Neue Musik / Musikfeature / SoundArt: Die Radio-Woche vom 30.03. bis 05.04.2020

Radio Neue Musik. Montage: Hufner
Radio Neue Musik. Montage: Hufner

Neue Musik und Musikfeatures in der Kalenderwoche 14. Themen: Neue Musik: weiß, weißer | Francois Bonnet empfiehlt | Die Bremer Tagung „Todesmetaphern in der Musik“ 1996 | Stockhausen und seine Ensembles | Herbie Hancock | Leichten Fußes in die Tanzkarriere? | Das legendäre Pariser Lautsprecherorchester zu Gast beim Elevate in Graz | Heinz Winbeck | Gerhard Rühm zum 90. Geburtstag | Ultraschall Berlin | Kurt Weill und sein Lehrer Ferruccio Busoni | Die Internationale Ensemble Modern Akademie | Robin Hoffmanns musikalische Subversionen | Beethoven in der Neuen Musik | Hildur Guðnadóttir.

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nmz-Podcastpartnerin Irene Kurka ::: neue musik leben

71 – Mein Alltag als Musikerin während des Corona-Virus – Woche 2
23. März 2020

Irene Kurka berichtet, wie sie mit Ängsten und dem möglichen Lagerkoller umgeht und wie wichtig ihr gute Gespräche, Bewegung, Meditation und Dankbarkeit sind. Wer über die aktuellen Fördermöglichkeiten von Musikern informiert sein möchte, abonniert gerne den Newsletter der nmz. Oder lest den Bad Blog of Musik von Moritz Eggert, oder fragt bei euren Kulturämtern nach. […]

70 – Mein Alltag als Musikerin zu Zeiten des Corona-Viurs – Woche 1
18. März 2020

Großes Danke für den Einsatz und alle bereitgestellten Informationen an Moritz, Eggert, Alexanders Strauch, Katharina Bäuml, nmz, Matthias Hornschuh, DKR und viele viele weitere, die sich für Aufklärung und finanzielle Lösungen für MusikerInnen einsetzen. Danke!!!! Die Sopranistin erzählt dir ganz persönlich, wie sie während in der Corona-Krise, ihren Alltag als Musikerin organisiert, wo jetzt ihre […]

Alle weiteren Folgen des Podcasts finden Sie unter: https://www.irenekurka.de/podcast.html


30.03.


21:04 bis 22:00 | rbbKultur
MUSIK DER GEGENWART: Die Komponistin und Cellistin Hildur Guðnadóttir

Mit Andreas Göbel. Sie hat eine klassische Celloausbildung absolviert, spielt in Experimentalbands, Folk Music und komponiert elektronische Musik. Einem breiten Kreis bekannt wurde Hildur Guðnadóttir vor kurzem durch ihre Filmmusik zu „Joker“. Mit ihrem collageartigen Mix aus Klassik, Film, Elektro und Konzeptkunst, einer, wie sie es nennt, „faktenbasierten Musik“, steht sie für eine immer erfolgreicher werdende Richtung der zeitgenössischen Musik, die unabhängig von der klassischen Nachkriegsavantgarde eigene Klänge zwischen allen stilistischen Stühlen sucht und findet. Der Versuch einer Verortung.

23:03 bis 00:00 | SWR 2
SWR2 JetztMusik: Magazin

Mit Leonie Reineke. Mit Neuigkeiten und Berichten u. a. von den Festivals „klub katarakt“ für experimentelle Musik außerhalb eines streng akademischen Kontextes in Hamburg, „CTM“ für zeitgenössische und elektronische Musik in Berlin und „ECLAT“ in Stuttgart.

23:03 – 24:00 | Ö1
Beethoven in der Neuen Musik (1): Von Adams bis Zipp. Komponieren mit Beethoven (1)

Das Beethoven-Haus Bonn hat sich die Aufgabe gestellt, Kompositionen aus der Zeit von Beethovens 100. Geburtstag 1870 bis heute zusammen zu tragen, für welche Beethoven eine maßgebliche Rolle spielt. Entstehen soll eine Materialsammlung, die Anregungen zur Programmkonzeption liefert und als Grundlage für eine ab 2020 geplante wissenschaftliche Auswertung dient. Eine online gestellte Liste wird im Beethoven-Haus weiter bearbeitet, soll jedoch bereits jetzt als „Work in Progress“ dazu anregen, ergänzende Informationen bzw. weitere Kompositionen zu melden. Schon mit den bisher gesammelten Kompositionen der letzten 50 Jahre, die sich mit Beethoven auseinandersetzen, könnten 2020 alle „Zeit-Ton“-Sendungen programmiert werden. Gestaltung: Peter Kislinger


31.03.


