Neue Musik / Musikfeature / SoundArt: Die Radio-Woche vom 13.11. bis 19.11.2017

Radio Neue Musik. Montage: Hufner
Radio Neue Musik. Montage: Hufner

Neue Musik und Musikfeatures in der Kalenderwoche 46. Vladimir Tarnopolski, Iris ter Schiphorst, Mathias Steinauer, Friedrich Cerha, Frederic Mompou, Claus Kühnl, Ensemble Zeitkratzer, Nikolaus Brass, Enno Poppe +++ Das Libretto im neuen Musiktheater, Neue Hörhaltungen bei den Donaueschinger Musiktagen, Donaueschinger Musiktage 2017, Tradition Revolution, Wien Modern 2017, Volksoper heute, Zwei Konzerte Wilhelm Killmayer zu Ehren, „Luciversére“ beim HerbstZeitlos 2017, Mythos Tenor, ARD Hörspieltage 2017, Kurt-Masur-Institut in Leipzig, Frauenpower bei der NOWJazz Session der Donaueschinger Musiktage 2017, Soukous und Congotronics aus Kinshasa und „Verfemte Künstler, verfolgte Musik“.

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13.11.2017


21:04-22:00 | kulturradio vom rbb
Der Komponist Vladimir Tarnopolski

Mit Andreas Göbel. Bekannt wurde der russische Komponist, als 1980 der Dirigent Gennadij Roschdestwenskij dessen Cellokonzert in seine Reihe „Aus der Geschichte sowjetischer Musik“ aufnahm. In den 90er-Jahren war er Mitbegründer des Studios für Neue Musik Moskau. Derzeit ist Vladimir Tarnopolski Fellow am Wissenschaftskolleg Berlin, wo er an einer neuen Oper arbeitet. Der Komponist ist zu Gast im Studio.

23:03 bis 00:00 | SWR 2
SWR2 JetztMusik: Opera By The Book – Das Libretto im neuen Musiktheater (1/2)

Von Barbara Eckle. Da Ponte machte sie für Mozart, von Hofmannsthal für Strauss – und Wagner für sich selbst. Komponisten-Librettisten-Traumpaare gibt es auch heute noch. Der starke Wandel des Genres Oper hat aber die Aufgabe der Librettisten in einen Bereich gerückt, der extrem facettenreich und flexibel ist – so flexibel, dass sie manchmal sogar obsolet werden. Komponisten greifen dabei zu immer neuen, meist non-linearen Konzepten: fragmentarische bei Beat Furrer, dekonstruktive bei Bernhard Lang, interkulturelle bei Toshio Hosokawa und sprach- oder gar wortlose bei Chaya Czernowin oder Carola Bauckholt. Welche Funktion kommt da den Librettisten zu? Während Hannah Dübgen, Händl Klaus u. a. von den Herausforderungen des zeitgenössischen Librettoschreibens erzählen, fragen sich Komponisten, Wissenschaftler und Veranstalter, wie produktiv das alte Rollenverständnis des Librettisten im Musiktheater heute noch ist und wie eine zeitgemäße Neudefinition aussehen könnte. (Teil 2, Montag, 20. November, 23.03 Uhr)

23:03 | Ö1
Wien Modern 2017: Musik als körperliche Mitteilung. Die Komponistin Iris ter Schiphorst

Gestaltung: Irene Suchy. Die 1956 in Hamburg geborene Komponistin, Autorin und Performerin Iris ter Schiphorst ist so vielseitig als Komponistin wie als Instrumentalistin. In ihren Werken setzt sie ihre Anliegen für eine Gender-balancierte Welt der gelebten Diversität ein: Sie nehmen den Blick der Frauen von Euridice bis Elfi Briest ein oder thematisieren Gehörlosigkeit. Ter Schiphorst, mittlerweile Professorin an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, begann ihre musikalische Laufbahn in einer Frauen-Rockband. Rhythmus, Körper und Bewegung sind Parameter ihres Werkes, das von Elektronik bis Kammermusik, von Vokal-Kompositionen bis zur Pantomime reicht. Für Wien Modern hat sie Lacans Gedanken für Orchester in einem Libretto der Operndramaturgin Helga Utz umgesetzt.


