Die Antwort von WDR-Intendanten Tom Buhrow auf meinen offenen Brief
Die Sommerferien sind vorbei und ich bin wieder da!
Und in meiner Mailbox befand sich auch gleich eine Antwort von WDR-Intendanten Tom Buhrow auf meinen offenen Brief vor ungefähr einem Monat. Ich habe Tom Buhrow zugesichert, diese Antwort im Originalwortlaut und unkommentiert hier als Gastartikel zu veröffentlichen.
Einen kleinen Kommentar erlaube ich mir dennoch: es gab ein kleines Missverständnis, wen ich mit dem Begriff „Armutslüge“ meinte – nämlich keineswegs die öffentlich-rechtlichen Sender, denen ich das fehlende Geld absolut glaube – sondern unsere Politik. Angesichts des gerade eben verkündeten Haushaltsüberschusses unseres Landes wird es immer unerklärlicher, warum gerade im Moment in Kunst, Bildung und Kultur an öffentlichen Geldern so gespart wird wie noch nie zuvor in der Geschichte unseres Landes….Hier aber nun übergebe ich gerne das Wort an Tom Buhrow:
Lieber Moritz Eggert,
vielen Dank für Ihren Offenen Brief, den ich mit großen Interesse gelesen habe. Mich freut Ihre grundsätzliche Unterstützung für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und Ihre konstruktive Haltung. Solche „Bad Boys“ wie Sie brauchen wir!
Sie schreiben vom „mysteriösen Verschwinden“ des Rundfunkbeitrags. Ich kann Ihnen versichern: Die genannten Sperrkonten gibt es wirklich. Sie sind eine Folge politischer Entscheidungen. Sie wurden eingerichtet, um dort mögliche Mehreinnahmen durch den Rundfunkbeitrag anzulegen. Die Umstellung auf das neue Beitragsmodell ist – bei so vielen BeitragszahlerInnen – ein aufwändiger Prozess. Momentan wird noch ausgewertet, wie das neue Modell greift. Erst wenn verlässliche Berechnungen eventueller Mehreinnahmen vorliegen, entscheiden die Landesregierungen, was mit diesem Geld passiert. Die Einnahmen könnten zum Beispiel genutzt werden, um besonders stark belastete Gruppen von Beitragszahlern – z.B. mittelständische Handwerksbetriebe mit Filialen, soziale Einrichtungen, Kommunen – zu entlasten.
Auf jeden Fall bleibt es dabei: Die öffentlich-rechtlichen Sender können nicht auf die so genannten „Sperrkonten“ zugreifen und das Geld zusätzlich einplanen – auch nicht der WDR.
Was Sie „Armutslüge“ nennen, nenne ich die leider harte Wahrheit. Denn Fakt ist, dass der WDR viel weniger Geld hat. Jährlich steigen die Kosten für Technik, Personal, Dienstleistungen und Übertragungsrechte. Gleichzeitig wird der Rundfunkbeitrag ab 2015 gesenkt. Sinkende Einnahmen, steigende Ausgaben – das Finanzloch ist keine Erfindung eines Intendanten, und man kann es auch nicht „weg“ beschließen.
Neue Sendungsformate, neue Übertragungs- und Verbreitungsmöglichkeiten, alle WDR-Archive ins Netz: Ja, das sind tolle Ideen, an deren Umsetzung wir zum Teil schon lange arbeiten. Uns im WDR ist es wichtig, Kreativität und Ideen zu fördern. Das machen wir seit Gründung des Senders und künftig wollen wir noch mehr stemmen. So haben wir z.B. in meinem ersten Jahr als Intendant ein Kreativ-Volontariat eingerichtet, haben einen Prozess zu intensivem crossmedialen Arbeiten angestoßen und fördern verstärkt das Querdenken und Experimentieren für innovative Formate. Auch im Netz sind wir zunehmend aktiv; nicht nur mit der Mediathek. Zahlreiche unserer Sendungen haben eigene Social-Media-Auftritte, und unsere WDR-Beiträge können Sie schon seit einiger Zeit auf unserem YouTube-Channel (youtube.com/WDR) sehen.
