Neue Musik / Musikfeature / SoundArt: Die Radio-Woche vom 25.05. bis 31.05.2020
Neue Musik und Musikfeatures in der Kalenderwoche 22. Zeynep Gedizlioglu | Quereinsteiger und Dilettanten in der Neuen Musik | Neue und experimentelle Musik aus der Ukraine | Zum 70. Geburtstag von Enjott Schneider | Über Kompositionsaufträge in Zeiten von Corona | Siegfried Palm | Zum 95. Geburtstag des Baritons Dietrich Fischer-Dieskau | Die Wurlitzers | Der Schott-Verlag wird 250 | Lou Reed in Offenbach | Magnetische Gitarre.
- Alle bekannten Stream-, Web- und RSS-Adressen deutscher Sender finden sich bei Stefan Hetzel.
- Download dieser Übersicht als PDF.
- Alle Angaben ohne Gewähr. Änderungen vorbehalten.
nmz-Podcastpartnerin Irene Kurka ::: neue musik leben
94 – Interview mit Imke Machura
Imke Machura hat den Podcast „Raketerei“ und die Community und Online-Programme Raketerei für Frauen im Musik Bussiness. Sie spricht in dieser Folge über die Sichtbarkeit und den Erfolg von Frauen im Musik Bussiness und was sie optimieren könne. Sie spricht auch über die Vorteile und Unterschiede von verschiedenen Social Media Kanälen und welche Vorzüge ein […]
93 – Mein Alltag als Musikerin während der Corona-Krise
Eine Hörerin hat der Sopranistin Irene Kurka Fragen gemailt und diese wird sie heute beantworten. Dabei beantwortet sie, wie es ihr geht, wie es mit der Musik, Konzerten und VeranstalterInnen weitergeht. Die Fragen passen sehr gut zu dem wöchentlichen Bericht von Irene Kurka. Sie erzählt auch, wie sie im Studium in USA mit dem „modernsten […]
25.05.
21:04 bis 22:00 | rbbKultur
Die Komponistin Zeynep Gedizlioglu
Mit Andreas Göbel. Geboren in Izmir, lebt und arbeitet Zeynep Gedizlioglu in Berlin. Komponieren ist für sie ein Prozess, der oft unerwartet verläuft. „Es werden Sachen passieren, die ich mir vorher nicht vorgenommen habe und die nicht auf meinem Plan stehen“, so die Komponistin.
23:03 bis 00:00 | SWR 2
SWR2 JetztMusik: Heroische Ahnungslosigkeit – Quereinsteiger und Dilettanten in der Neuen Musik
Von Björn Gottstein und Michael Kunkel. Dem Prinzip von Meisterschaft in der Kunst steht im 20. und 21. Jahrhundert die Möglichkeit gegenüber, aus der vollkommenen Ahnungslosigkeit heraus künstlerisch aktiv zu werden – sogar im verschulten und durchakademisierten Bereich der Neuen Musik. Dabei verdanken wir den Dilettanten einige große Entdeckungen, die vielleicht auch nur deshalb entstehen konnten, weil der Blick nicht durch eine zu profunde Kenntnis der Musikgeschichte verstellt gewesen ist. Aber es treten auch immer wieder herrliche Peinlichkeiten zutage, wenn Ahnungslosigkeit auf Hybris trifft.
23:03 – 24:00 | Ö1
Neue und experimentelle Musik aus der Ukraine (2)
Neue und experimentelle Musik aus der vielfältigen Musikszene der Ukraine. Gestaltung: Susanna Niedermayr und Rainer Elstner
26.05.
00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Dem noch Unerhörten zugewandt – Die Zeitschrift MusikTexte
Von Egbert Hiller. Pointierte Kommentare, umfassende Darstellungen, differenzierte Sichtweisen – seit Jahrzehnten analysieren und reflektieren die MusikTexte das zeitgenössische Musikleben in Deutschland und der Welt.