14.11.2017


00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Neue Musik: Sprachmelodien – Kompositionen entlang der Sprache

Von Hubert Steins. Autorenproduktion 2017

00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Bayerische Komponisten

Roland Leistner-Mayer: Streichquartett Nr. 5, op. 147 (Yuki Kasai, Max Peter Meis, Violine; Kelvin Hawthorne, Viola; Olivier Marron, Violoncello); Carl Mansker: „Der Fächer im Herbst“, op. 13 (Ursula Hennig, Sopran; Linda Marianiello, Flöte; Kazue Tsuszki, Klavier); Dorothee Eberhardt: Sextett (Versus Vox Ensemble München); Herbert Blendinger: „Media in vita“, op. 35 (Helen Donath, Sopran; Hermann Becht, Bassbariton; Lehrergesangsverein München; Bayerisches Staatsorchester: Wolfgang Sawallisch)

23:03 | Ö1
Neue Hörhaltungen bei den Donaueschinger Musiktagen – Komponisten untersuchen neue digitale Wirklichkeit

Gestaltung: Rainer Elstner. 20 Uraufführungen an drei Tagen boten die Donaueschinger Musiktage 2017. Die 1921 gegründeten Musiktage, die jährlich vom SWR organisiert werden, sind das weltweit älteste und renommierteste Festival für Neue Musik.

Eine zentrale Frage des diesjährigen Festivals in Baden-Württemberg lautet: Wie sehr ist Musik heute durch technische Erweiterungen vom vermeintlich autonomen Schöpfer abgekoppelt? Zudem rückt man heuer in einigen (inszenierten) Konzerten und Installationen die Rezeption durch das Publikum selbst ins Zentrum. Neue Hörhaltungen sollen dabei erprobt werden. Neben experimentellen Gruppen sind auch in diesem Jahr renommierte Ensembles wie die Musikfabrik aus Köln und das Pariser Studio IRCAM in der Stadt an der Donauquelle zu Gast.


15.11.2017


00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Fränkische Komponisten

Marcus Maria Reißenberger: „MEM 3“ (Rebecca Martin, Mezzosopran; ensemble kontraste: Peter Hirsch); Toni Völker: „… entgrenzt …“ (Jens Josef, Flöte; Lutz Mandler, Trompete; Babette Andruk, Violine; Felix Drake, Violoncello; Ernst Breidenbach, Klavier; Jens Knoop, Percussion; Leitung: Dorothea Völker); Klaus Ospald: „Traumes Wirren…“ (Stefan Danhof, Klavier; Eberhard Knobloch, Klarinette; Hanspeter Hofmann, Violine); Heinz Winbeck: Symphonie Nr. 2 (Rundfunk-Sinfonieorchester Saarbrücken: Dennis Russell Davies)

20:00 Uhr | SRF2-Kultur
In glücklicher Unkenntnis nichttonaler Musik: Mathias Steinauer

Erinnerungen an die Jugendzeit. Waren Avantgardisten immer Avantgardisten? Oder durchlebten sie vielleicht eine unavantgardistische Jugend, fern von Boulez, Cage und Lachenmann? Finden sich Spuren davon in neueren Werken? Thomas Meyer unterhält sich mit Mathias Steinauer über sein Stück «Come un meccanismo mentale».

21:04-22:00 | kulturradio vom rbb
Neue Musik für Vokalensemble

Mit Eckhard Weber. Zeitgenössische Stücke für Singstimmen in kleiner Besetzung sind hochexpressiv, meditativ, experimentell, theatralisch. Komponisten nutzen heute mit viel Lust das Genre, um vielfältige Vokaltechniken und Klangwirkungen auszuprobieren. Ein Streifzug durchs aktuelle Repertoire.

