Das Ende ist der Anfang

Alles neu macht der Mai.

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Und auch der Bad Boy hat sich seine Frühjahrsmüdigkeit aus den Fingern geschüttelt und beginnt wieder zu schreiben. Und diesmal hat er sich Verstärkung geholt – zwei weitere Bad Boys (auf ein Bad Girl wird noch gehofft) die mit ihm zusammen kleine hässliche schwarze Gangsterpistolen auf den Flügel legen, mit „flackernden Pupillen“ (Frank Hilberg) und der steten Gefahr, sich auch mal „in den Fuß zu schiessen“ (Reinhard Schulz).  Aber wo kämen wir hin, wenn man nichts mehr riskieren dürfte? Lieber  gefährlich leben und Blogs schreiben, als weiterhin schweigend dem lahmen geriatrischen Tanz ums goldene große „N“ der „Neuen Musik“ beizuwohnen, der trotz aller durchaus vorhandenen Anzeichen von interessanten Auf-und Durchbrüchen doch noch erstaunlich brav und verhalten weitergetanzt wird.

Muß man als Komponist brav sein?

Wir 3 Bad Boys haben uns vorgenommen, es nicht zu sein, und quasi als 3 stete Fragezeichen der NMZ dorthin vorzudringen, wo (hoffentlich) noch nie ein Blog gewesen ist – nämlich ins Herz der Dunkelheit, die hinter der „beredten Stille“ zwischen den Tönen lauert, dorthin, wo die Frage auf uns wartet: Wohin geht die Neue Musik im 21. Jahrhundert? Wo wird sie ankommen? Und wird sie dann, wenn sie angekommen ist – hoffentlich weiterhin im Ohr von irgendwelchen Hörern (dessen kann man, liebe Freunde, nicht immer sicher sein, ihr wisst, wovon ich spreche) – immer noch die Musik sein, an der wir uns heute mühsam und zunehmend lustoser in Feuilletons und Spezialistenfestivals abarbeiten? Oder etwas ganz anderes?

Dass diese Musik etwas anderes sein wird, das wagen wir zu hoffen. Und darüber wollen wir mit Euch, mit Ihnen reden.

Wir sind: Patrick Hahn, Musikpublizist, frischgebackener Vater und Kenner der geheimen letzten Worte von Karlheinz Stockhausen („Ich habe eine völlig neue Form des Atmens gefunden“) sowie Autor spannendster Hörstücke.

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Arno Lücker, „Der Schrecken von Kranichstein“, furchtloser junger Tonsetzer und erfolgreicher Vermeider klischeebeladener Stückanfänge  (Neue Musik – Bingo), „Titanic“-Autor, Musikwissenschaftler, Geschäftsführer.

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Und der „alte“ Bad Boy, nach wie vor ich, Moritz Eggert, selbst enttarnt nach zahllosen „Bad Boy“-Artikeln für die NMZ, Komponist und Pianist.

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„Etwas mulmig wird mir aber,  wenn ich an die Zukunft der zeitgenössischen Ernsten Musik denke“.

schrieb jüngst Olaf Zimmermann vom Deutschen Kulturrat.
Und dieses mulmige Gefühl beschleicht nicht nur ihn, sondern auch uns.

Man könnte meinen, Wirtschaftskrise, Schweinegrippe, Twitter und Facebook seien schon Unbill genug, jetzt kommen noch wir drei doofen Bad Boys daher und stimmen wie alle anderen in den Chor der Verzagten ein?

Falsch.

Zuerst einmal geht es hier um einen Freiraum, einen Freiraum, in dem man offen und ohne Angst vor der Kulturpolizei miteinander über neue Musik aller Arten diskutieren kann. Ein Ort wo man all das aussprechen kann, was einem nach so manchem Konzert, nach dem Lesen so manchen Artikels auf der Zunge liegt. Ein Ort des Anfangens, nicht des Unkens. Ein Blog kann schneller sein als Druckerschwärze, daher haben wir diese neuere Form der Kommunikation gewählt.

Als ich die „Bad Boy“-Glossen begann, ging es es mir unter anderem um zwei Dinge:

1. Festzustellen, wie ironietolerant die „Szene“ eigentlich ist (wäre sie es, wäre sie lebendig)

2. Das aufzuschreiben, was alle Kollegen abends in der Kneipe nach dem Festivalkonzert so von sich geben, aber nicht zu äußern wagen, wenn Kritiker oder Auftraggeber in der Nähe sind.

Dahinter steckt nicht der Wunsch nach hohler Provokation – das wäre zu einfach, auch wenn Provokation ein legitimer Weckruf sein kann. Gerade in Zeiten der Vorsicht (durch die sich verschlechternde Auftragslage) und der politischen Korrektheit finden die wirklich interessanten Auseinandersetzungen über Musik nicht mehr im Offenen statt, sondern hinter vorgehaltener Hand. Dort gehören sie aber nicht hin.

Ich bin nach wie vor ein Vertreter der intensiven, leidenschaftlichen und streitbaren Auseinandersetzung über künstlerische Fragen bei gleichzeitigem Respekt vor den Personen, die dahinterstehen. Dies wird oft mißverstanden von denjenigen, die den ganzen Frust über viele Aspekte der Neuen Musik stets nach innen gerichtet haben, und daher meinen, dass alle anderen genauso voll Neid und Mißgunst sein müssen wie sie selber. Das Verquälte und Verquaste, ach, es ist so typisch ist für unsere Musik, die meist einer steten Dauerverbeugung vor sich selber und anderen gleichkommt. Anstatt dass mal ein spontaner Funke des Lebens überspringt.

Arnold Schönberg verbot einst bei seinem „Verein für musikalische Privataufführungen“ Beifalls-und Mißfallsbekundigungen jeglicher Art. Genau das aber ist das Problem – ohne Ablehnung gibt es auch keinen Grund mehr, Begeisterung dagegenzuhalten, ohne Buhs gibt es kein echtes Bravo. Wir fürchten uns vor unserer eigenen Leidenschaft, und daher ist die Diskussion über Musik in vielerlei Hinsicht erstarrt, denn wer ständig Angst hat, das Falsche zu sagen, sagt am Ende überhaupt nichts mehr. Fruchtbares Streiten will wieder gelernt sein.

Hierbei ist der Weg, das Ergebnis vollkommen offen. Mich interessiert es weder Dogmen noch Verbote aufzustellen. Mich interessiert es nicht, vergangene Lösungen wieder aufzubereiten. Mich interessiert – nach wie vor – das „Neue“. Dieses „Neue“ muß sich aber frei entfalten können, und nicht von vornherein in ein Korsett der Erwartungshaltung eingeengt werden. Lasst es uns erst anschauen, vielmehr anhören, und dann erst darüber urteilen. Lasst uns unser Urteil nicht im voraus fällen.

„Frei ist die Tonkunst geboren, und frei zu werden ihre Bestimmung“ (Ferrucio Busoni)

Was wir im Moment erleben, ob wir es wollen oder nicht, ist ein Wandel unserer gesamten musikalischen Welt. Dies betrifft nicht nur die sogenannte E-Musik, sondern alle Arten von Musik. Dieser Wandel wird nicht allein durch die Veränderung unserer Medien und der damit einhergehenden Auflösung des Begriffes „Urheber“ erzeugt, aber dadurch sicherlich verschärft. Wer heute noch glaubt, unsere wohlbehütete Szene aus Radioorchestern, Spezialistenfestivals und Spezialistenlabels und-verlagen sei dagegen komplett gefeit, irrt ganz sicher. Der Wandel ist aber auch eine Chance – das zeigt sich schon allein daran, dass überall immer mehr über diese Themen gesprochen wird, dass immer mehr den Mund aufmachen. Ein möglicher Ort hierfür soll dieser Blog sein.

Zugrundeliegende Hoffnung aller ist die Sehnsucht nach mehr Relevanz. Wird die Neue Musik mit großem „N“ untergehen oder wird sie sich als Underground, wie viele es hoffen, behaupten? Muß man die Musikgeschichte des 20. Jahrhunderts neu bewerten, von einer ganz anderen Warte heraus, die wesentlich mehr an unterschiedlichster Musik als zukunftsweisend begreift? Ist unser Wertesystem, das „Experimentelles“, „Schwieriges“ und „Widerborstiges“ stets als gut, alles andere als „kommerziellen Schund“ begreift, neu zu überdenken? Schreiben wir überhaupt noch Musik, die wir selber (oder überhaupt irgendjemand) noch gerne hört? Kann es uns gelingen, das was es an Abseitigem, Interessanten und eben auch Spannendem in der Neuen Musik gab und gibt in diese unsichere Zukunft hinüberzuretten? Ohne dabei die Fehler der Avantgarde zu wiederholen?

Über all dies muß gesprochen werden – im „Bad Blog of Musick“.

Herzlich willkommen dazu!

„The present day composer refuses to die“ (Frank Zappa, der sich leider nicht daran gehalten hat)

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167 Antworten

  1. Hallo Moritz,

    danke für Deinen anregenden Eröffnungstext. Freue mich, dass es losgeht und bin gespannt, was draus wird.

    Zu Schönbergs Verein gibt es übrigens eine tolle Seite mit durchaus vereinsmeiernden Dokumenten aus dem Schönberg Center: http://www.schoenberg.at/6_archiv/verein/verein_quellen_e.htm

    Trotzdem war die Situation damals natürlich ein bisserl anders und der Verein machte da wohl durchaus Sinn. Aber Deinem Argument tut das natürlich keinen Abbruch.

    Bis demnächst, jmk

  2. Erik Janson sagt:

    Hallo Moritz Eggert, Hallo Eröffnungs-Blogger,

    wenn man sich die guten Vorsätze und Ziele Eurer Blog-Eröffnung so anhört (offene Diskussion, endlich auch mal das sagen dürfen, was man „in der Kneipe“ hinter vorgehaltener Hand oder heimlich beim Festival nur seinem befreundeten Komponistenkollegen sagt… ohne „Angst“ um dadurch entgehende „Aufträge“) dann könnte man Euch glatt umarmen wegen so viel ritterlich-heldenhaften Mutes. Mut einen Blog auf zu machen, bei dem man als Komponist auch mal „Bad Boy spielen“ und „unartig“ sein darf, scheinbar im „Schonraum“ des Blogs oder der freiwilligen Anonymität „die Sau rauslassen“ darf.

    Bei Licht betrachtet bleiben gewisse Dinge ziemlich fraglich: Denn ein Blog, der von vorne herein (noch ohne dass brisante Beiträge kamen!) schreibt, man könne endlich offen „alles sagen“, was man sich sonst nicht „traue“ (wegen der zunehmend schlechten „Auftragslage“…), in den sich aber (wie bei der nmz tendenziell insgesamt) die etablierten Macher, Anwälte oder Kritiker der immer wieder gespielten Neue Musik-Prominenz, der renommierten Verlage oder der jährlich ausgewählten, jungen und schönen Neue Musik-„Popstars“ selbst hinein gesetzt haben (perfekte Lobbyarbeit); ein solcher Blog ist bgl. Seiner Unvoreingenommenheit und Neutralität fraglich. Ein solcher Blog bleibt bzgl. seiner intern wie extern systemverändernden Kraft, Außenwirkung und Authentizität ebenso recht fraglich. Alle dürfen also einmal „ein bisschen unartig und offen sein“… Ist das wirklich ernst gemeint?

    Und mal im Ernst: Der Fisch stinkt doch wesentlich vom Kopf her! Man fragt sich fast: Wurden da etwa Leute zum Bloggen animiert (und nehmen vielleicht dankend um der eigenen Karrierechancen diese Einladung an), die – nichts für ungut! – bei führenden Medien (Rundfunkanstalten) schon Einfluss haben bzw. mit drin sind? Und überhaupt, unsere öffentlich-rechtlichen Medien: Ehemals unabhängige, freie Nischen-Institutionen, Schutzräume für Subkulturen, die mittlerweile aber ihrerseits von Tendenzen neoliberalen, pragmatischen und postdemokratischen Wirtschaftsdenkens und Politik leider schon infiltriert oder instrumentalisiert werden – mehr oder weniger indirekt Lobbyarbeit für eine Kultur des Konsums, der Anpassung betreiben ohne es zu wollen oder zu merken (auch Spartenprogramme wie Neue Musik zusehends). Oder sollen sich nur Leute im Blog melden, die sich – mit vielleicht eher unangemessenem Eigenlob – damit brüsten, bei etablierten Festivals angeblich keine klischee-haften Anfänge oder Schlüsse zu komponieren?

    Rundfunkanstalten, Festivals, Wettbewerbe, die – hat man immer stärker das Gefühl – mittlerweile teils absichtlich immer öfter völlig inhaltslose, formal wie expressiv nichts sagende Werke oder zumindest Titel prämieren, die in diesen Zeiten des raffinierten, smarten und aalglatten Rückzuges ins Private und auf das eigene schnelle Erfolgsdenken Programm sind? Wie z.B. Daniel Smutnys neues Stuttgartpreis-Werk mit dem vielsagenden Titel „so zaghaft diese worte der nacht“, bei dessen Auswahl (ein Einzelfall?) zum Beispiel ein Großteil der Jury sich zur Jurysitzung entschuldigen ließ. Man bekommt manchmal schon stark den Eindruck, solche Dinge werden von Medien und manchen einflussreichen, etablierten Komponisten der alten Garde und von der oft smart-angepassten „Next Generation“ im Neue Musik-Establishement mittlerweile gemeinsam inszeniert – zuweilen machiavellistisch und mit Untergangs-Zynismus – getarnt hinter satirischer Selbstironie. Damit die nachfolgende Neue Musik-Generation oder ein „Fußvolk“ und die (noch) Szenen-Vielfalt innerhalb der ohnehin verflachenden klassischen Kultur umso schneller unter geht oder aber gar nicht sich Gehör verschaffen kann oder überhaupt noch will.

    Damit Komponisten, die sich nicht an Neoliberalismus, Harmlosigkeit oder „Neue Musik“-Klischees oder an die neue Tendenz der postmodernen Anbiederung eine an Pop- und Verflachungskultur anpassen oder die sich einfach nur nicht stilistisch oder inhaltlich an kulturelle, Quoten-machende Moden anbiedern wollen umso schneller entmutigt, ohnmächtig gemacht und an den Rand gedrängt werden sollen. Auf dass die neue Musik (ohne großes N) ihr Sterben – das Sterben nämlich von Vielfalt, Autonomie, Authentizität und damit verbundener gesellschafts-kritischer ästhetisierender, sensibilisierender Kraft! – umso schneller hinter sich bringt. Ein Sterbeprozess, der sich als Nächstes vermutlich darin äußern wird, dass auch seriösere, engagierte formal-ästhetisch sich nicht anbiedernde zeitgenössische Musik auf Kurz oder lang ihre Förder-Legitimation sogar bei den noch wenigen wohl meinenden Kulturpolitikern (meist noch auf Landes, lokaler und kommunaler Ebene der vielen Freien Szenen) verlieren wird!

    Auf dass dann zuletzt die zeitgenössische Musik in Kreisen des – noch!- intellektuellen (bzw. noch nicht ganz medienverblödeten) Bürgertums ihre wenigen Zuhörer auch noch verliert. Oder auch damit bei den vielen engagierten Freien Szenen – gerade in Ostdeutschland, der ehemaligen „DDR“, die auch vom Netzwerk-Programm der Bundeskulturstiftung z.B. (in deren Jury bezeichnenderweise tw. Leute saßen, die die engagierten Szenen dort viel zu wenig kennen noch zu würdigen bereit waren) – ohne Gleichen gegenüber den Westdeutschen-Metropolen bei der Mittelvergabe benachteiligt, ja ausgeschlossen wurden (ausnahme Berlin und Dresden). Szenen, die ausgegrenzt wurden, obwohl sie schon seit der Wende jahrelang tapfer ums Überleben kämpfen! Auf dass dort auch Resignation eintreten soll…?

    Aus diesen Gründen würde ich gerne den mitlerweile ja auch schon in der prominenten Kulturpolitik angekommenen alten Negativ-Begriff „Neue Musik“ (mit großem N) geradezu kätzerisch und gegen den laufenden „Pseudo-Selbstkritik“-Mainstream umdefinieren wollen: eben nicht im Sinne von Definitionen wie „verstaubte Avantgarde“ oder „intellektualistische, kopflastige Musik, die sich einem breiteren Publikum angeblich „mutwillig“ entzieht“ (oft bzw. weiter sich der Masse entziehen muss, wenn sie kritisch bleiben will!). Ich möchte daher einen neuen Negativbegriff der „Neue Musik“ definieren bzw. das, was „(N)eue Musik“ nicht sein soll (aber leider zunehmend wird): neoliberalistisch-harmlose, anti-expressive Musik ohne echten Willen (mit nur zur Schau getragemen Willen) zu nachhaltigem systeminternen (und externen) sozialen Diskurs, Veränderung und Vermittlung der zeitgenössischen Musik.

    Ein Schelm, wer Unbehagen bei alldem empfände. Eben derjenige, der so „unkt“, riskiert vermutlich am Ende noch im höchsten Maße, vom sich immer mehr erfolgreich an den sozialen und medialen Status Quo sich anbiedernden Establishment weiter ausgeschlossen zu werden. Oder aber als kulturpessimistischer Schwarzmahler, als „adornistischer Nörgler“ oder vielleicht gleich (in erster Argumentationsstufe) als „Neidhammel gegenüber den Erfolgreichen“ (der mault ja nur, weil er nichts „abkriegt“ und nicht bei „uns“ mit drin ist…) in eine Schublade gesteckt und mit Pseudo-Abwehrargumenten mundtod gemacht zu werden. Klappe zu und weiter so?!

    Schwer zu glauben also, dass auf diesem Weg echte, interne systemkritische Blogs entstehen können, die – um frei mit Luhmann zu sprechen – nach außen (also in die Restgesellschaft, in die Systeme von Politik, Wirtschaft, Religion (Kirchen) und (Musik)-wissenschaft ernsthafte und „anschlußfähig(e)“ Diskurse zu erzeugen vermag. Das hieße: den Willen zu nachhaltiger Reform und innerer Veränderung! Blogs oder Diskussionsforen also, wo ehrlich Tacheles gesprochen und Tabula Rasa gemacht würde mit Macht-, Erfolgs- und Beziehungs-Denken und der allgemeinen Ökonomie der Aufmerksamkeit und der Jagd nach schnellem Erfolg sowie dem unter Kollegen zu trauriger Renaissance erblühendem Machiavellismus (nach oben loben/fördern7prämieren, nach unten treten/ignorieren). Diese Negativ-Faktoren und eingeschliffenen Denkweisen, immer mehr einsickernd aus einer hemmungslos turbokapitalistischen, mediokratischen (nicht mehr demokratischen!) Kultur in unserer globalen Gesamtgesellschaft beginnen gerade der zeitgenössischen Musik (wie allen Künsten, aber die Musik wird dies besonders zerstören!), ihre letzte expressive, kritisch-utopische Kraft und ihre Potentiale zu zersetzen. Am Ende dieser Zersetzung steht die Zerstörung, die Ohnmacht, wenn JETZT nicht gehandelt wird. Bzw. die „Neue Musik“ ist in dem Sinne schon im künstlichen Koma. Ganz abgesehen davon lösen mehr und mehr die genannten negativen Denkweisen mögliche Kriterien wie Qualität, Fragen nach Authentizität und Wahrheit, Selbstkritik und Bescheidenheit in der Musik ab. Innerhalb des kulturellen Subsystems der „Neuen Musik“ wirken sich diese längst aus dem gesamtgesellschaftlichen System in das Kulturleben (scheinbar unumkehrbar?) eingesickerten Faktoren (Erfolgsdenken, Ökonomie der Aufmerksamkeit, Lobbyismus, neoliberal-pragmatisches Denken) in einem Randbereich wie der „Neuen Musik“ umso fataler für die marginalisierten Komponisten und Musiker aus! Denn diese stehen meist sowieso schon – finanziell zumindest – oft am Rande der Gesellschaft.

