Neue Musik / Musikfeature / SoundArt: Die Radio-Woche vom 23.03. bis 29.03.2020
Neue Musik und Musikfeatures in der Kalenderwoche 13. Themen: Nikolaus Brass | Hölderlinmusik | Zeitgenössische Musik aus Aserbaidschan | John Adams und seine Klangwelt | Ultraschall Berlin | Klangwerkstatt Berlin | Stephen Sondheim | Das Toy Piano | Orchestermusiker im (Un)Ruhestand | 400 Jahre Geigenbauer Jakob Stainer | Das legendäre Pariser Lautsprecherorchester der GRM | Virtuelle Archive für Feldaufnahmen | Kurt Weill und sein Lehrer Ferruccio Busoni | Klavierabend mit Marc-André Hamelin | Paint It Black …
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nmz-Podcastpartnerin Irene Kurka ::: neue musik leben
68 –Interview mit Gerald Eckert (Komponist, Dirigent, Cellist)
Gerald Eckert ist eine vielseitige Begabung und erzählt dir, wie es dazu kam und wie er mit den verschiedenen Disziplinen lebt und umgeht und welche Persönlichkeiten Einfluss auf ihn hatten. Er arbeitet auch an eigenen Zeichnungen und realisierte einige Ausstellungen, die die verschiedenen Medien einander gegenüberstellten. Gerald Eckert ist zusammen mit Beatrix Wagner künstlerischer Leiter des „Provinzlärm“-Festival Eckernförde (Biennale seit 2007). In dieser Folge erzählt er, wie es zur Gründung des Neue Musik Festivals in Eckernförde an der Ostsee kam. Zum Podcast.
Alle weiteren Folgen des Podcasts finden Sie unter: https://www.irenekurka.de/podcast.html
23.03.
21:04 bis 22:00 | rbbKultur
MUSIK DER GEGENWART: Der Komponist Nikolaus Brass
Mit Andreas Göbel. Er war mehrere Jahre als Arzt tätig und fast drei Jahrzehnte Redakteur einer medizinisch-wissenschaftlichen Zeitung. Mit Anfang 30 hat Nikolaus Brass seine ersten Kompositionen veröffentlicht und gilt heute als eine der eigenwilligsten und unabhängigsten Persönlichkeiten im Bereich der zeitgenössischen Musik.
23:03 bis 00:00 | SWR 2
SWR2 JetztMusik: Hölderlinmusik (4/4) – Hölderlin 2020
Hölderlin lesen – Hans Zenders literarischen Erkundungen. Von Björn Gottstein. Zu den zentralen Werken von Hans Zender gehört der Zyklus Hölderlin lesen. Immer wieder hat Zender sich mit den Texten des schwäbischen Dichters befasst. Seine komponierte Lektüre nimmt ganz unterschiedliche Formen an, mit einem Sprecher, einem Akkordeon und einem Streichquartett und sogar Effekten wie dem der Verzögerung. Zender arbeitet poetische und formale Elemente der Texte heraus und verleiht ihnen einen intimen, persönlichen Charakter. Zum 250. Geburtstag von Friedrich Hölderlin stellt Björn Gottstein den Zyklus vor.
23:03 – 24:00 | Ö1
Zeitgenössische Musik aus Aserbaidschan: Neue und experimentelle Musik aus Aserbaidschan (2)
Welche kulturellen Einflüsse spiegeln sich in den experimentellen Musiksprachen Aserbaidschans? Welche Rolle spielen Auslandserfahrung und Exil? Eine dicht gepackte Musikreportage aus Baku, quer durch alle Genres. Gestaltung: Susanna Niedermayr und Rainer Elstner
24.03.
00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Neue Musik: Die wahre Art, Hölderlin zu vergegenwärtigen – Der Dichter und die Neue Musik
Von Florian Neuner. Seit der Uraufführung von Luigi Nonos Streichquartett 1980 ist Hölderlin allgegenwärtig. Er tritt sogar als Held einer Oper auf.