21:22 bis 22:00 | NDR Kultur
neue musik: Der Komponist Friedrich Cerha

Von Margarete Zander. Friedrich Cerha hat sich unermüdlich für die Neue Musik eingesetzt und den Musikliebhabern einen Maßstab für das Exzellente mitgegeben. So hat auch Christoph Lieben-Seutter als Jugendlicher davon profitiert. Die Entwicklung des 91-jährigen Komponisten hat in den letzten Jahren noch mal richtig Fahrt aufgenommen.

23:03 bis 00:00 | SWR 2
SWR2 JetztMusik: Donaueschinger Musiktage 2017

„Minor Music“: Eugene Chadbourne / Johann Sebastian Bach / Alex Waterman / Karlheinz Stockhausen / Barbara Kinga Majewska / Richard Wagner. (Uraufführung). Eugene Chadbourne (Banjo), Barbara Kinga Majewska (Stimme), Alex Waterman (verschiedene Instrumente / Inszenierung). (Konzert vom 21. Oktober in den Stallungen des Reitturniergeländes, Donaueschingen)

Minor Music ist ein ironischer Kommentar auf die Idee des Meisterwerks. Drei musikalische Meilensteine werden in neuem, betont kleinem Rahmen neu interpretiert. Dabei kommt die musikalische Substanz der Werke von Johann Sebastian Bach, Richard Wagner und Karlheinz Stockhausen zum Vorschein. Gleichzeitig drohen die Werke, angesichts des Verlusts von Größe und erhabener Fassade, auch stets ins Lächerliche zu kippen.

23:03 | Ö1
Rückblick, Vorschau und aktuelle Veröffentlichungen – Zeit-Ton Magazin

Gestaltung: Heinrich Deisl. Jeden Mittwoch präsentieren wir Ihnen ausgesuchte Veranstaltungstipps für die kommenden sieben Tage und die spannendsten Neuveröffentlichungen.


16.11.2017


00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Neue Musik: Tradition Revolution (4/4)

John Cage: Concert for piano and orchestra (1958). David Tudor, Klavier. Ein Ensemble +++ Herman van San: „Microstructure“ für drei Klaviere (1952); Guy Vandromme, Klaviere +++ George Brecht: Symphony No. 2 (1962); Remix Ensemble

Welche ästhetischen Qualitäten verleihen Musik Substanz und befähigen zu adäquaten Antworten auf gesellschaftliche Aktualität?

00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Bayerische Komponisten

Minas Borboudakis: Klavierkonzert (Minas Borboudakis, Klavier; Nürnberger Symphoniker: Konstantia Gourzi); Gloria Coates: „The Force for Peace in War“ (Sigune von Osten, Sopran; musica viva ensemble Dresden); Richard Dünser: „Canti notturni“ (Christoffer Sundqvist, Bassetthorn; Katharina Triendl, Violine; Lilli Maijala, Viola; Antti Tikkanen, Valentin Radutiu, Violoncello); Dorothea Hofmann: Magnificat (Alice Oskera-Burghardt, Mezzosopran; Münchner Rundfunkorchester: Sian Edwards); Bernd Englbrecht: „Twinkle, twinkle“ (Chor des Bayerischen Rundfunks: Florian Helgath); Johannes X. Schachtner: „Canon. Invention Nr. 4“ (Ensemble Zeitsprung); Jörg Widmann: „Nachtstück“ (Sebastian Manz, Klarinette; Benjamin Engeli, Klavier; Maximilian Hornung, Violoncello)

19:05 bis 20:00 | BR-KLASSIK
KlassikPlus: Ästhet, Träumer, Eremit – Erinnerung an den Komponisten Frederic Mompou

