billone: OM ON für 2 E-Gitarren | Lois V. Vierk: Go Guitars für 5 elektrische Gitarren | Tristan Murail: Contes cruels für 2 E-Gitarren und Orchester.

Yaron Deutsch, Tom Pauwels, Wiek Hijmans und Seth Josel, E-Gitarre; Netherlands Radio Philharmonic, Leitung: Pierre-André Valade

Die E-Gitarre hat ein großes klangliches Potential – zwischen Gewalt und Zärtlichkeit. Sie kann Neubauten zum Einstürzen bringen, Flugzeuge samt Nationalhymnen, à la Hendrix, aufheulen und abstürzen lassen, aber auch ganz leise, unendliche feine Töne produzieren.

Die E-Gitarre scheint im klassischen Bereich zunächst wie ein Fremdkörper. Doch fügt sie sich nachweislich gut in das Klangbild der Moderne ein, ja sie bereichert es auf mannigfache Weise. Längst hat sie sich von ihrer Herkunft, Rock und Jazz, emanzipiert, viele Komponist*innnen lieben ihren variablen Sound, der sich mit anderen Klangkörpern bestens mischt und sich auch solistisch gut absetzt. Inzwischen gibt es sogar Solokonzerte, etwa von Tristan Murail, Luca Fancesconi oder Juliana Hodgkinson, die das exotische Instrument mit dem klassisch sinfonischen Klangkörper verbinden.

 

radiofreak der alten schule. transistor, diode, spule, kondensator. ehemals manipulator:in mehrerer rundfunksendungen.