    Heißt also, um manche Blog-Ansätze in der nmz zu kommentieren: die neoliberale Postdemokratie, Pseudo-Demokratie im Stile von Christiansen- und Anne Will-Polit-Talkshows (wo jeder mal was sagen darf, was keine nachhaltige Konsequenzen hat, was keinem weh tut und was viele Bosse und Lobbyismus dadurch heimlich so weiter zu machen „legitimiert“ wie bisher, wo jeder mal mit einem Politpromi „chatten“ darf…) ist nun auch in der Neuen Musik angekommen.

    Woran krankt also die „Neue Musik“ eigentlich wirklich? Bzw. was bedroht die Neue Musik eigentlich mehr? Mehr ihre angebliche Nicht-Anpassungsfähigkeit (oder Wille!) an eine globale Profitkultur, an eine immer hemmungsloser werdende Finanzkapitalismus und Konsumwelt- und ästhetische Verlachungsgesellyschaft, an die drohende Auflösung des Urheberrechtsschutzes und die mit alldem verbundene drohende unumkehrbaren Marginalisierung (vor der man glaubt, sich durch vorauseilenden Gehorsam und Anpassung länger „schützen „zu können). Oder krankt die „Neue Musik“ (mit N) nicht vielmehr in erster Linie an 1. ihrer nahtlosen und bedingungslosen, ihre eigenen einstigen Werte wie wertlos gewordene Aktien verkaufende Anpassung nach außen (an das System der Wirtschaft, der offiziellen Kulturpolitik der (potentiellen) Sponsoren). Und 2. an der eigenen Intransparenz, Pseudo-Demokratie und mangelnder echter Reformbereitschaft nach innen. Sowie 3. An der beginnenden Umwertung der eigenen Werte…?

    Echte Blogs hieße in dem Kontext schon mal folgendes: wirklich demokratische, kritische Diskurse, die das Neue-Musik-Establishement – was nach der damaligen, leider schon systemintern unsäglich abgewürgten Donaueschingen-„Schelte“ der „True Bad Boys“ Pèter Koeszeghy und Thomas Heyde wieder dringend nötig wäre! – schonungslos auf mischen und hinterfragen. Blogs und Diskurse, welche die Szene wirklich wieder auf einen gesunden gesellschafts- und kulturkritischen Kurs bringen und von derzeit harmlosem, gesellschaftlich und kulturpolitisch korrekten (weil leicht mundtod zu machenden) Selbstbeweihräucherung oder -bemitleidung und Konzepten weg brächten!

    Also, meine vielleicht nicht mal „kühne“ These ist: eine Revolution bzw. ein Umkehr-Denken innerhalb der Neuen Musik wird es in dem Stil (Blogs hinter vorgehaltener Hand oder heimlich geduldete „Spielwiesen“ des „Unartig-Sein-Dürfens“) nicht geben – und SOLL es vermutlich von vorne herein nicht werden. Schon alleine das Signal, dass sich Herr Armin Köhler bei einer Podiumsdiskussion, gezeigt auf den nmz-Websiten, hin setzt und – wenn auch vielleicht provozierend gemeint? – behauptet, Donaueschingen habe ja riesige Erfolge vorzuweisen, wenn da vor Jahren noch nur wenige Zuhörer waren und nun kämen tausende… Das wirkt schon alles recht seltsam und bizarr…

    Denn: zieht man einmal die vielen Komponisten, Musiker, Musikjournalisten, die Veranstalter auf der Suche nach Ensembles, die Verleger etc. aus der Neue Musik-Szene ab, die z.B. nach Donaueschinghen oder Witten kommen, dann sind doch – gerade solche etablierten Neue Musik-Festivals! – nach wie vor (vergleichsweise zu kleinen Festivals und Konzertreihen mit wenig Etat) auch trotz beginnender nicht abzustreitender Lichtblicke in Programmatik, Öffentlichkeits- und Vermittlungsarbeit (bei aber mehr Mitteln) weiterhin eine sich oft genug selbst feiernde und über-bewertende Randerscheinung in der Gesellschaft mit dramatisch wenig jungem wie altem Publikum. Und dieses Establishement scheint nun dabei zu sein, das kritische Potential und die Chance zu interner, authentischer und reinigender Selbstkritik und ein bisschen mehr Demokratisierung und Objektivität im System der Neuen Musik zu verspielen.

    Trotzdem wünsche ich dem Blog viel Resonanz. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Falls dieser Kommentar z.B. nicht oder nicht in voller Länge in den Blog gestellt würde, dann wäre dies schon ein starkes Indiz dafür, dass hinter den Kulissen heimliche Zensur oder eine Angst vor einflussreichen Hintermännern waltet. Manch einer mag mich nun ruhig als „Spinner“ oder als „Verschwörungstheoretiker“ o.ä. diffamieren oder in eine Schublade stecken. Aber: wer Dinge ernsthaft kritisieren oder verändern will, der tut dies nicht hinter vorgehaltener Hand bzw. muss Mut aufbringen, auch das Risiko des weiter Nicht-Beachtetwerdens (oder „keine Aufträge bekommen) eingehen und darf sich nicht verstecken. Darum sind für mich auch Blogbeiträge eher fraglich, bei denen Leute (egal wer) Angst haben, ihren Namen zu nennen. Und zudem: wir werden bald (oder sind tw. Schon) eh alle überwacht und sind immer gläsernere Menschen. Orwell ist längst Realität.
    Anders gesagt: bei seriösen Diskursen gibt es kein „Wasch mir den Pelz aber mach mich nicht nass…“.

    Also dann: Mutige Neue Musik-Guirilla, wer immer Ihr auch seid und wo Ihr Euch versteckt. Blast zum Angriff, aber zum offenen „Gegenfeuer“ (Bordieu) und versteckt Euch nicht (z.B: hinter Fantasienamen oder Smileys…). Man darf gespannt sein…

    Düssseldorf, 3.5.2008, Erik Janson

  3. Lieber Herr Janson,
    für Sie vielleicht überraschenderweise gehe ich mit den meisten Ihrer die Situation der zeitgenössischen Musik betreffenden Einschätzungen konform. Auch Ihre Bedenken, in diesem Rahmen offen kommunizieren zu können, verstehe ich bis zu einem gewissen Grad. Dass wir (die nmz) versuchen, hier einen Frei-Raum zu schaffen, sollten Sie uns allerdings nicht vorwerfen. Ein möglichst weitgefächertes Informations- und Meinungs-Spektrum zu liefern ist seit vielen Jahren ein redaktionelles Kernziel unserer Arbeit. Die Qualität dieses Blogs wird durch die Kompetenz und den Mut der Autoren definiert. Noch gibt es das Recht zur freien Meinungsäußerung. Das nehmen wir uns auch heraus – und greifen allenfalls ein, wenn presserechtlich justitiable Formulierungen uns dazu zwingen. Danke jedenfalls für Ihren Beitrag – und hoffentlich bis bald an ungefähr diesem Ort:
    Theo Geißler
    (nmz-Herausgeber)

  4. Hipp sagt:

    Und gleich mal ein anonymer Kommentar aus gegebenem Anlass.

    Janson hat Recht: Transparenz wäre schön und ist schwierig. Fakt ist, dass es ein paar wenige Festivalmacher bzw. Redakteure sind, die die Macht über die Neue Musik in Deutschland haben. Kritik an der Neuen Musik kann man allgemein halten, aber noch ehrlicher wäre, Namen zu nennen. Und hier ist natürlich das Problem, dass die Schreiber selbst Komponisten sind und dann selbst offenlegen müssten, mit welchem Redakteur sie sich gut verstehen, mit welchem sie es sich nicht verderben wollen, und mit welchem sie es sich schon verdorben haben. Schwierig!

  5. Lieber Erik Janson,
    Da haben Sie sich sehr viel von der Seele geschrieben, und ich respektiere das. Allerdings müssen Sie auch fair sein – Sie werfen unserem Blog schon gleich vieles vor, bevor der erste „richtige“ Artikel erschienen ist. Ich habe auch nie selbstschulterklopfend behauptet „endlich gibt es hier einen Freiraum“, sondern nur „hier gibt es einen Freiraum, bitte nutzt ihn“, was ein großer Unterschied ist.
    Auch ist niemand von uns anonym, und hat es auch nicht vor, zu sein.

    Aus Beiträgen wie Ihrem setzt sich kaleidoskopartig ein Bild der „Szene“ zusammen, wie sie sich heute darstellt. Tatsächlich ist ein Blog (bei allen Problemen, die dieses Medium hat) ein möglicher und vor allem schneller Ort, diese „Bestandsaufnahme“ zu ermöglichen, denn das heutige Feuilleton scheint mir dies nicht mehr leisten zu können. Genau aus diesem Grund haben wir den Blog gestartet.
    Ebenso wie Theo Geißler stimme ich Ihnen in vielem vollkommen zu. Und unter einem Freiraum stelle ich mir auch vor, dass so etwas geäußert werden kann.
    Wie sich die Diskussion um diesen Blog entwickelt, kann man jetzt noch nicht absehen, warten wir doch einfach mal ab. Übrigens ist Peter Köszeghy schon sehr bald als Gastblogger vorgesehen und hat auch schon zugesagt.

    Was „Hipp“s Anmerkungen angeht: Transparenz ja, Namen nennen auch ja (ich glaube weder Arno Lücker noch ich haben uns da bisher trotz eigener Komponistentätigkeit zurückgehalten -und dementsprechend auch viel Ärger bekommen).
    Ich sehe aber ein großes Problem damit, wenn die Diskussion in eine Art Fingerzeig auf z.B. bestimmte Redakteure ausartet (a la „Der ist ein Idiot, weil er nur das und das spielt“), weil da meistens persönliche Frustrationen dahinterstecken. Und die finde ich einfach nicht sehr interessant – nichts ist leichter auszuhebeln als ein Argument der Beleidigtheit, weil man irgendwo ignoriert wurde (und seien wir ehrlich – JEDER von uns hat solche Erfahrungen gemacht, sogar die, die man fürs Establishment hält – denken wir nur an Pintscher und Donaueschingen). Deswegen finde ich, dass eine Argumentation auf dieser Ebene nicht funktioniert, eine ästhetische Diskussion aber durchaus.
    Das meine ich damit, wenn ich mir eine leidenschaftliche, streitbare aber eben auch respektvolle Diskussion wünsche.

  6. Hallo Hipp,
    dass einige wenige Festivalmacher und Redakteure „die Macht über die neue Musik in Deutschland“ hätten, finde ich eine etwas weitgehende Behauptung. Wenige Personen haben – wie es aussieht – einen viel zu großen Einfluss auf die Verteilung von Subventionen, zärtlich Investitionen genannt. Sie prägen durch stenochrome Programmgestaltung einerseits die öffentliche Wahrnehmung und damit auch die gesellschaftliche Be-Wertung zeitgenössischer Musik. Andererseits ihre materielle Wert-Schöpfung mit den bekannten interessanten Ergebnissen. Es handelt sich also im Wesentlichen um rein materialistische Steuerungs-Funktionen, die in unserem Fall mit ideologisch-ästhetizistischem Argumentationsnebel maskiert werden. Insofern ist dieses Handling nur ein leicht unscharfes Spiegelbild unseres gesamtgesellschaftlichen „Werte“-Systems, wo bekanntlich ja auch – wie man aktuell sieht mit den schönsten Ergebnissen – Kapital und Banken das finale Sagen haben. Für das Musikleben betrachtet liefert gerade die Entwicklung der GEMA hin zum platten Distributions- und Marketing-Tool beste Querverbindungen.
    Allerdings steht diesem bröckelnden „System-Relevanzblock“ natürlich das Bewusstsein, der Intellekt und die Gefühlskraft gebildeter, kreativer Individuen entgegen. Hierzulande mangelt es meiner Kenntnis nach an solchen Persönlichkeiten nicht, eher an Kommunikationsbereitschaft bei – und Kommunikationsmöglichkeiten für diese Menschen. Da mögen dann Eigenschaften wie Mut, Zivilcourage, vielleicht gar Optimismus im Widerstreit liegen mit Existenzangst, Verletzlichkeit und „Bewusstsein um real existierende gesellschaftliche Bedingungen“. Ich hoffe – blind optimistisch und dämlich idealistisch, wie man mir immer wieder sagt – auf die Kraft dieses kenntnisreichen und schöpferischen Potenzials. Und darauf dass sich Spurenelemente davon hier abbilden. Was denn sonst?
    Herzlich: Theo Geißler

  7. wechselstrom sagt:

    hallo Leute,

    der Begriff „Neue Musik“ hat spätestens seit den 80-er Jahren als Kampfbegriff ausgedient.
    KomponistInnen widmen sich seit dieser Zeit hauptsächlich den Verteilungskämpfen; Diskussion findet kaum mehr statt, eher Instruktion. Die „Neue Musik“ ist eine rein akademische Veranstaltung geworden. In den Musikakademien/Musikuniversitäten spielt sie zudem ein Rand – und Schattendasein, und das hat sich in den letzten 50 Jahren kaum geändert. Das hat auch damit zu tun, dass MusikerInnen in der überwiegenden Mehrzahl Traditionalisten sind.

    Übrigens: „Medienkunst“ ist als Kampfbegriff auch nicht mehr tauglich.

    @ Transparenz und Offenheit: Ich gehe davon aus, dass KomponistInnen zwar gerne ihre Partituren an die diversen Institutionen schicken können (z.B. IRCAM, Ensemble für Neue Musik etc.)und diese Institutionen fordern dazu auch auf – die Chancen, dort OHNE Unterstützung der Marke Vitamin B gehört zu werden, ist aber inzwischen bei Null-Komma-Messwertgrenze.
    Inzwischen ist der Zustand so weit gediehen, dass die KomponistInnen auch noch für die MusikerInnen die Fördermittel herbeischaufeln, die Konzerte organisieren und teilweise auch noch selbst die Abendkasse bedienen müssen.
    Für wen lohnt das noch? – Naja, Fußball-Opern, Fußballett für den Wiener Opernball etc. mag ein Ausweg sein – ist es auch eine Alternative?

    fragt
    wechselstrom

  8. Erik Janson sagt:

    Lieber Moritz, Lieber Herr Geißer, Liebe Blogger,

    Zunächst einmal: Dass hier anonyme Blogger beginnen sich ein zu schalten, die davon sprechen, dass in der Szene wenige Leute viel Macht und Einfluss haben in die Kultur– und Suventionspolitik (und die manchmal allzugern auch im Sinne von Eigeninteressen und -beziehungen nutzen), das sagt ja schon mal, dass ich mit meinen Vermutungen bzw. gewagten Thesen von gewissen Missständen INNERHALB der Neuen Musik nicht ganz falsch lag und liege.

    Und durch meine – wenn auch absichtlich teils übertriebene, provokanten Kommentar – wollte ich eigentlich erst mal wach rütteln und niemanden beleidigen.

    Wer mich kennt, wird wissen, dass ich ein sensibler und offener Mensch bin (das sind wir im KERN alle, wenn wir ehrlich sind). Und ich möchte zumindest klar stellen: Weder war noch ist es meine Absicht der nmz zu unterstellen, man dürfe in dem Blog etc. nicht seine Meinung sagen. Im GEGENTEIL: Hätte ich mich sonst überhaupt am Blog beteiligt, wenn ich nicht HOFFEN würde, dass ein offener Diskurs doch noch möglich ist?

    Man verstehe mich also bitte nicht falsch: ich bin gewiss kein mutloser oder narzistischer Zyniker oder jemand der einfach nur „subjektiven Frust ablassen“ will. Denn ich habe doch geradezu am Ende meines Kommentars vom 4.5. zu reger und mutiger Beteiligung aufgerufen. Habe Leute aufgefordert, sich MUTIG und – wer will nicht anonym – in die Diskussion ein zu mischen! Ich habe nur auf gewisse strukturell-kulturpolitische Problematiken hin gewiesen in der Neuen Musik und auf Problematiken, die eine Kommunikation in einem Blog erschweren könnten: Neben den Ungleichverteilungen von Suventionen (z.B. West-Ost) sind dies, dass wenige Einflussreiche etc. sehr viel in der Hand haben und dass demzufolge leider unser „System“ ein Spiegel des gesamtgesellschaftssystems von immer mehr Macht-Akkumulationen und medialen Monopolen und Lobbykreisen ist. Und Frage: Sollte das Kunststystem nicht anders sein um der Gesamtgesellschaft Alternativen in Zusammenleben und Ästhetik/Lebensstil auf zu zeigen?

    Und ich bin dass die Neue Musik vermutlich nur dann sich aus ihrem Schneckenhaus innerhalb der Gesamtgesellschaft sich befreien und mehr „vermitteln“ und mehr Publikum einst bekommen kann, wenn – ja wenn ! – sie SELBST ANDERS strukturell und intern-kultur- bzw, förderpolitisch anders wird, wenn ihre internen kulturpolitischen wie humanen Strukturen mehr Freiheit und mehr Anderssein zu lassen und wenn z.B. Vetternwirtschaften aufhören (oder zumindest vermindert werden)… So ist zumindest meine Vision und Utopie, wegen der ich überhaupt unter anderm noch Komponiere. Daher auch meine Überzeugung, dass Selbstkritik und Analyse des Neue Musik Not tut. Das muss nicht in „Selbstzerfleischung“ oder gegenseitigen polemischen Beschimpfungen enden aber hoffentlich im Nachdenken einiger, die viel Verantwortung tragen.

    Aber dazu stehe ich nach wie vor.

    Weder ist mir daran gelegen mit dem „Finger“ auf bestimmte Rundfunkredakeure zu zeigen. Noch ist mein Statement vom 3.5. Ausdruck „persönlicher Frustrationen“. Es ist immer leicht, Leute, die sensible Themen oder Tabus ansprechen, dann in eine solche Ecke zu schieben und dann mundtod zu machen. So ähnlich habe ich es ja auch erwartet bzw. vorhergesehen in meinem Kommentar.

    Und so ähnlich ist es damals ja auch gewesen bei der damaligen Donaueschingen-Diskussion bei ECLAT: Die Protagonisten wurden gefragt, woran sie denn ihre Kritik konkret-ästhetische fest machen würden… Man solle doch „Namen“ oder „Beispiele“ nennen etc. …

    Und man gestatte mir die kritische Frage: Was sind „Gastblogger“? Wozu dies alles?
    Ein Blog ist doch ein Blog. Da entsteht dann eine gewisse Eigendynamik und man muss das Risiko eingehen, dass dann – wenn schon – auch Tabula Rasa gesprochen wird oder halt nicht. Und dass Kommunikation nun mal komplex und chaotisch Verläuft. Oder gibt es da „priviligierte Blogger“ oder Komponisten, die die Kommunikation in eine gewissen Richtung „steuern“ sollen?
    Und jetzt?: Überraschenderweise wird nun mir geantwortet, dass man vor habe, den „Donaueschingen Bad Boy“ Pèter Koeszeghy als „Gastblogger“ ein zu laden und dass dieser zu gesagt hat. Man wird gespannt sein, wie sich die Diskussion entwickelt. Also war vielleicht damals doch das, was Herr Kosezeghy und Thomas Heyde damals ansprachen mit ihrer Kritik nicht so ganz unberechtigt…?

    Wer mich kennt, der wird auch wissen, dass ich offene ästhetische Diskussionen gerne führe und ein feines Gespür für Ästhetik und Form habe und mich sehr gerne weiter darüber unterhalte. Nur benötigt dies natürlich, neben dem Komponieren und Brötchenverdienen, genügend Zeit, solche ästhetischen und analytischen, musikwissenschaftlichen Diskussionen zu führen.
    Und ich will ich auch KEINEM im Blog die Intelligenz und den Mut ab sprechen! Wo habe ich z.B. so etwas behauptet?