00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Zum 70. Geburtstag von Enjott Schneider
Enjott Schneider: „Herbstmilch“, Liebeserklärung und Herbstmilchthemen (Mitglieder der Münchner Philharmoniker: Enjott Schneider); „Variationen über die Liebe“ (Die Singphoniker); „Schmücke dich, o liebe Seele“ (Jürgen Geiger, Orgel); „Changes“ (Wu Wei, Sheng; Tonkünstler-Orchester: Xincao Li); Vier Gedichte (Andreas Schindler, Bariton; Adrian Baianu, Klavier; Stefan Blum, Marimbaphon); „Mechanik der Scham“ (MGNM Festivalensemble: Peter Hirsch); „Höchsten Heiles Wunder“ (Münchener Bach-Orchester: Hansjörg Albrecht); „Earth’s Eye“ (Ingolf Turban, Violine; Deutsches Symphonie-Orchester Berlin: Wolfgang Lischke)
21:00 bis 22:00 | NDR Kultur
Zum 70. Geburtstag von Enjott Schneider
Von Helmut Peters. Über drei Jahrzehnte war der Komponist Enjott Schneider als Professor für Musiktheorie und Filmmusik an der Münchener Musikhochschule tätig und ging danach als Honorarprofessor sogar noch an die Amazonas-University im brasilianischen Manaus. Am 25. Mai 2020 begeht der Schöpfer von über 500 Filmmusiken, aber auch Opern und Instrumentalwerken seinen 70. Geburtstag. Wir sprechen mit dem Jubilar und stellen einen Querschnitt seines beeindruckenden Schaffens vor.
22:05 bis 23:00 | BR-KLASSIK
Horizonte: Johanna Doderers (verschobene) Reise zu Franz Schubert – Über Kompositionsaufträge in Zeiten von Corona
Von Johann Jahn. Für ihre neueste Oper hat sich die österreichische Komponistin Johanna Doderer intensiv mit einem der ganz Großen der Musikgeschichte beschäftigt: „Schuberts Reise nach Atzenbrugg“ heißt das Musiktheater ganz schlicht – inspiriert von einer tatsächlich stattgefundenen Episode im Leben Franz Schuberts. Den Auftrag dazu bekam sie vom Staatstheater am Gärtnerplatz in München, wo die Oper Ende April uraufgeführt werden sollte. Doch wegen der Corona-Pandemie war an eine Realisierung nicht zu denken. Stattdessen: verschoben auf nächste Saison. Johann Jahn hat mit Johanna Doderer gesprochen, wie sie diese Zeit erlebt, ob das was mit ihrer Musik im Allgemeinen und mit dieser im Speziellen macht und was man von Schubert lernen kann.
23:03 – 24:00 | Ö1
Neue und experimentelle Musik aus der Ukraine (3)
Kompositionen zeitgenössischer Komponierender aus der Ukraine. Gestaltung: Rainer Elstner
27.05.
00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Fränkische Komponisten
Tobias PM Schneid: Violoncellokonzert Nr. 2 (Maximilian Hornung, Violoncello; Münchener Kammerorchester: John Storgårds); Stefan Hippe: „Annacamento“ (ars nova ensemble nürnberg: Werner Heider); Heinrich Hartl: „Rose und Dolch“, op. 142 (Julia Rempe, Sopran; Richard Brunner, Jessica Hartlieb, Violine; Kennan Hutchins, Viola; Tilman Kanitz, Gunther Hillienhoff, Violoncello); Johannes X. Schachtner: „TransForm“ (Jugendensemble für Neue Musik Bayern: Johannes X. Schachtner)
20:04 bis 21:00 | hr2-kultur
Kaisers Klänge: Mehr als nur ein Vorspiel – Bachs Präludium in C-Dur
Es ist eines der beliebtesten Werke Bachs, das kurze Präludium in C-Dur, das den ersten Band des „Wohltemperierten Klaviers“ eröffnet. Dabei hat es noch nicht einmal eine richtige Melodie.
Seine Akkorde aber werden von Takt zu Takt komplizierter und wirken wie ein großes Eingangsportal in die Welt der Harmonien. Bach hat lange daran gefeilt. Die verschiedenen Fassungen und Bearbeitungen, Vorbilder und Alternativen sind heute in Kaisers Klänge zu hören.
