Neue Musik / Musikfeature / SoundArt: Die Radio-Woche vom 28.01. bis 03.02.2019
Neue Musik und Musikfeatures in der Kalenderwoche 05. Oliver Schneller | Beethoven im gegenwärtigen Musikschaffen | Festival Leicht über Linz | Anton Webern | Der mikrotonale Kontrabass | Musik zur Shoa | Scharoun Ensemble Berlin | Christian Dierstein | Wien Modern | Schubert-Re-Visionen | Werkzeuge der Neuen Musik – Die Viola | Das Verhör des Lukullus | Hörspiel des Monats | Der Pianist Martin von der Heydt | Federico Mompou und die Mystik einer música callada | Witten | Die Welt der Hardangerfiedel.
- Alle bekannten Stream-, Web- und RSS-Adressen deutscher Sender finden sich bei Stefan Hetzel.
- Download dieser Übersicht als PDF.
- Alle Angaben ohne Gewähr. Änderungen vorbehalten.
Podcast von Irene Kurka ::: neue musik leben
Irene Kurka erklärt dir in der heutigen Folge, was die Stärken von Musikern sind und was es mit der 10.000 Stunden Regel auf sich hat. Sie teilt mit dir viele persönliche Gedanken und Erfahrungen. Musiker beherrschen ihr Instrument, sind aber meist auch offen, vielseitig gebildet, können kommunizieren, sich vermarkten und zeigen, reflektieren, beobachten, organisieren, konzipieren, schreiben, unterrichten, vermitteln und vieles mehr.
https://www.irenekurka.de/podcast.html
28.01.2019
21:04 bis 22:00 | kulturradio
MUSIK DER GEGENWART: Der Komponist Oliver Schneller
Er ist ein Experte auf dem Gebiet der Elektroakustik: der Komponist Oliver Schneller. In diesem Semester hat er die Edgard-Varèse-Gastprofessur an der Technischen Universität Berlin inne. Ein Einblick in sein Denken, sein Komponieren und seinen Umgang mit Elektronik.
23:03 bis 00:00 | SWR 2
SWR2 JetztMusik: Alter Meister immer neu? Ludwig van Beethoven im gegenwärtigen Musikschaffen
Eine Recherche von Rainer Nonnemann. Die Tradition des fortgesetzten Bruchs mit der Tradition prägt bis heute die europäische Moderne. Für die Musik begründet wurde sie insbesondere durch Ludwig van Beethoven. Zu dessen 250. Geburtstag 2020 werden gegenwärtig vielerorts Feste und große Retrospektiven vorbereitet. Zu bleibender Gegenwart und vielleicht auch Zukunft verhelfen ihm zeitgenössische Komponisten, die sich offensiv auf seine Gattungs-, Form- und Ausdrucksmodelle revolutionierenden Werke beziehen und dadurch dem gegenwärtigen Publikum neue Zugänge zu dieser alten Musik eröffnen.
29.01.2019
00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Neue Musik: Kurzfristige Kernaufgaben – Das Festival Leicht über Linz
Von Nina Polaschegg. Neben Klangarbeit heißt Komponieren auch ein Gespür für Alliterationen, Proportionen und eine musikalische Poetik zu entwickeln.
00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Bayerische Komponisten
Jan Koetsier: Konzert, op. 17 (John Wilbraham, Trompete; Armin Rosin, Posaune; Nürnberger Symphoniker: Jan Koetsier); Günter Bialas: Streichquartett Nr. 4 – „Assonanzen“ (Auryn Quartett); Carl Orff: „Sunt lacrimae rerum“ (Die Singphoniker); Hans Stadlmair: „Ecce homo“ (Münchener Kammerorchester: Alexander Liebreich); Karl Amadeus Hartmann: Symphonie Nr. 1 (Hanna Schwarz, Alt; Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks: Ferdinand Leitner)
21:00 bis 22:00 | NDR Kultur
neue musik: Anton Webern – ein Schlüssel des 20. Jahrhunderts neu gelesen
Von Margarete Zander. Zu den ersten großen Auftritten des Ensemble Modern gehören die Konzerte im „Opus Anton Webern“ unter anderem in Frankfurt, Berlin und Köln. Viele Musiker und Komponisten sehen einen Schlüssel zur Entwicklung der Musik des 20. und 21. Jahrhundert in der Musik von Anton Webern. Es ist die Kürze der Form, die Intensität des Ausdrucks, die Konzentration auf das Wesentliche. Was ist dieses Wesentliche? Ein Gespräch mit dem Biografen Hanspeter Krellmann und viel Musik.