00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Bayerische Komponisten
Markus Lehmann-Horn: „Eva über Bord“ (Münchner Rundfunkorchester: Ulf Schirmer); Stefan Schulzki: Klaviertrio (Stefan Schulzki, Klavier; Jane Berger, Violine; Felix Seiffert, Violoncello); Konstantia Gourzi: „nine lullabies for a new world“, op. 49 (Nils Mönkemeyer, Viola); Alexander Strauch: „Bardagi Ásmundar og Hildibrands“ (Roman Payer, Tenor; Timothy Sharp, Bariton; Ensemble Schwerpunkt); Johannes X. Schachtner: „Natur/Ton/Tanz“ (Matthew Sadler, Trompete; Lukas Rüdisser, Horn; Henry Bonamy, Klavier); Jan Müller-Wieland: „Weiß trennt sich von schwarz“ (Tamara Stefanovich, Klavier); Volker Nickel: „Vier japanische Miniaturen“ (Claire Sirjacobs, Oboe; Oliver Kenk, Klarinette; Sachiko Hara, Klavier); Markus Schmitt: „echoi“ (Felix Seiffert, Violoncello; Stefan Schulzki, Klavier)
21:00 bis 22:00 | NDR Kultur
neue musik: Lei Liang erhält den Grawemeyer Award 2020
Von Margarete Zander. „A thousand mountains, a million streams“ – „Tausend Berge, Millionen Ströme“ heißt ein Orchesterwerk von Lei Liang, für das der in Amerika lebende chinesische Komponist den renommierten Preis der University of Louisville in Kentucky (mit 100.000$ dotiert) bekommt. Der Titel verweist auf ein berühmtes Bild des Malers Huang Binhong von 1952. Lei Liang findet in der traditionellen chinesischen Landschaftsmalerei die ursprüngliche Energie der Natur und mahnt uns, ihre Schönheit zu erkennen und zu bewahren.
22:05 bis 23:00 | BR-KLASSIK
Horizonte: Musik fühlen – John Adams und seine Klangwelt
Von Johann Jahn. Gegen das klassische Schubladendenken hat er sich immer gewehrt – und dennoch wird John Adams längst als einer der zentralen Komponisten der Minimal-Music gesehen, jenes Stils, der auf sich stets wiederholenden und leicht verändernden Motivschnipseln basiert. Ausgehend von der Bewegung würzt Adams seine Werke immer auch mit einem ganz eigenen Ton, mit teils schwelgerischer, melancholischer, zutiefst lyrischer Verbeugung vor dem romantischen Erbe. Und vor allem immer mit einer klaren Botschaft: L’art pour l’art gibt es für Adams nicht, ihn treiben die großen politischen, gesellschaftlichen und sozialen Themen an: Präsident Nixon, der israelisch-palästinensische Konflikt, die Atombombe, der Klimawandel.
23:03 – 24:00 | Ö1
Zeitgenössische Musik aus Aserbaidschan: Neue und experimentelle Musik aus Aserbaidschan (3)
Kompositionen zeitgenössischer Komponierender aus Aserbaidschan. Gestaltung: Rainer Elstner
25.03.
00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Fränkische Komponisten
Zsolt Gárdonyi: Divertimento über Tanzweisen aus Siebenbürgen (Elisabeth Fuchs, Flöte; Angelika Ruhland, Oboe; Iwan Linnenbank, Klarinette; Sabine Müller, Fagott; Stefan Würger, Horn); Elke Tober-Vogt: „Klezmer-Suite“ (Marcel Steinrichter, Klarinette; Florian Stadler, Akkordeon; Bayerisches Landeszupforchester: Gerhard Vogt); Rainer Brunn: „Sellanraa“ (Duo Stringendo); Alexander Muno: „Saudade“ (Alexander Muno, Bariton; Annette Haas, Violoncello); Hans-Günther Allers: Quintett, op. 92 (Ensemble Kontraste); Klaus Hashagen: „Race II“ (Percussion Art Quartett); Volker Blumenthaler: „Omoitsutsu … in Gedanken an …. Gespräche aus der Ferne“ (Mitglieder des Ensemble Phorminx Darmstadt); Tobias PM Schneid: „Madrigali Astralis“ (Raschèr Saxophone Quartet)
20:04 bis 21:00 | hr2-kultur
Kaisers Klänge: Böser Mond, du gehst so stille – Dunkle Seiten eines Nachtgestirns
Der Mond soll ein stiller und gutmütiger Begleiter der Erde sein? Von wegen! Im Lichte des Mondes geschehen schauderhafte Dinge!