00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Neue Musik: Anstatt dass – Robin Hoffmanns musikalische Subversionen

Von Michael Rebhahn. Cowboys, Birkhühner oder Kunstpfeifer: Das planvoll Deplatzierte gehört zu Hoffmanns Ideal eines verunsichernden Komponierens.

00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Bayerische Komponisten

Peter Michael Hamel: „Vom Klang des Lebens“ (Uwe Komischke, Jagdhorn; Münchener Kammerorchester: Hans Stadlmair); Wilfried Hiller: „Sappho-Lieder“ (Vera Becker, Flöte; Andreas Suttner, Violoncello; via-nova-chor München: Kurt Suttner); Bertold Hummel: Schlagzeugkonzert, op. 70 (Peter Sadlo, Schlagzeug; Bamberger Symphoniker: Wolfgang Rögner); Franz Hummel: Sonate Nr. 2 – „Hypnosis“ (Angela Cholakian, Klavier); Roland Leistner-Mayer: Drei Nachtstücke (Das Münchner Klaviertrio); Walter Haupt: „Lasermusik“ (Münchner Rundfunkorchester: Walter Haupt)

21:00 bis 22:00 | NDR Kultur
neue musik: Dem Himmel und der Musik entgegen

Von Helmut Peters. Musik sei die Poesie der Luft, hat Jean Paul einmal gesagt. Tatsächlich eröffnet sich für Komponisten ein gigantisches Themenfeld, wenn sie die Atmosphäre und den Himmel zum Thema ihrer Stücke machen. Wir senden in der „neuen musik“ den Mitschnitt des Konzerts „Dem Himmel entgegen“ des Detmolder Ensembles Horizonte vom 1. Februar 2020 mit „himmlischen“ Werken von Malika Kishino, Kaija Saarhiao, Giacinto Scelsi und Jean-Luc Darbellay.

22:05 bis 23:00 | BR-KLASSIK
Horizonte: Berufliche Orientierung mit Neuer Musik – Die Internationale Ensemble Modern Akademie

Von Ulrich Möller-Arnsberg. Sie ist das jüngste Kind in der 40-jährigen Geschichte des Ensemble Modern: die Internationale Ensemble Modern Akademie in Frankfurt. Seit 2006 können sich hier junge Musiker, Dirigenten, Komponisten und Klangregisseure nach ihrem Bachelor-Studium in einem einjährigen Masterstudiengang auf zeitgenössische Musik spezialisieren. Ihre Lehrerinnen und Lehrer sind die Mitglieder des 1980 gegründeten Ensemble Modern sowie namhafte Gastdozentinnen und -dozenten. Die Ergebnisse der Arbeit präsentiert das jeweils aktuelle Ensemble der Akademie in bis zu 30 Konzerten pro Jahr im In- und Ausland und bei Festivals. Über 200 Absolventen konnten bisher von diesem weltweit einmaligen Studiengang profitieren. Ulrich Möller-Arnsberg hat aus Anlass des diesjährigen Ensemble-Modern-Jubiläums Studierende der Akademie getroffen und sie gefragt, warum sie dort studieren und was die Akademie so einmalig macht.

23:03 – 24:00 | Ö1
Uraufführungen mit dem Ensemble Kontrapunkte: Ensemble Kontrapunkte stellt Neues von Geißelbrecht und Dünser vor

Das Ensemble Kontrapunkte wurde seinem Ruf als wichtiger Uraufführungs-Klangkörper wieder gerecht: „Aphorismen“ von Flora Geißelbrecht und ein Doppelkonzert von Richard Dünser sind am 16. Dezember 2018 unter der Leitung von Peter Keuschnig aus der Taufe gehoben worden.

Grundlage für die Komposition der jungen oberösterreichischen Komponistin Flora Geißelbrecht sind Texte, die sie allerdings nicht vorhat preiszugeben. „Das war nur für mich eine Hilfe“, sagte sie dem Magazin des Musikvereins. „Ich habe beim Impuls Festival in Graz im Rahmen der Impuls-Akademie mit dem Klangforum Wien die ‘Aphorisms on Milosz’ von Agata Zubel gespielt. Dieses Stück hat mich so fasziniert, dass mir die Idee kam, mein Werk in diese Folge zu stellen. Man wird wahrscheinlich keinen Zusammenhang erkennen – ich wollte einfach mehrere kurze Stücke schreiben, die an einem Gedanken festhalten.“ Gestaltung: Rainer Elstner


01.04.