21:04 bis 22:00 | rbbKultur
Der Cellist Siegfried Palm
Mit Andreas Göbel. Er war einer der führenden Cellisten für Neue Musik im 20. Jahrhundert. Siegfried Palm hat nicht nur eine Fülle von neuen Werken für sein Instrument uraufgeführt, sondern auch zahllose Komponisten angeregt, für das Cello zu schreiben, darunter Bernd Alois Zimmermann, Krzysztof Penderecki, Mauricio Kagel, Iannis Xenakis, György Ligeti und viele andere mehr.
23:03 bis 00:00 | SWR 2
SWR2 JetztMusik: ECLAT – Ausgewählte Kompositionen vom diesjährigen ECLAT-Festival für Neue Musik in Stuttgart
Von Leonie Reineke. Im Jubiläumsjahr des Festivals ECLAT, das auch nach 40 Jahren offen ist für alle Strömungen und keine Themen vorgibt, erlebte im Februar 2020 das komponierte Werk ein fast schon unerwartetes Revival. Eine Auswahl dieser Stücke stellen wir in der SWR2 JetztMusik vor.
23:03 – 24:00 | Ö1
Aktuelle Veröffentlichungen experimenteller Musik – Zeit-Ton Magazin
Jeden Mittwoch präsentieren wir Ihnen die spannendsten Neuveröffentlichungen aus allen Bereichen neuer und experimenteller Musik. Gestaltung: Heinrich Deisl
28.05.
00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Neue Musik
Musikhochschule Dresden. Aufzeichnung vom 29.01.2020. Franz Martin Olbrisch: 1. Satz aus „Ein Quadratmeter Schwärze“ für Streichquartett / Elf Episoden für Flöte, Tasteninstrument und Live-Elektronik / „Streunende Zahlen“ für Ensemble. Studierende der HfM Dresden und Gäste. Christoph Ritter, Tasteninstrumente, Elizaveta Birjukova, Flöte, Franz Martin Olbrisch, Live-Elektronik. Leitung: Nicolas Kuhn
00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Bayerische Komponisten
Ernst August Quelle: Aus „Ein Orchester stellt sich vor“ (Münchner Rundfunkorchester: Heinz Geese); Herbert Blendinger: „Concerto tonale“, op. 22 (Franz Amann, Violoncello; Münchner Rundfunkorchester: Kurt Eichhorn); Hans Stadlmair: Sinfonia über den Kanon „Da pacem Domine“ (David Moltz, Alphorn; Münchener Kammerorchester: Hans Stadlmair); Alfred Grant Goodman: „Night Piece“; „The Greeks had a word for this“; „The lost days“ (Edith Urbanczyk, Sopran; Barton Weber, Klavier); Mark Lothar: Concertino (Rupert Kreipl, Karlheinz Hahn, Anton Baumgärtler, Klaus Sass, Klarinette; Münchner Rundfunkorchester: Kurt Eichhorn)
19:05 bis 20:00 | BR-KLASSIK
KlassikPlus: Der Kreuz-und-Quer-Denker – Zum 70. Geburtstag des Komponisten Enjott Schneider
„Neues ereignet sich nur, wenn sich Kulturkreise überlagern“, so lautet das Credo von Enjott Schneider, seit er 1979 an der Münchner Hochschule für Musik und Theater seine Unterrichtstätigkeit aufnahm. Schneider unterrichtete zunächst Musiktheorie und gründete später den ersten Lehrstuhl für Filmkomposition an einer bundesdeutschen Hochschule. Zu diesem Zeitpunkt war er bereits selbst ein erfolgreicher Komponist von Filmmusik, unter anderem an der Seite von Regisseur Joseph Vilsmaier. Interdisziplinäre Wahrnehmung und das Verknüpfen scheinbar disparater Welten war schon immer symptomatisch für sein kreatives Schaffen. Dazu gehört auch die Publikation zahlreicher Bücher und Schriften, die zwar stets ausgehen von der Auseinandersetzung mit Musik, die dabei aber teils weit ausgreifen in benachbarte Kulturbereiche oder soziologische und andere wissenschaftliche Disziplinen. In seinem unermüdlichen Schaffen als Opern-, Film-, Musical- oder Orgelkomponist beschreibt sich Schneider selbst als „Kultur-Hopper“. Seine schier überbordende Kreativität lässt sich am besten fassen in dem Begriff cross culture als Überlagerung horizontal-geografischer (ethnischer) und vertikal-historischer (musikgeschichtlicher) Traditionen. Enjott Schneider gibt Einblick in seine Kompositionswerkstatt. Gastgeber ist BR-KLASSIK-Redakteur Matthias Keller, der unter anderem selbst bei Schneider studierte.
