Im Dickicht der Musikmesse (Abenteuer im ZKM, Teil 5)

Schnell, schnell, schnell, zur Musikmesse.
Schnell, morgens aufstehen, duschen, schnell den Zug nehmen.
Dann schnell zur Musikmesse DENN MAN WARTET JA IN KARLSRUHE DRINGEND AUF MICH!
Schnell aussteigen im Frankfurt Hbf, dann schnell zur S-Bahn. Dann schnell zur Messe gefahren, am Torhaus aussteigend. Verdammt, Eintrittskarte vergessen, verdammt, der arme Andreas Kolb muss humpelnd kommen und mir eine bringen. Dann noch schnell mein Instrument (toy piano, Marke Schoenhut) akkreditieren, schnell zum NMZ-Stand rennen.
Schnell auftreten, schnell „Hämmerklavier“ spielen, mich heiser schreien dabei. In der Ferne den hüpfenden, cthulhuid-ominösen Haarberg von Peter Hanser-Strecker beobachtend. Schnell mit Freunden reden. Bei der GEMA wird alles immer schlimmer – wieder viele Scheissgeschäftsmodeller als ordentliche Mitglieder aufgenommen, Gefahr droht….
KOMMT ALLE ZUR GEMA-SITZUNG DIESES JAHR (28.-30.Juni, Berlin), es ist wichtig, Freunde! Retter das Gute, das Wahre, das Schöne!
Schnell den Verlag (Sikorski, der beste aller Verlage) getroffen, schnell mit Freunden und Kollegen geredet.
Schnell eine Podiumsdiskussion zum Thema „Die Einsamkeit der Baumwollfelder“, äh, „Die Einsamkeit der jungen Komponisten“ gemacht.
Ich frage euch, junge Komponisten: SEID IHR EINSAM?

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Schnell zur S-Bahn gerannt, dabei auf dem iphone Besucherimpressionen aufnehmend, click it hier an

Schnell in den Zug gesprungen. Verspätung, verdammt, man wird mich umbringen, wenn ich zu spät komme.
Schnell das Weibel-Video schauend, dass Kollege Hahn in einem der letzten Kommentare erwähnt hat. GENIAL! Tipp: auf verlinkter Seite Link anklicken mit dem Titel: „Peter Weibel schlägt eine Kunstperformance vor: Ich bin bereit“ (links). UNBEDINGT ANSCHAUEN!
Schnell ins Taxi gestiegen, schnell zum ZKM gefahren.

Ich steige aus und bin in einer anderen Welt.
Alles ist plötzlich so….langsam.
„Wir haben so ein bißchen geprobt ohne Dich diesen Morgen“ sagt Mafalda, gähnend, vor einem Cappuccino in der Cafeteria sitzend.
„Und was?“
„Äh…Textproben.“
„Textproben?“
„Textproben.“
„ok. War gut?“
„Ja, war gut.“

Gemeinsam gehen wir nun zu einer ersten (!) musikalischen Probe zu einem sehr nervösen Ludger Brümmer. Er spielt uns die Chorpassagen von seinem Laptop vor, wir versuchen krächzend dazu zu singen, dazu bekommen wir einen Klicktrack, der immer in schlechtem englischem Akzent „Dwendy“ anstatt „Twenty“ sagt, wenn der Takt 20 kommt.
Vielleicht ist es ein badischer Klicktrack.
Später proben wir noch weiter mit den Noten, alleine, denn wir wollen es ja gut machen. Jochen, unser Schauspieler, ist nervös „Kannst Du mir mal meinen Part vormachen?“. Wir versuchen es. „Also, wenn ihr das so vorsingt, klingt die Musik richtig cool“. Schade, dass das Ludger nicht gehört hat.
Mafalda, kannst Du uns mal die Stelle mit dem „Oxygen“ und dem „Treibhauseffekt“ vorsingen? Na klar, kann sie das.

Mafalda singt uns die Stelle mit dem Oxygen und dem Treibhauseffekt vor, click it an

Spät am abend dann noch Probe mit dem neu eingerichteten Trommeltisch. Tolle Sounds, aber ich habe Angst, die iphone-Tischplatte kaputtzumachen.
Alles wird gut.

Moritz Eggert

Theiler

Ein überraschender Gast auf der Musikmesse: Christoph Theiler (wechselstrom) im Gespräch mit Barbara Haack zum Thema "Die hohe Kunst des Kommentierens"

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