In der von Virtuosität und Leidenschaft überbordenden spanischen Klassik nimmt sich das Werk von Frederic Mompou aus wie ein japanisches Haiku. Jeder Ton hat eine Bedeutung, keine überflüssige Note stört den verträumten Fluss der Melodie. Frederic Mompou, 1893 in Barcelona geboren, war verliebt in die Schwingungen eines verklingenden Tones, in das, was zwischen Klang und Stille passiert. „Musica Callada“ (zu Deutsch: schweigende Musik oder schweigsame Musik) heißt seine berühmte Sammlung minimalistischer Miniaturen für Klavier. Die katalanische Volksmusik, die im frühen Werk noch eine größere Rolle spielt, klingt hier nur noch als entferntes Echo an, der Impressionismus eines Debussy mag Mompou beeinflusst haben. Und doch hat der katalanische Komponist eine ganz eigenwillige Ästhetik entwickelt, die der spanischen Klassik den Weg in die Moderne ebnete – zwischen Bürgerkrieg, Surrealismus und Dada. Vor 30 Jahren ist Frederic Mompou gestorben. Zeit, an diese scheinbar aus der Zeit gefallene Musik zu erinnern. Eine Sendung von Constanze Alvarez.

19:30 | Ö1
Wien Modern 2017: Olivier Messiaen: Turangalila-Symphonie

ORF Radio-Symphonieorchester Wien, Dirigent: Cornelius Meister; Steven Osborne, Klavier; Nathalie Forget, Ondes Martenot. Olivier Messiaen: Turangalila-Symphonie für Klavier, Ondes Martenot und Orchester (1946 – 1948) (aufgenommen am 9. November im Großen Musikvereinssaal in Wien in Dolby Digital 5.1 Surround Sound). Präsentation: Johannes Leopold Mayer

Ein Klangbad in grellen indischen Farben, orgiastische Rhythmen, hemmungslose Glissandi, die elektronischen Klänge der Ondes Martenot, eine sinnliche Auseinandersetzung mit der Liebe in allen Formen und Farben – es ist eigentlich kein Wunder, dass Pierre Boulez das riesige Orchesterwerk seines Lehrers Olivier Messiaen verächtlich als „Bordello music“ und „Vorstadt-Bernini“ bezeichnete. Eines der schillerndsten Werke der gesamten Orchesterliteratur in herausragender Besetzung – mag sein, dass Sie die nackten goldenen Karyatiden im Musikverein hinterher mit anderen Augen sehen …

20:03 bis 21:30 | BR-KLASSIK
Thema Musik Live: Aus dem Foyer des Gärtnerplatztheaters München – Volksoper heute

Leicht haben sie es nicht, die sogenannten „zweiten Häuser“. Das gilt für die Wiener Volksoper ebenso wie für die New York City Opera. Und natürlich auch für das Münchner Gärtnerplatztheater. Gegen teuren Staatsopern-Hochglanz müssen sie sich ebenso behaupten wie gegen billigen Kommerz. Einfach war das nie. Schon bald nach seiner Eröffnung 1865 musste das Gärtnerplatztheater von König Ludwig II. vor Bankrott und drohender Zwangsversteigerung gerettet werden. Und doch hat sich die Idee eines intelligent gemachten musikalischen Unterhaltungstheaters als absolut zukunftsweisend erwiesen. Die langjährige Schließung des Hauses am Gärtnerplatz war dafür der maximale Härtetest. Das Team um Intendant Josef E. Köpplinger hat ihn insgesamt mit Bravour gemeistert, darin sind sich Presse und Publikum weitgehend einig. Dass man als Wanderzirkus zwischen einem knappen Dutzend unterschiedlicher Spielstätten wechseln musste, hat sich als paradoxe Chance erwiesen. Im Herbst wird nun allerdings alles wieder anders: Mit zweijähriger Verspätung wird nach einer grundlegenden Sanierung endlich das intime klassizistische Theater-Kleinod wieder eröffnet. Zeit für eine Neupositionierung: Was schuldet das Gärtnerplatztheater der Stadtgesellschaft? Und was die Gesellschaft dem Theater? Welches Repertoire macht Sinn im Bermudadreieck zwischen Operette, Musical und Oper? Braucht es einen kleinsten gemeinsamen ästhetischen Nenner – oder muss das genrespezifische Motto sein: Anything goes? Im Gespräch mit Staatsintendant Joseph E. Köpplinger und der Sopranistin Angelika Kirchschlager geht Thema Musik Live am Ort des Geschehens diesen Fragen nach. Musikalisch umrahmt wird der Abend von Musikern des Gärtnerplatztheaters. Es moderiert Bernhard Neuhoff.