20:04 bis 21:30 | hr2-kultur
Das Licht brechen: Zum Gedenken an den Komponisten und Dirigenten Krzystof Penderecki (1933-2020)
„Ohne Hoffnung kann man nicht leben. Das kann man religiös verstehen, aber auch innerweltlich – Musik spricht nie direkt.“ Das sagte 1984 der polnische Komponist und Dirigent Krzystof Penderecki, der am 29. März 2020 im Alter von 86 Jahren in Krakau gestorben ist. Link zur Sendung
20:04 bis 21:30 | SR2 KulturRadio
Mouvement: rainy days (3): „À touche-touche“
Duo Recital: Anne-Maria Hoelscher, Akkordeon, Florian Hoelscher, Klavier. Aureliano Cattaneo: „Tele“ für Akkordeon und Klavier | Marco Stroppa: Moai (aus: Miniature estrose, 1. Buch) für Klavier | Matthias Pintscher: Figura III für Akkordeon | Isabel Mundry: „turning around“ für Klavier | Milica Djordjevic: „… würde man denken: Sterne“ für Akkordeon | Fabien Lévy: „Chroniques déchantées“ für Akkordeon und Klavier (Uraufführung). Konzert vom 30. November 2019 aus dem Kammermusiksaal der Luxemburger Philharmonie
20:04 bis 22:00 | WDR 3
WDR 3 Konzert: Musik der Zeit (6) Vertical Thoughts
Luciano Berio: Chemins II c (su Sequenza VI), für Bassklarinette und Orchester | Morton Feldman: The Viola in My Life III, für Viola und Klavier | Luciano Berio: Chemins III (su Chemins II), für Viola und Orchester, Deutsche Erstaufführung | Johannes Boris Borowski: Klavierkonzert, Uraufführung.
Florent Boffard, Klavier; Andreas Langenbruch, Bassklarinette; Christophe Desjardins, Viola; WDR Sinfonieorchester, Leitung: Manuel Nawri. Aufnahme aus dem Kölner Funkhaus
Wohin verlaufen die Gedanken, worauf richtet sich der Fokus und wer entscheidet darüber? In diesem Programm stellt das WDR Sinfonieorchester Kompositionen vor, in denen das Vorher und das Nachher der Klänge, das allein und das kollektiv Gedachte musikalisch befragt werden.
In seinem „Klavierkonzert“ behandelt Johannes Boris Borowski die Instrumentalstimmen wie einen Verbund sozialer Subjekte: „Der Pianist“, so Borowski, „ist integriert in ein Orchester und damit kaum selbständig bewegungsfähig. An allen Entscheidungen ist er beteiligt. Doch wer entscheidet und wer ist passiv? In meiner Komposition werden Momente der – scheinbaren, vielmehr erzwungenen – Emanzipation des Solisten gezeigt.“
In Morton Feldmans „The Viola in my live III“ sind die Rollen der Instrumente scheinbar klar auf verschiede Ebenen verteilt, doch finden sich unterschwellig, unter den Klängen subtile Verwandtschaften. Alternierend zu diesen Werken erklingen zwei Stücke aus Luciano Berios Reihe „Chemins“, die sich ihrerseits aufeinander berufen.
21:30 bis 22:30 | hr2-kultur
selbstLAUT: Clemens von Reusner
„hören lernen – hörend lernen“ titelte Clemens von Reusner einmal. Gedacht als Aufforderung an andere, ein Text für Musiklehrer.
Für den 1957 geborenen Komponisten, Klangprogrammierer und Klangkünstler vor allem auch eine Selbstverpflichtung, biografisch und ästhetisch. Viele, mitunter beschwerliche Wege muss man gehen, um die an sich selbst gestellten Fragen (ein)lösen zu können. Von Reusner, im niedersächsischen Wendland lebend, geht sie – nachdenklich, skrupulös, souverän, uneitel. Das Ergebnis: skulpturale Lebendigkeit, organische Plastiken. Allesamt für die Ohren.