00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Fränkische Komponisten

H. E. Erwin Walther: Klaviertrio (Trio Palmano); „Katenaria“ (Frank Gutschmidt, Klavier); „Black Suite“ (Bläservereinigung des Städtischen Orchesters Nürnberg); „Der kleine Prinz“, Der Tag mit den 43 Sonnenuntergängen (Wolfram Schieder, Klavier); Neun Stücke (Ib Hausmann, Klarinette; Frank Gutschmidt, Klavier); Kerstin Anja Thieme: „Sogni“ (Academia Sancta Katharina: Werner Andreas Albert)

20:04 bis 21:00 | hr2-kultur
Kaisers Klänge: Schüler und Meister – Kurt Weill und sein Lehrer Ferruccio Busoni

Die Musik, mit der Kurt Weill berühmt wurde, ist leicht und eingängig: Dreigroschenoper! Im Vergleich dazu sind die komplex-polyphonen Kompositionen von Ferruccio Busoni harter Tobak.

Umso erstaunlicher scheint es, dass Busoni der Lehrer von Kurt Weill gewesen ist. Für Busoni war die Freiheit von allen Zwängen das oberste Ideal des Komponisten. Weill hat diese Prämisse auf seine Weise umgesetzt. „Kaisers Klänge“ wagen einen klingenden Vergleich zwischen den Werken von Schüler und Lehrer.

21:04 bis 22:00 | rbbKultur
MUSIK DER GEGENWART: Ultraschall Berlin – Festival für neue Musik 2020

Mit Eckhard Weber. Bereits vor einem knappen halben Jahrhundert entwickelte der polnische Schrifsteller Stanislaw Lem die Idee eines Super-Computers namens GOLEM XIV, der die Menschheit in zwei Vorträgen mit den Herausforderungen eines Lebens im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz konfrontiert. Mit dem elektronischen Musiktheater „Also sprach Golem“ haben der Regisseur Thomas Fiedler und der Komponist Kaj Duncan David im Rahmen von Ultraschall Berlin die Debatte um unser Verhältnis zur Künstlichen Intelligenz aufgegriffen und in die Zukunft weitergedacht. Konzertaufnahme vom 18. und 19. Januar 2020 im Radialsystem V

21:08 bis 22:00 | NDR Kultur
Chormusik: Das britische Vokalensemble Gesualdo Six – Von Marcus Stäbler

23:03 bis 00:00 | SWR 2
SWR2 JetztMusik: ECLAT – Curious Chamber Players

Werke von Timothy McCormack, Hanna Hartman, Maling Bång, Elena Rykova u. a.. (Konzert vom 8. Februar 2020 im Stuttgarter Theaterhaus). Die Curious Chamber Players aus Schweden haben Komponistinnen und Komponisten dazu eingeladen, das Timbre des Ensembleklangs zu erweitern und fortzuschreiben: durch neue Spieltechniken, durch den Einbezug von Objekten, Technologien oder Choreografien. Der kreative Ausgangspunkt sollte dabei ein lebensverändernder Moment oder eine unvergessliche Erfahrung sein. Diese Momente werden in Musik mitgeteilt.

23:03 – 24:00 | Ö1
Rückblick, Vorschau und aktuelle Veröffentlichungen – Zeit-Ton Magazin

Jeden Mittwoch präsentieren wir Ihnen ausgesuchte Veranstaltungstipps für die kommenden sieben Tage und die spannendsten Neuveröffentlichungen. Gestaltung: Rainer Elstner


02.04.


00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Neue Musik: Gerhard Rühm zum 90. Geburtstag: Blumenstück

Aufzeichnung vom Oktober 2019 aus dem Theater am Marienplatz in Krefeld. Pit Therre, Klavier

00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Bayerische Komponisten

Richard Wetz: Requiem h-Moll, op. 50 (Marietta Zumbült, Sopran; Mario Hoff, Bariton; Dombergchor Erfurt; Thüringisches Kammerorchester Weimar: George Alexander Albrecht); Robert Heger: Variationen und Fuge über ein barockes Thema, op. 32 (Bamberger Symphoniker: Robert Heger); Gábor Péter Mezei: Klavierkonzert – „Ungarische Revolution 1956“ (Dmitrij Romanov, Klavier; Projektorchester der Hochschule: Florian Erdl)

20:04 bis 21:30 | SR2 KulturRadio
Mouvement: Saarbrücker Dirigentenwerkstatt

Deutsche Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern. Leitung: Manuel Nawri. Imri Talgam, Klavier. Gary Berger, Klangregie. Arnold Schönberg: 5 Stücke für Orchester op. 16 | György Ligeti: Klavierkonzert | Thomas Kessler: Aufbruch für Orchester und 5 Computer | Toru Takemitsu: How slow the wind. Aufnahme vom 6. März 2020 aus dem Großen Sendesaal, Funkhaus Halberg, Saarbrücken

21:30 bis 22:30 | hr2-kultur
„Ich hab’ meine Arbeit getan…“ – Heinz Winbeck

Eine Sendung von Daniel Hensel. Er war einer der großen Sinfoniker des ausgehenden 20. Jahrhunderts: der bayerische Komponist Heinz Winbeck (1946-2019).