22:05 bis 23:00 | BR-KLASSIK
Horizonte: Der mikrotonale Kontrabass – Werkstattgespräch mit Frank Reinecke
Kaum ein Instrument eignet sich so gut für mikrotonale Experimente wie der Kontrabass. Bei den weiten Tonabständen auf dem Griffbrett gibt es viel Platz für Zwischenstufen, und wird das mit Flageolettgriffen kombiniert, so eröffnet sich ein ganzer Kosmos an Obertönen. Viele Komponisten haben diese Möglichkeiten schon genutzt. Frank Reinecke, Kontrabassist im Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und versierter Interpret zeitgenössischer Musik, gibt mit Klangbeispielen einen Einblick in diese mikrotonalen Welten. Eine Sendung von Max Nyffeler
30.01.2019
00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Fränkische Komponisten
Hans-Günther Allers: Quintett, op. 92 (Ensemble Kontraste); Cornelius Hummel: Adagio memore (Il Capriccio: Friedeman Wezel); Werner Jacob: Quartett 1960 (Mitglieder des Aulos-Bläserquintetts); Uwe Strübing: „The Love Songs of Ennod Toile“, op. 35 (Ensemble Dirrekt: Hans Dirr); Gunter Dornheim: Concerto I. in vier Sätzen (Mitglieder der Nürnberger Symphoniker: Max Loy); Volker Blumenthaler: „Omoitsutsu … in Gedanken an … Gespräche aus der Ferne“ (Mitglieder des Ensemble Phorminx)
20:04 bis 21:00 | hr2-kultur
Kaisers Klänge: Kaddisch aufs Ende der Zeit – Musik zur Shoa
Wo Worte versagen, findet Musik noch immer einen Ausdruck. Das gilt auch für die Leiden und Gräuel der Shoa, zu der vor allem jüdische Komponisten klingende Mahnmale geschaffen haben.
Leonard Bernstein zitiert in seiner Kaddisch-Sinfonie das jüdische Totengebet. Kurt Weill erinnert in seiner Schauspielmusik „Der Weg der Verheißung“ an die zahlreichen Pogrome der Geschichte. Auch Karl Amadeus Hartmann und Dmitri Schostakowitsch zeigen in ihren Werken Anteilnahme und Empathie mit dem Schicksal ihrer jüdischen Mitmenschen.
21:04 bis 22:00 | kulturradio
MUSIK DER GEGENWART: Das Scharoun Ensemble Berlin
Seit seiner Gründung aus Mitgliedern der Berliner Philharmoniker vor dreieinhalb Jahrzehnten ist das Scharoun Ensemble auch eine wichtige Kammermusikformation für die zeitgenössische Musik. Zahlreiche Komponisten haben für die Musiker geschrieben. Peter Riegelbauer, Kontrabassist in Reihen der Berliner Philharmoniker und Gründungsmitglied des Scharoun Ensemble, spricht über das Profil des Ensembles und dessen Engagement in Sachen Neue Musik.