Die Toten erheben sich aus den Gräbern und tanzen im Mondenschein! Schlafwandler taumeln im Schimmer des Mondes über Dachfirste! Diebe schleichen, nur vom Erdtrabanten begleitet, durch dunkle Gassen. Und die Geisterbeschwörung klappt auch erst bei Vollmond so richtig gut. Musik von der dunklen Seite des Mondes ist heute in „Kaisers Klänge“ zu hören. Link zur Sendung
21:04 bis 22:00 | rbbKultur
MUSIK DER GEGENWART: Ultraschall Berlin – Festival für neue Musik 2020
Mit Eckhard Weber. Die norwegische Komponistin, Performerin und Sängerin Maja Ratkje und das Trio POING verbindet eine mittlerweile zwanzigjährige Geschichte. Im Rahmen von Ultraschall Berlin präsentierten sie einen Querschnitt ihres Repertoires, darunter Werke von Maja Ratkje und weiterer skandinavischer Komponisten. Konzertaufnahme vom 17. Januar im Heimathafen Neukölln
21:35 bis 22:00 | NDR Kultur
Chormusik: Light Eternal
Morten Lauridsen: Les Chansons des Roses | Se per havervi, oime / Prayer | Ya eres mia. Chamber Choir of Europe. Morten Lauridsen, Klavier. Ltg.: Nicol Matt. Von Chantal Nastasi
23:03 bis 00:00 | SWR 2
SWR2 JetztMusik: „Best of“ Ultraschall Berlin
Von Leonie Reineke. „Ultraschall Berlin“ ist ein jährliches Festival für Gegenwartsmusik. Organisiert von den Rundfunkanstalten Deutschlandfunk Kultur und dem Kulturradio vom rbb fokussiert es zwei Ansätze: Einerseits versteht es sich als Forum, bei dem Komponistinnen und Komponisten in Uraufführungen ihre neusten Ideen vorstellen können; andererseits stehen Wiederaufführungen auf dem Programm. In der SWR2 JetztMusik hören Sie ein ausgewähltes „Best of“ von Ur- und Zweitaufführungen des diesjährigen „Ultraschall Berlin“-Festivals.
23:03 – 24:00 | Ö1
Rückblick, Vorschau und aktuelle Veröffentlichungen: Zeit-Ton Magazin
Jeden Mittwoch präsentieren wir Ihnen ausgesuchte Veranstaltungstipps für die kommenden sieben Tage und die spannendsten Neuveröffentlichungen. Gestaltung: Marlene Schnedl
26.03.
00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Neue Musik: Klangwerkstatt Berlin
Kunstquartier Bethanien. Aufzeichnungen vom November 2019. Stefan Streich: „Moment & Zustand 1“ für Streichquartett / „Gehen“ für Streichquartett. Minguet Quartett | Kaija Saariaho: „Duft“ für Klarinette solo | Georg Katzer: „Dialog imaginär“ für Saxofon solo und Zuspiel | Alexandra Filoneko: „Schattenspiel“. Ensemble JungeMusik
00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Bayerische Komponisten
Jan Koetsier: Tänze (Stephanie Meitzner, Harfe; Magdalena Meitzner, Marimbaphon); Joseph Haas: Streichquartett, op. 50 (Diogenes Quartett); Wilhelm Killmayer: „Pas de deux classique“ (Münchner Rundfunkorchester: Wilhelm Killmayer); Paul Engel: „Sonogramm“ (Christos Kanettis, Violine; Alfons Kontarsky, Klavier); Hans Melchior Brugk: Klavierkonzert Es-Dur, op. 50 (Hildegard Stenda, Klavier; Münchner Rundfunkorchester: Dieter Roßberg)
19:05 bis 20:00 | BR-KLASSIK
KlassikPlus: „Content dictates form“ – Zum 90. Geburtstag des Broadway-Komponisten Stephen Sondheim
Stephen Sondheim gilt unangefochten als der bedeutendste, innovativste und künstlerisch anspruchsvollste lebende Komponist und Liedtexter des amerikanischen Musiktheaters. Als Verfasser der Liedtexte zu den Musicals „West Side Story“ und „Gypsy“ hat er schon als junger Mann Broadway-Geschichte geschrieben, als Komponist und Texter in Personalunion von wegweisenden und heute weltweit gespielten Musicals wie „Company“, „Follies“, „A Little Night Music“, „Sweeney Todd“, „Sunday in the Park with George“ oder „Passion“ ist er heute die Instanz, an der sich alle nachfolgenden Autorengenerationen messen lassen müssen. Nicole Baumann stellt in ihrem Sondheim-Porträt zum 90. Geburtstag zwei künstlerische Leitsätze in den Mittelpunkt, denen Sondheim seit seinen Anfängen in den 50er Jahren treu geblieben ist, nämlich zum einen „Less is more“ – weniger ist mehr – und „Content dictates form“ – der Inhalt bestimmt die Form.