    Und es ist doch auch so: Wenn man beginnt, die Grundsatzdiskussion von vorne herein nur ästhetisch oder intellektualistisch oder musikwissenshaftlich o.ä. zu führen (und nicht, was wichtiger wäre auch mal strukturell-kulturpolitisch und bezogen auf gesamtgesellschaftliche Missstände!), dann droht doch so ein Diskurs von vorne herein intern zu zerfransen. Dann unterhalten sich wieder ein paar Experten (oder die sich dafür halten oder die an den Haupthebeln sitzen) untereinander – und was passiert? Also: Wollen wir weiter Elfenbeinturm?
    Und diejenigen, die kulturpolitisch-strukturell den Einfluss haben/ entscheiden, was prämiert, was auf Festivals gespielt, was gesendet wird o.ä.. Diese Leute werden vermutlich sagen/behaupten: Das und das wurde ausgewählt/ wird öfter gespielt, weil eben die „Ästhetik“ gerade „angesagt“ ist. Oder
    Dann als nächstes Argument wird vermutlich dann gesagt: Über Ästhetik könne man nicht streiten bzw. man müsse als „frustrierter Komponist“ doch akzeptieren, wenn der oder der andere einflussreiche Komponist oder Redakteur (oder egal wer) seine subjektive Meinung habe, seine Vorlieben und Auswahlen treffen etc. Und Ästhetik sei (ist immer) nun mal immer subjektiv .. usw.

    Dann wären wir wieder in der alten Diskussion bzw. Argumentationsweise, die es schon so ähnlich mal gab und die strukturell wie ästhetisch dann nicht viel verändert hat und welche die kulturpolitische Kraft der Neuen Musik nach Außen gelähmt hat und weiter lähmt. Weil dies dazu führt, dass die Basis, viele „Kleine“ in der Neuen Musik resignieren.

    Da liegt doch auch das eigentliche Problem! Wenn auch vielleicht das einzige Problem aber ein sehr wesentliches Problem.

    Also, ich hoffe, nun ist klar geworden, dass mir nichts ferner lag und liegt, als renommierte Festivals „anzugreifen“ oder deren Leiter. Ich gehe selber gerne – ab und an, wenn und weil mich die Musik interesiert – auf Festivals.

    Also: wir müssen uns doch erstmal darüber ernsthaft unterhalten und uns kritisch fragen:
    Welches Neue Musik-System WOLLEN wir eigentlich? Bzw. unter welchen Kommunikations-BEDINGUNGEN kann man überhaupt dann über Ästhetik sinnvoll und offen sowie demokratisch (ohne dass z.B. der eine mehr Macht/Einfluss im Hintergrund hat als andere oder dies ausspielt…) weiter diskutieren?

    Wie freizügig oder von eigener Subjektivität und ästhetischen Vorlieben abstrahierend SIND Rundkunkredakteure oder einflussreiche Komponistene, Jurys etc. heute noch?

    Wem geben sie die Chance, sein Schaffen einer breiteren
    Öffentlichkeit zu präsentieren und wem nicht?

    Wie sensibel sind die Einflussreichen noch für Randgruppen oder weniger priviligierte Komponisten?

    Viele Grüße, Erik Janson

  9. Liebe Blogger,

    ich erlaube mir etwas längeres zu zitieren:

    „….In der gegenwärtigen Periode wird das demokratische Argument zunehmend dadurch hinfällig, dass der demokratische Prozess selbst hinfällig wird. Die befreiende Kraft der Demokratie lag in der Chance, die sie abweichenden Ansichten auf der individuellen wie gesellschaftlichen Ebene gewährte, in ihrer Offenheit gegenüber qualitativ anderen Formen der Regierung, Kultur und Arbeit – des menschlichen Daseins im allgemein. Die Duldung der freien Diskussion und das gleiche Recht gegensätzlicher Psitionen sollte die verschiedenen Formen abweichender ASnsichten bestimmen und klären: ihre Rictung, ihren Inhalt, ihre Aussichten. Aber mit der Konzentration ökonomischer und politischer Macht und der Integration gegen sätzlicher Standpunkte einer GEsellschaft, welche Technik als Herrschaftsinstrument benutzt, WIRD EFFEKTIVE ABWEICHUNG DORT GEHEMMT, WO SIE UNBEHINDERT AUFKOMMEN MÜSSTE: IN DER MEINUNGSBILDUNG, im Bereich von Information und Kommunikation, in der Rede und der Versammlung. Unter Herrschaft der monopolistischen Medien – selber blosse Instrumente ökonomischer und politischer Macht – wird eine Mentalität erzeugt, für die Recht und Unrecht, Wahr und Falsch vorherbestimmt sind, wo immer sie die Lebensinteressen der Gesellschaft berühren. Das ist, vor allem Ausdruck und aller Kommunikation, ein semantischer Tatbestand: blovkiert wird die effektive Abweichung dessen, was nicht dem Establishment angehört; das beginnt in der Sprache, die veröffentlicht und verordnet wird. Der Sinn der Wörter wird streng stabilisiert, RATIONALE DISKUSSION, eine Überzeugung vom Gegenteil ist nahezu AUSGESCHLOSSEN. Der Zugang zur Sprache wird denjenigen Wörtern und Ideen versperrt, die anderen Sinnes sind als der etablierte – etabliert durch die Reklame der bestehenden Mächte und verifiziert in deren Praktiken…“ H.Marcuse: Repressive Toleranz aus dem Jahre 1966!!!!!!!!!! So weit entfernt sind wir heute doch immer noch nicht davon, was da steht. Jedoch sind ja mittlerweile mehr als 40 Jahre vergangen.

    Liebe Grüße an Allen,
    Pèter Köszeghy

  10. marek sagt:

    kann man nicht auch die gegenseite dagegenbloggen lassen? z.b. der angeprangerte daniel smutny?

  11. Smutny? Wieso? Der Kerl schreibt doch schreckliche Musik.

  12. …ich finde herr smutny sollte doch selber sagen, wie er zu dem preis gekommen ist :-) wir issen doch alle, von wem er geputscht wird…also. schade um die fingerarbeit für das rumgetippe…

  13. marek sagt:

    @Peter: Das meine ich doch! Smutny soll eingeladen werden hier auch zu schreiben, eben WEIL andere Blogger hier seine Musik / Titel nicht goutieren. Demokratie??

  14. mehrlicht sagt:

    Herr Janson, ich habe keine Zeit. Aber Sie stellen so viele Fragen, dass ich Ihnen gerne weiterhelfen möchte.

    „Welches Neue Musik-System WOLLEN wir eigentlich?“
    Ich will kein System.

    „Bzw. unter welchen Kommunikations-BEDINGUNGEN kann man überhaupt dann über Ästhetik sinnvoll und offen sowie demokratisch (ohne dass z.B. der eine mehr Macht/Einfluss im Hintergrund hat als andere oder dies ausspielt…) weiter diskutieren?“

    Ich will keine Kommunikations-BEDINGUNGEN. Netiquette sollte in einem Blog genügen. Was Sie „im Hintergrund“ haben, interessiert mich nicht, dass was Sie sagen, interessiert mich.

    Wie freizügig oder von eigener Subjektivität und ästhetischen Vorlieben abstrahierend SIND Rundkunkredakteure oder einflussreiche Komponistene, Jurys etc. heute noch?

    Mich von „meiner Subjektivität abstrahieren“? Das wäre paradox und würde jeglichen Funken Kunst im Ansatz abtöten. Und Feuilleton ist IMMER subjektiv. Ansonsten würden Festivalberichte heute nur noch aus dem Satz „Hat stattgefunden.“ bestehen.

    Wem geben sie die Chance, sein Schaffen einer breiteren
    Öffentlichkeit zu präsentieren und wem nicht?

    vice versa: Jeder ist seines Glückes Schmied. Mich würden eher die Prozentzahl der Komponisten interessieren, die, mit absolut grottigem Self-Management ausgestattet, sich tagtäglich darüber wundern, dass ihre Werke nirgends gespielt werden. Und wenn der Henze noch 10 Preise kriegt und der Rihm auch nochmal 100. Interessiert mich nicht, ich mach mein Ding.

    Wie sensibel sind die Einflussreichen noch für Randgruppen oder weniger priviligierte Komponisten?

    Solches Kastendenken unterstütze ich nicht. Schaffen Sie Musik, schenken Sie der Menschheit etwas Schönes :)

    Viele Grüße, Alexander Keuk

  15. @marek: Demokratie: ja, selbstverständlich soll Herr smutny eingeladet werden – aber ich bin sehr gespannt, was er demikratisch erzählen wird :-)

  16. Liebe Blogger, Ehrlich gesagt habe ich mir gewünscht, – und als evtl. zukünftiger „Gastblogger“ wollte ich dies testen – dass Themen, wie z.B. von Herr Janson angesprochen wurden, mit mehr Substanz diskutiert werden. Nach mehrmaligem durchlesen von den meisten Reaktionen (es gibt wenige Ausnahmen), bin ich ziemlich enttäuscht, wie substanzlos, und verdreherisch mit Problematiken, die von Herr Janson angesprochen hat (und ich finde, sehr vernünftig und gut formuliert hat) umgegangen wurde. Besonders von Herr Keuk, der sich von jede „System“ wehrt (und selbst nicht merkt, mit diesem Blog, gehören Sie doch selbst zu einem System! Also was solls!?), damit Herr Janson z.B. unterstellt, er hatte vor irgendfürein System zu erschaffen für alle – ich verstand das Schreiben rein Kultur- und mnichtzuletzt gesellschaftkritisch und sehr intelligent und senziebel. Deswegen würde ich eher sagen, vielleicht bilden Sie sich etwas weiter mit philosofischen Schriften, Herr Keuk. Dann werden Sie vielleicht einige Sachen besser verstehen, was Herr Janson angesprochen hat, und werden Sie bestimmte (tat)Sachen nicht verdrehen. Generell finde ich – bis jetzt – die Niveu etwas erschreckend, und frage mich auch, WO sind die Leute, die diese Zeilen auch Lesen, und wirklich die Verantwortung für die Szene eigentlich tragen? Beobachten diese Leute das hier, oder wird das alles, mit einem leichtem Handabwinken als beinahe wie „absurdes“ Theater abgetan. Solange nur Beiträge (wie von Herr Keuk, der erscheint nach mit ALLEm und ALLEs ganz zufrieden scheint, wie es ist) hier geschrieben werden, ist es reines Zeitverschwändung die Seite hier überhaupt zu besuchen.
    Ich hoffe, es ändert sich hier einiges, und werden noch substanzielle Diskussion geführt. Dann würde sich lohnen, die Seite wieder zu besuchen.
    (Entschuldigt mir die grammatikalischen Fehlern, leider als ungarische Muttersprachler habe damit immer wieder noch bisschen schwierigkeiten – was aber nicht heiss, ich würde die Sprache nihct verstehen, und ihre Tiefsinnigkeiten erfassen können…)
    Also, bis irgendwann, wenns mal doch mehr sich lohnt hier zu diskutieren,
    Euer Pèter Köszeghy

  17. wechselstrom sagt:

    hallo Leute,

    mit dem Marcuse-Zitat hat Peter eine angemessene Niveau-Latte für eine interessante Diskussion gesetzt.

    Das, was Theo Geißler hier redet, sind die üblichen Beschwichtigungen.
    Den Vogel abgeschossen hat „mehrlicht“:
    Einem Komponisten öffentlich zuzurufen „Schaffen Sie Musik, schenken Sie der Menschheit etwas Schönes“, das können nur Leute produzieren, die Künstler als Hofnarren betrachten.
    Immer schön verbeugen, gell?

    Mein Gruß an die Gemeinde aller Hofnarren
    unter Leitung von Moritz Egger, Arno Lücker und Patrick Hahn.
    Ausgerechnet diese drei stilisieren sich (naja, was will man von der nmz erwarten) zu Bad Boys … netter PR-Gag oder grottiges Self-Management.

    Zum Abschluss der Tagestipp für alle Liberalismus-Spießer, Self-Management-Trainer und Netiquetten-Schwindler:
    http://www.ignm.at
    Dort gibt es einen Preis zu gewinnen für den besten Werbespot für Neue Musik.
    Komponisten sind auch eingeladen.

    wechselstrom

  18. mehrlicht sagt:

    lieber wechselstrom, ich bin selbst Komponist, insofern rufe ich mir das auch gerne selbst zu und setze damit den Anspruch an mich selbst. Ob diese „Schenkungen“ wertvoll sind, mögen andere beurteilen. Der Bemerkung lag auch eher der Gedanke zu Grunde, dass es einem Komponisten völlig egal sein kann, „wer die Macht hat“ oder „wer Chancen verteilt“, solange er Musik schreibt, schreiben will, schreiben muss. Ich definierte hier also nur einen persönlichen künstlerischen Anspruch. Teilen muss den niemand.
    Und gerne lasse ich mich auf Marcuse und Netiquette ein, erwarte aber auch ebensolches. Ironie, so hoffe ich, wird als solche wahrgenommen und akzeptiert, keiner will hier irgendjemandem ans Leder.
    p.s. wenn Sie meine Musik kennen würden, würden Sie feststellen, dass ich vom Hofnarren GLEICHZEITIG a) Lichtjahre entfernt bin und b) mich genüßlich darin suhle.
    Grüße!

  19. mehrlicht sagt:

    @Peter: dann bereicher die Diskussion doch um die geforderte „Substanz“ ?! Antworte doch, statt Dich über Zeitverschwendung und Meinungen anderer zu beschweren.

    [nächstes Thema könnte übrigens sein, ob ein Blog es aushält, die Weltrevolution zu verkünden, einwandfrei zu formulieren und in der Folge auch durchzuführen. Halte ich für ausgeschlossen.]

  20. @mehrlicht: Substanz wurde ja genügend angeboten (siehe Janson, Marcuse etc etc etc.) Allerdings, statt diese durch dem Kopf gehen zu lassen, und darüber substanziell diskutieren zu wollen (aber vielleicht nicht können, das kann ja wohl bei der Niveu ja sehr gut sein) wurde nicht darüber nachgedacht, sondern gleich mit vollen ladung „provoziert“…also: was solls? Und….wasfür weltrevolution wird überhaupt von ihnen angesprochen? Wissen Sie, Herr „mehrlicht“ ich kenne diese Art und Weise, die Sie hier versuchen in die Runde zu schmeissen sehr gut noch von 2002. Diesmal haben jedoch solcher „typen“ nicht die geringste Chance….und nochwas: suggestion ist auch nicht mehr so das „neuste“ Technik eines Diskurses…ich empfehle mich herzlichst, Pèter Köszeghy

  21. mehrlicht sagt:

    hm, Marcuse zitieren, aber dann anderen die Art zu diskutieren vorschreiben? Finde ich überdenkenswert.
    Zumal „Substanz“ für mich das Copy&Past fremder Texte bedeutet, aber für den Marcuse-Text bin ich trotzdem dankbar.
    Solche Western-Statements @“Diesmal haben solche Typen nicht die geringste Chance“ erachte ich auch nicht gerade für substanzreich, was den Inhalt angeht. Ich meine, ich hätte schon auf Janson recht transparent geantwortet.
    Aber vielleicht finden wir nicht recht zueinander, weiß auch nicht, was 2002 war – der Satz erinnert mich eher an beliebte Drohungen aus der Schule „Ey, was war gestern, was war da…hm?“ Und dann flog die Faust. Substanzlos.

  22. mehrlicht sagt:

    copy&paste von Fremdtexten als Substanz verkaufen und anschließend wie im Western drohen @Typen wie Sie haben nicht die geringste Chance?
    Das muss ich nicht weiter kommentieren.

  23. @mehrlicht: ah…wissen Sie Herr „mehrlicht“, diese Interprätationen, die Sie hier quasi ablassen, sind bestimmt nicht der „Substanz“ den ich meinte. Deswegen, bitte, ersparen Sie mir doch solche Fehlinterprätationen, Suggestionen, und sonstige Provokationen. Ich denke, das vernünftigste wäre tatsächlich, Sie lesen mit offenen Augen den Text von Herr Janson durch, vielleicht auch Marcuse, und DANN erst, wenn Sie den Kern gefunden haben, (wonach Sie irgendwie – das Gefühl habe ich ja – immer noch suchen, jedoch noch nicht gefgunden haben) können wir einen Substanzvollen Diskussion überhaupt „intern“ anfangen. Solange ist diese ständige „blogwechsel“ wirklich nur Zeitverschwendung, – und obwohl ich mich leider immer wieder auf Ihren Provokationen antworten muss, da Sie wahrscheinlich nichts besseres gerade zu tun haben, außer hier einige substanzlose fast „beleidigte“ Zeilen hinzutippen – bitte schonen Sie mich einfach. Sie finden doch sowieso alles, wie es ist, toll. Das habe ich aus Ihrem ersten Antwort an Herr Janson rauslesen können. Also: worum geht es denn? Sich interessant machen? Da sollten Sie viellecht doch zum Schreibtisch, und über Noten nachdenken – vielleicht finden Sie da mehr Substanz für Sich selbst. In diesem Sinne – hoffentlich das letzte ml, da ich mir langsam leid tue mit sowas beschäftigen zu müssen, Adjeu, Pèter Köszeghy

  24. Da haben wir aber wohl einen echten Vertreter der Substanz-Kongregation hier an Blog. Da bin ich mal sehr auf den ersten Gastbeitrag vom Köszeghy, Peter gespannt.

  25. @mehrlicht: Mir fiel folgende „Link“ zu den Herrn „mehrlicht“ ein: bitte lesen Sie nach. Vielleicht erkennen Sie sich ein wenig wenn Sie da nachlesen Herr „mehrlicht“???

    http://de.wikipedia.org/wiki/Troll_(Netzkultur)

    dies als „schlusswort und Abschied“ von mir,

    P.Köszeghy

  26. Leider funktioniert der Link nicht ganz, deshalb als „Zitat“:
    „In einem Internet-Medium wird ein Autor als Troll bezeichnet, dessen Beitrag nicht zu dem Thema beiträgt, sondern der vor allem das Ziel hat, weitere Reaktionen hervorzurufen, ohne am eigentlichen Thema interessiert zu sein. Die Beiträge selbst werden meist als Troll, Trollbeitrag, Troll-Post, Troll-Posting oder Flamebait bezeichnet. Trolle bewegen sich vor allem in Diskussionsforen und Newsgroups, aber auch in Wikis und Chatrooms, auf Mailinglisten und in Weblogs.

    Ziel eines Trolls ist es, Diskussionen auszulösen, nur um zu diskutieren, Menschen mit anderer Meinung zu diskreditieren oder eine Diskussion zu sabotieren, indem er eine unangenehme Atmosphäre schafft. Dabei muss der Troll nicht wirklich am Thema interessiert sein, sondern möchte Reaktionen provozieren, beispielsweise wütende Antworten, auch bekannt unter der englischen Bezeichnung Flames. Hierbei werden gerne die Diskussionsmethoden der Rabulistik und der Eristik angewandt.

    Während einige bei derartigen Beiträgen vor allem den Wunsch zur Störung sehen, sehen manche Trolle sich selbst als Warnende, die auf gekonnt subtile bis provokante Art auf Missstände hinweisen und etwa ein Forum vor der Übermacht einer einseitigen Meinung bewahren“

    herzlichen Gruss…

  27. Da wäre ich aber jetzt doch sehr vorsichtig, Herr Köszeghy. Manches Wort fällt auf den zurück, der es verwendet. An mehrlicht gewendet ist dieser Vorwurf deutlich mehr als nur absurd. Wenn Sie schon auch Marcuse ins Feld führen und bestimmte Aussagen durch Versalien markieren, dann kann ich Sie nur höflich bitten, die entsprechenden Passagen auch für sich selbst zu beherzigen.

    Im Übrigen denke ich, dass Herr Janson sehr wohl für sich selber sprechen kann.