23:03 bis 00:00 | SWR 2
SWR2 JetztMusik: Schlagzeug solo – Produktion mit Christian Dierstein
Rebecca Saunders: Dust (2017/18), Version für einen Schlagzeuger | Mark Andre: S2 für Schlagzeug solo (2015) | Salvatore Sciarrino: Il legno e la parola per marimbone (2004). Christian Dierstein (Schlagzeug)
Mit „großer Küche“, also raumgreifendem Aufbau, aber nur einem Solisten fand sie statt: die Solo-Produktion aktueller Schlagzeugstücke, die für und mit Christian Dierstein entstanden sind. Von Rebecca Saunders, Mark Andre und Salvatore Sciarrino stammen die Werke, allesamt Ersteinspielungen, realisiert im Baden-Badener Hans-Rosbaud-Studio.
31.01.2019
00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Neue Musik: Wien Modern
Konzerthaus. Aufzeichnung vom 28.10.2018: John Cage: „Sixty-Eight“ für Orchester | Johannes Maria Staud: „Scattered Light“ für unbalanciertes und undirigiertes Orchester (Uraufführung). Wiener Philharmoniker
00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Bayerische Komponisten
Joseph Suder: „Suite nach alter Art“ (Academia Sancta Katharina: Werner Andreas Albert); Bernd Scholz: „Japanisches Gitarrenkonzert“ (Siegfried Behrend, Gitarre; Münchner Rundfunkorchester: Curt Cremer); Heinz Benker: Concertino (Kimberly Wilson-Märkl, Klarinette; Camerata Romanica: Heinz Benker); Hermann Zilcher: Aus „Deutsches Volkslied-Spiel“, op. 32 (Sophie Wagner, Sopran; Ulrike Mayer, Alt; Markus Schäfer, Tenor; Konrad Jarnot, Bass; Reinild Mees, Klavier; Monteverdi Kammerchor Würzburg: Matthias Beckert); Hans Mielenz: Konzert Es-Dur op. 98 (Sepp Bichler, Michael Gartner, Christian Weimer, Horn; Akademisches Blasorchester München: Michael Kummer); Hans Melchior Brugk: Klavierkonzert Es-Dur, op. 50 (Hildegard Stenda, Klavier; Münchner Rundfunkorchester: Dieter Roßberg)
20:04 bis 22:30 | SR2 KulturRadio
Mouvement: Schubert-Re-Visionen (an Franz Schuberts 222. Geburtstag)
Kompositionen und Bearbeitungen von Dieter Schnebel, Helmut Lachenmann, Hans Zender, Luciano Berio, Stefano Gervasoni, Volker David Kirchner, Hans Werner Henze, Jean Françaix und Anton Webern
21:30 bis 22:30 | hr2-kultur
Werkzeuge der Neuen Musik – Die Viola, Teil 2 von 2
Von Raoul Mörchen. Schon die Alten wussten, Musik ist erst Musik, wenn sie klingt. Das ist in der zeitgenössischen Musik nicht anders als in der davor komponierten.
Zwar hat sie vereinzelt auch Konzepte einer nur denkbaren oder einer bloß sichtbaren Musik hervorgebracht, doch nach wie vor sind die allermeisten Partituren des 20./21. Jahrhunderts emphatisch dem Klang verpflichtet. Dazu bedarf es wie eh und je spezieller Werkzeuge. Neben den Stimmen von Frau, Mann und Kind sind das die klassischen Orchester-Instrumente, zudem viele andere: Wiederentdeckungen aus Renaissance und Barock, etwa Blockflöte und Cembalo, Erfindungen wie das Präparierte Klavier, die Doppeltrichter-Trompete, der Synthesizer oder die Glissando-Flöte, Neuentdeckungen wie die japanische Sho, zahlloses Schlagwerk aus aller Welt und aus dem Alltag sowie endlich in die ernste Kunst integrierte Instrumente aus der eigenen Volksmusik, darunter Akkordeon, Mandoline und Zither. In einer mehrteiligen Sendereihe begeben sich viele hr2-Autorinnen und -Autoren auf Spurensuche, sprechen mit exzellenten Interpreten über ihr Klangwerkzeug, mit Instrumentenbauern über neue Anforderungen, mit Komponisten über das Wie und Warum der erweiterten Spielmöglichkeiten und präsentieren die wichtigsten Werke, teils höchst außergewöhnliche Musikstücke.
