das fleisch der gummibärchen

„Nun soll hier nicht das geringste gegen Popmusik gesagt werden – schon mal gar nicht gegen die kreativen Explosionen von Witz oder Wut, die sich in ihr ereignen können. Ich will mich hier auch nicht weiter einlassen auf ihre Erscheinungsweise als kommerzieller Pop, wie er uns so umspielt und umspült. […] Zur Musik als Kunst verhält sie sich wie Gummibärchen zu Brot und Fleisch; trotzdem nichts gegen Gummibärchen – nur muss man heute anscheinend darauf hinweisen, dass man von ihnen nicht leben kann.“
Hans Zender, Kultur als Differenzierung, In: Die Sinne denken, Wiesbaden 2004, S. 267.

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Musikjournalist, Dramaturg

Eine Antwort

  1. eggy sagt:

    Ein ziemlich dämlicher Vergleich, der erst gut klingt, aber bei näherer Betrachtung komplett logisch in sich zusammenbricht. Musik kann nicht Nahrung gleichgesetzt werden, man „lebt“ auch nicht davon, es ist eine intellektelle Beschäftigung oder ein Vergnügen oder beides, aber es hat mit Ernährung oder „Wohlsein“ nicht das geringste zu tun. Genauso gut könnte man umgekehrt sagen, Popmusik ist das Brot für die Massen, aber E-Musik der Kaviar – sublim, aber der Ernährung nicht unbedingt zuträglich und vor allem auch nicht satt machend.
    Das sind alles immer so arrogante Vergleiche von einer hohen Warte heraus – natürlich gibt es Unterschiede zwischen Pop-und E, aber die muss man anders argumentativ begründen, und vor allem dabei nicht werten.