  28. mehrlicht sagt:

    Lieber Peter, ich verstehe das nicht, lass mir doch meine Meinung, ich lass Dir Deine. Ich habe sachlich auf Janson geantwortet, wie es meine Sicht der Dinge ist. Da packst Du die Keule aus, verweist auf eine Uralt-Kritik von 2002, die Du offenbar bis heute nicht verwunden hast. Ich beleidige niemanden, aber ich werde hier ziemlich hart angegangen.
    An dieser Stelle beenden wir den Blödsinn auch besser, lieber wäre mir, es würde jemand mal INHALTLICH auf die Dinge eingehen, die ich -in aller Kürze- zu Jansons fragen bemerkte. Ansonsten habe ich sehr wohl alles hier gelesen, und ich finde auch in Deinen wie Jansons Ausführungen durchaus Bemerkenswertes, lese da aber ebenso Angst und Scheu vor einer wie auch immer gearteten Masse oder einem System heraus. Dass ich eine solche nicht besitze, darf man mir gerne als Naivität oder Gelassenheit vorwerfen. Gleich im vierten oder fünften Beitrag unter erwachsenen Leuten jedoch mit Troll-Vorwürfen zu kommen, ist reichlich unter der Gürtellinie. Respekt vor dem Gesprächspartner fordert nicht nur Marcuse, also bitte: durchatmen und zurück zur Sache. Frage mich im Übrigen, wie ich als „Troll“ über neun Jahre hinweg als Betreuer einer der größten Communities Norddeutschlands geduldet wurde. Aber das nur am Rande.

    Was mich eher interessieren würde, ist, warum wenige Tage nach Eröffnung dieses Blogs fleißig Schützengräben untereinander (!) gebuddelt werden. Ellenbogencheck? Nur die Harten in den Garten? – Bloß weil man mal ein Werk nicht mag, mit einer Person nicht klarkommt, einen anderen Geschmack oder eine andere Theorie von „seiner“ Musik hat? Gibt es „richtig“ oder „falsch“? Meine Antwort wäre JEIN, denn natürlich würde ich ein Stück, was ich persönlich nicht mag, auch durchaus in meinem subjektiv-beschränkten Sinen als „falsch“ bezeichnen. Ob das dem Publikumsgeschmack, einer Jury oder dem Komponisten selbst standhält, ist eine andere Sache. Hier sollte man vielleicht einmal mit der Diskussion fortsetzen, dann kommen wir wieder zurück zu Jansons „Chancenverteilung“ – ich kann auch seiner „Randgruppentheorie“ nicht ganz zustimmen – denn innerhalb einer solchen bewegen wir uns ja ohnehin ALLE.

  29. wechselstrom sagt:

    Hallo Leute,

    WDR 3: Studio: neue musik:
    10.05.09
    Morton Feldman

    Morton Feldman

    Morton Feldman

    17.05.09
    John Cage

    Arnold Schönberg

    John Cage

    24.05.09
    Heinz Holliger

    Heinz Holliger

    Elliott Carter

    Heinz Holliger

    Heinz Holliger

    Heinz Holliger

    31.05.09
    Giacinto Scelsi

    Tristan Murail

    Michael Svoboda

    James Tenney

    Giacinto Scelsi

    und so geht das endlos weiter … (keine Frage: allesamt gute Tonsetzer)
    Besonders neu, innovativ und profiliert finde ich dieses Programm aber nicht. Scheint, dass hier das Programm von den Großverlagen (Universal, Schott etc.) diktiert wird.
    Und Schott gibt ja den Großteil der deutschsprachigen Musikzeitschriften heraus, in denen dann „KRITISCHER MUSIKJOURNALISMUS“ betrieben werden soll – wie geht denn das?? Sind hier nicht „Interessenskonflikte“ (um es sehr mild auszudrücken) zugleich systembildend UND systemerhaltend?
    fragt
    wechselstrom

  30. Erik Janson sagt:

    Liebe Eröffnungsblogger, vor allem Lieber Herr Mehrlicht (alias Herr Keuk) und Herr Hufner,

    habe nun begriffen und genug gelesen, und sicher Herr Koseghy und einige andere auch, die diesen Blog anfangs als ernsthaftes Diskussionsforum bzgl. Substanz-Diskussion angesehen hatten bzw. sich substantielle, inhaltliche Diskussionen erhofften:
    Die Chance zu einer substantiellen, fairen Diskussion, wo man mir (und Herrn Koeszeghy) bzw. einigen anderen nicht die Worte im Mund verdreht hätte, sind wohl vertan. Ich dachte eigentlich, so etwas machen nur unmündige Kinder.
    Es fing schon mit der Unterstellung von Moritz Eggert an, ich sollen nun nicht „unfair“ sein
    bzw. ich sei „frustriert“ und hätte nur mir „was von der Seele“ schreiben wollen…
    Typisch: Bravo, Herr Psychoanalytiker! Sie kennen mich ja gut, Herr Eggert, obwohl wir uns noch nie live gesehen haben, denke ich bzw. einmal flüchtig in Düsseldorf, denke ich.

    Die Polemiker, Wortverdreher und Anpasser haben dann scheinbar (aus ihrer Sicht) „gewonnen“, herzlichen Glückwunsch! Noch bevor sich überhaupt Leute hätten auf die pointierte Kritik äußern können oder andere die Chance bekamen, sich einzuschalten.

    Ein abgekartetes Spiel der Schleimer-Guirilla im Hintergrund? Sieht wohl ganz so aus.

    Da fahre viel lieber nach Donaueschingen und nach Witten und höre mir dort die Musik an (oder lausche weiter der Stille eines Cage und Feldman auf WDR 3, was – ausnahmsweise – bei dieser empörenden Diskussionsweise mich schnell wieder runter bringt), als mir unqualifizierte Kommentare durch zu lesen, wo alles im Keim verdreht und vernebelt wird. (Und ich habe z.B. nie behauptet, Herr Eggert, dass dort NUR schlechte Musik liefe oder dass ich eine Diskussion anfangen wolle à la „der und Rundfunkredakteur ist ein Idiot, weil er nur das und das spielt“). Das ist schon sehr infam, was Sie mir da versuchen zu unterstellen, bzw. in den Mund legen wollen! Ja es grenzt schon fast an den Versuch einer Verleumdungskampagne gegen mich und gegen Leute, die ähnliche Thesen haben und sich nur nicht trauen, dies öffentlich und deutlich mal zu sagen.
    Also – um mich nochmal zu wiederholen -: Wolltest Du WIRKLICH einen demokratisch-kritische „Freiraum“ schaffen? Das kann doch nun sehr bezweifelt werden auf Grund Deiner Antworten.

    Wer aber vor allem zu verantworten hat, dass dann die Diskussion sinnlos wurde: in erster Linie Herr Keuk (alias Mehrlicht), der ja – intellektuell allen unterlegen – (vor allem gegen Ende) immer nur noch abstruseste Trollbeiträge (Bravo, Pèter Koeszeghy, der WIKIPEDIA-BEGRIFF TRIFFT ES!!!) zurück schreibt, um das letzte Wort zu haben, um zu povozieren und die Atmosphäre zu vergiften. Bitte schön, Herr Keuk, Sie haben nun freie Bahn. Nur zu!

    Waren die Beiträge von Herrn Geißler und Moritz Eggert noch in einem Kommunikationsstil geschrieben (sie verdrehten nur WENIGES, was ich sagte, Herr Geißler gab mir ja mit seinem beschwichtigenden Kommentar (vgl. Wechselstrom) tw. sogar Recht!), auf die man hätte antworten können. Dann aber wurde durch kommunikative Verdrehungen und Polemiken von Hinterbänklern, die zuvor nur „lauerten“ und von vorne herein nichts Substantielles in die Runde gebracht hatten, im folgenden Verlauf hier schnell klar, dass diese Diskussion durch Verdrehungen und Polemiken gegen diejenigen, die sich zuerst substantiell-kritisch äußerten, wieder im Keim erstickt werden sollte.

    Marcuse oder Luhmann, darauf wollte sich von vorne herein keiner einlassen, dies zu verstehen oder auch nur verstehen zu WOLLEN. Zum Beispiel: dass mein Begriff „Neue Musik-System von mir NICHT im Sinne eines festen kulturpolitischen „Systems“ gemeint war, was ich angeblich wollte oder dass ich EINE Neue Musik Richtung o.ä. gefördert hätte, errichten wolle o.ä.). Mein Begriff war rein KOMMUNIKATIONSTHEORETISCH gemeint als KOMMUNIKATIONSSYSTEM und ich hatte gefragt: unter welchen Bedingungen können wir sinnvoll kommunizieren und diskutieren? Und wie könnte mehr Vielfalt und Verteilungegerechtigkeit etc. aussehen?) Nein, das ist für einen Herrn Keuk wahrscheinlich nicht verständlich, weil ihm dazu vermutlich die notwendige Bildung fehlt.

    Aber nein, der Herr Keuk (der seinen unqualifizierten Beitrag bezeichnenderweise zu nächtlicher Stunde meinte noch rein setzen zu müssen) setzte noch einen drauf: Er schreibt: „Ich will kein System“, dreht einfach den Sinngehalt meines Wortes auch noch um und reißt es aus seinem Kontext völlig ungeniert heraus. Er tut so, als wolle ich eine Art Neue Musik-Diktatur oder eine Art ästhetisches System (etwa noch nach meinem Gutdünken?), oder was weiß ich…. Und schon ist Herr Keuks „schöne neue Kommunikationswelt“ für IHN in Ordnung. Und schon hat er etwas in die Welt gesetzt, was absolute Verdrehung ist: nämlich, dass ich die Neue Musik systematisieren oder in Kasten einteilen wolle etc. etc.

    Und dann das

    So einfach funktioniert POSTDEMOKRATISCHE, und manpiulativ-neoliberalistische
    Kommuikationstaktik. Der Kritiker wird als „intolerant“ oder „frustriert“ (Janson) oder als „aggressiv“ oder „drohend“(Koeszeghy) diffamiert, damit die Diskussion dann abbricht und alles beim Alten bleiben kann…
    Und das schöne Wort „Netiquette“ von Herrn Keuk, dieses Modewort hätte ich ja fast vergessen: immer bei alledem schön so tun, als sei man in der Diskussion „nett“ oder „tolerant“, aber dann anderen das Wort verdrehen, Sinn von Diskursbeiträgen entstellen und Dinge falsch aufschnappen und darstellen. GENAU SO FUNKTIONIERT JA DIE „REPRESSIVE TOLERANZ“ (bei Marcuse nachzulesen) und GENAU SO FUNKTIONIEREN ja die Kommunikationsmechanismen der MACHT, der Mächtigen oder die sich als Anwälte des Establishements aufspielen.

    Bei vielen Schriften Marcuses, Luhmann etc. nachzulesen und in den Fernseh-Talkshows zu studieren.

    Ein weiteres Beispiel übelster Verdrehung und Unterstellung: Herr Koeszeghy wolle, nur weil er mal Marcuse zitiert, die (etwa kommunistische??!) „Weltrevolution“ ausrufen.
    Wie lächerlich, ja fast krankhaft-verdrehend ist denn DIESE „Interpretation“, Herr Keuk?
    Das sind nur wenige Beispiele von vielen, wo mir und anderen Bloggern, die ernsthafte, substantielle Diskussion wollten (inklusive Herrn Geißler und Herr Eggert. Und ich unterstelle auch, die, die sich noch nicht äußerten, Herr Lückner und Herr Hahn!!), die Worte verdreht wurden. Ich verstehe, wenn Herr Kosezygh, der sich sicher vermutlich um die Neue Musik unendlich mehr
    verdient gemacht hat als SIE, Herr Keuk, keine Lust mehr hat auf diesem Niveau weiter im Blog zu diskutieren.

    Schade, denn ich denke, gerade Herr Koeszeghy hätte sicher in diesem Forum substantielle Ideen (sowohl ästhetisch als auch kulturpolitisch etc.) gehabt. Er bekam damals auch viel Zuspruch bzgl. seiner Meinungen 2002. Und dank der damaligen Debatte hat sich dann doch für eine kurze Zeit was bewegt. Auch sogar bei den etablierten Festivals!

    Hier ging es einfach nur einigen, die danach noch gegen Koesszeghy und Wechselstrom und mich (warum „verteidige“ sich Herr Janson nicht selbst (so Hufner) weiter „bloggen“ versuchten, in der Folge darum, sich wichtig zu machen und alles weiter zu verdrehen, zu vernebeln und die Kommunikation zu zerstören bzw. vom Substantiellen und vom Thema weiter ab zu lenken etc.!

    Demokratische Streitkultur mit griffigen Argumenten und in fairer Kommunikationsart auszufechten ist mit solchen Leuten wie z.B. Herrn Keuk oder Herrn Hufner leider nicht möglich.

    Ich empfehle mich daher aus diesem Blog und muss mir das in DEM STILE nicht mehr länger antun. Dazu ist mir meine Zeit einfach zu schade. Egal was sonst noch irgendwer an Polemik oder Verdrehungen noch schreiben wird in diesem Blog. Also interpretieren Sie, Herr Keuk, es ruhig als Ihren „Sieg“, wenn ich nun von der Blogfläche verschwinde. Selbst WENN Sie es täten: Viel Spaß dabei…
    Und Wenn Sie, Herr Keuk, für uns Komponisten den neoliberalistischen Allerweltssrpruch parat haben: „Jeder ist seines Glückes Schmied“… (so denkt dann, wenn immer mehr Komponisten diese „Lebensweisheit“ verinnerlicht haben und resignieren bzgl. dessen, dass wir ALLE GEMEINSAM , was für unseren Erhalt, Legitimierung etc. tun müssen: das sog. „Establishement“ UND die Basis etc-.) auch bald die Kulturpolitik, inklusive der GEMA etc.).

    Dann habe ich für Sie den Spruch: „Der Klügere gibt nach.“ Denn was soll man auf was so Plakatives sonst noch antworten? Und möchte Ihnen auf den Weg geben: Tun Sie einfach weiter mit Ihrer schönen Musik, die sie schaffen etwas Gutes (und mit ihrer postdemokratischen Art und falschen, tarnenden Art der „Netiquette“-Toleranzen, die sich dahinter verbirgt) der Menschheit weiter etwas Gutes. Viel Spaß dabei.

    Und (an Moritz Eggert bzw. pahn? die Abschiedsworte): keine Angst:an „Quantität“, wie es diffamierend auf der Blog-Eröffnungsseite steht, werden meine Texte nun niemand mehr übertreffen. (Auch komisch, dass ich nun auf einmal als „ungefragter Gastblogger“ tituliert bin! Wie komme ich denn plötzlich zu DER „Ehre“? Ein „Gast“ muss bekanntlich vorher eingeladen und angesprochen werden … Pardon – Es würde mich ja vielleicht ehren, wenn die Diskussion einen anderen Verlauf genommen hätte.)

    Aber: Keine Angst: Meine Blogtexte werden nun niemanden mehr an Quantität übertreffen, weil ich aussteige! (Und zudem ist mir neu, warum Texte, die mal etwas länger und pointierter und bewusst übertrieben formuliert sind denn unbedingt „unfair“ oder „redundant“ oder sonstiges sein sollen…)

    An Substanz und QUALITÄT hatte ich also gehofft, dass durchaus andere oder ich, die ähnlicher Meinung waren da was hätten anstoßen oder in manchen Köpfen verändern können (zumindest ein Nachdenken bei allen hätten bewegen können). Aber das war wohl leider ein Irrtum.

    Viele Grüße,

    Erik Janson

    P..S.: Einige von der sogenannten „Künstlerguirilla“ (Pardon: Pseudo-Guirilla oder „Schleimergarde“ würde vielleicht eher passen) haben wohl auch hier den BLOG mit einer Art CHAT oder – padron – „Netiquette“-Flirtline verwechselt: anstatt substanzvoll zu diskutieren kommen Einwortsätze und Kürzestkommentare im SMS-Stil, die nur wohl meinende Kritiker provozieren wollen und wo dann erst mal NIX gesagt wurde nach Moritz Eggerts immerhin noch viel versprechender Blog-Eröffnung.

  31. Erik Janson sagt:

    Liebe Blogger-Community (und an alle auch, die mitlesen
    und sich noch nicht eingelinkt haben),

    ein Nachtrag, nochmals also, damit nicht wieder was Falsches verbreitet wird: Mir zu unterstellen, ich wolle diesen oder jenen Rundfunkredakteur in diffamierender oder beleidigender Art angreifen, dies ist völlig absurd und abwegig! Nichts liegt mir ferner! Ich meinte nur: mit der impliziten Unterstellung sollten Kritiker von vorne herein mundtod gemacht werden, die – ähnlich wie ich – eine (selbst-)kritische Diskussion über Macht-, Medienmacht, Interessenkonflikte etc. und deren mittel- und langfristigen Kulturpolitischen und sozialen Folgen in den Diskurs über zeitgenössische Musik heute mit einbeziehen wollten!

    Um mehr ging es mir zunächst nicht, und in einem weiteren Diskurs wären dann ästhetische und musikalische-inhaltliche Diskurse gekommen bzw. deren Anschlussfähigkeit (Chance dazu) hätte sich dann ergeben können. Aber: Schade wie gesagt. Es hat nicht sein sollen.

    Und wenn ich Mehrlicht-Zitate wie diese lese gegen mich und Herrn Koeszeghy, darum verging mir auch die Lust, weiter zu bloggen:

    „Ansonsten habe ich sehr wohl alles hier gelesen, und ich finde auch in Deinen wie Jansons Ausführungen durchaus Bemerkenswertes, lese da aber ebenso Angst und Scheu vor einer wie auch immer gearteten Masse oder einem System heraus.“ (Zitat Ende).

    So ein Unsinn! Als ob ich mich NICHT Realitäten unseres Komponisten-Alltags unterordnen würde. Aber ich erlaube mir eben DENNOCH zu fragen SOLL das, MUSS das so sein, wie es JETZT ist?

    Sozialtheoretisch sind wie ALLE ein Subsystem IN einem wieder größeren, gesamtgesellschaftlichen System.
    Schon wenn wir zur Tür raus gehen, wenn wir atmen, sind wir in einem System. Wir sind immer in einem System, unserer Lebenswelt aus der wir jeher die Inspirationen für unser aller Schaffen nehmen, Herr Keuk!

    Und was heißt hier überhaupt „Masse“?

    Ziemlich fragliche, infantile und billige Arten der Replik: à la: „Der Janson hat doch nur Angst vor dem System (oder der Masse“)… Also: den „Angsthasen“ weiter polemisch platt trampeln oder weiter provozieren?
    Oder was war sonst Ihre Absicht?

    Und sich schlussendlich dahinter zu verstecken (im letzten Mehrlicht-Kommentar zu Koeszeghy), dass man einige Jahre in einer Net-Community geduldet wurde bzw. wird (oder was weiß ich für Verdienste hat – die ich gar nicht neiden oder in Abrede stellen will!). Das ist auch nicht besonders originell. Das schützt einen auch nicht davor, dass man zuweilen plakativen Unsinn schreiben kann…

    viele Grüße,
    Erik Janson

  32. Kunstguerilla sagt:

    Liebe Schreibende,

    man (oder besser ich) traut sich kaum, noch irgend etwas zu diesem Artikel hinzuzufügen, weil das scheinbar unausweichlich zu Vorwürfen jeglicher Couleur führt. DAS deckt sich sicherlich nicht mit dem angebotenen „Freiraum“.