20:04 bis 22:30 | SR2 KulturRadio
Mouvement: Musica Viva – Zwei Konzerte Wilhelm Killmayer zu Ehren

Werke von Wilhelm Killmayer, Gerhard E. Winkler, Jörg Widmann, Wolfgang Rihm und Giacinto Scelsi. Aufnahmen vom 28. und 29. September 2017 aus der Jesuitenkirche St. Michael und dem Herkulessaal der Residenz, München

22:03 bis 23:00 | SWR 2
SWR2 Hörspiel-Studio: Fressen, kaufen, gassi gehen – oder Die Treue hat einen Hund

22:05 bis 23:00 | BR-KLASSIK
Horizonte: Studio für Musik

Maurice Ohana: „Chiffres de clavecin“ (Elisabeth Chojnacka, Cembalo; Nouvel Orchestre Philharmonique de Radio France: Stanislaw Skrowaczewski); John Cage: Two pieces for piano (Sabine Liebner, Klavier); Bernhard Lang: „Wenn die Landschaft aufhört“ (Sarah Maria Sun, Sopran; Jan Philip Schulze, Klavier); Widmar Hader: „einsamer wolf“; „Vom menschlichen Dasein“ (Malinconia-Ensemble Stuttgart); Wolfgang Jacobi: Sonatine (Tatjana Blome, Klavier)

23:03 | Ö1
„Luciversére“ beim HerbstZeitlos 2017. Fünf Länder drei Kontinente

Gestaltung: Marlene Schnedl. Seit 2014 laden die Veranstalter/innen von Glatt & Verkehrt im September zum „spätsommerlichen Nachspiel“ in den Klangraum Krems Minoritenkirche. Am Samstag, den 30. September, gastierte dieses Jahr dort unter dem Motto „Mediterraner Klangraum“ u.a. ein Quartett mit Wurzeln in Algerien, Frankreich, Syrien, den USA und Österreich und präsentierte unter dem vielversprechenden Namen „Luciversére“ eine Weltpremiere.

Der österreichische Vierteltontrompeter Franz Hautzinger – Teil des Projekts und ein ständig nach neuen Klangräumen und Klangmöglichkeiten Suchender – spricht von einer „abenteuerlichen Reise“ und einem „Weg der Erkenntnis“. Musikalische Strömungen aus fünf Ländern und drei Kontinenten trafen an diesem Abend aufeinander.

Franz Hautzinger zur Seite standen die französische Klarinettistin und Vokalperformerin Isabelle Duthoit, der US-amerikanische Schlagzeuger Michael Zerang und der in Frankreich geborene algerische Gitarrist Camel Zekri, ein weiterer Meister der freien Improvisation mit einem tiefen Verständnis für seine musikalischen afrikanischen Wurzeln.


17.11.2017


00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Klangkunst: Moving Homes – Von Thomas Meadowcroft

Von Thomas Meadowcroft. Komposition und Realisation: der Autor. Sprecher: Michael Rotschopf, Thomas Meadowcroft

Musiker: Anthony Burr (Bassklarinette); Robin Hayward (Tuba); Hilary Jeffery (Posaune); Anthea Caddy (Cello); Boris Meinhold (E-Gitarre); Ton und Technik: Andreas Stoffels und Eugenie Kleesattel; Produktion: Deutschlandradio Kultur/ABC 2015. Länge: 45’15. (Wdh. v. 13.05.2016)