Aber bei allen tollen Ideen: Wir sind als öffentlich-rechtliches Unternehmen an bestimmte, gesetzlich festgesetzte Rahmenbedingungen gebunden; bestes Beispiel, weil immer wieder in der öffentlichen Diskussion: Wir können nicht einfach selber entscheiden, wie lange wir unsere Beiträge im Internet lassen – das kann nur die Politik.
Auf der anderen Seite: Die gesetzlichen Rahmenbedingungen ermöglichen uns, Ihnen und allen anderen BeitragszahlerInnen in Deutschland ein Top-Programm zu liefern, das in ganz vielen Bereichen nur der öffentlich-rechtliche Rundfunk anbietet. Wir stehen für Qualität und Vielfalt: Von der Sendung mit der Maus und dem WDR Check über Monitor, das Morgenecho, die regionalen Lokalzeiten bis hin zu cosmo tv und der Sportschau – wir machen Programm für alle.
Auch für die Kultur engagieren wir uns stark: im Programm mit den Sendungen West ART, Rockpalast, Plan B und WDR 3 Klassik Forum – um nur einige Beispiele zu nennen. Der WDR und Kultur gehören zusammen wie Nordrhein und Westfalen: Wir unterstützen zahlreiche kulturbezogene Projekte und sind – unter anderem durch die WDR-Orchester und unseren Chor – wichtiger Partner bei sehr vielen Kulturveranstaltungen.
Ich hoffe, Sie können meine Position und die Haltung des WDR zu den von Ihnen angesprochenen Themen jetzt ein bisschen besser nachvollziehen. Wenn Sie möchten, können Sie meine Antwort gerne in Ihrem Blog veröffentlichen.
Vielen Dank für den konstruktiven Dialog!
Beste Grüße
Tom Buhrow
Komponist
„Sperrkonten“: das ist wirklich zum Seufzen. Wenn den Beitragszahlern pro Haushalt wirklich grosse Summen auf diesen Wegen zukämen, wäre dies dann Gedanken wert, wie man die Haushalte bewegen könnte, dieses Geld doch wieder für Kultur auszugeben. Nachdem allerdings die Rede von ein, zwei Euros die Rede ist, um die der Rundfunkbeitrag von 17,98 € tatsächlich gesenkt werden soll, um so die Überschüsse der Sperrkonten zurückzugeben, dürfte dies wirklich nur wenigen, ganz schlimm wirtschaftlich schlechter gestellten Menschen helfen, die z.B. keine Befreiung vom Rundfunkbetrag beantragen konnten. Was als Geldsegen an Viele gedacht ist, erweist sich für den Einzelnen als nicht substantielle Erleichterung. Im Gegenteil, brechen viele einzelne kleine Angebote des öffentl.-rechtl. Rundfunks weg, die in der Summe eine grosse Katastrophe sind: eine ganz kleine Minderheit wird finanziell profitieren , eine viel grössere Minderheit verliert ihr Basisangebot bzw. muss trotz einiger weniger guter Taten mancher Direktoren und Intendanten, wie gerade die erfolgte Garantieerklärung Herrn Buhrows für die „Klangkörper des WDR“, massive Verschlechterungen hinnehmen wie Fusionen im Südwesten oder Wellen-Diffundierungen im Südosten!
Und eben der Hinweis auf die eben genannte “ erfolgte Garantieerklärung Herrn Buhrows für die ‚Klangkörper des WDR‘ “ fehlt z.B. in dieser Stellungnahme, die so inhaltlich doch was von Standardformulierung hat, so persönlich sie abgefasst sein mag. Eigentlich beginnt ja erst jetzt der Dialog, lieber Herr Buhrow, zwischen Ihnen und Moritz Eggert und hoffentlich auch weiteren Künstlerinnen und Künstlern, Nutzerinnen und Nutzern. Dazu kann man allseits nur ermutigen!