    Lieber Herr Janson, weshalb fühlen Sie sich so sehr attackiert, dass sie sich sogar provoziert fühlen, andere Schreibende den Respekt zu verweigern und ihnen die Intelligenz abzusprechen oder sie zu einer „Schleimergarde“ – was ist das? – zuzuordnen, weil sie per Nickname in Foren/Blogs unterwegs sind?
    Ich darf mich Ihnen vorstellen, nachdem Sie nun schon mehrere Male auf meinem Nickname herumzureiten geruhten: Andreas Heck, meines Zeichens reiner Musikhörer und Liebhaber (N/n)euer, alter, populärerer oder sonst wie gearteter Musik, die mindestens spannend sein muss, um mich als Hörer zu gewinnen. (Mein Ausflug in die Welt der komponierenden Zunft war kurz und liegt viele Jahre zurück, das zählt also kaum.) Die Verwendung eines Nicknames hat ganz konkrete, technische Gründe, die nun wiederum mit meinem Beruf zu tun haben: Designer und Programmierer; und Spam-Robots, die Sites nach Namen durchsuchen, sind per se böse und ich erhalte auch so schon ausrechend Spam pro Tag.

    Ich hatte mich über die Eröffnung dieses Blogs gefreut und war gespannt auf die entstehenden Debatten. Ihr erster Beitrag war auch durchaus dazu angetan, in concreta einzelne Problematiken anzusprechen und zu diskutieren. Aber nun stehe ich als Außenstehender, man verzeihe mir, vor einem Scherbenhaufen und staune, wie es dazu kommen konnte, dass das schöne Porzellan so dermaßen zerdeppert wurde, so dass man annehmen könnte, man befände sich auf einem rauschhaften Polterabend!
    Verkennen Sie bitte nicht – auch Sie, geehrter Herr Köszeghy -, dass diese aus der Spur geratene Diskussion von reinen Sympathisanten/Hörern zeitgenössischer Musik, wie ich einer bin, rezipiert werden könnte. Welcher Eindruck entsteht dabei nach Außen? (Es sei denn, der Blog wäre ausschließlich für Tonsetzer gedacht, dann lüfte ich den Hut und gehe von dannen.) In einem Ihrer Beiträge stellen Sie selber die rhetorische Frage, ob „wir weiter Elfenbeinturm“ wollen. Mit einem Diskussionsverlauf wie dem vorliegenden sieht sich der „reine Hörer“ (das klingt ja wie eine Art Defizit!) genötigt ungefragt zu antworten: „Anscheinend ja!“

    Es fällt mir unsagbar schwer – aber das liegt vielleicht auch an meiner intellektuellen Unterlegenheit – die Empfindlichkeit zu verstehen, die Sie und Herr Köszeghy hier aufzeigen. Ich habe die Kommentare hier aufmerksam verfolgt und war ein jedes Mal richtig gehend erschrocken, wie aus einer Mücke ein Elefant enstand, als befände man sich bei der Abschiedsgala von Siegfried & Roy.
    Nun bin ich eben „keiner von Ihnen“, ich „höre nur“ Musik, leide also nicht unter einer möglicherweise für viele defizitären beruflichen Situation (aber seien sie versichert, auch in meinem Beruf hat man mit vielem Unbill zu kämpfen). Ich stelle mir aber doch die Frage, ob eine offene Diskussion, wie sie sich ja selbst erhofften, überhaupt möglich ist, wenn man sofort an jeder Ecke Verrat und infame Unterstellung wittert, anstatt Argumente auszutauschen, auch wenn einem selbst das Argument des Gegenüber nicht schmecken mag.

    In der Hoffnung, dass es nun endlich losgeht mit der Diskussion, die ich aufgrund mangelnder Qualifikation und völlig fehlender Zeit leider eher aufmerksam lesen werde anstatt mich kontinuierlich aktiv einzubringen, verbleibe ich mit besten Grüßen,
    Andreas Heck.

  33. tausendfüssler sagt:

    …..es lebe diese „Antidemokratie“ hier……
    Ich sage nur: Enno Poppe: Kyburz, Witten, Darmstadt, Donaueschingen, Ensemble Mosaik, Klangforum Wien, Beat Furrer, Stuttgarter Kompositionspreis, H.P. Jahn, etc – wenn einer in diesen (Teufels-)kreis kommt, kann er sich nicht mehr vor Aufträgen retten………..die Reihe derjenigen ist doch eigentlich gar nicht so lang, die man anschleimen soll?? Ein bestimmter junger Tonsetzer soll sogar homosexuell geworden sein, um an Aufträge zu kommen (nicht jedermanns Sache ;-)). Andere erscheinen im russischen Pennerlook und biedern sich an mit der Mitleidsmasche „Kannst Du mich auf ein Bier einladen?“ — dann aber bekommen sie Stuttgarter Kompositionspreise…. Einen schönen Abend noch hier, in die Runde…..

  34. Köszeghy Peter sagt:

    Lieber Herr „Kunstguerilla“, wenn ich Ihre Zeilen lese, muss ich einfach: „schmunzeln“. Sonst nichts. Garnichts.
    Herzliche Grüsse,
    p.k.
    (ps.: kann es sein, dass Sie die Beiträge von Herr Janson, mir, und sonstige Leute etwas vermischen und garnichtmehr wissen, von wem was hier geschrieben wurde? Weil z.B. “wir weiter Elfenbeinturm“ kam nicht von mir. Auch nicht “reine Hörer” – aber vielleicht waren sie „besoffen“ und vertauschen Sie die Beiträge – wäre der Niveau hier entsprechend eigentlich. (Auch, wenn ich die Zitate“ die Sie ansprachen sehr gut finde :-)

    Wo ist also der Diskurs???? Hier ist ausser „Polemik“ nichts vohanden —- ich empfehle mich. Und hoffe auf mein Durchhaltevermögen, diese „zeug“ hier nichtmehr beantworten zu müssen…:-)

  35. …müssen Sie nicht, Herr Köszeghy, nein, Sie müssen gar nichts hier. Wenn Sie es – offensichtlich – doch gern tun, dann tun Sie sich und anderen bitte wenigstens keinen Zwang an…
    Herzlich: Theo Geißler

  36. Kunstguerilla sagt:

    Lieber Herr Köszeghy,
    Sie zum Schmunzeln gebracht zu haben, ist doch immerhin eine gute Sache nach all den Ärgernissen! Sollte ich ein Lächeln auf Ihr Gesicht gezaubert haben, würde mich das glücklich machen (kein Sarkusmus, das ist mein großer Ernst).

    Vermischen wollte ich gar nichts, das lag mir keineswegs im Sinn. Das Zitat mit dem Elfenbeinturm bezog sich auf Herrn Janson, und ich hätte angenommen, das dies aus meinem Kommentar deutlich wurde. Der „reine Hörer“ war eine schlichte Selbstbeschreibung, kein Zitat. Da mir die Begrifflichkeit seltsam anmutet, gar nach einem Defizit klingt, habe ich mir erlaubt, es in Klammern zu setzen.
    Dass mein Beitrag polemisch sein soll, würde mich doch stark wundern. Er war zumindest nicht als Polemik gedacht, im Gegenteil: Ich wollte die Wogen glätten und versuchen, das Augenmerk darauf zu lenken, wie schnell und aufgrund von Kleinigkeiten der Ton rüde wird und Schuldzuweisungen beginnen. Leider sind auch Sie nicht dagegen gefeit, werfen Sie mir doch – als Vermutung verpackt – vor, ich sei während der Veröffentlichung „besoffen“ gewesen.
    Wenn Sie also das Niveau beklagen, „Polemik“ schreien und den Diskurs vermissen, muss ich Ihnen bei allem Respekt zurufen: Immer mal an die eigene Nase fassen.
    Denn das Problem ist: Bevor wir es nicht zu erreichen vermögen, hier miteinander respektvoll umzugehen, müssen wir an einen Ertrag bringenden Diskurs gar nicht erst denken.
    Aber es ist immer dies: Beklagen, man würde falsch wiedergeben; behaupten, der Gesprächsteilnehmer würde die eigenen Beiträge nicht verstehen; dann auch schon gleich persönlich werden mit Vorwürfen (Herr Janson: „Polemiker, Wortverdreher und Anpasser“, „Schleimer-Guirilla“ [sic!], „intellektuell allen unterlegen“, „Bravo, Herr Psychoanalytiker“, „plakativer Unsinn“, „fragliche, infantile und billige Arten der Replik“, Sie Herr Köszeghy: „Troll“, „substanzlos“, „besoffen“, „Polemik“, „dieses Zeug hier“) und unverzüglich die Beendigung der weiteren Gesprächsteilnahme ankündigen … das, sehr geehrter Herr Köszeghy (ohne jeglichen Sarkasmus, ich schwöre!) sollten Sie überdenken, wenn Sie zum einen andere Teilnehmer heftig kritisieren und gleichzeitig den fehlenden Diskurs beklagen. Bitte bedenken Sie auch, wer hier auf diesen Seiten austeilt.
    Ich mag zwar als Musikhörer contra Musikerschaffer nicht viel Ahnung von dem haben, was Sie täglich umtreibt, aber glauben Sie mir, wenn ich Ihnen sage, dass ich in Sachen Internet, Usenet und intermediale Kommunikation ein „Altersweiser“ bin. In anderen Foren hätte man die Ihren Beiträge und die von Herrn Janson das neudeutsche Adjektiv „trollen“ verpasst (das ist kein Vorwurf meinerseits, ich werfe Ihnen oder einem anderen Teilnehmer hier gar nichts vor – warum sollte ich? -, es ist lediglich eine Feststellung, fußend auf dem Wissen meines Fachgebietes.). Denn wenn Sie den von Ihnen genannten Wikipedia-Beitrag noch einmal aufmerksam lesen, werden Sie sehen, dass ein „Troll“ in der Netzkultur auch dadurch identifizierbar ist, dass sein Ziel ist, „Menschen mit anderer Meinung zu diskreditieren“ oder „eine Diskussion zu sabotieren, indem er eine unangenehme Atmosphäre schafft“. Auch „sehen manche Trolle sich selbst als Warnende, die auf gekonnt subtile bis provokante Art auf Missstände hinweisen“.

    Aber vielleicht, dies nun als – zugegeben: völlig unakademischer, rein emotionaler und aus der Hüfte geschossener – Diskussionsbeitrag, vielleicht wirft die Art, wie hier miteinander umgegangen wird, wie man die intellektuelle Überlegenheit der Olympischen Fackel gleich vor sich herträgt, wie man dem Gegenüber vorhält, er hätte dies nicht gelesen oder das nicht verstanden, wie häufig man „Pseudo-“ und „Anti-“ gebraucht … ein Licht darauf, weshalb so wenig „Außenstehende“ dazu zu bringen sind, die zeitgenössische Musik zu goutieren. Mich bringt die geistige und emotionale Erlebbarkeit von Musik in den Konzertsaal oder vor das Radio, nicht ein intellektueller Überbau oder das Lesen von Marcuse oder anderen weisen Texten. Und ich bin so frech und behaupte, so geht es vielen Hörern „an den Rändern“, die vielleicht interessiert wären, aber durch Beispiele wie hier in den Kommentaren doch sehr abgeschreckt würden. (Können Sie sich vorstellen, wie häufig mir, auf meinem persönlichen „Kreuzzug“ der Bekanntmachung zeitgenössischer Musik unter „Normalos“ entgegen gehalten wird, das könne man doch alles gar nicht verstehen, das sei zu intellektuell, da müsse man studiert haben, um das zu erfassen? Ja, so einfach und banal ist das in der Praxis, es tut mir leid Ihnen das von jenseits des Tellerrandes mitteilen zu müssen. Es ist banal, es ist naiv, es ist sicherlich auch dümmlich und vor allem, das wissen wir hier alle, ist es nicht wahr … aber es ist die Realität außerhalb der „Szene“ (mir ist kein besserer Begriff parat, sehen Sie mir das bitte nach)).

    Sie wären überrascht, würden Sie einmal mit Menschen diskutieren, die nicht aus dem selben Kontext schöpfen wie Sie es vermögen … mit der einfachen Büroangestellten, bei der im Büro täglich Klassik-Radio wie Fahrstuhlmusik dudelt und die plötzlich seltsam berührt ist, als sie das erste Mal Arvo Pärts „Litany“ hört … oder der Mozart-Romantiker und Barenboim-Verehrer, dem man in einem unachtsamen Moment Carola Bauckholts „Schraubdichtung“ oder Detlev Glanerts „Kleine Kuttel-Daddeldu-Musik“ vorsetzt und der ganz positiv überrascht ist über den Charme des für ihn „Ungewohnten“ … oder der Herr Doktor, ein ausgesuchter Kenner der Klavierkonzerte von Rachmaninov, den man durch viel gutes Zureden dazu bewegen konnte, Heiner Goebbels „Surrogate Cities“ zu goutieren und der mit offenem Mund über so viel Sinnlichkeit und emotionale Kraft staunt … oder der Sohn, der auf 50 Cent und Samy Deluxe steht, sich aber nach Bemühungen des Vaters auch gerne Kurtags „Jatekok“ auf den iPod packt …

    Aber vielleicht irre ich ja völlig und es geht hier gar nicht (auch) darum, neue Hörer zu gewinnen, sondern nur (wie eh und je) darum, sich in „den eigenen vier Wänden“ möglichst geschickt, eloquent und intellektuell messerscharf zu bewegen. Wenn dem so wäre, dann bin ich raus und sehe mir zum 4. Mal das YouTube-Video von Moritz Eggerts neuestem Teil des „Hämmerklavier“ an. Denn das ist „o welche Lust“ pur und schlägt Britney Spears um Längen! :-)

    Nun bleibt mir zuletzt nur ein freundlicher Gruß und der Ausdruck von Hoffnung, dass die persönlichen Angriffe nun endlich beendet werden, um zurück zum Thema zu gelangen.

    Liebe Grüße, Ihr Andreas Heck.

  37. wechselstrom sagt:

    Hallo Leute,

    also dann, auf geht’s:
    Hier das Ergebnis einer 30-Minuten-Recherche, gerichtet an alle „reinen Hörer und Hörerinnen“, sowie „ich-schenke-der-Menschheit-schöne-Musik-TonsetzerInnen“
    Leute, die der Büroangestellten im Fahrstuhl am Busen herum-jatekoken, um sie dann mittels Hämmerklavier zu nageln können sich gerne einen abwichsen.

    Thema: Dr. Peter Hanser-Strecker

    Mitglied in den Bundesfachausschüssen „Musik und Medien“ und „Urheber“ innerhalb des Deutschen Musikrates.

    Ehrenmitglied des Deutschen Musikrates

    Musikverlag Schott: Präsident und Geschäftsführer: Dr. Peter Hanser-Strecker

    Präsident des Deutschen Musikverleger-Verbandes und Mitglied im GEMA-Aufsichtsrat

    Vorsitzender des Fachausschusses für Ernste Musik im DMV (Deutschen Musikverleger-Verbande)

    Mitglied im Kuratorium des Rheingau-Musikfestival (Vorsitzender des Kurqatoriums ist der hess. Ministerpräsident)

    Vorstandsmitglied im Verband Deutscher Bühnen und Musikverlage.

    Träger der Leo-Kestenberg-Medaille des Verbands Deutsche Schulmusiker

    Mitglied des Kuratoriums der Carl-Orff-Stiftung

    Vorsitzender des Hochschulrates der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main.

    Jury-Mitglied bei „ musik gewinnt ”

    Beiratsmitglied im Institut für Kulturelle Innovationsforschung

    Gründungsmitglied des Vereins „Tag der Musik e.V“

    Vorstandsvorsitzender „Pro Musica Viva – Maria Strecker-Daelen-Stiftung, Mainz“

    Vorsitzender des Beirats der Verlagsgruppe Rhein Main (VRM), Mainz

    Beiratsmitglied der LRP Landesbank Rheinland-Pfalz, Mainz

    Vizepräsident des Verwaltungsrates der MUVA AG, Zürich

    Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates der Universal Edition, Wien (Uups!)

    Geschäftsführer der WEGA-Verlag GmbH, Mainz

    Vorstand der International Maya Plisetskaya and Rodion Shchedrin Foundation, Mainz

    Stellvertretender Vorsitzender der Tschaikowsky-Gesellschaft, Tübingen

    Jury-Mitglied Kunstpreis des Landes Rheinland-Pfalz 2008

    … … …. … u.v.m.

    Hier nochmal:
    Geschäftsführer: Musikverlag Schott
    Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates der Universal Edition, Wien
    Mitglied des Deutschen Musikrates

    Da ist jemand Verleger im einen Unternehmen und zugleich Aufsichtsrat-Mitglied im Konkurrenz-Verlag, dazu Mitglied im Deutschen Musikrat (da gibt’s Geld) in diversen Kuratorien, Fachverbänden etc. etc. , also dort, wo entschieden wird, wer Aufträge bekommt, Preise gewinnt, aufgefürt wird …
    Und sein Verlag gibt auch noch in völliger Offenheit zahlreiche Musikzeitschriften heraus (in denen die Aufführungen seiner Verlags-Kinder kaum jemals kritisch beleuchtet werden),
    kuratiert Festival-Programme, kauft 12 kleine Musikverlage auf,
    Übernimmt die WERGO, die wiederum mit dem Deutschen Musikrat zusammenarbeitet …

    Eine heillose Verquickung von Geschäftsinteressen mit Politik und Steuergeldern.
    Da kann man die Fördermittel gut in das eigene Unternehmen leiten, wenn man in den diversen Entscheidungsgremien sitzt. Und man kann mit der daran gekoppelten Medienmacht auch die Lobeshymnen auf die eigenen Entscheidungen singen lassen.
    Und dann ist man auch noch Vorsitzender des Hochschulrates – und bestimmt dort die Leitlinien in Forschung und Lehre …. also: wer und was wird diskutiert … was sind Lehrinhalte, Forschungsinhalte und was nicht.
    Was hat diese Ämterhäufung mit demokratischen Strukturen zu tun?

    fragt
    wechselstrom

    p.s: will man breiteres Publikum erreichen, muss man sich wenigstens den Anschein/Anstrich einer fairen Debatte/Auseinandersetzung/Diskurs, what ever geben. „Neue Musik“, so schön sie ist, hat diesen Zug verpasst und wird für immer die Hofnarrenfunktion beibehalten (Janson und Köszeghy nennen das sicher „Schleimen“ – – – recht haben sie)
    also: verbeugt euch recht artig, gell?