20:04 bis 21:30 | SR2 KulturRadio
Mouvement: Neue CDs u.a. „Vigilia“ von Einojuhani Rautavaara
21:30 bis 22:30 | hr2-kultur
Werkzeuge der Neuen Musik – Das Toy Piano – von Michael Zwenzner
22:03 bis 23:00 | SWR 2
SWR2 Hörspiel-Studio: Das unbestechliche Muster der Ekstase
Von Friederike Mayröcker. Nach ihrem Text „Schubertiaden“. Mit: Friederike Mayröcker. Musikcollage und Regie: Otto Brusatti. (Produktion: ORF 2018).
Im Beethoven-Jahr 2020 greift dieses musikalisch-poetisches Hörstück über Franz Schubert: auf Texte der Grand dame der deutschsprachigen Lyrik zurück. In ihrem Text schlüpft Friederike Mayröcker sogar gelegentlich in Schuberts, ist dann aber wieder beobachtender Freund oder Familienmitglied, dann wieder eine heutige Empfindende, eingehüllt in Schubert-Musik.
22:05 bis 23:00 | BR-KLASSIK
Horizonte: Studio für Musik
Cristóbal Halffter: „Tiento del primer tono y batalla imperial“ (Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks: Cristóbal Halffter); Pierre Boulez: „Sur incises“ (Solisten des Ensemble Intercontemporain: Pierre Boulez)
23:03 – 24:00 | Ö1
Zeitgenössische Musik aus Aserbaidschan: Neue und experimentelle Musik aus Aserbaidschan (4)
Nach der dicht gepackten Musikreportage quer durch alle Genres, tauchen wir heute noch einmal tiefer in die diversen Musikszenen jenseits der zeitgenössischen Klassik ein. Gestaltung: Susanna Niedermayr
27.03.
00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Klangkunst: Altered State Solution – Von Dani Gal und Ghazi Barakat
Produktion: Deutschlandfunk Kultur / CTM Festival / Goethe-Institut / ORF 2019. Länge: ca. 50’00. (Ursendung)
Sie lieferten den Soundtrack zum Kalten Krieg: Störsender überlagerten viele unliebsame Radioprogramme entlang des Eisernen Vorhangs. Ihre Klänge und ihre Geschichten haben die Künstler Dani Gal und Ghazi Barakat zu einem Hörstück verarbeitet.
„Eine freie Stimme der freien Welt“ wollte er sein: der Rundfunk im amerikanischen Sektor (RIAS Berlin). Im russischen Sektor war diese Stimme wenig willkommen und wurde deshalb von Störsendern überlagert. So erging es vielen Radioprogrammen entlang des Eisernen Vorhangs. Dabei entfalteten die Störsender ihre eigene Klangästhetik und Botschaft. Das Künstlerduo Dani Gal und Ghazi Barakat macht den Lärm im Äther zum Ausgangspunkt eines Hörstücks über Information und deren Scheitern.
Dani Gal, geboren 1975 in Jerusalem, lebt und arbeitet als Künstler in Berlin. Er studierte an der Bezalel Akademie für Kunst und Design in Jerusalem, der Städelschule in Frankfurt und der Cooper Union in New York. Seine Filme und Installationen wurden weltweit gezeigt, u.a. bei der 54. Kunstbiennale in Venedig, der Istanbul Biennale, beim Forum Expanded der Berlinale und im Centre Pompidou. Für die documenta 14 und Deutschlandfunk Kultur produzierte er gemeinsam mit Achmi Lengerer die Sendung „different time different place different pitch“ im künstlerischen Radioprogramm SAVVY Funk.
Ghazi Barakat, geboren 1965 in Frankfurt am Main ist ein deutsch-palästinensischer Klangkünstler, Komponist und Interpret. 1988-2007 war er Sänger und Produzent in verschiedenen Berliner Rock- und Popformationen (u.a. Boy from Brazil und Stereo Total). Seit 2011 veröffentlicht er experimentelle Musik unter dem Namen Pharoah Chromium.