22:03 bis 23:35 | SWR 2
SWR2 Hörspiel-Studio: Die Gefangene (2/3) – Nach dem Roman „La Prisonnière“ von Marcel Proust
Aus dem Französischen von Bernd-Jürgen Fischer. Die Soiree bei den Verdurins. Mit: Michael Rotschopf, Lilith Stangenberg, Gerd Wameling, Leslie Malton u. a. Komposition: Hermann Kretzschmar. Musik: Ensemble Modern. Hörspielbearbeitung: Manfred Hess und Hermann Kretzschmar. Regie: Iris Drögekamp und Hermann Kretzschmar (Produktion: SWR/Dlf 2019)
Wer ist Sklave, wer Herr(in) im Spiel der Metamorphosen einer Liebe? Diese ewig alte wie moderne Geschichte spiegelt Proust nicht nur in der Beziehung von Marcel und Albertine sondern auch im tragikomischen Niedergang des homosexuellen Décadent Baron de Charlus, dessen Leidenschaft zum Geiger Morel den Intrigen des Salons von Madame Verdurin zum Opfer fällt. Die Heraufbeschwörung des erinnerten Liebesleids wird bei Proust zum kaleidoskopischen Instrument, das erst den gnadenlosen Blick auf die berauschende Vielfalt der inneren und äußeren Welt ermöglicht. (Teil 3, Donnerstag, 4. Juni, 22.03 Uhr)
22:05 bis 23:00 | BR-KLASSIK
Horizonte: Zum 95. Geburtstag des Baritons Dietrich Fischer-Dieskau
Siegfried Matthus: „Holofernes“ (Gewandhausorchester Leipzig: Kurt Masur); Aribert Reimann: „Zyklus“ (Philharmonisches Orchester der Stadt Nürnberg: Hans Gierster).
23:03 – 24:00 | Ö1
Zeitgenössische Musik aus der Ukraine – Neue und experimentelle Musik aus der Ukraine (4)
Wir tauchen ein in die diversen Musikszenen der Ukraine jenseits der zeitgenössischen Klassik. Gestaltung: Susanna Niedermayr
29.05.
00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Klangkunst: G-LOC – Von 48nord
Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2020. Länge: 43’10. (Ursendung)
Wenn auf Jetpiloten extreme Gravitationskräfte wirken, kann es zu sogenannten Dreamlets kommen: Ohnmachtsanfälle mit kurzen, surrealen Traumsequenzen. Hörstück mit Aufzeichnungen der US Air Force.
G-LOC, „Gravity Induced Loss of Consciousness“, ist ein Phänomen, das insbesondere bei Jet-Piloten auftritt. Bei hohen Geschwindigkeiten oder bestimmten Flugmanövern können extreme Gravitationskräfte wirken und es kann zu Bewusstseinstrübungen bis hin zur Ohnmacht kommen. In diesem Zustand tritt das überforderte Ich aus der Realität heraus. Sogenannte Dreamlets sind die Folge: Surreale, poetische Traumsequenzen. G-LOC steht auch für eine Beschleunigung von Arbeit und Leben, welche nicht mehr verarbeitet werden kann und lebensfeindlich wird. Die Künstlergruppe 48nord arbeitet mit Dreamlets, veröffentlicht von der U.S. Air Force.
48nord sind ein Künstlerkollektiv bestehend aus den Experimentalmusikern Ulrich Müller, Siegfried Rössert und Patrick Schimanski. Gegründet 1998, speisen sich ihre Einflüsse aus Rock- und Popmusik, klassischen und experimentellen Musikströmungen, sowie aus dem Bruitismus von Edgar Varèse. Zuletzt für Deutschlandradio Kultur: „Die Ankunft der schwachen Impulse“ (2014).
Ulrich Müller, geboren 1957, ist Komponist und Autor. Urspürnglich Rockmusiker, erhielt er Kompositionsunterricht von Klaus K. Hübler, besuchte die Darmstädter Ferienkurse für Neue Musik und Workshops über Computermusik von Clarence Barlow. Ab 1987 enge Zusammenarbeit mit dem Komponisten Josef Anton Riedl. 1988 erhielt er den Karl-Hofer-Preis der HdK Berlin, war 1995 Gastkünstler am Zentrum für Kunst- und Medientechnologie (ZKM) Karlsruhe und unterrichtete unter anderem an der HdK (heute UdK) Berlin und der Universität für Film- und Fernsehen München.