  38. Köszeghy Peter sagt:

    liebe blogger,

    mittlerweile ist die komplexität der hier vorhandenen, angesprochenen themen (ob qualitätlich, ob substanziell, ob quantitativ) so hoch, dass man nicht unbeding lust hat, alle beiträge durchzuforsten – ich auf keinem fall. ob bewusst, oder unbewusst, mit absicht, oder unbeabsichtigt, habe ich von anfang an das gefühl – auch wenn ich nur einige beiträge durchlese – die diskussion soll in „gewisse“ richtungen gelenkt werden. mit welchem ziel? ich finde weiterhin, dass herr janson ziemlich viele interessante und gute ideen und problematiken angesprochen hatte in seinem ersten beitrag (auch, wenn er damit sozusagen mein „gastblogger“ zukunft etwas zerstörte, leider) und auch von einigen anderen bloger spannende sachen angesprochen wurden – auch, wenn diese eher das thematik „kulturpolitik“ betrafen. (es ist schon sehr interresant, wie manche hier mitwirkenden auf solche „politische“ themen beinahe „erschreckender“ sensibilität reagieren!! ). – weil die im grossen teil tatsachen sind. wahrscheinlich. Nun, ich frage mich aber, wie soll überhaupt eine ästhetische diskussion (ob das die „lösung“ für neues publikum oder betreffend auf unsere eigene arbeit als komponist) stattfinden, wenn „unbequeme“ themen (wie von herr janson z.b.) beinahe mit „undemokratischen“ mitteln – ich schäue mich nicht das wort im munde zu nehmen – bekämpft werden. [Eine zwischenabsatz an Moitz: wir kennen uns ja gut, auch, wenn wir ästhetisch ganz andere vorstellungen über die sogennante „neue musik“ haben, wären einige ziele – dachte ich bisher – ähnlich. nach dem reaktion von dir auf herr jansons mail, musste ich mich bisher doch täuschen. Um bei der Klarheit zu bleiben – da ich hier als „gastblogger“ installiert werden soll (oder vielleicht nur noch „sollte“) auch wenn das den Anschein manchmal erweckt: ich bin NICHT für wahllose “ auf dem topf hauen“, auch bin ich nicht bereit – und das wissen viele die mich kennen – auf sinnlose herumrevolte ,ohne substanz. auch bin ich nicht, der ständig unzufriedene, der um den diskussionswillen (wie ein troll) sich in diese blog hineinmischen will. ich habe meine postition, und dazu gehört (auch wenn das einige plötzlich erschrecken wird) das schätzen der ästethischen wege von komponisten, auch wenn sie in donaueschingen gespielt werden – und ich nicht. deswegen war meine hoffnung – und die hoffnung stirbt zuletz -, dass in diesem blog themen und ideen, wege und möglichkeiten angesprochen und ausdiskutiert werden, als FREIE geist – nun, da – wie gesagt, ich nach und nach merkte und merke – dies hier nur ein „gelenkt“ freie diskussionforum sein soll, das auch eher die komponisten sucht, die – weil vielleicht keine andere ideen haben – für wassereimer und spielzeugdecken, bzw. silvestertrompeten komponieren möchten, ist mein platz ziemlich fehl. ich glaube immerhin noch an einem intelektuellen, (nicht weil kompliziert, sondern, weil vielleicht „ernst“) unpopulärem, und etwas aussagen wollenden Musikkunst. (Um einigen voranzukommen, die mit bestimmtheit etwas „zurückschlagen“ (diskussiv) möchten: auch, wenn ich z.B. eine Gasmaske für ein Komposition benutze, ist mein Ziel nicht der „Show“ – sondern eben umgekehrt: das Ernstigkeit diese Sache. Und die darüber lächeln und denken, es wäre show, haben einfach nicht verstanden, worum eigentlich in der Musikkunst vielleicht gehen sollte…..

    tja. wie beende ich das hier? ich dachte, hier wird eine kleine „licht“ aus dem „nichts“ kommend geboren – leider ist es hier dunkler, als bei manchem grossen festivals.

    Adjeu, Peter Köszeghy

  39. eggy sagt:

    Wenn Euer Theaterdonner verflogen ist, könnt ihr gerne wieder etwas sagen, ich höre euch zu!

  40. Erik Janson sagt:

    Zitat, welches die Absurdität dieses Blogs leider weiterhin beweist:

    Moritz Eggert schreibt am 10.5. nach Koeszeghys durchaus nicht „destruktivem“ letzten Bogbeitrag – um es mal sehr sehr diplomatisch und duckmäuserig zu formulieren(ich zitiere):

    „Wenn Euer Theaterdonner verflogen ist, könnt ihr gerne wieder etwas sagen, ich höre euch zu!“ (ZITAT Ende)

    Daraus folgt (kurze Sprachanalyse für Sensible und Leute, die zwischen und hinter den Zeilen lesen):

    Moritz Eggert unser ach so „toleranter“ und freigeistiger Eröffnungsblogger, beauftragt von der nmz bestimmt, was „Theaterdonner“ ist und was nicht, na klasse!

    „könnt ihr gerne wieder etwas sagen“:
    Achso: ertappt! Die „unbequemen“ Blogger dürfen sich erst dann wieder einschalten, wenn es der Herr Eggert wünscht und wenn man sich den diktierten „Themen“ beugt!

    Und dann mir gegenüber von Intoleranz oder Unfairness
    etc. reden. Völlig absurd.

    Ich empfehle mich,
    Grüße
    Erik Janson

  41. wechselstrom sagt:

    jipijee cowboys!

    den Wunsch nach demokratischen Strukturen kann doch niemand als Theaterdonner abtun, vor allem nicht nach den einleitenden Worten.
    Um nochmals auf die eingangs gestellte Frage von M. Eggert zu kommen:
    „Wohin geht die Neue Musik im 21. Jahrhundert? Wo wird sie ankommen? “
    Ich glaube sie ist beim Fußballett angekommen und diese Anbiederung an die Bussi-Seitenblicke-Wiener-Opernball-Gesellschaft ist auch der Todesstoß für die „Neue Musik“.
    „Bad Boys“ kann hier nur als weiterer Anbiederungsversuch, an Gesellschaftsschichten gedeutet werden , die gewöhnlicherweise nicht zum Wiener Opernball aber zur Opernball-Demo gehen .
    Schlecht gelaufen, liebes Eggy-Trio.
    Aber es gibt hier in Wien noch eine andere Baustelle: Der alternative Opernball oder so ähnlich – na, ihr wisst schon …

    Um noch zu einer Sache zu kommen: jetzt kommt schon die dritte e-mail an mich (zwei von Hufner, eine von eggy [Anmerkung von „eggy“=Moritz Eggert: „Ich habe keine Email an „wechelstrom“ geschickt, ich habe ja leider keine Adresse])
    Falls ihr das Bedürfnis habt, weiter zu kommunizieren, bitte nicht auf diese Weise und vor allem nicht, das geht an Sie, Herr Hufner, mittels zweideutig-eindeutiger Andeutungen der Art:
    „… Wenngleich dann natürlich auch Sie in diesem Recherchen-Bereich plötzlich auftauchten und unheilsam mit Geißler und mir verbandelt wären“

    Was soll der Quatsch?
    fragt

    wechselstrom

  42. wechselstrom sagt:

    @Martin Hufner,

    kaum beende ich das letzte Posting, kommt schon wieder so ein privat-mail von ihnen.
    Anstatt sich zu ihrem eigenen Text zu äußern und ihre zweideutig-eindeutiger Andeutungen der Art:
    “… Wenngleich dann natürlich auch Sie in diesem Recherchen-Bereich plötzlich auftauchten und unheilsam mit Geißler und mir verbandelt wären” zu präzisieren, beschweren und beklagen sie sich – – – cool down!

    @ Alle
    Zum Kotzen finde ich vor allem die Moral, die innerhalb eines Bad Blog eingefordert wird.
    Wer hier mit Moral kommt, den sollte man gleich eine in die Fresse hauen.
    Und wer dann draußen vor der Tür immer noch keine Ruhe gibt, sollte man mit Fußtritten traktieren,
    so findet die Philosophie der Peripatetiker über Aristoteles ´bis hinein in die Neuzeit ihre wahre Vollendung.

    meint
    wechselstrom

  43. eggy sagt:

    Kein Problem, liebe Freunde, ich höre euch weiterhin zu.
    Mit „Theaterdonner“ meinte ich das türenknallende Verabschieden aus dem Blog, das ja gottseidank nur von kurzer Dauer war.

    Lieber „wechselstrom“, Lieber Herr Janson: wohin soll die Neue Musik im 21. Jahrhundert gehen?
    Die Bühne ist frei für fundierte Äußerungen…

    Und ja, ich weiß, es wird gleich wieder geantwortet werden „Eggert verbietet uns den Mund, Eggert sagt, wir würden keine fundierten Äußerungen machen, Eggert ist ein schwuler Cowboy, etc. pp“.

    Aber das habe ich nicht gesagt und das habe ich nicht getan. Allein:

    Die Bühne ist frei für fundierte Äußerungen.

    Denn die interessieren mich nach wie vor. Zwischen Schimpftiraden und seltsamen Vorwürfen war ja einiges Interessantes versteckt, wenn man ersteres beides wegliesse ließe sich die Diskussion auch noch wesentlich produktiver gestalten.

  44. Köszeghy Pèter sagt:

    Es ist schon ziemlich erstaunlich, wie plötzlich alles „weiss gestrichen“ werden soll, nachdem die Substanzen von dem Anfang polemisch vernebelt, mit Suggestionen verfälscht, und mit Provokationen verdreht worden sind. Lieber Moritz: Du hast es etwas doch missverstanden: ich beobachte weiterhin diesen blog. Die Tür ist auf keinem Fall zu. Gepoltere und sonstige Agressivitäten waren ja nicht vorhanden. Ich finde ersatunlich die plötzliche Interesse nach „fundierte Äusserungen“…werden da einfach Ideen gesucht? Mit welchem Zweck? – Apropos: Ideen und Substanzen waren ja doch schon von Anfang an angesprochen – haben hier das einige verpennt – oder waren ie Substanzen nicht verstanden, oder waren sie nicht, in eine Richtung gegangen, die hier vorherbestimmt war????? Grüsse, Pèter

  45. Betterboy sagt:

    jetzt am richtigen Platz nochmal …

    Hallo Blogger,

    ich habe mich entschieden meinen Namen nicht zu nennen. Vielleicht wird der ein oder andere verstehen warum nicht. Die Idee zum Blog ist ja grundsätzlich mal gut und es wird abzuwarten sein, was sich daraus ergibt. Wünschen würde ich mir allerdings, dass sich die nmz dazu durchringen könnte, mehr kritische Stimmen in ihr Hauptportal einfliessen zu lassen. In wieweit ein Hinterzimmerblog wahrgenommen wird ist doch fraglich. Und eine Menge von dem, was hier so steht, überfliege ich nur noch. Einige haben ja ganz schön viel Zeit zu haben….
    Dem langen Eingangs-Text von Herrn Janson kann ich mich nur anschliessen. Das ist doch eine geballte Ladung von Frust über ein in Jahrzehnten gewachsenes Netzwerk der Neuen Musik. Und der Herr Köszeghy erscheint mir etwas streitsüchtig … Ich habe mir das hier seit ein paar Tagen angeschaut … nun denn ….
    Ich möchte mich von den inzwischen inflationär und häufig missbrauchten Begriffen „Vernetzung“ oder „Netzwerk“ distanzieren und sie zum Unwort des oder der letzten Jahre vorschlagen. Man sollte die Begriffe besser kurz in „Filz“ umbenennen. Und genau da stecken zu viele drin – Festivalmacher, Verbände, Redakteure, Förderinstitutionen, Journalisten und ihre Medien und auch einige wenige Politiker – meistens Hinterbänkler – die sich gerne als Kulturförderer profilieren und feiern lassen und plötzlich ganz wichtig sind. Die Wichtigkeit hat aber leider in vielen Fällen nichts gemeinsam mit Fachkompetenz. Connemann, Kampeter, Schneider, Otto und co. lassen grüßen. Letztlich geht es nur um eins – Geld, das alle haben wollen, aber nicht alle bekommen sollen.
    An ästhetischen Diskussionen möchte ich mich nicht beteiligen. Denn – ich bin Komponist und von daher naturgemäß davon überzeugt – der einzig wahre zu sein. Komponisten können und sollen dazu nicht objektiv sprechen. Was soll die Frage von Herrn Eggert, wo sich die Musik im 21. Jahrhundert hin entwickelt? So ein Unsinn. Ich weiß es nicht, Herr Eggert auch nicht, wir werden es nie erfahren. Musik ist eine sich permanent verändernde Kunstform. Und Kunst spricht immer das Du an, ist individuell zu betrachten und zu werten. Was von dem, was neu ist, von Bestand sein wird, werden erst die wissen, die nach uns kommen. Jeder hat da – wie Herr Keuk bezüglich des Feuilletons richtig bemerkt – eine andere subjektive Empfindung und Deutung. Leider wird aber genau die subjektive Meinung derer, die die Steuerinstrumente (Finanzen, Programme, Medien) in den Händen halten allzu oft dogmatisiert. Das Problem – das stille Wissen um die Dogmatisierung führt dazu, das zu viele sich diesen Strukturen unterwerfen, um am großen Kuchen (Geld und auf den Pogrammen stehen…) zu partizipieren. Anpassung ist also gefragt, für manchen mag das bis zur Selbstverleugnung gehen. So entstehen Schieflagen und Fehlentwicklungen. Um das zu verhindern braucht es weniger Vetternwirtschaft und Korruption (siehe Herr Janson, aber ich fürchte das ist zu utopisch) und vor allem mehr Kontrolle durch die, die diesen Spaß finanzieren. Schwierig wird es dann, wenn auch die Kontrollgremien in wenigen und gleichen Händen sind. Also – lassen wir diese Diskussion besser mit dem 21. Jahrhundert und wohin die Musik geht. Komponisten – lasst der Musik ihre Freiheit und labert sie nicht vorher in eine Richtung, in die sie vielleicht gar nicht will.
    „In der breiten Bevölkerung herrscht eine ganz allgemeine Skepsis gegenüber der Neuen Musik. Neue Musik gilt als „schwierig“, „intellektuell“ und „hermetisch“. Sie wird nur von einer kleinen Gruppe „Eingeweihter“ gehört und diskutiert. Der Zugang zur Neuen Musik wird dadurch erschwert, dass einem breiteren Publikum die notwendigen Kenntnisse und Erfahrungen fehlen, um sie genießen zu können.“ – steht in der Pressemitteilung der Bundeskulturstiftung zur Ausschreibung zum Netzwerk Neue Musik. Das ist eine richtige Feststellung. Dieses Image der Neuen Musik ist die Folge einer jahrzehnte langen Entwicklung. Aus dem Elfenbeinturm sollen nun die, die die Musik da hineingeführt haben, sie wieder befreien. Das wird nicht funktionieren und die Isolation, das Nischendasein der Neuen Musik eher noch bestärken.
    Die Neue Musik krankt nicht bei denen, die sie schaffen – also den Komponisten, sondern bei denen, die meinen zu wissen, was die wahre Neue Musik ist und diese mit ihrer Macht über Programmgestaltung, Finanzen und öffentliche Wahrnehmung einseitig ohne Rücksicht auf andere puschen und Entwicklungen manipulieren. Und – lieber Herr Geißler – bei allem Respekt – Haben Sie den Bezug zur Realität verloren oder wollen / können Sie es nicht sehen? Es sind einige wenige Festivalmacher und Redakteure, die die Macht über die Neue Musik in Deutschland haben. Sie machen eben nicht nur Programme, sondern sind zunehmend direkt mit der Verteilung der Fördermittel befasst. Kleiner Einblick gefällig? Bitteschön.
    Am 29. Mai findet in Bonn ein Konzert „Space Sounds“ der Reihe „Klingt gut“ des Deutschen Musikrates / Förderungsprojekte zeitgenössische Musik mit Musik von Marcus Schmickler statt. Herr Schmickler ist Mitglied der Jury „Konzert des Deutschen Musikrates“. Oh – da ist ja auch Stefan Fricke drin. Der ist beim HR, kuratiert verschiedenste Konzertreihen – hat der nicht auch was mit der Sache in Bonn …., ist ein gern gesehener Gast bei Podiumsdiskussionen (z.B. bei der Musikmesse, die nmz berichtete ausführlich… siehe letzte Ausgabe), ist auch im Bundesfachausschuss Neue Musik des Deutschen Musikrates, ist Vizepräsident der Gesellschaft für Neue Musik (GNM), ist Mitherausgeber der Positionen und – einfach mal googeln !!!!!!! – … oh, Gisela Nauck von den Positionen ist ja auch in der Jury beim Musikrat und natürlich auch Mitglied der Gesellschaft für Neue Musik (GNM). Und überhaupt – wen man da bei der Gesellschaft für Neue Musik (GNM) so alles findet … Meret Forster vom Bayrischen Rundfunk, auch bekannt von den Eröffnungsveranstaltungen in Donaueschingen und sie ist in der Jury der Bundeskulturstiftung !! Hallo, na wenn das nichts ist. Und Christine Fischer (Musik der Jahrhunderte/Eclat/Neue Vokalisten/Netzwerk Süd/Mitglied im Bundesfachausschuss Neue Musik des Deutschen Musikrates) ist natürlich auch ein geschätztes Mitglied der ehrenwerten Gesellschaft für Neue Musik (GNM) – vielleicht in ein paar Jahren im Vorstand ? – wetten dass ! Und wer ist der Mann an ihrer Seite? Na? Rainer Pöllmann – ja – vom Deutschlandradio und Ultraschall und natürlich auch Mitglied der Gesellschaft für Neue Musik (GNM). Sie haben sich vor ein paar Jahren in Donaueschingen kennengelernt – natürlich beim Empfang des Fürsten. Das ist doch toll – kann man super die Programme zwischen Stuttgart und Berlin jonglieren. Kürzlich wurde der Deutsch-Französische Fond für zeitgenössische Musik eröffnet. Und wer sitzt da gleich mal von deutscher Seite her im künstlerischen Beirat? Ja! Christine Fischer und Matthias Osterwold von der Maerz Musik und – wer hätte es nicht schon längst vermutet – der ist natürlich auch Mitglied der Gesellschaft für Neue Musik (GNM). Überhaupt – es ist schon interessant – diese Häufung von Regionalgesellschaften der Gesellschaft für Neue Musik (GNM) in den Listen der geförderten Projekte beim Konzert des Deutschen Musikrates oder beim Netzwerk Neue Musik (einfach mal googeln … lohnt sich). Aber ich will da wirklich niemandem nichts unterstellen. Es geht nur darum, wer die Macht über die Neue Musik in Deutschland hat. Aber jetzt kommen wir mal zu jemandem, der wirklich was zu sagen hat. Das waren ja bisher nur kleine Lichter. Jens Cording – Präsident der Gesellschaft für Neue Musik (GNM), Projektleiter des Bereichs Musik beim Siemens Arts Program, im Stiftungsbeirat der Bundeskulturstiftung, im Bundesfachausschuss Neue Musik des Deutschen Musikrates, im Projektbeirat Konzert des Deutschen Musikrates, Mitglied der Arbeitsgruppe Musikjournalismus und Neue Musik beim Deutschen Musikrat usw. Früher war er mal Bratscher beim oh-ton-ensemble. Stop – mir macht das Angst. Obwohl – da geht noch was. Dieses Jahr sind so viele Wahlen. Da kann man schon den Überblick verlieren. Und weil Herr Cording noch nicht genug Einfluss auf die Musik in Deutschland hat, möchte er doch bestimmt im Herbst in das Präsidium des Deutschen Musikrates gewählt werden. Er will. Aber das ist nicht so einfach. Man braucht dafür nämlich die Stimmen der großen mitgliederstarken Verbände – also Laienmusikverbände, Chorverbände, Kirchenmusikverbände, den VdM oder den DTKV usw. Und wie erreicht man die? Na durch eine Superpräsentation in Form einer ganzen Seite in der nmz – siehe letzte Ausgabe – natürlich selber geschriebener Artikel. Lieber Herr Geißler – ich bin sehr gespannt, ob auch andere Kandidaten eine solche Plattform in Ihrer Zeitung bekommen.
    Außerdem fällt mir seit langer Zeit auf – und Herr Geißler hat hier im Blog auch schon wieder in diese Richtung geschlagen – dass in fast jeder Ausgabe der nmz ein Artikel steht, in dem irgend jemand die GEMA attackiert und Dinge in die Welt setzt, die ein schlechtes Bild auf diese Gesellschaft werfen. Das finde ich sehr bedauerlich, weil ich ja selber Komponist bin, also ein Teil der GEMA. Dass z.B. die GEMA seit Jahrzehnten Projekte in Deutschland sehr umfangreich fördert und vieles ohne die GEMA schon längst den Bach runter gegangen wäre, gerät dabei leicht in Vergessenheit. Und dass sich die GEMA immer mehr hin zu einem „platten Distributions- und Marketing-Tool“ (so Geißler im Blog) entwickelt, liegt auch mit an den Komponisten der Neuen Musik / E-Musik selber. Denn die glänzen bei den jährlichen Mitgliederversammlungen meistens mit Abwesenheit. Wenige sind jedes Jahr da – also entscheiden andere – und das führt dazu, dass die Komponisten der Neuen Musik auch hier in der Verwertungsgesellschaft immer mehr an den Rand gedrängt werden. Den wenigen E-Komponisten, die bei der Versammlung anwesend sind geht es relativ gut – die kümmern sich und wissen worum es geht. Also – liebe Komponistenkollegen – im Juni ist Mitgliederversammlung in München, aber bitte Augen und Ohren offen halten. Oh – 2009 ist ja Superwahljahr und der GEMA-Aufsichtsrat wird gewählt. Ich gehe doch davon aus, dass Badboy Eggert für dieses hohe Gremium kandidiert. Mit der nmz im Rücken ist da schon mal eine tolle Werbeplattform ganz unauffällig geschaffen. Danke Herr Geißler.
    Ich glaube, das reicht jetzt erst mal für den Anfang. Es macht schon Angst, je tiefer man in diesen Morast eintaucht – wer da so alles drinne steckt…. Vielleicht später mehr ….
    Also es wird noch ein spannendes Jahr und die Neue Musik wird weiter bestehen. Es kommt nur darauf an, ob wir weiterhin nach Donaueschingen, Witten, Darmstadt, Ultraschall, Maerz, Eclat usw. pilgern, wo sich die Poppes, Andrés, Newskis, Smutnys usw. die Klinken in die Hände drücken und um ihre Verleger herumschleimen oder ob wir bereit sind auch andere Festivals, Konzertreihen und Projekte an uns heranzulassen, bzw. überhaupt versuchen, sie zu finden. Und es gibt davon viele. Herr Janson scheint ja eine besondere Vorliebe für die ex SBZ oder ex DDR zu haben. Ja da gibt es tatsächlich spannende Sachen – in Rostock, in Weimar, um Berlin herum und Herr Heyde lebt auch noch in Leipzig…. Aber bitte nicht vergessen. Auch im Ruhrgebiet oder Niedersachsen gibt’s was zu entdecken. Leider werden all diese Sachen häufig beharrlich von der nmz ignoriert. Schade eigentlich oder steckt da ein System dahinter? Erfreulich ist natürlich, dass Herr Eggert jetzt auch in Hoyerswerda bekannt wird. Leider war ich da noch nie, aber ich könnte mir vorstellen, dass in der nächsten nmz ein großer und vor allem positiver Artikel dazu steht …..