22:03 bis 23:00 | SWR 2
SWR2 Hörspiel-Studio: Der Mann in der Menge
Hörstück von Rainer Römer unter Verwendung der gleichnamigen Erzählung von Edgar Allan Poe und Charles Baudelaires Gedicht „À une passante“
Aus dem Englischen und Französischen von Hans Wollschläger und William Aggler. Mit: Sylvester Groth, Graham Valentine, Antonia Rug (Gesang) u. a. Komposition und Regie: Rainer Römer (Produktion: SWR 2016 in Kooperation mit der Popakademie BW)
Edgar Allan Poes Erzählung von 1840: Ein Flaneur sitzt im Café und erblickt im nächtlichen Großstadttreiben plötzlich einen Mann. Er folgt ihm bis frühmorgens durch die düsteren Straßen Londons. 17 Jahre später: Baudelaires Gedicht „À une passante“, eine Hymne an eine in der Menge „vorübergehende Frau“. Nur als flüchtig Erblickte und dann Entschwindende vermag sie das Glücksversprechen der erlösenden Liebe zu beschwören. Römers Hörstück arbeitet auch mit dem englischen Original von Poe und mit einer englischen Übersetzung des Gedichts von Baudelaire, um die Texte in eine Klangsprache des 21. Jahrhunderts zu übertragen.
01.02.2019
00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Klangkunst: MAGMA – Von Ahmed El Ghazoly
Übersetzung und Textregie: Julia Tieke. Mit: Christoph Gawenda. Textaufnahmen: Alexander Brennecke. Produktion: Deutschlandfunk Kultur / CTM / ORF 2018. Länge: 43’39
Kairo heute: Was ist geblieben vom Arabischen Frühling?
„Beim Handeln kannst du hartnäckig sein, weil der Andere verkaufen muss. Finanziell sind doch gerade alle am Tiefpunkt.“ Auf den Straßen Kairos beobachtet der ägyptische Musiker Ahmed El Ghazoly eine angespannte Gegenwart. In Gesprächen sucht er Kontakt zu den Menschen. Was beschäftigt sie? ‚Magma’ wirft Schlaglichter auf typische Figuren und Orte im heutigen Kairo. Die Nachwehen des Arabischen Frühlings sind ebenso spürbar, wie die massive Überbevölkerung und wachsende gesellschaftliche Spannungen. ‚Magma’ ist eines der beiden Preisträgerstücke des CTM Radio Lab 2018.
Ahmed El Ghazoly ist Multi-Instrumentalist, Produzent und Musiker. Unter dem Namen ZULI hat er die Underground-Musikszene Kairos maßgeblich geformt. Er ist Mitbegründer des Club VENT, der über die Grenzen Ägyptens hinaus Bekanntheit erlangte. Ahmed El Ghazoly lebt in Kairo.
00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Bayerische Komponisten
Hans Joachim Friedl: Adagio und Scherzo (Max Hecker, Flöte; Kurt Kalmus, Oboe; Gerd Starke, Klarinette; Karl Kolbinger, Fagott; Gottfried Langenstein, Horn); Cornelius Hirsch: Variationen (Ensemble Cornelius Hirsch); Walter Tölle: Suite c-Moll (Ludwig Ackermann, Viola); Wilhelm Keilmann: Klavierquartett fis-Moll, op. 60 (Wilhelm Kempff Ensemble); Stefan Mickisch: Improvisation und Fuge (Stefan Mickisch, Klavier); Volker Nickel: „wie die dinge aus ton“ (Anna Skouras, Violine; Volker Nickel, Klavier)
19:05 bis 20:00 | BR-KLASSIK
Das Musik-Feature: Im Bann barocker Theaterkunst
Von Kirsten Liese. Die Bühnenmaschine ist das zentrale Element historischer Barocktheater. Blitzesschnell ermöglicht sie zu einem akustischen Signal szenische Verwandlungen. Ein größerer Stab von Mitarbeitern verschiebt dazu die seitlich gestaffelten Kulissenwagen und tauscht die bemalten Soffiten und Rückprospekte per Hand aus. Aus einer ägyptischen Uferpromenade am Meer wird so ein grünes malerisches Arkadien oder ein finsterer Kerker.