Siegfried Rössert, geboren 1955, ist Komponist, Bassist und Sänger. Er studierte u.a. Musikwissenschaften an der LMU München sowie Bass bei Adelhard Roidinger und Caius Oana. Von 1978 bis 1998 war Siegfried Rössert in einer Vielzahl von Rockbands tätig, u.a. für „Engel wider Willen“, sowie für diverse Film-, Fernseh- und Theaterproduktionen aktiv. Er setzte sich intensiv mit Alter Musik auseinander und wandte sich in den letzten Jahren jedoch zunehmend der experimentellen und elektronischen Musik zu.
Patrick Schimanski, geboren 1964, ist Schlagzeuger, Komponist und Regisseur. Der Meisterschüler von Pierre Favre arbeitet in zahlreichen Projekten mit experimenteller Musik und Texten. Als Regisseur zahlreiche Inszenierungen an deutschen Theaterbühnen und Opernhäusern.
00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Fränkische Komponisten
Hans-Günther Allers: Quintett, op. 92 (Ensemble Kontraste); Cornelius Hummel: Adagio memore (il capriccio: Friedemann Wezel); Vivienne Olive: „The dream gardens“ (Uta Walther, Klavier); Tobias Peter Maria Schneid: „Einklang I“ (Kölner Rundfunk-Sinfonie-Orchester: Dennis Russel Davies); Holmer Becker: Streichtrio (Mitglieder des Bamberger Streichquartetts); Gustav Gunsenheimer: Konzert Nr. 1 (Sabine Spath, Klavier; Dmitriy Nedelev, Pauken; Thüringer Symphoniker Saalfeld-Rudolstadt: Oliver Weder)
19:05 bis 20:00 | BR-KLASSIK
Das Musik-Feature: Die Wurlitzers – Musikfamilien zwischen Mozart und Maratonga
Von Ulrike Zöller. Wurlitz ist ein kleiner Ort in Oberfranken – mit nur einem berühmten Bürger: Hans Vogt, den Erfinder des Tonfilms. Was für ein Zufall, dass ausgerechnet ein Wurlitzer dem Unternehmen Wurlitzer in den USA schwer schadete: Franz Rudolf Wurlitzer, ein Instrumentenbauer, war 1853 in die USA ausgewandert und hatte begonnen, neben Streichinstrumenten, Harfen, Klavieren und Orgeln an einem Wunderwerk zu bauen. Die „Mighty Wurlitzer“ mit über 1200 Pfeifen begleitete als Kinoorgel vor allem Stummfilme, live im Kinopalast. Nach der Erfindung des Tonfilms wandte sich die Firma Wurlitzer dem Bau von elektrischen Orgeln und vor allem von Musikboxen zu, die auf Wunsch den gewählten Titel erklingen lassen. Jukeboxes oder „Wurlitzers“ genannt. Unter Klarinettisten bedeutet der Name aber etwas ganz andere. „Die Wurlitzer“ ist eine heute noch von Hand gefertigte Meisterklarinette. Das Familienunternehmen befindet sich inzwischen im mittelfränkischen Neustadt an der Aisch.
21:05 bis 22:30 | Bayern 2
Hörspiel: hör!spiel!art.mix: „Ganz in Weiß“ von Rainer Werner Fassbinder – Zum 75. Geburtstag von Rainer Werner Fassbinder
Mit Ruth Drexel, Peer Raben, Kurt Raab, Harry Baer, Hanna Schygulla und anderen. Komposition: Peer Raben/Gottfried Hüngsberg. Regie: Rainer Werner Fassbinder/Peer Raben. BR/HR/SDR 1970
Die Geschichte eines Fürsorgezöglings. Von Schlagern, Befehlen, Realgeräuschen über Interviews mit Sozialhelfern, Zöglingen, Eltern bis zu fiktiven Dialogen unter den Zöglingen soll die Frage untersucht werden, wie sehr Sprache, Musik und Geräusche als Mittel zur Unterdrückung, zur Fehlentwicklung und zur Asozialisierung eines Menschen benutzt werden können. Der Mensch als Ergebnis ist Ausgangspunkt der Fragestellung. Wie kann es kommen, dass einer das, was aus seinem Leben gemacht worden ist, als sein Leben hinnimmt, dass er keine eigene Fantasie entwickeln kann, keine eigene Freude, keine eigene Lust?