    Betterboy

  46. Als Ungar, der in Deutschland lebt, aber nicht nur hier wirkt (Aufführungen von mir gibt es ja auch im Ausland), musste ich mich immer schon zwischen der Armada von Komponisten und Künstlern in diesem Land positionieren. Als ich kurz nach der Wende nach Deutschland kam, habe ich die Stadt Berlin gewählt, um zu studieren. Beinahe noch pubertierend war meine Vorstellung vom Westen, dass man in der Demokratie alles erreichen kann, wenn man hart arbeitet und auch etwas drauf hat. (Dies, ohne hochnäsig zu werden. Ich denke, das habe ich in meiner bisherigen ca. 12 Jahre langen Komponistenlaufbahn mit der einen oder anderen Arbeit von mir bewiesen).

    Ich habe Ungarn aus vielerlei Gründen verlassen: um Wissen zu sammeln, auch aus privaten Gründen, einfach um in eine Atmosphäre zu kommen, wo man sich als Komponist oder Künstler verwirklichen kann, ohne irgendeine Grenze ziehen zu müssen: „Dies oder das darf man nicht, da es gefährlich wäre“. DAS kannte ich zu gut aus den Zeiten des Kommunismus. Ich kam nach Deutschland letztlich um der Freiheit willen. Klüngel, Protektion und Schleimerei hat mich immer schon sehr angeekelt. Ich wollte und will weiterhin, dass ein Künstler nach seinem Schaffen und Können beurteilt wird, nicht danach, wer wen kennt, wer mit wem verkehrt und wer wen bedient. Ligeti hat z.B. immer zu seinen Schülern gesagt: „Suche den Widerstand!“. Das ist Kunst und Substanz und Wahrheit. Diese Worte und nicht zuletzt auch die Worte meines Kompositionslehrers Paul-Heinz Dittrich „Anpassen ist der Tod eines Künstlers“ haben mich immer schon getrieben – ob in der Arbeit als Komponist oder im sogenannten politischen Verhalten). Ich bin weiterhin fest davon überzeugt, dass die Haltung eines Künstlers an erster Stelle stehen muss: sich nie verbiegen, zu der eigenen Meinung stehen und sich immer im Spiegel anschauen können.

    Nach der Donaueschingen -Schelte 2002 musste ich heftigst erfahren, was es heisst, wenn man konsequent bleibt. Man wird zerrissen, es wird versucht und alles wird dafür getan, dass man kaum weiterkommt, wenn man die eigenen Meinung sagt. Ich habe mir ein dickes Fell anwachsen lassen. Und wie alle sehen, bin ich weiterhin präsent.

    Die Demokratie in der hiesigen Kulturpolitik ähnelt mittlerweile sehr den Zuständen in Ungarn während meiner Pubertät: es wird geklüngelt, geschleimt, sich positionierend ein Weg gesucht, wie man Karriere machen kann. Eigentlich wäre es konsequent, sich wie Kurtàg im Kommunismus wie ein Eremit einzuschließen und mit der Familie zusammenlebend für die Kunst zu leben. Nirgendwo mitzumischen, jedoch alles zu betrachten.

    Ich frage: was soll denn hier überhaupt passieren, wie soll ein Künstler damit umgehen, um nicht im Frust und dann in die Resignation zu fallen? Einfach aufgeben? Dafür bin ich leider zu obsessiv. Und ich werde immer meinen Widerstand suchen. Das ist liegt als Ungar in meinen Genen.

    Ich denke, die beste Variante ist weiterhin – wie ich einmal schon schrieb: „Schmunzelnd den Untergang der Vertreter der sogenannten Neuen Musik“ betrachten. Aber dafür ist diese Kultur doch viel zu wichtig! Soll man wirklich alles dem neoliberalen Schleimertum und den angepassten Unkünstlern und opportunistischen Karrieristen überlassen? Kampf ist angesagt!

    Daher, lieber Moritz, hier meine Antwort: Nein, ich möchte nicht mehr als Gastblogger installiert werden. Diese Funktion ist mir abhold. Ich habe keine Lust den Clown zu spielen, auf dessen Rücken dann hochgeklettert wird. Ich stehe zu den Menschen, die tolle, grenzüberschreitende und wirklich offene Foren bieten für die Kunst – diese verbinde ich mit Gegenden wie Weimar, die Randbezirke Berlins, Niedersachsen, dem Ruhrgebiet, Leipzig oder dem Osten der Republik. Hier passiert und lebt noch etwas. Und wenn diese Foren sich trotzdem manchmal im Kreise drehend erscheinen, ist das nur, weil sie nicht die materiellen Möglichkeit haben bzw. die übriggebliebenen Möglichkeiten sogar noch weggekürzt werden(!). Und auch, weil diese Foren nicht mit riesigen Trommelschlägen ihr Tun begleiten, weil kein Kartell dahintersteckt. Auch keine Zeitung, wie unter anderem die nmz. (Bei dieser Zeitschrift – die wir auch bekommen, weil meine Frau DTKV-Mitglied ist – liest man seit Jahren beinahe nur vom über Veranstaltungen der westlichen Zentren: Selbstbeweihräucherung und Selbstliebe der Ewiggleichen).

    Für mich als Aussenstehenden erscheint diese Entwicklung der letzten Jahre – vor allem, seit dem das sogenannte „Netzwerk“ ins Leben gerufen worden ist – als eine stillschweigende Okkupation der östlichen Republik in die große BRD: das noch Vorhandene wird noch weiter zerstört und kaputt germacht und die Künstler, die hier wirken, haben beinahe die Hoffnung verloren. Weil es kaum noch Sinn macht, gegen die Großen aus dem Westen des Landes anzukämpfen. Ich weiss, vielleicht werden jetzt viele Gegenbeispiele genannt. Aber wenn man bei denen in die Tiefe schaut, stecken dahinter meistens irgendwelche „verfilzten“ Wendehälse oder aus dem Westen zugezogene Neue-Musik-Demokraten“.
    Nein. Ich will hier keine Ost-West-Diskussion und/oder Polarisation. Das sind leider Tatsachen. Die Künstler im Osten des Landes haben mittlerweile längst gelernt damit umzugehen: sie suchen ihre Wege in künstlerischen Freiheiten, die im Westen unbekannt sind, und schlagen dem Bild vom oft bequem propagierten „Jammerosten“ ein Schnippchen.

    Aber Herr Jansons erster Beitrag zeigt, dass es nicht nur im Osten so zugeht. Auch bestimmte Ecken im Westen haben mittlerweile mit dem Überleben zu kämpfen, weil sie nicht das Sprachrohr haben, um sich zeigen zu können – es gibt keine Plattform, wo Künstler sich präsentieren können. Und von den Zeitschriften, deren Aufgabe es eigentlich wäre darüber zu berichten, werden sie durchweg ignoriert.

    Der Ablauf ist beinahe gleich wie in der Politik: erst wurde der Osten okkupiert, dann rücksichtslos zerstört und unterwandert, dann folgt die Abwanderung,. Tatsächlich haben mittlerweile im Westen einige Städte und Gegenden das gleiche Problem: es fehlt das Geld bzw. das Geld, das da wäre, wird einseitig verteilt .
    So kann man Kultur kaputtmachen. Statt Vielfalt, die eine der Werte der Demokratie ist, gibt es nur noch die Gegensatzpaare Groß, Institutionell und Kartellähnlich und klein, aber frei und totgeschwiegen (nachzulesen auch bei Colin Crouch, Postdemokratie, Edition Suhrkamp).

    Bestimmte Leute werden mich wahrscheinlich in eine rote Ecke drängen wollen. Um dem zuvor zu kommen: ich bin im Kommunismus aufgewachsen und wurde wegen meines „blaublütigen“ Namens dort von Klein auf diskriminiert. Ich weiss deshalb sehr gut, was „rote“ Diktatur bedeutet, wie das ist, seine Ausbildung nicht frei wählen zu können und im beruflichen Leben reglementiert zu werden. Aber das, was hier in den einigen Jahren hier unter der Deckmantel „Demokratie“ abläuft, ist beinahe das Gleiche wie damals in den 80er Jahren in Ungarn. Nun, heute heisst das Neoliberal. Ich sage eher: „Marktdiktatur“ und „Geschleime“ mit Anzug, himmelblauem Hemd und Joop-Krawatte.

    Ich hoffe nur, dass Künstler einfach endlich den Mumm haben, sich nicht verbieten zu lassen den Mund aufzumachen. Und sich nicht weiter provozieren zu lassen durch diesen neoliberalen Geist, der mehr zerstört als aufbaut, weil es nur noch um Gewinn und Geldmacherei geht und nicht um Werte, die die Kunst vertritt: Wahrheit, Freiheit – im der künstlerischen wie auch in der politischen Haltung.

    Noch etwas zur politischen Haltung:
    Und wenn man hört, dass man von Jemand „entdeckt“ werden soll, um irgendwo hineinzukommen, gespielt zu werden, geschweige denn einen Auftrag zu bekommen Ich frage mich, wie soll das denn passieren? Die Realität sieht doch so aus: einer empfiehlt den anderen und dann wird der „entdeckt“! Hurra! Wie toll und demokratisch! Diktaturen funktionieren genauso und im damaligen Kommunismus funktionierte alles genauso: ja, vielleicht mit dem Unterschied, dass damals ein kleines Parteibuch dazu nötig war, um etwas zu erreichen. Heutzutage braucht man kein Büchlein – eigentlich wäre dies im Kulturbetrieb jedoch viel „demokratischer“: eigentlich müsste auch hier ein kleines Parteibuch gemacht werden, das dann Komponisten durch angepasstes und wohlgelittenes Verhalten erwerben könnten, um dann bei den Großen anzukommen Dann wüsste man genau: Aha, der gehört dazu … So, wie das jetzt läuft, ist es viel schlimmer, da alles in Vernebelung gehalten wird oder auf Nachfragen nur mit Sätzen wie „ Du bist nur neidisch“ oder „ Der will doch nur selbst an Aufträge kommen“ geantwortet wird.

    Summa Summarum: wahrscheinlich braucht der Mensch Diktatoren – gerade in Deutschland. Da sind viele schon daran gewöhnt. Erst Hitler, dann Honni, jetzt das Geld oder der Neoliberalismus – was eigentlich nichts anderes ist als das Diktieren von Werten, die eigentlich keine Werte sind, weil sie in ihrer unnützen Oberflächlichkeit die wahre Werte der Kunst auffressen.

    Viele Grüße,
    Pèter Köszeghy

  47. Betterpeter sagt:

    Sehr geehrter Herr Köszeghy.

    Sie haben also als Komponist „etwas drauf“, ja?

    Na, dann hoffen wir, daß Sie mal nicht eher alleine mit dieser Meinung stehen… denn ich kenne niemanden, der Ihre Arbeit für wirklich wichtig hält. Dürftige, typische Langweiler-Neue-Musik würde ich eher sagen.

    Und als Person sind Sie erstens hochsensibel (von wegen „Eier“ – wenn Sie mir begegnen würden: Sie wären mir körperlich und natürlich rhetorisch so dermaßen unterlegen; da sollten Sie lieber mal nicht so sehr mit Ihrer feinen „Männlichkeit“ protzen, wenn Sie im Falle eines Falles mit Ihren 1,50 m Körpergröße winselnd zusammenbrechen) und zweitens aufdringlich (vor allem bei Veranstaltern, denen Sie ständig auf die Nüsse gehen).

    Ihnen Schweigsamkeit und eine realistischere Selbsteinschätzung (und meinetwegen auch „Eier“) wünschend, österlich:

    B.

  48. wechselstrom sagt:

    uups,
    kaum hat Köszeghy seine Eintrag beendet, meldet sich auch schon der erste Schleimer (betterpeter) – ha! und droht , sooo „mutig“ ANONYM, mit körperlicher Überlegenheit!
    Und, nicht genug, droht auch mit rhetorischem Können??!??
    BRUAAAAhhhhh, ich lach mich kaputt!

    Kann da jemand eine Ballettmusik dazu komponieren
    Titel: „Solotanz des stinkenden Ostereis“? (gewidmet „betterpeter“)
    fragt

    wechselstrom

  49. Erik Janson sagt:

    Liebe Blogger-Community,

    Betterboy scheint ja einiges über das Alltagsleben
    in der Szene zu wissen und liefert, neben Wechselstrom mit seinen Recherchen, genügend überdenkenswertes Anschauungsmaterial, wie es um Machtstrukturen und Interessenverquickungen in der „Szene“ der Neuen E-Musik leider bestellt ist.

    Einladung: Wer an substanzvoller Grundsatzdiskussion interessiert ist bzw. sich nicht von wichtigsten Diskursthemen ablenken lassen will, der scrolle nach oben und lese zuerst meinen ersten Reaktionstext zu Moritz Eggerts Eröffnungsblog „Das Ende ist der Anfang“.

    Oder wie sagt man so schön: „Das Ende ist der Anfang“
    Aber bitte NICHT im Sinne, dass – wie Moritz Eggert den Diskurs gerne lenken möchte vermutlich – mit „ENDE“ das „Ende“ von autonomem, nicht primär wirtschaftsorientiertem Komponieren beudeute. Und bitte nicht in dem Sinne, dass dies ein „Anfang“ zu deuten sei im Sinne: Anfang einer Relativierung von allem, Anfang des endgültigen aussterbens (bzw. verdrängens) von Vielfalt aber gepaart mit Autonomie in der Neuen Musik (zu der jeher auch die sowohl stilistisch wie auch politisch oder individuell an Hörermassen NICHT von vorne herein angepasste Kunst gehören muss, wollen wir echte FREIHEIT bewahren! – und keine „Pseudo“-Freiheit, aufgezwungen von Turbokapitalismus und Konsumgesellschafts-Diktaten oder ähnlichem).

    Mein Plädoyer, das Motto „Das Ende ist der Anfang“ zu begreifen wäre wie folgt: als das beginnende ENDE (von internen Monopolisierungen, Medienmacht, Verstrickungen etc. in der „(N)“euen Musik wäre ein ANFANG im Sinne
    einer Chance/Überlebenschance einer weiterhin auch autonomen Neuen Musik, die sich nicht von vorne herein an Hörerwünsche bzw. an eine Berieselungs- oder Entspannungsfunktion einer immer neoliberaler werdenden Gesellschaft anpasst). Auch VERMITTLUNG Neuer Musik muss,
    will sie nicht langfristig und bzgl. Nachhaltigkeit scheitern, so beschaffen sein, dass man sie so versteht,
    dass auch weiter Staat/Schule sich verpflichtet fühlt

    Also, wir brauchen weiterhin Neue Musik, die nicht NUR von vorne herein „Hab mich lieb“ sagt, um hier mal frei Lücker aus dem anderen Blogthema zu zitieren.
    Nein, Herr Eggert, nicht im Sinne wie Sie „Autonomie“
    dann vermutlich wieder umdeuten würden: z.B. im Sinne von „die Jansons wollen nur Elfenbeinturm“.

    Denn wer bestimmt dies, was AUTONOMIE sein soll?
    Wer definiert, welche Musik das Publikum JETZT hören will
    (oder vielleicht in 100 Jahren?)
    Ist Avandgarde wirklich Schnee von gestern?
    In dem Sinne eben bitte NICHT NUR: ADEVANGARDE (also Avandgarde ade)…

    Lieber Moritz Eggert, Du schreibst in Deinem Anfangsblogtext folgendes:

    „Ist unser Wertesystem, das “Experimentelles”, “Schwieriges” und “Widerborstiges” stets als gut, alles andere als “kommerziellen Schund” begreift, neu zu überdenken? Schreiben wir überhaupt noch Musik, die wir selber (oder überhaupt irgendjemand) noch gerne hört?“
    (ZITAT ENDE)

    Kleine Sprachanalyse (auch auf den Verdacht hin, dass mich nun wieder einige nmz- oder Moritz-Anhänger für „oberschlau“ halten:)

    Moritz, Du schreibst den Satz, wo Du u.a. von Experimentellem oder in Deinen Augen „Schwierigem schreibst als FRAGE und tust damit so
    als sei das Forum wirklich OFFEN.

    Aber analysieren wir mal zwischen den Zeilen bzw. IN
    den Zeilen etwas genauer:

    Zugleich unterstellst Du implizit denen, die – in Deinen Augen – „Widerborstiges“ oder „Schwieriges“ komponieren mit den Worten „stets als gut“, dass diese Komponisten, die sich NICHT direkt an Publikum (oder besser: an den Wunsch nach KURZFRISTIG VIEL/MEHR Publikum anpassen)ABSICHTLICH immer „wider

    Und Du schreibst „unser Wertesystem“
    Wer sind denn WIR!? Du scheinst/unterstellst da
    Wer soll damit gemeint sein?

    Merkst Du selber denn nicht, dass Dein Eröffnungsblog alles andere als fragend, denn mehr implizit DEFINIEREND
    ist?

    Und dann werden sofort die ersten Kritiker, die z.B. eine Strukturdiskussion VOR eine (oder parallel) zu einer reinen Ästhetik-Diskussion schalten möchten,
    direkt in der Weise, wie es bisher passierte, durch polemiken und Verdrehungen á la

    Klappte aber nicht: Man sieht: ALLE sind noch da
    und es werden noch mehr.

    Und was heißt für Dich, Moritz, „Schwierig“?

    Das ist doch bedenklich: Müssen wir nicht EHER auch dran denken, dass wir Hörern (gerade den Kids von heute) nach wie vor mit zeitgenösisscher Musik was ABVERLANGEN? Nämlich: Aufmerksamkeit und Sensibilität (auch für Dinge, die – natürlich – dann im ersten Moment für die Kids „Schwierig“ oder „ätzend“ oder sonstwas sind..?).

    Und die Kinder sind – trotz DSDS oder GMTM – nicht ganz so „doof“ wie man meint. Im Gegenteil.