00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Bayerische Komponisten
Ernst Kutzer: Klaviertrio, op. 101 (Elisabeth Schwarz, Klavier; Erich Keller, Violine; Ulrich Bode, Violoncello); Ulrich Bruggner: Sonate G-Dur (Gerhard Seitz, Violine; Leonard Hokanson, Klavier); Stephan Wunderlich: „Milbertshofen Abtstraße“ (Stephan Wunderlich, Realisation); Alfred von Beckerath: „Coburger Deutsche Messe“ (Hans-Jürgen Richter, Orgel; Chorvereinigung Weidhausen: Heinz May); Rochus Gebhardt: Kammerkonzert Nr. 1 (Nürnberger Symphoniker: Hanns Reinartz)
19:05 bis 20:00 | BR-KLASSIK
Das Musik-Feature: Dienst-Schluss! Und dann? Orchestermusiker im (Un)Ruhestand
Von Noemi Schneider. „Musiker gehen nicht in Rente, sie hören auf, wenn sie keine Musik mehr in sich haben.“ Dieser Ausspruch stammt von Louis Armstrong. Die Realität hat andere Regularien: Ob herbei gesehnt oder befürchtet – jedem angestellten Orchestermusiker flattert irgendwann der Rentenbescheid ins Haus. Das „Dienst-Ende“ ist ein besonderer Lebenseinschnitt, schließlich lassen sich Beruf und Berufung nur schwer voneinander trennen. Ob Frühberentung oder Pensionierung, das „letzte Drittel“ muss gemeistert werden. Und wie? Weiterspielen in Katar, Kammermusik mit Kollegen, Kabarett, soziales Engagement oder Weltumsegelung? Noemi Schneider hat mit pensionierten Solisten und Tuttisten über Abschiede, Ängste und Albträume, ungeahnte Freuden, neue Hobbies und musikalische Entdeckungen im (Un)Ruhestand gesprochen.
21:05 bis 22:30 | Bayern 2
hör!spiel!art.mix: „Hölderlin. Geschichte einer Abschiebung“ von Klaus Buhlert
Hölderlin. Geschichte einer Abschiebung. Mit Uchenna van Capelleveen alias Megaloh, Jens Harzer, Bibiana Beglau und anderen. Musik und Regie: Klaus Buhlert. BR 2018. Als Podcast verfügbar im Hörspiel Pool
Zum 250. Geburtstag von Friedrich Hölderlin. Ein Rapper wählt im Deutsch-Test für Zuwanderer Hölderlins Gedichte und trägt sie in der mündlichen Prüfung vor. Kann er so seine Abschiebung verhindern? Briefzitate und Rap-Zeilen vermischen sich in diesem Hörspiel zu einem ganz neuen Bild von Hölderlins Werk und seiner Sprache. In einer Zeit der Umnachtung hat der deutsche Dichter im Tübinger Turm einige der hellsichtigsten Verse hervorgebracht. „Nimm mich wie ich mich gebe, und denke, dass es besser ist zu sterben, weil man lebte, als zu leben, weil man nie gelebt!“ Das klingt – 200 Jahre nach Hölderlin – zugleich wie eine Fanfare des Rock ‘ n’ Roll: „It’ s better to burn out than to fade away“ – so nämlich singt es Neil Young 1979 – und im Abschiedsbrief von Kurt Cobain findet man genau diese Zeile…
Klaus Buhlert, geb. 1950, Komponist und Hörspielregisseur. BR Hörspielregien unter anderen „Hotels“ (von Raoul Schrott, 1995, Hörspiel des Jahres), „Der Mann ohne Eigenschaften. Remix“ (von Robert Musil, 2004, Deutscher Hörbuchpreis), „Die Blendung“ (von Elias Canetti, 2013), „Meister und Margarita“ (von Michail Bulgakow, 2014), „Das Schloss“ (von Franz Kafka, 2017), „Das Ende der Paraden“ (von Ford Madox Ford, 2018).
22:03 bis 23:00 | Deutschlandfunk Kultur
Musikfeuilleton: Einst teurer als Stradivari – 400 Jahre Geigenbauer Jakob Stainer
Von Matthias Nöther. Im 18. Jahrhundert wurden die Violinen von Jakob Stainer deutlich höher gehandelt als die von Antonio Stradivari. So zahlte man 1775 in London für eine Stradivari 14 £, für eine Stainer-Geige hingegen fast das Vierfache. Noch über 200 Instrumente des Tiroler Geigenbauers sind erhalten, viele von ihnen werden noch gespielt. Der Lebenslauf Stainers ist bis heute nur lückenhaft bekannt.