Heinz Winbecks überaus persönliche, philosophisch-spekulative Musik lässt sich nur schwer in Worte fassen. Bei aller Nähe zur Tradition und Tonalität spielen in seinem Oeuvre zeitgenössische Fragestellungen im Umgang mit Material, Dichte, Raum und Struktur durchaus eine zentrale Rolle. Allerdings dienen sie dem „Blick nach Innen“, der philosophischen Spekulation über „die letzten Dinge“ und der biografischen Selbstbewältigung. Die Musik Winbecks ist ein stetes „Kreisen um den Tod“ (Edwin Baumgartner). Ein Heinz-Winbeck-Schüler, der in Büdingen in der Wetterau lebende Komponist und Musikwissenschaftler Daniel Hensel, porträtiert in seiner persönlichen Sendung die Musik seines 2019 gestorbenen Lehrers.

22:03 bis 23:00 | SWR 2
SWR2 Hörspiel-Studio: Die Welt ist, wofür ich sie halte

O-Ton-Hörspiel von Andreas Weiser. Musik und Regie: Andreas Weiser. (Produktion: hr 2004). Wie ist zu antworten auf die Globalisierung der Wahrnehmung, die Gleichzeitigkeit der Ereignisse, die aber nicht real zu erleben ist im Zeitalter digitaler Kommunikationstechnologie? Hörspiel kann erzählen ohne Worte, erzählen über Klänge, Originaltöne, die die Wirklichkeit abzubilden meinen, aber sie künstlerisch eigentlich erst konstruieren. „Mein Mix-Computer ist hier der Mittler zwischen meinen Aufnahmen aus Brasilien, Afrika und irgendwo.“ Andreas Weiser

23:03 – 24:00 | Ö1
Das legendäre Pariser Lautsprecherorchester zu Gast beim Elevate in Graz

Der französische Komponist François Bayle entwickelte in den 1970ern das Acousmonium, ein bis zu 80 Lautsprecher umfassendes Orchester. Er war Mitglied der Pariser Einrichtung GRM, der Groupe de Recherches Musicales, die einer handverlesenen Gruppe von Komponisten das Experimentieren mit elektroakustischen Klängen und Tonbandaufnahmen ermöglichte. Für das Elevate Festival in Graz brachte die INA GRM das Acousmonium nach Graz. Es wurden Kompositionaufträge an Größen der elektronischen und elektroakustischen Szene wie Jan Jelinek, Lucy Railton und KTL (dem Super-Duo rund um Sunn O))) Gitarristen Stephen O’Malley und Editions-Mego-Labelchef Peter Rehberg) vergeben, die im Mumuth an zwei Abenden live präsentiert wurden. Die spannende Auseinandersetzung mit diesem exklusiven Lautsprecherensemble war bereits in einer Zeit-Ton Sendung am 27. März zu hören und wird heute mit dem zweiten Teil komplettiert.  Gestaltung: Astrid Schwarz


03.04.


00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Klangkunst: Sprache, mein Stern. Hölderlin hören.

Von Ruth Johanna Benrath und Ulrike Haage. Regie: Ulrike Haage. Ton: Peter Avar. Produktion: RBB / BR / Deutschlandfunk Kultur 2020. Länge: ca. 54’30. (Ursendung)

Sieben Monate lang musste sich der Dichter Friedrich Hölderlin einer psychischen Behandlung unterziehen. Von da an schrieb er nicht mehr wie zuvor. Hörstück über das Schreiben nach schweren Krisen.

Die späten Gedichte Friedrich Hölderlins galten lange als minderwertige Erzeugnisse eines geistig Umnachteten, den man in seinem Tübinger Turmzimmer besuchen konnte, damit er auf Bestellung ein Gedicht schrieb. Über Hölderlins Erkrankung ist viel spekuliert worden. Verbürgt ist, dass die Mutter ihn in die berühmt-berüchtigte Autenrieth’sche Klinik brachte, wo er sich über sieben Monate einer Behandlung mit einer Ledermaske unterziehen musste. Von da an schrieb Hölderlin nicht mehr wie zuvor. Doch er schrieb. Gedichte voller Klarheit und Einfachheit. Wie unter allen Umständen schreiben, auch nach schwersten Krisen? Gemeinsam mit der Musik verwebt Ulrike Haage die Texte von Friedrich Hölderlin und Ruth Johanna Benrath zu einem inneren Dialog und verbindet das Damals mit einem heutigen Klang.