Zyklone können die Welt gehörig durcheinanderbringen. Thomas Meadowcroft bietet musikalischen Trost. ‚Moving Homes‘ ist die musikalische Reflexion über den Verlust von Zuhause nach einem tropischen Wirbelsturm. Ein Zyklon verwüstet materielle Gegenstände: das Sofa, das Dach, das ganze Haus. Er kann auch die symbolische Ordnung zerstören: Zugehörigkeit, Recht und Gesetz. ‚Moving Homes‘ möchte diesen Schmerz lindern, erstens indem es alternative Konzepte von Zuhause anbietet und zweitens indem es in Zeiten der Krise den Radiohörer begleitet und beruhigt.

Thomas Meadowcroft, 1972 in Canberra, Australien, geboren, ist Musiker und Komponist. Seit 1998 lebt er in Berlin. Weltweit Konzerte und Aufführungen unter anderem von BBC Symphony Orchestra, ensemble Mosaik, Klangforum Wien, Tocotronic und Yarn/Wire (NYC). Zuletzt für Deutschlandradio Kultur: „Song Buslines“ (2013).

00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Fränkische Komponisten – Zum 60. Geburtstag des Komponisten Claus Kühnl

Claus Kühnl: „Zeitfülle“ (Niklas Liepe, Violine; Peijun Xu, Viola; Gabriel Schwabe, Violoncello; Julia Okruashvili, Klavier); „Wurzeln des Zufalls“ (Andreas Weimer, Klavier); Streichquartett in einem Satz (Dornbusch-Quartett); „Offene Weite …“ (Michinori Bunya, Kontrabass; Catherine Vickers, Klavier); „Duplum“, Musik des Lichtes und der Finsternis; „Vision“ (Mitglieder des Kammerorchesters Schloss Werneck)

19:05 bis 20:00 | BR-KLASSIK
Das Musik-Feature: Mythos Tenor – Kein Wesen von dieser Welt

„Wisst ihr nicht, dass der Tenor kein Wesen von dieser Welt ist? Er ist eine Welt in sich!“ – so schrieb es bereits Mitte des 19. Jahrhunderts der Komponist Hector Berlioz. Glaubt man den Anekdoten und Witzen über Tenöre, sind sie eitel und dumm. Im Licht der Operngeschichte erscheinen sie als gefeierte Stars, als Ausnahmetalente: Sie sind die Helden und Liebhaber auf der Bühne. Mit hohem, kraftvollem Ton bewegen sie sich in stimmlichen Extremlagen – scheinbar unmännlich und doch voller Sexappeal. Ein Tenor lebt immer mit der Gefahr, dass die Stimme versagt. Er hat mit dem Druck und den Erwartungen von außen zu kämpfen. Aber ihm winkt die Chance auf ewigen Ruhm, siehe Enrico Caruso, Fritz Wunderlich oder Luciano Pavarotti. Eine Sendung von Kathrin Hasselbeck. (Wdh. 18.11.17, 14:05 Uhr)

21:05 bis 22:30 | Bayern 2
hör!spiel!art.mix: Das Siegerstück der ARD Hörspieltage 2017

Im Rahmen der ARD Hörspieltage, die in diesem Jahr vom 8. bis 12. November im ZKM in Karlsruhe stattfinden, wird erneut der Deutsche Hörspielpreis der ARD an eine aktuelle Produktion vergeben. Wettbewerbsstücke aus den Hörspielredaktionen der ARD, des Deutschlandfunk Kultur, des ORF und des SFR sind online unter www.radio.ard.de in voller Länge abrufbar. In den vergangenen Jahren gehörten unter anderem Robert Wilson mit „Tower of Babel“ (hr/BBC/NDR/rbb/SWR 2016), Ulrike Müller mit „Das Projekt bin ich“ (rbb 2014), die Hörspielmacher Helgard Haug und Daniel Wetzel von Rimini Protokoll mit „Qualitätskontrolle oder Warum ich die Räuspertaste nicht drücken werde“ (WDR 2014), Paul Plamper mit „Der Kauf“ (WDR/BR/DLF/Schauspiel Köln 2013), Thilo Reffert mit „Die Sicherheit einer geschlossenen Fahrgastzelle“ (MDR 2009), Stefan Weigl mit „Moment, das wird Sie interessieren!“ (WDR 2008), das Liquid Penguin Ensemble mit „Gras wachsen hören“ (SR 2007) und Michaela Melián mit „Föhrenwald“ (BR 2005) zu den Preisträgern des Deutschen Hörspielpreises der ARD. Über die Vergabe entscheidet eine Jury aus Hörspielkritikern, Journalisten und Autoren.