23:03 – 24:00 | Ö1
Neue Musik für das Acousmonium (Teil 1): Elevate 2020. Das legendäre Pariser Lautsprecherorchester der GRM
Der französische Komponist François Bayle entwickelte in den 1970ern das Acousmonium, ein bis zu 80 Lautsprecher umfassendes Orchester. Er war Mitglied der Pariser Einrichtung GRM, der Groupe de Recherches Musicales, die einer handverlesenen Gruppe von Komponisten das Experimentieren mit elektroakustischen Klängen und Tonbandaufnahmen ermöglichte. Für das Elevate Festival in Graz brachte die INA GRM das Acousmonium nach Graz. Es wurden Kompositionaufträge an Größen der elektronischen und elektroakustischen Szene wie Jan Jelinek, Lucy Railton und KTL (dem Super-Duo rund um Sunn O))) Gitarristen Stephen O’Malley und Editions-Mego-Labelchef Peter Rehberg) vergeben, die im Mumuth an zwei Abenden live präsentiert wurden. Die spannende Auseinandersetzung mit diesem exklusiven Lautsprecherensemble wird in zwei Zeit-Ton Sendungen zu hören sein, von denen die zweite am 2. April gesendet wird. Gestaltung: Astrid Schwarz
28.03.
14:05 bis 15:00 | BR-KLASSIK
Das Musik-Feature: Dienst-Schluss! Und dann? Orchestermusiker im (Un)Ruhestand
22:04 bis 00:00 | WDR 3
WDR 3 Open Sounds: „La France Underground“ – Die Zeit der Utopien
22:05 bis 22:50 | Deutschlandfunk
Atelier neuer Musik: Neue Produktionen aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal
Hinter der Mauer ein Garten. Jeremias Schwarzers Soloprogramm mit Werken von Giacinto Scelsi, Hildegard von Bingen und persischer Ney-Musik. Aufnahme vom Februar 2012
Am Mikrofon: Ingo Dorfmüller. Die Gesänge der mittelalterlichen Nonne Hildegard von Bingen, der italienische Avantgardist Giacinto Scelsi und traditionelle persische Musik für die Ney, die orientalische Rohrflöte: Was haben diese zeitlich und kulturell so weit voneinander entfernten Musikstile miteinander zu tun? Sie alle basieren in der einen oder anderen Form auf Modi, also fixierten Tonskalen. Allen drei Musikstilen ist außerdem gemeinsam, dass durch sie eine Idee des Göttlichen, der Transzendenz projiziert werden soll. Und hier geschieht das durch nur einen Musiker und sein Instrument: die Blockflöte. Keine Stimme, kein Zusatzinstrument, keine Elektronik: nur im Klang schwingender Atem. Doch die abstrakten Überlegungen und die klangliche Reduktion sind nur der Rahmen, eine Mauer gleichsam um einen vielfältig blühenden Klang-Garten. Denn natürlich sind diese Musiken trotz ihrer inneren Verwandtschaft völlig verschieden. Und es ist auch nicht nur eine Blockflöte im Spiel: Sondern nach und nach erschließt sich der ganze Reichtum dieser Instrumentenfamilie, von der abgründigen Kontrabasslage bis zum lichten Sopran, und das in einer Vielfalt von Spieltechniken, Artikulationen und Klangfarben, die immer wieder überrascht.
22:08 – 22:55 | Ö1
Der Komponist Faradsch Karajew: Neue und experimentelle Musik aus Aserbaidschan (5)
Ein „Zeit-Ton“-Portät des 1943 in Baku geborenen Komponisten Faradsch Karajewitsch Karajew. Gestaltung: Gerhard Krammer
23:00 bis 00:00 | hr2-kultur
The Artist’s Corner: Nicci & Vicci und das Karpatenkalb. Ein Fall für die 2 ii-Pünktchen-Detektive – Eine Persiflage auf Hörspielserien der 80er Jahre | Von Klaus Krückemeyer
„Alfred Hitchcock meets Enid Blyton“: Nirgendwo auf der Welt sind Hörspiele beliebter und erfolgreicher als in Deutschland. Besondere Blütezeit waren die 1980er Jahre, in denen vor allem für die Jugend Hörspiele auf Schallplatte und Kassette produziert wurden. Serien wie „Die drei ???“, „Fünf Freunde“, „TKKG“ oder „Hanni und Nanni“ haben Generationen geprägt und sind bis heute so erfolgreich, dass sie auch rund vierzig Jahre später mit neuen Folgen fortgesetzt werden und als Kult gelten.