LG, A. Strauch
Vorab zu meiner Person: ich bin Komponist und Pianist und habe in den letzten 15 Jahren u.a. 25 TV-Filme vertont, allesamt aus dem Genre Dokumentation. Zudem bin ich wie Moritz Eggert ein glühender Unterstützer des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und Fernsehens. Mehr noch: ich vermisse dieses öffentlich-rechtliche Fernsehen und zwar von Jahr zu Jahr immer mehr! Denn dieses ist gerade dabei, sich zu dematerialisieren und zu einer mehr und mehr historischen Erscheinung zu werden.
Die Antwort von Tom Buhro wirkt so freundlich wie der ganze Mensch. Allerdings ist sie mit Teflon beschichtet und verwischt die wirklichen Probleme, anstatt wirkliche Lösungswege vorzuschlagen. Sie ist damit in ihrer Art prototypisch für die ganze Debatte um den Qualitätsverlust der öffentlich-rechtlichen Programme. In dieser Debatte gibt es die immer gleichen Rituale. Wir Filmschaffende aller Sparten – also Autoren, Regisseure, Produzenten, Kameraleute und natürlich auch wir Komponisten – erleben seit Jahren eine groteske Verschlechterung unserer Arbeitsbedingungen, während zur selben Zeit die Finanzmittel der Sender nicht nur nicht schrumpfen, sondern sogar wachsen. In neun von zehn Fällen manifestiert sich diese Verschlechterung in angeblich fehlenden Geldmitteln. Sie sind in vielen Konzeptionsgesprächen die stets „alternativlose“ Keule, mit der die meisten ästhetischen oder auch nur inhaltlichen Diskurse ausgetreten werden.
Und liebe Kollegen, das bedeutet konkret, dass kritische Reportagen immer schwerer durchsetzbar sind, dass investigative Journalisten sich ihre Reisekosten via Internetplattform Startnext zusammenbetteln müssen, dass Regisseure, die seit 25 Jahren erfolgreiche Dokumentarfilme gemacht haben, arbeitslos sind, dass GEMA-Komponisten von Regisseuren und Produktionen immer seltener für TV herangezogen werden dürfen (natürlich nur inoffiziell ) undundund….
Immer, ich wiederhole immer, verweisen die Vertreter der Sender bei Kritik an dieser Entwicklung auf einige illustre Filmproduktionen aus eigenem Hause, auf diverse Kulturprojekte und im Falle der ARD dann auch auf ihre „Klangkörper“. Ebenso reflexartig wird auf alle möglichen Internetaktivitäten (Märkte der Zukunft!) hingewiesen etc.etc. Der gleichbleibende Tenor lautet: das stimmt doch alles gar nicht! Wir machen ein super-hochwertiges Programm ganz im Sinne unseres Publikums! und blablabla… Es ist ein Ritual.
Sie sagen dabei zwar die Wahrheit, bilden jedoch die Wirklichkeit um die es geht, gar nicht ab. Die Wirklichkeit ist nämlich die, dass in vielen Redaktionen längst der gleiche gewinnorientierte, ökonomisierte Geist dominiert, wie er die Privatsender prägt. Auch die öffentlich-rechtlichen Redakteure definieren Erfolg immer stärker nach Quote/Kosten-Rechnungen. Zudem durchzieht Angst, zumindest aber Ängstlichkeit viele Flure. Die Sportberichterstattung breitet sich krebsartig aus. (Und ja, ich gucke Fussball! Ja ich fand die WM auch super! Und nein, ich bin kein Sportverächter!) Mithalten können da nur die zahllosen Talkformate, sowie Carmen Nebel oder Jörg Pilawa.
