Was will Salome?
Supernachdenklich nachgedachte Gedanken nach einer Salome-Premiere am 10. April 2011 in der Komischen Oper Berlin in Form einer die ganze prekariatsabschaumüble RTL-Welt kritisieren wollenden Gewinnspielfrage
A) Den Kopf des Jochanaan (Zitat: „Ich will den Kopf des Jochanaan!“)
B) „Nur mal guck’n“
C) Alle Folgen von „Sex and the City“ auf Blu-ray
Nachtrag I
Nächste Woche mehr aus der inzwischen „Kult“ gewordenen Reihe (Kulturzeit: „…inzwischen „Kult“ geworden“…): „Wer nennt mir eine Oper, in der ein Satz häufiger wiederholt wird als der Satz der Salome: „Ich will den Kopf des Jochanaan!“?“
Nachtrag II
Sehr schön: Disparate Kritiken zu „Salome“ an der Komischen: Kai Luehrs-Kaiser haut so dermaßen rein, Peter Paul Pachl dagegen fand es sogar ganz gut.
Nachtrag III
Und ich? Wie fand ich es? Ich gebe zu: Ich bin immer noch angenehm betäubt von der „Salome“-Musik.
Nachtrag IV
Tipp zu dem obigen Gewinnspiel (siehe oben): Zur Zeit der Salome (Strauss schrieb diese Oper ca. 50 n. Christus, so an ’nem lauschigen Mai-Nachmittag am Paul-Lincke-Ufer in „Kreuzkölln“) waren die Folgen von „Sex and the City“ noch gar nicht auf Blu-ray veröffentlicht (sondern nur auf DVD).
Nachtrag V
Im Netz gefunden: Eine absolut unsägliche Anpreisung der „Salome“-Premiere, die unter der Wirkung von Koks und Amphetaminen und Red Bull (und spätem Skrjabin) entstanden sein muss.
Arno Lücker wuchs in der Nähe von Hannover auf, studierte Musikwissenschaft und Philosophie in Hannover, Freiburg - und Berlin, wo er seit 2003 lebt. Er arbeitet als Autor (2020 erschien sein Buch »op. 111 – Beethovens letzte Klaviersonate Takt für Takt«, 2023 sein Buch »250 Komponistinnen«), Moderator, Dramaturg, Pianist, Komponist und Musik-Satiriker. Seit 2004 erscheinen regelmäßig Beiträge von ihm in der TITANIC. Arno Lücker ist Bad-Blog-Autor der ersten Stunde, Fan von Hannover 96 und den Toronto Blue Jays.
Licht/Salome: Was ist das Gemeinsame, was das Trennende, was ist Beiden visionär, banal…
… fragt sich A.Strauch