Mit dieser Persiflage ehrt das RadioLiveTheater diese Hörspielserien – ein Fest für alle 80er-Fans und Kassettenkinder. Denn wer kennt sie nicht? Die neugierigen und abenteuerlustigen Zwillinge Nicci & Vicci, die gemeinsam mit ihren Freundinnen im Internat ihre Späße treiben. Am ersten Tag der Sommerferien wird aus dem Spaß plötzlich tierischer Ernst, als eine Mitschülerin verschwindet. Sofort drängt sich der grauenvolle Verdacht auf, dass sie verschleppt wurde – etwa von einer Bestie, die der Legende nach in der Gegend ihr Unwesen treibt, dem Karpatenkalb von Vankerville?
Das riecht nach einem neuen Fall für die 2 ii-Pünktchen-Detektive Nicci & Vicci. Bei ihrer halsbrecherischen Suche im unheimlichen Dartmoor treffen sie auf grüne Geister, verrückte Vögel und müssen Rätsel mit vielen ??? lösen. Dabei verlieren sie zwar um ein Haar Nerven und Unschuld, aber nie den Humor.
Mit Santiago Ziesmer, Katy Karrenbauer, Sonya Kraus, Klaus Krückemeyer, Gordon Piedesack, Stefanie Köhm, Cindy Walther, Dirk Hardegen, Jörg Bombach, Patrick L. Schmitz, Maria Magdalena Wardzinska, Jenny Maria Meyer, Daniela Köhler, Katharina Bruns, Axel Senn u. a.
Klaus Krückemeyer, Schauspieler und Moderator, gründete 2012 das RadioLiveTheater, welches in Kooperation mit hr2-kultur Live-Hörspiele auf die Bühne und auf Tour bringt. Er schreibt, inszeniert, spricht und produziert sie. Ausgezeichnet wurde er mit der Erasmus Sacerius-Plakette und mit dem Speech Gold Award in den USA für seine Interpretation des Harry Edison in Neil Simons „The Prisoner of Second Avenue“. Link zur Sendung
23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
Musik der Welt: Virtuelle Archive für Feldaufnahmen (1) – Die Tonsammlung des Pitt Rivers Museum Oxford und andere historische Klangdokumente im Internet
Stille – plötzlich ein starkes rhythmisches Rauschen – Gesang setzt ein, klingt weit entfernt – die Stimme eines Mannes im Falsett – kein Text, klagendes Johlen – die Töne versinken im Rauschen. Der britische Ethnologe Northcote W. Thomas zeichnete diese Musik im Januar des Jahres 1911 im südlichen Nigeria mit einem Phonografen auf. Hören kann man die Aufnahme seit einem Jahr auf Soundcloud. Fast 100 Jahre schlummerten diese Klangdokumente im Archiv, bevor ein Digitalisierungsprojekt des Pitt Rivers Museum in Oxford nicht nur für das Überspielen der Wachswalzenzylinder auf neue Tonträger sorgte, sondern auch einen Teil der Aufnahmen online für die Öffentlichkeit bereit stellte. Museen und Archive nutzen das Internet inzwischen aktiv, um Musikaufnahmen jedermann*frau zugänglichzu machen. Die Recherche nach solchen Aufnahmen im Internet kommt einer Schatzsuche gleich. Einige der erstaunlichen Funde, die man dabei machen kann, werden in diesem zweiteiligen Radiofeature ausgestellt. Der Tauchgang zu diesen Online-Musikarchiven erzählt die Geschichten von umfangreichen Tonsammlungen, legt ein Ohr an ambitionierte Kooperationsprojekte mit den Ursprungsländern der Aufnahmen und sucht nach reflektierten Ansätzen, die diese Tondokumente neu beleben. Eine Sendung von Helen Hahmann
29.03.