Das Gothaer Ekhof-Theater in Schloss Friedenstein verfügt deutschlandweit über die einzige original erhaltene Bühnenmaschine aus dem 17. Jahrhundert. Eine vergleichbar kostbare Maschine besitzt sonst nur noch das Schlosstheater im schwedischen Drottningholm. Ein Nachbau aus späterer Zeit findet sich zudem im pittoresken Goethe-Theater im thüringischen Bad Lauchstädt.
Am Beispiel der jüngsten Musiktheater-Produktionen in Gotha und Bad Lauchstädt, zwei Werke von Händel und Johann Adolf Hasse, gibt Kirsten Liese Einblicke in das Geschehen auf der Unterbühne und in die Besonderheiten der szenischen historischen Aufführungspraxis.
21:05 bis 22:30 | Bayern 2
hör!spiel!art.mix: Bertolt Brecht: Das Verhör des Lukullus
Mit Carl Hanft, Ursula Kube, Helga Marold, Alfred Menhart, Horst Werner Loos und anderen. Komposition: Bernhard Eichhorn. Bearbeitung und Regie: Harald Braun. BR 1949
Noch während seines pomphaften Leichenbegängnisses wird der römische Feldherr Lukullus vor das Gericht der Schatten gerufen. Durch seine Schlemmereien und sein Wohlleben berühmt geworden, findet er unter den Geschworenen des Totengerichts keine Fürsprecher. Auch die Entlastungszeugen, die er beibringt, können ihm nicht helfen. Was er gegen die 80.000 Toten seiner Eroberungskriege in die Waagschale zu werfen hat, ist wenig: seinen Nachruhm als Gourmet – und die Verpflanzung eines Kirschbaumes nach Italien. Also wird er verurteilt: „Ins Nichts mit ihm …“
Brecht schrieb den „Lukull“ im Exil für den Stockholmer Rundfunk, damit hat er „so ziemlich die Grenze dessen erreicht, was noch (gegen Hitler) gesagt werden darf.“ Doch der schwedische Rundfunk trat von der Abmachung zurück.
Bertolt Brecht (1898-1956), Schriftsteller. Theaterstücke, Gedichte, Lieder. Begründer des „epischen Theaters“ und des „Lehrstücks“, das dialektisches Denken und Handeln trainieren soll. Werke u.a. „Die Maßnahme“ (1931), „Die heilige Johanna der Schlachthöfe“ (1932), „Die Mutter“ (1933). Hörspieladaptionen unter anderem „Leben des Galilei“ (BR/DRS 1960), „Aus dem Lesebuch für Städtebewohner“ (DLF/BR/WDR 1997), „Hangmen Also Die“ (mit Fritz Lang, BR 2005).
