Das große Emoji-Dirigenten-Rätsel – Die große Auflösung!

Welcher Dirigent war gesucht?

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Dirigent_1

Gesucht ist hier selbstverständlich der österreichische Dirigent Herbert von Karajan, der einst das Aufnahmegesuch in die braune Kack-NSDAP unterschrieben hatte, was manche aber auch – natürlich zu Unrecht – als Frage beziehungsweise – natürlich zu Recht – als Feststellung („?!“) formuliert zu sehen wünschen, derweil man von Karajan ganz sicher von einem „Pionier der Aufnahmekultur“ – Schallplatte, Benjamin-Blümchen-Kassette, CD – sprechen kann, der sich und sein Orchester gestern filmen und perfekt montieren ließ, einen Flugschein hatte, Wau-Waus liebte und am 16. Juli 1989, Wende also nicht mehr erlebt, an den Folgen eines Herzinfarkts starb.

Dirigent_2

Der coolste Dirigent dieser kleinen Aufzählung ist selbstredend einer meiner Lieblingsmusiker aller Zeiten, der Dirigent, Komponist und Pianist Leonard Bernstein, der Männer – später jedenfalls – mehr liebte als Frauen (also „untenrum“), gerne Zigaretten rauchte (auch „öffentlich“; ist ja heute in Amerika ziemlich pfui geworden), die großartige-großartige „West Side Story“ komponierte, in der ein hoffentlich immer von wunderschönen Mädchen dargestelltes wunderschönes Mädchen aus Puerto Rico in New York, wo es ja eine Vielzahl von, äh: Hochhäusern gibt, tanzend (!) die Vorzüge „America“(s) besingt, was schön zu Bernsteins Leben allgemein passt, denn er – unser „Bär(n)-Stein“ (dafür ein herzliches: sorry!), unser toller, geliebter Lennie – tanzte gerne auf dem Dirigerdingens wie ein Derwisch und hat das Leben – und isch gönne voll, Alda! – in vollen Zügen (Whisky, Wein) genossen.

Dirigent_3

Weniger toll fand ich immer schon Justus Frantz, der natürlich gar nicht in so eine Reihe fantastischer Dirigenten passt, aber hey, egal, dafür hat er wenigsten eine markante Brille, tritt als Pianist auf, hat früher alle Menschen durch die schlimme ZDF-Sendung „Achtung, Klassik!“ (gerne auch: „Vorsicht, Justus Frantz!“ genannt) vergrault (was wir Musikvermittler bis heute nicht wieder gutmachen konnten!), trinkt nach eigenen Angaben gerne mal ein kaltes Pils nach der Gala (Justus Frantz: „Ich trinke gerne mal ein kaltes Pils nach der Gala.“), wohlwissend, dass Wolken seine Karriere schon mehrfach trübten, man kann auch sagen: seine Aktienkurse fielen – er darf jedenfalls mehr oder weniger einzig und allein nur noch das von ihm höchstpersönlich gegründete und bis heute von ihm höchstpersönlich ausgebeutete Orchester, die „Philharmonie der Nationen“, dirigieren, wobei die emojierten Wolken auch selbstverständlich auf die, sagen wir es vorsichtig: „Streitigkeiten mit den Steuerbehörden“ zu beziehen wären, wo hernach ihm sicher einige Scheinchen flöten gegangen sind beziehungsweise „die Flatter gemacht“ (Justus Frantz in „Gala“: „Ich mache gerne mal die Flatter nach der Gala.“) haben, so dass Frantz seine Finca auf der Mallorcainsel, wie man hört, bis heute immer mal vermieten muss, tja.

Dirigent_4

Der deutsche (1) Dirigent Christian Thielemann besinnt sich als Kapellmeister alter Schule gerne auf die deutsche (2) Musiktradition und hat schon viele deutsche (3) Orchester geleitet, wobei er bei Proben stets Polo- oder so Streifenshirts von Tommy Hilfiger trägt und manchmal Sachen sagt, bei denen manch ein Zeitgenosse mit großer Vorsicht reagiert, ja, ins Schwitzen gerät ob dessen, was Herr Thielemann nicht nur äußert, sondern vermutlich auch denkt (aber „Die Gedanken sind frei“ und so), so dass manch ein anderer wiederum manchmal „Stopp, Herr Thielemann!“ sagt (oder denkt), was ihn natürlich nicht davon abhalten sollte, (Stichwort: Hase) weiterhin die Salzburger Osterfestspiele zu leiten – und immer wieder herrlich Wagners „Ring“ zu dirigieren, was er, zweifelsohne: kann.

Dirigent_5

Der schwedisch-amerikanische Dirigent Herbert Blomstedt ist ein bescheidener, sympathischer Gentleman, ein Familienmensch, ein Nichtraucher und Siebenten-Tags-Adventist, der sozusagen an sieben Tagen in der Woche – gewissermaßen von 0.00 bis 24.00 Uhr – Siebenten-Tags-Advent ist, mehr gibt es da einfach nicht zu sagen, damn it!

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Arno Lücker wuchs in der Nähe von Hannover auf, studierte Musikwissenschaft und Philosophie in Hannover, Freiburg - und Berlin, wo er seit 2003 lebt. Er arbeitet als Autor (2020 erschien sein Buch »op. 111 – Beethovens letzte Klaviersonate Takt für Takt«, 2023 sein Buch »250 Komponistinnen«), Moderator, Dramaturg, Pianist, Komponist und Musik-Satiriker. Seit 2004 erscheinen regelmäßig Beiträge von ihm in der TITANIC. Arno Lücker ist Bad-Blog-Autor der ersten Stunde, Fan von Hannover 96 und den Toronto Blue Jays.