Rainer Werner Fassbinder (1946- 82), Regisseur, Autor, Schauspieler, Produzent. 1967 Mitglied des Action Theaters, 1968 Mitbegründer des antitheaters. Theaterstücke, Drehbücher, über 40 Fernsehproduktionen und Filme, u.a. „Die Ehe der Maria Braun“ (1979, Silberner Bär der Berlinale), „Die Sehnsucht der Veronika Voss“ (1982, Goldener Bär der Berlinale). Weiteres BR-Hörspiele „Keiner ist böse und keiner ist gut. Ein Versuch über Science Fiction“ (1972).
22:03 bis 23:00 | Deutschlandfunk Kultur
Musikfeuilleton: Ein Verlag und seine Komponisten – Der Schott-Verlag wird 250
Von Albrecht Dümling. Zum 250-jährigen Bestehen des Schott-Verlags beleuchten wir den Umgang des 1770 gegründeten Mainzer Verlagshauses mit seinen Autoren in der NS-Zeit. Das Schicksal der Exilkomponisten Paul Hindemith und Ernst Toch wird anhand von Dokumenten und Musikbeispielen mit dem ihrer in Deutschland wirkenden Kollegen Werner Egk und Hermann Reutter verglichen.
23:03 – 24:00 | Ö1
Die Welt im Innen. Zavoloka im Zeit-Ton Porträt. Neue und experimentelle Musik aus der Ukraine (5)
In den Werken von Zavoloka verbinden sich experimentelle Elektronik mit Verweisen auf ukrainische Folklore und Club-Musik mit analogen Instrumenten. Auf ihrem Label Kvitnu erscheinen Alben ukrainischer wie internationaler Musikschaffender und als Grafikdesignerin gestaltet sie die Covers ihres Labels. In der Ukraine hat sich in den letzten 20 Jahren eine äußerst vielseitige Elektronikmusik-Szene entwickelt. Eine Künstlerin, die daran einflussreich beteiligt war, ist Zavoloka. 1981 in Kiew geboren, hatte Kateryna Zavoloka 2003 ihr Debüt-Album „Suspenzia“ auf Nexsound herausgebracht, dem Label des ukrainischen Elektroakustik-Musikers Andrey Kiritchenko. Zwei Jahre später veröffentlichte sie „Plavyna“ auf dem Wiener Label Laton, das ihr den Anerkennungspreis der Ars Electronica in der Kategorie „Digital Music & Sound Art“ einbrachte. Und „Promeni“ war 2019 für den Aprize nominiert, den ukrainischen Musikpreis für Independent-Produktionen. Das zweite Arbeitsfeld von Zavoloka ist das Label Kvitnu, das sie 2006 mit dem ukrainischen Elektronikmusiker Dmytro Fedorenko aka Kotra gegründet hat und auf dem bisher an die 70 Veröffentlichungen erschienen sind. Zavoloka hat auch praktisch sämtliche Kvitnu-Covers gestaltet, schließlich ist sie – als drittes Arbeitsfeld – Grafikdesignerin. Zavolokas Musik ist oft eine Gratwanderung zwischen international orientierter Experimentalelektronik und Bestandsaufnahmen folkloristischer Weisen aus der Ukraine und den angrenzenden Karpaten. Und „Promeni“ war der abschließende Teil einer Serie, in der jedem der vier Elemente ein Album gewidmet ist. Zudem fließen gesellschaftspolitische Themen ein: so ist etwa „Slavlennya“ eine 2014 mit Kotra realisierte audiovisuelle Bestandsaufnahme der Euromaidan-Proteste. Zavoloka war einige Jahre in Wien, wo sie an der Akademie der bildenden Künste studierte. Mittlerweile pendelt sie zwischen Kiew und Berlin. Aktuell stellt sie ihr neues Album fertig.