Und Tom Buhrow? Und seine Antwort auf Moritz‘ Intervention? Ist gar nicht von Tom Buhro, sondern von einem Funktionär gleichen Namens, der gar nicht anders kann, als in dieser Weise (systemkonform) zu antworten. Hieße der WDR-Intendant Herr Dingenskirchen, wäre seine Antwort strukturell in keiner Weise anders ausgefallen, als die hier veröffentlichte.
Das Problem sind nicht nur die Sperrkonten. Das Problem ist die totale Ökonomisierung der Kultur allgemein und der Fernseharbeit im Besonderen. Diese Ökonomisierung ist es auch, die die öffentlich-rechtliche Idee immer weiter aushöhlt. Diese war einmal der Gegenentwurf zu jener Politik, die von Kultur verlangte, dass die sich zu „rechnen“ habe. Was also tun?
AN ALLE KOLLEGEN: wir müssen diesen Diskurs viel offensiver führen! Wir müssen widersprechen und zwar an allen Fronten. Hier und jetzt finde ich: man muss auch dem freundlichen Herrn Buhro nochmals widersprechen! Man muss ihm seine von seinem Vorzimmer formulierten Worthülsen vorhalten und ihn auf die Realität hinweisen. Wir müssen unseren Kulturanspruch offensiv formulieren und unermüdlich auf den systemischen Skandal hinweisen, dass in dieser Gesellschaft das Kapital sich akumuliert anstatt in die Breite zu wirken!
Lieber Alexander Strauch, da bin ich also inhaltlich in vielem auch ganz bei Dir, nur dass ich den Ton gerne verschärfen würde, weil Freundlichkeit von unserer Seite nach so vielen Unfreundlichkeiten des Betriebes eigentlich gar nicht mehr am Platze sind.
Um Himmels Willen! Und wann sollen wir noch komponieren? Wann musizieren? Vorher und danach!
Wirklich liebe Grüße
an alle Kollegen
und auch an Herrn Buhrow
PS.: Ist es noch jemandem aufgefallen? Herrn Buhrows „Solche BadBoys wie Sie brauchen wir!“ – ?!? Irgendwie höre ich da Schröder sein „Hä!Hä!Hä!“-Lachen lachen und sehe sehr zufriedene Herren jovial Moritzens Schulter klopfen – und könnte kotzen bei soviel gut gemeinter Herablassung. So spricht der gute Onkel mit dem jugendlichen Hitzkopf, oder auch der nette Professor mit dem vielversprechenden Erstsemester. Jedenfalls nicht Augenhöhe, mitnichten! Wo denken wir auch hin…?
Lieber Xander, willkommen hier! Ja, mein Kommentar war zu nett! Denn ich kann alles unterschreiben, was Du sagst. Mit Herrn Buhrows Antwort auf Moritz‘ offenen Brief liegt immerhin mal überhaupt eine direkte Antwort aus solchen Etagen zu unserem Tun hier vor. Interessant wäre es, wenn dieser Austausch vielleicht doch weiter gehen würde. Aber daran ist zu zweifeln! Denn ich fürchte, dass in Buhrows Antwort auch nur die Reaktion auf eine Quote vorliegt: wohl 3.135 Facebookklicks erhielt Moritz‘ offener Brief, alles Klicks eines mehrheitlich musikalisch-künstlerisch-kulturpolitisch interessierten Fachpublikums. Für Personen dieser „Nische“, die ebenfalls in den oberen Etagen von Funkhäusern und weiteren Kultureinrichtungen sitzen, Lobbyarbeit betreiben, KünstlerInnen und Pädagogen an Gymnasien bis hin zu Universitäten sind, mit denen jede und jeder berufliche, private Kontakte und Schnittmengen hat, eine hohe Klickzahl. Da lohnt sich eine freundliche Intervention eines Intendanten allemal, zumal der Kontakt noch lange nicht wie in Sachen BR/SWR verhärtet ist, auch