Ruth Johanna Benrath, geboren 1966 in Heidelberg, ist Autorin, Theater- und Hörspielmacherin. 2009 erschien ihr erster Roman „Rosa Gott, wir loben dich“, zwei Jahre später „Wimpern aus Gras“. Zahlreiche Stipendien und Preise. Darunter 2019 der Schwäbische Literaturpreis für ihre Erzählung „AUFTAUEN“. Ihr Hörspiel „GEH DICHT DICHTIG!“ (ORF/BR 2019) wurde als Hörspiel des Jahres 2019 ausgezeichnet. Zuletzt für Deutschlandfunk Kultur: „Wir gehen, wir gehen – ein Leben lang! Eine Begegnung mit Hans Jürgen von der Wense“ (2019).

Ulrike Haage, geboren 1957 in Kassel, arbeitet an der Schnittstelle von Jazz, Avantgarde, klassischer Musik und Literatur. Neben ihrer Arbeit als Komponistin, Autorin und Regisseurin von preisgekrönten Hörspielen, schreibt sie Filmmusik und ist als Solopianistin und Scriptautorin tätig. Zuletzt für Deutschlandfunk Kultur, gemeinsam mit Etel Adnan: „A Funeral March for the First Cosmonaut“ (2019).

00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Fränkische Komponisten

Marcus Maria Reißenberger: „MEM 33 – Scherzo“ (Jugendensemble für Neue Musik Bayern); Klaus Ospald: „Más raíz, menos criatura“ (Markus Bellheim, Klavier; Singer Pur; Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks: Peter Rundel); Klaus Hinrich Stahmer: „Our music is so sweet“ (Florian Meierott, Violine); Winfried Zillig: „Vergessene Weisen“ (Bruno Kramm, Tenor; Helmut Bieler, Klavier)

19:05 bis 20:00 | BR-KLASSIK
Das Musik-Feature: Leichten Fußes in die Tanzkarriere?

Von Nicole Baumann. Wer ein tanzbegeistertes Kind hat, findet sich sehr bald vor wichtigen Entscheidungen stehend. Die Auswahl an Kinderballettschulen, Tanzstudios und Ausbildungsinstituten ist groß. Das ist ein Vorteil. Doch wer die Wahl hat, hat auch die Qual. Denn welche Schule ist für mein Kind die richtige? Welches Lehrpersonal – die ehemalige Solotänzerin oder die ausgebildete Tanzpädagogin? Soll mein Kind von Anfang an mit Strenge und Disziplin auf Leistung gedrillt werden oder soll der Tanzunterricht zu Freude, Ausdruckswille und Spaß an Bewegung führen? Was ist mit dem jungen Körper – wird er Schaden nehmen?

Drohende Magersucht, harter Konkurrenzkampf und körperliche und psychische Überlastung gehören nach wie vor zu den Vorurteilen, die man als erstes gegenüber einer Ballettausbildung ins Feld führt. Doch sind es wirklich nur Vorurteile oder muss man sie für sein Kind ganz realistisch einkalkulieren? Mein Kind soll doch ein schönes, normales Leben führen können, ohne Entbehrungen und übermäßigen Stress.

Fakt ist, dass an den großen deutschen Bühnen nur sehr wenige deutsche Tänzer und Tänzerinnen engagiert werden. Ganz ähnlich wie im Bereich der Orchestermusiker und Opernsänger drängt immer mehr Konkurrenz aus dem Ausland nach Deutschland. Der Eindruck entsteht, als ob sich die jungen Menschen dort leichter in ein Ausbildungssystem mit Härte und Disziplin begeben als hier. Denn eines steht fest, Tänzer wird man nicht mehr, wenn man mit 18 anfängt. Das entscheidet sich sehr früh und dann bedeutet es viel Arbeit und Hingabe. Ähnlich wie bei Pianisten oder Geigern kann auch ein Tänzer nicht mehr aufholen, was er als Kind nicht gelernt hat.

Die Autorin Nicole Baumann, selbst auf dieser Suche, berichtet von ihrem Rundgang durch Münchner Ballett- und Tanzschulen, ihren Gesprächen mit Eltern und Tanzlehrern und Profis. Musiken von Peter Tschaikowsky, Igor Strawinsky, Léo Delibes und anderen untermalen die Sendung.