02.02.2019
14:05 bis 15:00 | BR-KLASSIK
Das Musik-Feature: Im Bann barocker Theaterkunst [Wiederholung vom Freitag, 19.05 Uhr]
20:05 bis 22:00 | Deutschlandfunk
Hörspiel: Hörspiel des Monats – Auf der Suche nach den verlorenen Seelenatomen
Von Susann Maria Hempel. Darstellerin, Musik und Regie: die Autorin. Produktion: rbb 2018. Länge: 54’31
Anschließend: Hörspielmagazin 02/19
Die Begründung der Jury: „Es fällt schwer zu glauben, dass ‚Auf der Suche nach den verlorenen Seelenatomen’ erst Susann Maria Hempels zweite Radioarbeit sein soll, so souverän hat die Autorin, Komponistin, Sängerin, Regisseurin und einzige Sprecherin dieses Kunstwerk gestaltet. Sie spricht darin die Unterhaltung mit einem durch seine Haft in der ehemaligen DDR schwer traumatisierten Menschen nach: Der Schock der unrechtmäßigen Inhaftierung selbst als vermeintlicher Republikflüchtling, aber auch die Misshandlung durch Mitgefangene und die Angst vor ihr haben ihn so weit aus der Bahn geworfen, dass ihm nicht mehr gelingt, seinen Alltag zu organisieren, wichtige Entscheidungen zu fällen, sich einer Fremdbestimmung zu widersetzen oder auch nur diese Unfähigkeit anderen gegenüber zu verbalisieren als mit seiner Gesprächspartnerin. ‚Dangge Susann, Dangge dass ich dadrüber redn konnte, jetze’, mit diesen Worten, leicht gehetzt in thüringischer Sprachfärbung gesprochen, beginnt das Hörstück, ‚das konnt ich jetze eigntlich wörklich bloß mit Dir’. Hempel lässt in ihrer monologischen Wiederholung dieses Dialogs die Zuhörenden dessen große Intimität miterleben, ohne seine Vertraulichkeit zu verraten. Es geht um die Auflösung des Ich und den Versuch seiner Rekonstruktion: ‚Ich hab keine Erinnerung mehr an mich. Wenn ich mich aber unterhalt’, jetzt so mit dir jetze, dann kann ichs geistig zurückholen.’ Der Weg dorthin führt, es ist eine deutsche Geschichte, in den Wald der Kindheit, eine Art Privatmythos, den sich der Erzähler mit seinem Freund geschaffen hat, dessen kürzlicher Tod als Auslöser des Bekenntnisses angedeutet wird. Durch kompositorisch reduzierte und elektronisch entfremdete hochromantische Liedsätze, Schumanns Eichendorff- und Heine-Vertonungen, durchbrochen von digitalem Vogelgezwitscher, Rotkehlchen und Zilpzalp, erschafft Hempel in und um diese Erzählung eine Atmosphäre, in der das, was wir Seele nennen, nahezu greifbar, ihre Verletzungen erfahrbar, und die Metaphern die ihrer Beschreibung dienen sollen, wirklich werden: Erfahrbar nur durch den intimen Sinn des Gehörs, schrecklich und schön. Selbstverständlich ist dieses vom rbb als Feature gesendete Werk Susann Maria Hempels das Hörspiel des Monats November.“
Die Deutsche Akademie der Darstellenden Künste in Frankfurt am Main zeichnet jeden Monat ein Hörspiel aus den Produktionen der ARD-Anstalten aus. Die Entscheidung über das HÖRSPIEL DES MONATS trifft eine Jury, die jeweils für ein Jahr unter der Schirmherrschaft einer ARD-Anstalt arbeitet. Am Ende des Jahres wählt die Jury aus den 12 Hörspielen des Monats das HÖRSPIEL DES JAHRES.
22:05 bis 22:50 | Deutschlandfunk
Atelier neuer Musik: Quer durch die Musikgeschichte – Der Pianist Martin von der Heydt
Am Mikrofon: Hanno Ehrler. Martin von der Heydt ist auf zeitgenössische Musik spezialisiert. Er hat viele Werke uraufgeführt und wagt sich an die schwierigsten Kompositionen der neuen Musik. Er gibt Solokonzerte und spielt im international agierenden Ensemble E-MEX, das er mitbegründet hat. Aber das ist nur eine Seite des Musikers. Sein Repertoire umfasst genauso Bach, Beethoven, Chopin und Schumann. Diese Klassiker interpretiert er mit der gleichen Einfühlsamkeit und Intensität wie die neuen Werke. In der neuen wie der klassischen Musik agiert Martin von der Heydt auch als engagierter Liedbegleiter und Kammermusikpartner. Doch damit nicht genug. Wieder- und Neuentdeckungen selten gespielter Musik sind ein weiteres Gebiet, das sich der vielseitige Pianist erobert hat. Kürzlich publizierte er eine CD mit Werken des polnischen Zwölfton-Komponisten Józef Koffler. Und er hat, als sei es ganz selbstverständlich, viele Stücke von Charles-Valentin Alkan, Louis Moreau Gottschalk, Leo Ornstein und anderen, bekannten Komponisten im Programm.
