Riechen wie Karajan! – Die verführerischsten Dirigentendüfte
Wie unser Freund Norman Lebrecht meldet, gibt es jetzt für schlappe 390 Euronen SWR-Chefdirigent Teodor Currentzis auch zum Griechen! „THÉROS“ heißt dieser neue Duft „for Women & Men“. Doch leider sind sämtliche Flakons jetzt schon ausverkauft – und deshalb stellen wir bedeutende Düfte großer Maestri der Vergangenheit vor, die noch zu haben sind!
The Beauty of Helsinki. Leif Segerstam N°5
Finnisches Sandelholz – gepaart mit dem Duft von Schweiß und Anstrengung: Das ist The Beauty of Helsinki. Mit dieser Fragrance wird die Sibelius-Sinfonie für Sie zu einem Kampf Mann gegen Mann, Frack gegen Schweißdrüsen, Holz- gegen Blechbläser! Geben Sie sich selbst den Auftakt – und atmen Sie in einer Correspondance von finnischer Sauna und den Straßen Helsinkis die Macht männlicher Aura!
Eau de NSDAP. The fragrance of Herbert de Karajan
Ein Duft – wie der doppelte Eintritt in eine Partei! Doppelt verboten, doppelt verführerisch: Eau de NSDAP. Ein Hauch männlichen Moschus‘ korrespondiert mit der Perfektion einer Mesalliance von Musikat und tiefbrauner Johannisbeere. Das gewisse Etwas für den kleinen Mann. Groß fühlen, streng proben – mit der Vereinbarkeit von nordisch-germanischer Kälte und österreichischer Disziplin. Beethoven – nur ohne Erotik. Bach – nur ohne jede Lockerheit. Seien Sie streng, riechen Sie streng! Mit Eau de NSDAP!
1939. L’eau de Thieléman!
Sehnen Sie sich auch manchmal in die Vergangenheit zurück? Als Oma noch nach Kölnisch Wasser – und Opa nach „Panther“ duftete? Lieben Sie Ambivalenz? Dann begeben Sie sich in die verdächtig riechende Welt von Christian Thielemann! Hier stimmt jeder Einsatz von Zündel- und Sandelholz – hier sitzt jede Note von rein deutschen Gewürzen an der richtigen Stelle. Riechen wie nach einem Urlaub in Ostpreußen, das ist „1939“ – der neue Duft von Christian Th. Ein Stück deutscher Sehnsucht, im neuen Mix von Provokation, Populismus und Polenüberfall.
Arno Lücker wuchs in der Nähe von Hannover auf, studierte Musikwissenschaft und Philosophie in Hannover, Freiburg - und Berlin, wo er seit 2003 lebt. Er arbeitet als Autor (2020 erschien sein Buch »op. 111 – Beethovens letzte Klaviersonate Takt für Takt«, 2023 sein Buch »250 Komponistinnen«), Moderator, Dramaturg, Pianist, Komponist und Musik-Satiriker. Seit 2004 erscheinen regelmäßig Beiträge von ihm in der TITANIC. Arno Lücker ist Bad-Blog-Autor der ersten Stunde, Fan von Hannover 96 und den Toronto Blue Jays.