21:05 bis 22:30 | Bayern 2
hör!spiel!art.mix: „Entscheidungen“ von Mercedes Lauenstein

Mit Camill Jammal, Pola O’Mara, Krista Posch und Martin Umbach. Regie: Stefanie Ramb. BR 2020. Ursendung

Sie heißen Nina, Jonas, Violette und Erik. Sie sind Ende 20, Mitte 30, Mitte 50 und Mitte 60. Sie haben lose Beziehungen, sind verheiratet oder Single. Sie haben Kinder oder auch nicht. Sie leben ihr Leben selbstbestimmt, so wie sie das immer gewollt haben – im Großen und Ganzen. Genauer betrachtet allerdings leben sie ein Leben voller dringlicher Zwänge und billiger Kompromisse. Wobei: so schlimm ist es auch wieder nicht. Oder vielleicht doch? Sicher ist auf jeden Fall eines: Solange sie keine Entscheidungen treffen, wird sich ihr Leben nicht weiterentwickeln. Aber können sie es überhaupt wagen, ihren Wünschen nachzugehen oder haben sie sich nicht bedingungslos darauf eingelassen, immer das zu tun, was von ihnen erwartet wird?

Sie sinnieren – daheim, unterwegs in der Stadt, beim Schwimmen, im Flugzeug. Sie hadern. Mit ihrem wirklichen Leben und mit ihrem möglichen bzw. ihrem nicht möglichen.

Und sie werden sich treffen, alle vier, bei diesem Essen heute Abend. Wie sie sich dort verhalten, falls sie überhaupt hingehen werden, ist noch nicht entschieden.

„Ich habe entschieden: ich möchte etwas über Entscheidungen machen. Wie treffen wir Entscheidungen? Was steckt hinter der Angst, Entscheidungen zu treffen? Sind Entscheidungen oder sollten Entscheidungen überhaupt ein intellektueller Prozess sein? Was ist mit der Intuition, die einem den Weg weist? Wie sehr haben wir unser Leben überhaupt in der Hand? Was passiert, wenn ein Mensch in der absoluten Entscheidungslosigkeit verharrt – aus Angst, das Leben vergeudet zu haben durch die falsche Entscheidung? Nicht merkend, dass er sein Leben am tragischsten vergeudet indem er gar keine Entscheidung fällt? All diese Fragen laufen immer auf dasselbe hinaus: auf die Angst, am Ende des Lebens die eigenen Entscheidungen zu bereuen. Kann passieren!“ (Mercedes Lauenstein)

Mercedes Lauenstein, geb. 1988 in Schleswig-Holstein, freie Autorin, wohnhaft in München und Norditalien, Autorin zahlreicher Texte unter anderen in der Süddeutsche Zeitung, dem Zeit Magazin und Monopol. Mitbegründerin des kulinarischen Onlinemagazins Splendido Magazin, Bayerischer Kunstförderpreis 2016. Werke unter anderem „Nachts“ (2015), „Blanca“ (2018). „Entscheidungen“ ist ihr erstes Hörspiel.

22:03 bis 23:00 | Deutschlandfunk Kultur
Musikfeuilleton: „Diesen Kuß der ganzen Welt!“ – Einblicke in die Beethoven-Sammlung der Berliner Staatsbibliothek

Von Cornelia De Reese. Wo liegt Beethovens Brief an die unsterbliche Geliebte? Nicht in Wien, auch nicht in Bonn, sondern in Berlin. Über die Hälfte der erhaltenen Originalhandschriften der Werke Beethovens werden in der Berliner Staatsbibliothek aufbewahrt, hinzu kommen tausende Seiten mit Skizzen, außerdem Briefe und 137 Konversationshefte. Vom 11. März bis zum 30. April wird einiges aus diesem Fundus aus den Tresoren geholt und der Öffentlichkeit in einer großen Ausstellung präsentiert.

23:03 – 24:00 | Ö1
Spielräume Nachtausgabe: Herbie Hancock – der wichtigste (noch lebende) Pianist des Modern Jazz?

Natürlich lässt sich streiten, ob nicht McCoy Tyner, Chick Corea oder Keith Jarrett, die ebenso großartigen Tastenkollegen des in Chicago, Illinois geborenen Herbie Hancock und ebenfalls noch musikalisch aktiv sind, nicht genauso wichtig und einflussreich für die Jazzgeschichte sind. Wenn man wichtige Aufnahmen aus dem elektrischen Jazz betrachtet, bleiben hier allerdings nur Corea und Hancock übrig (Tyner hat praktisch nie Keyboards gespielt, Jarrett nur sehr kurze Zeit elektrisches Klavier). Reihungen in diesen lichten Regionen der (genialischen) Musikalität sind letztendlich müßig. Von „Watermelon Man“ bis hin zu Kollaborationen mit Exponenten des Detroit Techno: Herbie Hancock hat in seinen demnächst 80 Lebensjahren eine beispiellose musikalische Reise gemacht, die ursprünglich im Alter von 11 Jahren mit der Aufführung eines Mozart Klavierkonzertes zusammen mit Chicago Symphony Orchestra begonnen hat. Gestaltung: Klaus Wienerroither


04.04.