03.02.2019
17:04 bis 18:00 | hr2-kultur
Kaisers Klänge: Saxhörner und Aidas Trompeten – Die Erfindungen des Monsieur Sax
Er hat nicht nur mit dem Saxophon eines der bedeutendsten modernen Instrumente erfunden, er hat auch die heutige Bassklarinette entwickelt und für Verdis „Aida“ die so genannten Aida-Trompeten konstruiert: der belgische Erfinder und Instrumentenbauer Alphonse Sax.
Das war aber noch längst nicht alles! Sax entwarf auch die spezielle Bauart der Saxhörner, zu ihnen zählen u.a. das Flügelhorn und das Euphonium. „Kaisers Klänge“ legen heute noch einmal die schönsten Stücke auf, die für die zahlreichen Instrumente des Monsieur Sax geschrieben wurden.
22:00 bis 22:30 | Deutschlandfunk Kultur
Musikfeuilleton: „Musik, die schweigt – Einsamkeit, die tönt“ – Federico Mompou und die Mystik einer música callada
Von Georg Beck. Auch der Komponist war der Meinung, dass der Titel seines Klavierzyklus eigentlich schwer übersetzbar sei. Eine Verlegenheit, aus der Federico Mompou (1893-1987) sich nur zu helfen wusste durch einen Verweis auf den spanischen Mystiker San Juan de la Cruz. Diese merkwürdige Gestalt aus dem Spanien des 16. Jahrhundert hatte in einem seiner Gedichte eine „Música Callada“, eine „Soledad Sonora“ besungen: eine Musik, die schweigt, eine Einsamkeit, die tönt. Am Ende umfasst sein Klavierzyklus 28 Miniaturen, komponiert zwischen 1951 und 1967. Bis heute liegt ein Zauber über diesem Hauptwerk des katalanischen Komponisten.
23:04 bis 00:00 | WDR 3
WDR 3 Studio Neue Musik: Witten 1969 – 2018 (6)
Friedrich Goldmann: Trio (4 Stücke) für Viola, Violoncello und Kontrabass; trio basso | Friedrich Schenker: Ausschnitt aus „(N(A(CH)T)“, Theater für 10 Instrumente; musikFabrik | Georg Katzer: Kadenzierte Interjektionen für 6 Instrumente; kammerensemble nm berlin
23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
Musik der Welt: Hochzeitsmarsch und Teufelsgeige – Die Welt der Hardangerfiedel
Kein anderes Instrument hat die norwegische Volksmusik so geprägt wie die Hardangerfiedel, die mit ihren zusätzlichen Resonanzsaiten vor allem als Soloinstrument eingesetzt wird, bei Familienfeiern, Markttagen und Dorffesten. Ihr charakteristischer Klang ist untrennbar mit den Landschaften des Nordens verbunden, von den milden Gestaden des Hardangerfjords bis hinauf auf die rauen Hochebenen der Telemark. Auch für Edvard Grieg bildete die Hardangerfiedel eine wichtige Inspirationsquelle. Ihren Höhepunkt erreichte diese Auseinandersetzung in seinem Werk „Slåtter“, den famosen Bauerntänzen op. 72. In den letzten Jahrzehnten hat die Fiedlerszene sich noch einmal weiter aufgefächert, hat mit fremden Genres geflirtet und umgekehrt andere Musikstile inspiriert. Stefan Schomann hat sich aufgemacht zu einer musikalischen Reise ins Herz von Norwegen.
seit 1997 chefökonom der kritischen masse und netzbabysitter der nmz.