30.05.
14:05 bis 15:00 | BR-KLASSIK
Das Musik-Feature: Die Wurlitzer – Musikfamilien zwischen Mozart und Maratonga
22:05 bis 22:50 | Deutschlandfunk
Atelier neuer Musik: Revisited Forum neuer Musik 2011 – David Smeyers Projekt „Liberty“ mit dem ensemble 20/21
Am Mikrofon: Frank Kämpfer. Mehrfach verband sich US-amerikanische Avantgardemusik in Deutschland mit der Vision kulturellen Neubeginns: 1968, um 1930 und in den 1950er-Jahren. Letztere zwei bündelte David Smeyers für sein Kölner Hochschulprojekt beim Forum neuer Musik 2011 unter dem Motto „Goes Germany“. Dabei galt es zum einen, an vergessene frühe Modernisten wie Carl Ruggles und Ruth Crawford Seeger zu erinnern – zum anderen, die „New York School“ um John Cage, Earl Brown und Morton Feldman unter historischem Blickwinkel zu betrachten. Für beides gab es in der deutschen Szene der neuen Musik keinerlei Tradition. Einen dritten Aspekt, nämlich die heute ganz selbstverständliche Nutzung einstiger Innovationen, präsentierte Schöllhorn-Student Myunghoon Park in seiner Referenzkomposition „jam“.
23:00 bis 00:00 | hr2-kultur
The Artist’s Corner: Lou Reed in Offenbach
31.05.
17:04 bis 18:00 | hr2-kultur
Kaisers Klänge: Tanz ohne Musik – Ravels Bolero
„Ich habe nur ein Meisterwerk gemacht, das ist der Boléro; leider enthält er keine Musik.“ Das sagte Ravel selbst über sein Tanzstück, das er für die Ballerina Ida Rubinstein geschrieben hatte.
Eine immer gleich bleibende Musik, in der die Instrumentierung und das Crescendo des Orchesters die einzige Abwechslung sind, verstörte seinerzeit die Gemüter. Weitreichend aber sind die Folgen: Der Bolero inspirierte so unterschiedliche Musiker wie Benny Goodman oder Ennio Moriccone zu eigenen Einspielungen oder neuen Kompositionen.
20:00 bis 00:00 | Bremen Zwei
Klassikwelt in concert: Jean-Baptiste Lully: Psyché
Die Oper war im Jahr 1671 zum ersten Mal am Hofe von Versailles aufgeführt worden, als Ergebnis einer Zusammenarbeit von Lully und dem berühmten Molière.
Die von Radio Bremen gemeinsam mit dem Label „cpo“ produzierte Gesamtaufnahme der Oper „Psyché“ von Jean-Baptiste Lully war als eine der besten fünf Opernaufnahmen im Jahr 2009 für den Grammy nominiert worden und erhielt im Herbst 2008 den Vierteljahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik.
22:08 – 22:55 | Ö1
Neue und experimentelle Musik aus der Ukraine (6)
In diesem „Zeit-Ton extended“ präsentieren wir aktuelles Musikschaffen aus der Ukraine mit dem Komponisten Maxim Shalygin und dem Danapris String Quartet. Gestaltung: Marie-Therese Rudolph
23:04 bis 00:00 | hr2-kultur
Night Voyage – tanzt das Leben elektronisch! – Von DJ Franksen
23:04 bis 00:00 | WDR 3
WDR 3 Studio Neue Musik: Magnetische Gitarre (1)
Mit Ausschnitten aus folgenden Werken: Morton Feldman: The Possibility of a New Work for Electric Guitar | Christian Wolff: Going West für E-Gitarre | Tristan Murail: Vampyr! für E-Gitarre | Mauro Romitelli: Trash TV Trance für E-Gitarre | Juliana Hodkinson: … can modify completely / in this case / not that it will make any difference … für E-Gitarre und Kammerorchester. Yaron Deutsch, Tom Pauwels, Wiek Hijmans, Sergio Sorrentino und Aart Strootman, E-Gitarre; WDR Sinfonieorchester, Leitung: Emilio Pomàrico
radiofreak der alten schule. transistor, diode, spule, kondensator. ehemals manipulator:in mehrerer rundfunksendungen.