14:05 bis 15:00 | BR-KLASSIK
Das Musik-Feature: Leichten Fußes in die Tanzkarriere? – Wiederholung vom Freitag, 19.05 Uhr

22:04 bis 00:00 | WDR 3
WDR 3 Open Sounds: Studio Elektronische Musik – nexus [27]: Stockhausen und seine Ensembles [1]

Frank Hilberg im Gespräch mit Florian Zwißler. Karlheinz Stockhausen: Prozession / Kurzwellen / Aus den sieben Tagen / Spiral / Pole / Expo / Für kommende Zeiten

22:05 bis 22:50 | Deutschlandfunk
Atelier neuer Musik: „Das Unvorstellbare umreißen“ – Die Bremer Tagung „Todesmetaphern in der Musik“ 1996

Von Hanno Ehrler. Das Jahr 2000 stand vor der Tür. Weltuntergangsfantasien kursierten, und alle fürchteten einen globalen Computerabsturz. Diese Endzeitstimmung griff die Projektgruppe Neue Musik Bremen auf und thematisierte auf ihrer 1996 veranstalteten Tagung Todesmetaphern in zeitgenössischer Musik. Iannis Xenakis riss mit seiner klanggewaltigen Musik buchstäblich Abgründe auf. Rolf Riehm entwarf Bilder vom Zerfallen und Vergehen. Texte über den Tod und ein eventuelles Weiterleben bilden den Ausgangspunkt spezifischer Kompositionen Klaus Hubers, Luigi Nonos und Bernd Alois Zimmermanns. Zugleich präsentierten die Organisatoren der Tagung Stücke alter Musik und erweiterten so den Blick über das Gegenwärtige hinaus darauf, wie der Tod in früheren Epochen musikalisiert worden war. Eingeladen war zudem der Wiener Philosoph Thomas Macho. Er referierte über verschiedene Todesvorstellungen in der Menschheitsgeschichte. Beim Rückblick auf diese singuläre Auseinandersetzung mit Sterben und Tod aus der Sicht der Neuen Musik vor einem Vierteljahrhundert wird deutlich, dass das Thema heute nach wie vor aktuell ist.

23:00 bis 00:00 | hr2-kultur
The Artist’s Corner | Florian Neuner – „Asche“ – Teil I: Auf Achse

Eine Generation tritt ab: Ob Pierre Boulez, Karlheinz Stockhausen, Konrad Boehmer oder Dieter Schnebel – die meisten der die Nachkriegsavantgarde in Darmstadt und anderswo prägenden Komponisten sind inzwischen verstorben.

Ein Hörspiel in zwei Teilen. hr 2020 / jeweils 60 Min. / Ursendung. Es war dies eine Generation, die sowohl die Musik als mit ihr auch die Welt verändern wollte: Heinz-Klaus Metzger, einer ihrer führenden Theoretiker, schrieb: „Was als Musik einst begriffen ward, bricht auseinander.“ Der in Berlin und Wien lebende Schriftsteller Florian Neuner (*1972) spürt in seinem als große Collage angelegten Hörspiel den Biografien dieser Protagonisten eines „heroischen“ Aufbruchs nach. Aus vielen Fragmenten entsteht ein Mosaik, in dem Widersprüche und Brüche nicht kaschiert werden. Auch will es ganz entschlossen nicht den Eindruck erwecken, Lebensläufe ließen sich zu erzählbaren Geschichten runden. Angelpunkt von „Asche“ ist das Leben eines weniger bekannten Musikers dieser Generation – eines Mannes, der als Komponist von elektronischer Musik innovativ war, dem aber die Widersprüche zwischen Kunst und Lebenspraxis und seine Alkoholsucht zum Verhängnis wurden. Allen seinen Stücken liegt die Tonreihe A-S-C-H-E zugrunde. Die hat auch der österreichische Komponist Christoph Herndler (*1964) in seiner Musik für diese Text- und Klanglandschaft aufgegriffen, die man als Requiem für eine Künstlergeneration verstehen kann.


05.04.


17:04 bis 18:00 | hr2-kultur
Kaisers Klänge: All You Need Is Love – Alle Welt singt Beatles-Songs

50 Jahre ist es her, dass die berühmteste Band der Welt sich aufgelöst hat. Die Songs der Beatles aber sind längst nicht aus der Welt. In allen denkbaren Stilen werden sie heute nachgespielt: von Samba bis Salsa, vom klassischen Kunstlied bis zur barocken Orchestermusik.