wenn es schon Anlass zur Sorge um Konsolidierungen im WDR-Kulturprogramm gab und immer noch/wieder gibt. Vielleicht ist dies schon zu unfreundlich formuliert, so dass auch so keine weitere Antwort erfolgen wird, vielleicht liegt es an dem Bruchteil der jetzigen FB-Klicks zu diesem Artikel. Aber vielleicht liegt es auch daran, dass Moritz als Antwort eigentlich erst noch einen weiteren offenen Brief aufsetzen sollte, der dann auch Deine Anmerkungen aufgreift. Wenn selbst im Investigativen, im Dokumentarfilmbereich inhaltliche und finanzielle Mutlosigkeit herrscht, bei all den doch noch hohen Einnahmen, die auf keine Treuhandkonten fliessen, dann ist der jetzige öffentlich-rechtliche Rundfunk nicht mehr zu retten. Eigentlich ist es ja egal ob man von den Anstalten der ARD oder des ZDF spricht, oder vom ORF, denn diese Agieren ja doch ähnlich, betreiben zusammen Programme, tauschen Formate aus, so passt vielleicht das folgende Beispiel: wenn man am Wochenende BRalpha, jetzt ARDalpha ansieht, kommt immer wieder regelmäßig ein Ausschnitt aus einer Aufzeichnung einer Club2 mit Leni Riefenstahl. Dies soll wohl als Zeitdokument dienen, die engagierte Verknüpfung von Mut, Investigation und Kulturanspruch aus der Entstehungszeit dieses Films zu zeigen. Davon allerdings ist man heute weit entfernt. Mögen noch so viele Plauderstündchen mit noch so vielen Personen aus Kultur und Politik produziert werden, so sind sie von diesem Club2-Niveau entsetzlich weit entfernt. Die Lösung? Statt in die Mottenkiste zu greifen das alte Konzept, das garantiert viel holzschnittartiger als all die heutigen Programmevaluierungen daher kam, vom Boden der Kiste heben und mit heutigem Themen füllen. Oder wie vor ein paar Jahren noch angeblich „langweilige Klassikkonzerte“ sonntags zur Mittagszeit im Hauptprogramm spielen. Denn selbst wenn man nun ganz tolle Nischensender, On-Demand im Internet, etc. einführt, so werden eben die schwierigeren Formate dem Publikum aus dem Fokus genommen, nicht mehr zugemutet. Nur was zugemutet wird, das weiß man irgendwann zu schätzen, was nicht, verliert man aus den Augen, aus dem Sinn.
Lieber Alexander,
ja, es wäre sehr gut, wenn Moritz eine Erwiderung formulieren würde. Und überhaupt finde ich Seine und Euere Stimme hier extrem wertvoll und möchte Euch mal dafür danken. Hast Du übrigens Sandeeps neuliche Rundmail über die conditions jenes „norditalienischen Festivals“ für einen composer in residence gelesen? Das hatte beinahe humoristische Qualitäten. Dennoch: unser, der Komponisten, Rolle ist natürlich denkbar unangenehm: immer klingen wir nach Lamento und ich hasse das.
Ich träume von einer Art Aufstand, jedenfalls aber davon, dass die Künstler schroffer argumentieren lernen, sprich dass wir alle mehr Mut entwickeln, Dreck als Dreck zu benennen, anstatt stets gepflegt zu formulieren. Natürlich kollidiert das mit unserem Überlebensdrang und der damit verbundenen Notwendigkeit, potentielle Auftraggeber nicht zu vergraulen. Aber alles Entgegenkommen hat wie mir scheinen will wenig gebracht. Mit charmantestem Lächeln werden uns immer öfter Bedingungen aufgezwungen, die eigentlich inakzeptabel sind, und daher plädiere ich für Deutlichkeit.
