Lustige Konzertankündigungen – heute: OENM
Kann zeitgenössische Musik aktuell sein? Sie kann. Das beweist diesmal das OENM durch Hinzufügung eines kleinen Buchstaben, der je nach dialektaler Auslegung ein „r“ oder ein „a“ ist. Statt hin zu hören wird das Salzburger Publikum also bald „hian höan“. Soll noch einer sagen, Konzertankündigungen seien „hianlos“. Das Gegenteil ist jetzt bewiesen.
Kommende Woche findet in der Stiftung Mozarteum das Festival dialoge statt, diesmal mit dem Thema hirnhören. [Hervorhebung von mir] Das Festival widmet sich vom 3. bis 6. Dezember dem Thema Musik und Gehirn. In Konzerten und begleitenden Vorträgen wird Fragen nachgegangen wie: Warum fällt das Hören alter Musik leichter als das „neuer“ Musik? Kann man Hören lernen wie eine Sprache?
Frage eins ist ja wohl schnell beantwortet: alles was man schon kennt, ist leichter als das was man nicht kennt. Und dass man richtig alte Musik leichter hören kann als neue halte ich für ein ziemliches Gerücht. Es sei denn man begleitet sich seit 40 Jahren beim Bankelsang mit der Laute, dann darf man so was vielleicht sagen. und frage zwei ist also. hm… ach so, die mussten sich was ausdenken, damit sie noch einen bezug zu vivier herstellen können!
Am Freitag, den 5. Dezember spielt das oenm – erstmals unter der Leitung von Dirigent Peter Rundel – Werke von Claude Vivier. Im gleichen Konzert spielen Jordi Savall u. A. Werke arabischer und europäischer alter Musik:
05.12.2009 . 19.30 Uhr I Stiftung Mozarteum, Großer Saal
dialoge . Konzert
Werke arabischer und europäischer alter Musik für Lira de Arco, Viella, Rebab, Oud und Percussion
Claude Vivier: Trois airs pour un opéra imaginaire
Zipangu
Helmut Lachenmann: Pression (für Cello solo)
Jordi Savall Lira de arco, Viella & Rebab
Driss el Maloumi Oud
Pedro Estevan Percussion
Anna Maria Pammer Sopran
oenm . oesterreichisches ensemble für neue musik Ensemble
Peter Rundel Dirigent
Andreas Lindenbaum Cello
Musikjournalist, Dramaturg
..dass man richtig alte Musik leichter hören kann als neue halte ich für ein ziemliches Gerücht. Es sei denn man begleitet sich seit 40 Jahren beim Bankelsang mit der Laute…
Irrtum. Gerade wenn man bezüglich der zeitgenössischen Entwicklung auf dem Laufenden ist, hat man auch zu weit Zurückliegendem einen besonders direkten Zugang. 1. weil man der Achse des Rades näher steht. 2. weil alles Spätere – ob man will oder nicht – auf Früherem aufbaut.