22:00 bis 22:30 | Deutschlandfunk Kultur
Einstand: Lebendiges Erbe – Das Internationale Kurt-Masur-Institut in Leipzig öffnet seine Pforten

Von Sylvia Lauppe

23:03 | Ö1
Frauenpower bei der NOWJazz Session der Donaueschinger Musiktage 2017 – Vive la France und vive l’Improvisation!

Gestaltung: Nina Polaschegg. Die NOWJazz-Session der Donaueschinger Musiktage stand in diesem Jahr ganz im Zeichen von Improvisatorinnen. SWR2-Jazzredakteurin Julia Neupert hatte wieder zwei Formationen eingeladen, je einen Konzertteil zu gestalten. Vive la France und vive l’Improvisation! Das französische Klavierduo Christine Wondraschka und Betty Hovetta und das Tentett der in Paris lebenden Bassistin „Joelle Léandre“.

Die beiden Damen am Klavier haben so gar nichts mit bürgerlich höheren Töchtern der Vergangenheit zu tun. Im Gegenteil. Ihre Musik kann sich mittels Repetitionen zuweilen zu dröhnenden Klanggeweben verdichten. Joelle Léandre hinterfragt in ihrer Komposition die Grenzen zwischen Komposition und Improvisation, indem sie beides in vielfältiger Form integriert und mit ihren Mitmusiker/innen erprobt hat.

23:03 bis 00:00 | SWR 2
SWR2 NOWJazz: Klangreize und Reizklänge – Das Berliner Ensemble Zeitkratzer mit neuen Projekten

Von Nina Polaschegg. Reinhold Friedl ist ein umtriebiger Musiker, der scheinbar keine Pausen braucht, um ein Projekt nach dem anderen zu entwickeln und zu realisieren. Eine seiner Herzensbesetzungen ist das von ihm gegründete und geleitete Ensemble Zeitkratzer. Geprobt wird in Berlin. Die Musikerin und die Musiker stammen zum Teil aus der Stadt, andere reisen regelmäßig aus verschiedenen Städten und Ländern an. Sämtliche Mitglieder des Ensembles sind hervorragende Improvisierende wie Reinhold Friedl, die zugleich im Partiturlesen versiert sind. Zeitkratzer widmet sich freilich gerne Musik, die mit reinem Notenlesen nicht immer zu erfassen ist. Musik von John Cage und Karlheinz Stockhausen ebenso wie Musik von Lou Reed oder Keiji Heino, Sounds, die das Ensemble mit entwickelt. Die heutige NOWJazz Sendung stellt neue Aufnahmen von Zeitkratzer vor.


18.11.2017


14:05 bis 15:00 | BR-KLASSIK
Das Musik-Feature: Mythos Tenor – Kein Wesen von dieser Welt

22.04 – 00.00 Uhr | WDR 3
„Rumba in the Jungle“ – Soukous und Congotronics aus Kinshasa

Die Rumba- und Soukous-Szene Kinshasas galt Mitte der 70er als Drehscheibe kreativer und populärer Musikproduktionen für den gesamten afrikanischen Raum, sie vereinte mannigfaltige Genres, lange bevor der Begriff „Weltmusik“ im Westen firmierte.