11:00 bis 13:00 | NDR Kultur
Das Sonntagskonzert: NDR Elbphilharmonie Orchester, Urbanski und Josefowicz
Johann Sebastian Bach: Brandenburgisches Konzert Nr. 2 F-Dur BWV 1047. Thomas Adès: Violinkonzert „Concentric Paths“. Ludwig van Beethoven: Sinfonie Nr. 5 c-Moll op. 67. Leila Josefowicz, Violine. NDR Elbphilharmonie Orchester. Ltg.: Krzysztof Urbanski. Live aus der Elbphilharmonie Hamburg. Link zur Sendung
17:04 bis 18:00 | hr2-kultur
Kaisers Klänge: Schüler und Meister – Kurt Weill und sein Lehrer Ferruccio Busoni
Die Musik, mit der Kurt Weill berühmt wurde, ist leicht und eingängig: Dreigroschenoper! Im Vergleich dazu sind die komplex-polyphonen Kompositionen von Ferruccio Busoni harter Tobak.
Umso erstaunlicher scheint es, dass Busoni der Lehrer von Kurt Weill gewesen ist. Für Busoni war die Freiheit von allen Zwängen das oberste Ideal des Komponisten. Weill hat diese Prämisse auf seine Weise umgesetzt. „Kaisers Klänge“ wagen einen klingenden Vergleich zwischen den Werken von Schüler und Lehrer. Link zur Sendung
22:00 bis 00:00 | Bremen Zwei
Klassikwelt in concert: Klavierabend mit Marc-André Hamelin
Im Mai 1999 hatte der kanadische Pianist Marc-André Hamelin sein Debüt beim Radio Bremen-Festival „Auf schwarzen und weißen Tasten“ gegeben. 21 Jahre später kehrte Hamelin zurück und spielte einen Klavierabend zum 30-jährigen Bestehen der Konzertreihe. Das Programm war außergewöhnlich und typisch für den neugierigen und vielseitigen Virtuosen aus Montréal. Er ist einer der großen Pianisten unserer Zeit. Im Sendesaal glänzte er als subtiler Stimmungsmaler und Klangzauberer an den Tasten. Link zur Sendung
23:04 bis 00:00 | WDR 3
WDR 3 Studio Neue Musik: Paint It Black
Mit Ausschnitten aus folgenden Werken: Klaus Lang: Schwarzes Licht für Zither und Ensemble; Georg Glasl; Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Leitung: Johannes Kalitzke | Mirela Ivicevic: Case Black für Ensemble und Elektronik; Black Page Orchestra | Julius Eastman: Crazy Nigger für 4 Instrumente; Julius Eastman, Frank Ferko, Janet Kattas und Patricia Martin, Klavier | Alexander Schubert: Sensate Focus für elektronische Gitarre, Bassklarinette, Percussion, Violine, Live-Elektronik und animiertes Licht | Force Inc. / Mille Plateaux: The Ultrablack of Music. URL
23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
Musik der Welt: Virtuelle Archive für Feldaufnahmen (2) – Aural Archipelago und die neue Generation von Field Recordings
Auf Initiative von Wissenschaftlern und Musikliebhabern entstehen im Internet nichtkommerzielle Musikarchive mit Feldaufnahmen aus verschiedenen Teilen der Erde. Eines der bekannteren Archive ist die atemberaubende Sammlung von indonesischen Musiken des US-Amerikaners Palmer Keen. Auf der Webseite Aural Archipelago veröffentlicht er Videos, Fotos und Tonaufzeichnungen aus allen Teilen des weltgrößten Inselstaates. So werden Musikaufnahmen zugänglich gemacht, die sonst wahrscheinlich nur sehr wenige Menschen jemals zu Gehör bekommen würden. Virtuelle Musikarchive leisten damit einen Beitrag, das musikalische Vermächtnis verschiedener Regionen der Welt zu wertschätzen und zu erhalten. Sie sind Quelle der Inspiration und Impulsgeber für lokale Musikerinnen und Musiker und für Musikfans auf der ganzen Welt. Der klangliche Reiz von Feldaufnahmen regt die Entstehung von neuen Kompositionen und Remixes an. Im zweiten Teil der „Musik der Welt“-Sendung über virtuelle Archive steht die neue Generation von Field Recordings im Vordergrund, also jene Aufnahmen und Sammlungstätigkeiten, die in den vergangenen zehn Jahren begonnen wurden und das Internet als ersten Verbreitungsweg gewählt haben. Eine Sendung von Helen Hahmann
radiofreak der alten schule. transistor, diode, spule, kondensator. ehemals manipulator:in mehrerer rundfunksendungen.