Selbst die experimentelle Avantgarde setzt sich mit den Fab Four aus Liverpool auseinander. Die schönsten Beatles-Bearbeitungen erschallen heute in Kaisers Klänge. Und zwischendurch covern die Herren McCartney, Lennon, Harrison und Starr sogar sich selbst.

22:00 bis 00:00 | Bremen Zwei
Klassikwelt in concert: Musicadia IV – Galanteries du Temps

Zum Abschluss der letztjährigen Musicadia im Sendesaal Bremen lud Deutschlandfunk Kultur ein zu einem Streifzug durch das Frankreich des 16. und 17. Jahrhunderts. Die bulgarische Geigerin Plamena Nikitassova und ihr Ensemble machten das Publikum mit zum Teil selten zu hörenden Kompositionen bekannt, von denen zwei sogar aus der Feder einer Komponistin stammten, was damals eine absolute Seltenheit war: Elisabeth Jaquet de la Guerre.

22:08 – 22:55 | Ö1
Acousmonium extended mit Francois Bonnet – Francois Bonnet empfiehlt

Der Direktor der GRM, der Groupe de Recherches Musicales (INA-GRM) in Paris, gibt Einblick in Musik, die ihn geprägt und begleitet hat. Francois Bonnet hat das Acousmonium-Programm beim Elevate Festival in Graz kuratiert, das wir bereits in zwei Zeit-Ton Sendungen (am 27.3. und 2.4.) präsentiert haben. Er hat dort auch eine seiner neuen Kompositionen vorgestellt. Seine Arbeit wird als feinsinnig und poetisch beschrieben. Zudem veröffentlicht er unter dem Pseudonym Kassel Jaeger, hat sich mit Kollaborationen mit Musikern wie Jim O’Rourke oder Oren Ambarchi einen Namen gemacht und veröffentlicht Bücher als Musiktheoretiker. Zum Abschluss dieses „GRM Specials“ gibt es einen Zeit-Ton extended mit Musik, die Francois Bonnet den Hörerinnen und Hörern ans Herz legt. Gestaltung: Astrid Schwarz

23:04 bis 00:00 | WDR 3
WDR 3 Studio Neue Musik: weiß, weißer

Peter Ablinger: Weiss / Weisslich 31e, konzertante Installation für 8 Glasröhren; Adam Weisman, Glaszylinder und Wasser | Klaus Lang: vier linien. zweifaches weiß für Bläser, Klavier und Schlagzeug; WDR Sinfonieorchester, Leitung: Rupert Huber | Mirela Ivicevic: Case White für Ensemble; Klangforum Wien, Leitung: Ilan Volkov | Bill Hopkins: tableau blanc, aus „Musique de l’indifférance“ für Orchester; WDR Sinfonieorchester, Leitung: Ilan Volkov | Nicolaus A. Huber: Weisse Radierung für Orchester; WDR Sinfonieorchester, Leitung: Peter Rundel | Peter Ablinger: Weiss / Weisslich 18, Birke, Eberesche, Esche, Erle, Weide, Weißdorn, Eiche.

Weiß steht für unbefleckt, unschuldig oder unendlich. In anderen Kulturkreisen, etwa in Afrika oder in China, steht Weiß für Trauer oder Tod. Strenggenommen ist Weiß gar keine Farbe, sondern die Summe aller Farben, die erst durch Überlagerung der Licht-Spektren entsteht.

Auch in der Musik wird Weiß gerne mit Begriffen wie Reinheit, Leere oder Einfachheit verbunden. Für Stéphane Mallarmé und Erik Satie war Weiß die Farbe der Ausdruckslosigkeit. Eine Komposition sollte, so Satie, der sogar weiße Speisen bevorzugte, „rein und weiß wie die Antike“ sein. Mallarmé erhob das weiße Blatt Papier zum ästhetischen Ideal. Weiß steht, laut Nicolaus A. Huber, „für das Nichtgrimassieren, also für eine Musik, die nicht dauernd Ausdrucksgrimassen schneidet.“

Wie kein anderer Komponist hat Peter Ablinger die „unbunte“ Farbe erforscht und ihr einen ganzen Zyklus mit dem Titel Weiss / Weisslich gewidmet. Darin geht es vor allem um das – weiße – Rauschen, das fast alle anderen Klänge enthält – selbst Wassertropfen, Bäume oder Kirchenglocken.

 

 

 

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radiofreak der alten schule. transistor, diode, spule, kondensator. ehemals manipulator:in mehrerer rundfunksendungen.