Auch wenn der Siegeszug der „Rumba Congolaise“ inzwischen längst Geschichte ist, so feiern heutige kongolesische Bands ein bemerkenswertes Comeback. Gemein ist ihnen nicht der radikale Bruch mit der Tradition der „Urväter des Rumba“, sondern vielmehr der Einsatz elektronisch verstärkter Daumenklaviere, Megaphone oder selbstgebastelter Autoersatzteile zu lautstarken Instrumenten. Ein improvisiertes Klanglabor, um sich gegen den allgegenwärtigen Straßenlärm in der Millionenmetropole Kinshasa Gehör zu verschaffen. Der bizarre und hypnotisierende Sound von „Congotronic“-Bands wie Konono No. 1, Mbongwana Star und Kasai Allstars wird vor allem von westlichen Elektronika- und Punk-Fans begeistert aufgenommen.

WDR Open Sounds präsentiert längst verschollen geglaubte Tondokumente der Altvorderen des „Rumba Congolaise“ vom Zaïre-Festival 1974 und moderne Klangwelten der Elektronika-Newcomer aus Kinshasa wie den Kasai Allstars in aktuellen Aufnahmen. Von Arian Fariborz

22:05 bis 22:50 | Deutschlandfunk
Atelier neuer Musik: SPUR – Nikolaus Brass‘ Kompositionen für Klarinetten und Streicher

Am Mikrofon: Yvonne Petitpierre. Nikolaus Brass‘ Zusammenarbeit mit dem Klarinettenduo Beate Zelinsky und David Smeyers begann vor über zehn Jahren. Damals schrieb er für beide das großformatige Doppelkonzert ‚Zeit im Grund‘. Bei der Uraufführung während der Weingartener Tage für Neue Musik 2008 kam den zwei Bläsern die Idee zur aktuellen Koproduktion: sämtliche Kammermusik des Komponisten für Klarinetten mit und ohne Streicher auf einer CD. Diese wurde inzwischen im Deutschlandfunk Kammermusiksaal produziert und ist jüngst beim Label NEOS erschienen. Sie enthält sechs Werke aus drei Jahrzehnten. Experimentiert wird in diesen mit dem Entstehen von Klängen im Raum. Das Kölner Minguet Quartett war ein kongenialer Partner dafür.


19.11.2017


22:00 bis 22:30 | Deutschlandfunk Kultur
Musikfeuilleton: „Verfemte Künstler, verfolgte Musik“ – Wiederentdeckung jüdischer Komponisten in München

Von Julia Smilga.  Der Münchener Künstler Wolfram Kastner entdeckte im Stadtarchiv Münchens mehrere Namen deportierter und emigrierter jüdischer Musiker und zeichnet ihre Biografien nach.

Berufsverbote, KZ-Haft, Zwangsarbeit, Raub, Deportation, Vertreibung und Mord wirken bis heute nach, denn von vielen Musikern waren weder Fotos noch Tonaufnahmen oder Kompositionen zu finden. Von anderen kannte man zwar die Namen, ihre Kompositionen waren in Deutschland jedoch noch nie zu hören. 106 Biografien hat Kastner nachgezeichnet, Ergebnisse seiner umfangreichen Recherchen in Deutschland, den USA und Israel.

23:00 | Ö1
Ö1 Kunstsonntag: Radiokunst – Kunstradio

Neue Radioarbeit des kanadischen Künstlers Kristen Roos

23:04 bis 00:00 | WDR 3
WDR 3 Studio Neue Musik: Freizeit, Wald – Enno Poppe

Enno Poppe: Freizeit für Streichquartett; Quatuor Diotima +++ Enno Poppe: Zwölf für Cello solo; Pierre Morlet +++ Enno Poppe: Wald für 16 Streicher; Ensemble Resonanz, Leitung: Robert HP Platz

Chefmitarbeiter bei Kritische Masse | Website

seit 1997 chefökonom der kritischen masse und netzbabysitter der nmz.