Übrigens sehe ich dennoch nicht schwarz: ich glaube nur, dass die offiziellen Kanäle und Märkte immer weniger funktionieren. Statt dessen glaube ich eher an Zusammenschlüsse, halbprivate Initiativen und Kunst als Kampagne. Darüber wäre zu sprechen….
Sag, kann man unseren kleinen Diskurs hier eigentlich auf Facebook stellen? Oder ist er das schon? Ich fände es schön, wenn daran auch andere sich beteiligten.
LG
Xander
Wir sind Personaldienstleister und überlassen seit einigen Jahren Personal
im technischen Bereich an den WDR.
Wir finden den Austausch zwischen Ihnen und Herrn Burow ehrlich , offen und gut.
Es werden beim WDR nicht nur Stellen abgebaut, es dürfen auch keine neuen Planstellen mehr eingerichtet werden. Festen Mitarbeitern wird der Vorruhestand angeboten und damit langjähriges und erfahrenes PÜersonal weggerentet. Wer soll die dann ersetzten ? Studentische Hilfskräfte ? Zudem wird beim WDR, aufgrund der
geplanten Änderungen beim Arbeitnehmerüberlassungsgesetz, eine drastische reduzierung bei der Anmietung von leih- Personal geplant.
Für uns als fairen Verleiher, ( Wir zahlen anständige Löhne an unsere Mitarbeiter )
werden, weil der WDR unser Hauptentleiher ist, Entlassungen von langjährigen Mitarbeitern die dem WDR auch sehr verbunden sind bei uns unvermeidlich sein. Und das betrifft nicht nur unsere Firma. Ist das der Sinn und Zweck der Änderungen beim AÜG ? Anstatt die Schlupflöcher über Zeitarbeitstarifverbände zu schliessen um die „schwarzen Schafe“ der Leiharbeit zu dezimieren und equal Pay durch eindeutige Tarifgesetze zu ermöglichen, die Ganze Herde zuschlachten und für noch mehr Arbeitslose zu sorgen ? Sich von WDR Seite in die Schlupflöcher “ Werkvertrag“ und Honarkräfte bei einer reduzierung der Einsätze auf 60 Tage im Jahr abzuseilen. Ein Dankeschön hierzu auch an die Bundesregierung und Herrn Minister Guntram Schneider. Arbeitsplätze werden durch diese Massnahme nicht entstehen und die Betrüger finden wieder gesetzteslücken um Personal auszubeuten. Denn das ist das Grundprinzip bei Gesetzen und Regelmentierungen in Deutschland, eine Lücke im Gesetz zum beschiss wird immer gelassen.
Vielen Dank und beste Grüsse an alle die es angeht.
Diese Debatte geht in die richtige Richtung! Welcher zuständige Politiker jedoch hört sie? Mich wundert schon lange nicht mehr, dass das Gros unserer ÖR-Journalisten nicht wirklich recherchiert. Z. B. werden im Bahnkonflikt unisono die GDR und Herr Weselski an den Pranger gestellt und der Bahnvorstand in seiner ablehnenden Hinhaltetaktik nicht erwähnt. Warum gibt es denn die GDL? Hat das nicht eventuell den Grund, dass die größere Bahngewerkschaft seit Jahren ihre Aufgabe, den schlecht bezahlten Bahnangestellten ein vernünftiges Einkommen zu erstreiten, nicht wirklich wahrnimmt, weil deren Vorstände zu angepasst sind und nach gut dotierten Pöstchen bei der Bahn schielen? Und der gutbezahlte Bahnvorstand stellt sich auf die Hinterbeine, hofft auf Schützenhilfe von SPD und Regierung und sitzt das Problem auf dem Rücken der Kunden aus. Ich bin nicht Mitglied der GDL, aber habe mich schon immer über einseitige Berichterstattung bei Tarifauseinandersetzungen geärgert! Vielleicht liegt das alles auch an zu wenig Geld für vernünftige Recherchen?
Mit freundlichen Grüßen
W. Naumann