    Es DARF/KANN ja gerne JEDER Komponist auch so schreiben, dass er von vorne herein als „schön“ rezipiert oder von jedem „geliebt“ werden möchte.
    Aber, bitte schön, Moritz, dann lass doch den anderen Komponisten, die das NICHT wollen auch ihre Freiheiten.

    Und verkünde nicht das vermeintliche „Ende“ von autonomer, freier Musik/Komponisten, die eben NICHT
    sich von vorne herein einem Massenpublikum oder Quotendruck oder das was vermeintlich als „Schön“ bezeichnet wird, anpassen wollen und die weiterhin der Meinung sind, dass es auch „Schwieriges“ geben muss…

    Und nochmals: GERNE diskutier ich auch über Ästhetik, Konzepte etc. ABER bitte nur, wenn man nicht auf diese Art, wie bisher geschehen, aus einem Blog abgedrängt wird.

    Also: ich bin kein destruktiver oder frustrierter Nichts-Abgekriegt-Türen-Zuschlager, als den man mich hier allzugerne diffamieren würden. Klappt nicht und wird so nicht klappen. Nmz-Redaktion: Vergesst es!

    Die Art, wie hier bisher das nmz-Team und Moritz Eggert immer wieder vom Thema ablenken (Polemik, Verdrehungen, Psychologisierungen, Verkomplexisierung des Diskurses durch Verlagerung aufs Private etc., wie bereits von mir mehrfach ausgeführt und an Beispielen gezeigt) ist einfach ein Diskussionsstil bzw. Kommunikationsstil, hinter dem sich wahrhaft/in Wirklichkit autoritäres Verhalten verbirgt. Ich schreibe dies, weil mir in einem langen Privatmails aus dem Verlagsteam vom 7.5., 10 Uhr 45 (den Namen des Schreibenden nenne ich aus Gründen der Diskretion nicht) schon autoritärer Diskussionsstil unterstellt wurde.

    Jeder vernünftige und mündige Blogleser wird merken, dass
    dies leicht alles durchschaubare kommunikative Abwehrstrategien der Blogbetreiber sind, die man in jeder TV-Polit-Talkshow studieren kann, wenn jemand mal versucht, mutig im Sinne von Mündigkeit, Chancengerechtigkeit, Hinterfragung von Monopolismus etc. und Eintreten für echte Demokratie einmal was zu sagen (allerdings, wie ich nun erschreckt fest stelle: in wesentlich noch milderer Form).

    Herzliche Grüße,
    Erik Janson

  50. Erik Janson sagt:

    Betterpeter,

    das grenzt ja fast schon an Beleidigungen im Proleten-Stil, wie Sie auf Herrn Koeszeghys sehr und authentischen konstruktiven Worte reagieren

    Nur soviel: Das ist an Niveaulosigkeit und Aroganz nicht zu übertreffen, wie Sie antworten und trägt NICHTS zur Diskussion bei.
    Wenn ihre Musik auch so destruktiv ist wie Ihr sogenannte „Antwort“ auf Koeszeghy, dann: Neue Musik GUTE NACHT!!!

    Und, Betterpeter, statt mit Gewalt zu drohen, gib Dich mit Deinem NAMEN zu erkennen, damit die Blogger-Community
    sehen kann WER da solchen Unsinn schreibt und damit man DEINE Musik unter die Lupe nehmen kann!

    Grüße,
    Erik Janson

  51. Andreas Heck sagt:

    So langsam wird mir bange … ich bin – ein Schleimer allemal, notorisch freundlich, aber vor allem – zu zart besaitet für solcherlei Diskussionen, quasi ein naives, kleines Mädchen, dass sich doch so gefreut hatte, ein Blog vorzufinden, in dem eingeladen wird, über Neue Musik zu debattieren, der (unter vielen anderen Richtungen, das Mädchen ist auch eine Hure!) mein Herz gehört.

    Doch was muss ich erleben?
    Erik Janson, der sehr viel Substantielles sagt, Bedenkenswertes, Spannendes, über das zu diskutieren lohnenswert wäre, der aber leider sehr empfindlich reagiert auf Äußerungen anderer, die in den Augen meines naiven, kleinen Mädchens, das ich wohl bin (was hat mir der Kuschel-Artikel von Lücker gefallen!), gar nichts wirklich Dramatisches sagen, sondern nur versuchen, einen Diskurs endlich aufzunehmen. Herr Janson, Sie beweisen doch, dass Sie inhaltlich mehr als genug zu bieten hätten, um eine fruchtbare Diskussion zu starten, würgen sich aber immer selbst ab, weil Sie laut „Verrat“ schreien und mit Ihren Vorwürfen schon an Dan Browns nächsten Roman denken lassen! Ich bin zeitlich extrem eingespannt und habe leider sehr wenig Zeit für diesen Blog, komme aber bisher gar nicht dazu, Ihnen wirklich einmal substantiell zu antworten, weil ich mit dem Lesen gar nicht erst hinterher komme! Ich will Ihnen sicherlich nichts vorschreiben, nicht den Mund verbieten, gar nichts, ich bin weit eher an dem interessiert, was Sie alles schon gesagt haben und noch zu sagen haben, aber bitte, durch Ihr stetiges Poltern und Ihre Klagen über eine Art „Verschwörung“ (hier im Blog, in der nmz sowieso, in der Neuen Musik ganz allgemein) kommt man gar nicht dazu zu diskutieren, weil man damit beschäftigt ist, alles zu lesen und vor allem zu bedenken, was Sie schreiben.

    Peter Köszeghy, aus dem ich – wiederum als Mädchen, kindlich, noch dazu als Nicht-Komponist aber Hörer – nicht wirklich schlau werde. Herr Köszeghy, Ihr jüngster, sehr intimer und lesenswerter Artikel über Ihre persönliche Situation bringt mich dazu, Ihnen zu sagen, dass ich es schade finde, dass Sie den Blog nicht mit Artikeln bereichern wollen. Ich hätte mir davon viel versprochen. Zumal Sie mit Ihrer Schilderung eine (sympathische) Seite offenbart haben, die so gar nicht zu dem Bild passte, das sie zuvor mit recht groben Äußerungen – mir unverständlich, aber ich verstehe, naiv wie ich bin, ohnehin nicht viel – gegenüber Mitdiskutanten an den Tag gelegt haben. Da der Slogan, die Hoffnung sterbe zuletzt, schon beinahe inflationär angewandt wurde, lassen Sie mich sagen, dass ich die Hoffnung habe, dass die substantielle Diskussion endlich beginnt, wenn die Teilnehmer es endlich schaffen, sich nicht gegenseitig Vorwürfe um die Köpfe zu hauen, sondern respektvoll und aufmerksam miteinander umzugehen. (Eine Diskussion, an der ich leider erst ab Montag wieder teilnehmen kann, weil ich ab morgen Ihr schönes Heimatland für 4 Tage besuchen darf.)

    Dann noch ein User Wechselstrom, der lieber Teilnehmer oder auch Verantwortliche vorführt, weil er den – neudeutsch – „Gockel“ bedienen kann, und ihnen alles mögliche vorwirft, anstatt eine Diskussion über Inhalte zu führen. Mag er nicht, kann er nicht – ich bin fest überzeugt, er könnte sehr wohl, scheint aber nicht zu wollen und sich besser in der Rolle des advocatus diaboli zu fühlen. Schade, aber seine Entscheidung.

    Dann noch ein Anonymous „Kunstgorilla“, der sogleich das Augenmerk auf das Thema „Urheberrecht“ bzw. „Kleinzitat“ lenkt, denn so lustig er es auch finden mag, der „Kunstguerilla“ bin und bleibe immer noch ich, aber wahrscheinlich war ihm die Schreibweise zu komplex und er hatte eine Abwandlung zu wählen. Dass ein Gorilla, zumal ein Silberrücken, gerne kräftig auf die Brust klopft, weiß man spätestens seit dem Oscar-prämierten (?) Film „Gorillas in the mist“. Und wer weiß, dabei käme vielleicht eine spannende, rhythmisch faszinierende Komposition heraus. Aber was beschwere ich mich, dass nichts Substantielles von Ihnen kommt? Ich bringe ja selbst nichts zusammen, weil schlicht das Komplette, was mir an Zeit zwischen der Arbeit bleibt, dafür drauf geht, all das sich Gegenseitig-an-die-Gurgel-Gehen zu lesen. Schade.

    Dann noch der Kandidat Betterboy, der erst recht ausführlich Verstrickungen und Verquickungen der Szene aufdeckt und Hoffnung, auf Licht im Dunkel macht, sich dann aber als Worst-Boy outet, indem er einen Diskussionskollegen sowas von in die Oster… tritt, dass man es klimpern hört (auch daraus ließe sich sicherlich Spannendes komponieren, allein, es will keiner hören bzw. würde in die Kategorie Aktionskunst gehören)! Ja sagen Sie mal, Herr Ex-Betterboy, wie Sie hier rumpoltern, lässt stark bezweifeln, dass Sie das Erwachsenenalter bereits erreicht haben. Die KiTa-Gruppe von St. Georg ist nebenan. Und nein, ich verbiete Ihnen beweitem nicht den Mund, wie käme ich dazu? Sie disqualifizieren sich schon selbst, da muss keiner mehr ran. „Mein 3er hat voll die Spoiler, ey, krass, Deiner is wack, Du Scheißer!“ – „Ey komm, geh doch wo du wohnst, Alder, isch schwör!“ Was Sie damit bezwecken, wird Ihr Geheimnis bleiben, ich – bzw. das zart besaitete Mädchen in mir – schüttelt sich angeekelt. Wenn man sich auf das Niveau herab begibt, Forumskollegen persönlich zu beleidigen, wird man sich nicht wundern müssen, wenn zukünftige Äußerungen einfach ignoriert werden: „Der bellt doch nur, der tut doch nichts.“

    Ja, ich bin ein Schleimer, aus dieser „Garde“ gar und, wie festgestellt, sehr zart besaitet … außerdem gehöre ich – DEFINITIV! – der Eggert-Fangemeinde an, ich bezeichne mich seit lässig 10 Jahren als der „Welt größte Eggert-Fan“, die Seite meines Fan-Clubs ist noch im Entstehen … Warum? Wer weiß das schon, ich kann das selbst, als Laie, als den ich mich bezeichne, zartbesaitet zudem, gar nicht sagen. Das Hören der Musik bereitet mir einfach unbändige Freude, bringt mich zum Schmunzeln, verschafft mir wohlige Gefühle, macht mich nachdenklich, kopfschüttelnd ab und an, bereitet mir Bauchschmerzen, macht mir aber immer Lust auf mehr. (Nach einem Konzertbesuch, u. a. mit einer Vertonung einer Posse von Hüsch, ein Ehepaar vor mir, Sie zu ihm: „Humor in der avantgardistischen Musik, kann das überhaupt funktionieren?“ – Er zu Ihr: „Doch, doch, durchaus, selbst Schumann hatte einst …“ Geschenkt!) Das ist jetzt alles geschleimt, natürlich, aber ich bekomme dafür weder Geld noch habe ich etwas davon, weil ich komplett „branchenfremd“ bin. Aber ich sehe mich veranlasst, das zu schreiben, weil hier von Herrn Janson, vielleicht gar nicht zwingend beabsichtig, ein Ästhetik-Widerspruch aufgetan wurde, im Sinne von „Eggert behauptet, widerborstig ist schlecht – nein es ist gut“. Mir ist das alles schnurzpiepegal, ich höre Musik, ich lasse Musik auf mich wirken, ich denke über Musik nach, ich suche Verbindungen, ich suche Brüche, ich suche Widersprüche, Verbindungen, Harmonie, Verästelungen, Risse, Abstürze, alles … und entweder es gefällt oder eben nicht. Wie der Komponist sich das Recht heraus nimmt, zu schreiben, was ihm wichtig ist, erlaube ich mir als Hörer, zartbesaitet, das zu hören, was mich anspricht. Ich weiß nicht ob es Sinn macht, eine Diskussion zu führen, WIE Musik zu sein hat, quasi in Kategorien wie „kuschelig“, „widerborstig“, „schön“, „avantgardistisch“, das interessiert einen Hörer (der nicht zugleich selbst Musik schreibt) nicht – behaupte ich einfach und gehe von mir aus, weil mir jegliche Objektivität fehlt. Ich hielte es interessanter zu fragen/debattieren, WAS Musik zu sagen hat – oder auch nicht. Völlig offen, denn jegliches „entweder – oder“, da gebe ich vielen Vorrednern schleudertraumaartig kopfnickend recht, ist der Tod einer jeden Kunst. Ich mag das nicht, da bin ich eigen. Entweder Janson oder Eggert, entweder Zimmermann oder Steve Reich, entweder Klaus Lang oder Enno Poppe, entweder Avantgarde oder Christina Aguilera … ich mag das überhaupt nicht! Ich höre, was mir gefällt, was mir etwas sagt, etwas gibt, etwas schenkt, etwas aufreißt, ein Loch lässt, mich schmerzt, mich liebkost, wie auch immer – aber es ist immer ein „sowohl als auch“!

    Zuletzt, liebe Leute der nmz, lieber Herr Geißler, ach nein, wir waren vor vielen Jahren schon „per Du“, lieber Theo also, lieber Hufi, natürlich liebe Blogger, einfach weitermachen, nicht grämen, dass man Euer Engagement mit Klüngelei, Selbstbeweihräucherung und Sich-selbst-in-die-Tasche-wirtschaften missversteht. Ich kenne Euch (ok, Herr Jahn, Herr Lücker, Sie beide kenne ich nicht, das war jetzt gelogen) und weiß, dass es Euch um die Sache geht, schon immer ging und immer gehen wird. Dass es hier so rüde zugeht, mit allerlei Vorwürfen, „Aufdeckungen“ mit seltsamer Implizierung, Verschwörungstheorien etc. finde ich persönlich schade, ich hätte so etwas von Bock, einmal wieder dazu zu lernen und Neues zu entdecken, da man als inzwischen „Außenstehender“, noch dazu in eklatantester Provinz (bei mir pfeifen nur die Vögel ein gar atonales Liedlein von den wenigen Dächern), doch recht rar mit „Neuem“ versorgt wird (ob groß, ob klein, mir ist es Wurst).

    Aber, das zuletzt, bevor ich mich auf Reisen begebe, da pflichte ich Herrn Janson bei, die Hoffnung stirbt zuletzt. Das zarte, lieblich-naive und schnell flennende Mädchen in mir träumt davon, am Montag in den Blog zu sehen und zufrieden lächelnd festzustellen, dass sich plötzlich alle lieb haben und ganz eifrig und engagiert über Musik unterhalten – ohne Vorwürfe, ohne persönliche Beleidigungen und ohne Gezänk.
    In diesem Sinne: Egészségedre, Entschuldigung für diesen langen Schrieb, aber es brannte mir auf der gemarterten Seele, Euer Euch alle liebhabender Andreas Heck aka Das Mädchen (ohne Schwefelhölzer, immer Zippo!) aka Kunstguerilla, nur in dieser Form echt, piep!

  52. Der Russe sagt:

    Nun ja, gegen destruktive Musik habe ich nichts einzuwenden. Allem anderen stimme ich zu.

  53. Der Russe sagt:

    Da habe ich etwas zu spät geschrieben. Ich bezog mich auf Janson. Zu Ihnen, Herr Heck möchte ich sagen:

    Ich glaube, sie haben „Betterboy“ mit „Betterpeter“ verwechselt! Lesen sie bitte noch mal nach.

    Ansonsten gehe ich bei dem meisten, das sie schreiben mit. Sehe jedoch in dem Initialbeitrag von Herrn Eggert (nicht als einziger) genau das Gegenteil. Für mich ist das ein „Eggert, aber nicht Finnisy“ oder wer auch immer. Es wird gefragt von ihm, ob eine bestimmte Musik von diesen oder jenen (selber) noch gehört werden möchte. Ich kann für mich nur bejahren, ich möchte sehr gerne auch(!) die Musik hören, die von Herrn Eggert ins Abseits gestellt wurde. Aber ich möchte auch nicht dem Herrn Eggert das Recht absprechen, seine Musik zu schreiben.

    Allgemein lässt sich doch beobachten, das von der Eggert-Seite her dieses verbieten und klüngeln und sehr konservative Tendenzen zu sehen sind.

    Und von Herrn Jansen, Közhegy, Betterboy(! nicht wieder verwechseln!) der Wunsch nach grösserer Vielfalt.

    Ich wünsche mir auch Vielfalt, denn Menschen sind nun mal Vielfältig.

  54. Andreas Heck sagt:

    Lieber Russe, vielen Dank für die Aufdeckung meines Fauxpas, ja ist mir das peinlich! Lieber Betterboy, lesen sollte man können, ich kann es nicht. Und ich wundere mich noch, wie Sie so mutieren konnten! Bitte verzeihen Sie mir die Namensverwechslung … ist aber auch ein Graus hier mit den ganzen Nicknames, wenn jeder jeden im Namen schon zitiert …

    Ansonsten bejahe ich mit Ihnen mit, Herr Russe, auch ich möchte alle mögliche Musiken hören, sehe aber nicht, dass Moritz Eggert Musiken in das Abseits stellen wollte. Was er anzusprechen versuchte, das behaupte ich jetzt einfach mal, war bezogen auf die „Materialschlachten“, die auf so manchem Konzert festzustellen sind, auf denen man als Hörer, wohlgemerkt, das Gefühl nicht los wird, dass da der bemühte Herr Komponist das „Material“ doch allzu sehr überbeansprucht, gar panisch nach etwas sucht, was irgendwie „neu“ anmutet oder aber selbstreferenziellt vor sich hinschrubbelt, nur um ja nicht so zu klingen, wie X schon einmal geklungen hat.
    Ich denke, DAS meinte Moritz Eggert mit seiner Aufforderung und ich wäre da, wenn ich mich dabei nicht irre, einverstanden. Auch ich als Hörer habe oftmals den Eindruck, dass es einigen Komponisten – und es gibt mindestens das 1000fache an Gegenbeispielen! – nur noch um eine verkopft-verquaste Suche nach „Neuem“ geht, geradezu einer Gier, etwas zu Gehör zu bringen, dass so in der Form noch nie gehört wurde.
    Aber das interessiert mich nicht, mir geht es vor allem um eine sinnliche Erfahrbarkeit von Kunst, in concreto Musik. Dass das durchaus auch mit Widerborstigem, Schrägem, Ungewohntem, Unerhörtem, Verqueren … geht, darüber müssen wir nicht streiten, das ist so. Deshalb blase ich in das selbe Horn und äußere den Wunsch nach der größtmöglichen Vielfalt. (Und ich kenne Moritz Eggert, der tut das ebenso, darauf verwette ich, was Sie möchten.)
    So, jetzt muss ich aber los … erneut liebe Grüße.

  55. Der Russe sagt:

    Lieber Herr Heck, da möcht ich doch fragen, ist es nicht etwas vermessen, soetwas zu fordern? Ich möchte um keinen Preis auf „selbstreferenzielles schrubbeln“ oder „panisch neu“ oder verkopft-verquaste verzichten. Zu einer wirklichen Vielfalt gehört eben auch das. Wenn die eine Richtung exisiteren darf, so sollte auch die andere existieren können.

    Und die nächste Frage (brennend, anlässlich dieses Blogs) ist auch – wenn man soetwas wünscht oder fordert oder auffordert, wie erreicht man es?

    Müssen sich dann Komponisten, die vielleicht lieber anders komponieren, umstellen?

    Wird diese unerwünschte Musik nicht mehr gefördert, im Gegenteil, unterdrückt?

  56. Der Russe sagt:

    Kleiner Nachtrag, damit keine Missverständnisse entstehen.

    Der Initialblog stellt doch eine konkrete Forderung auf, wie auch das Schreiben vom Herrn Heck.

    Wie ist die Umsetzung geplant? Die zwei von mir genannten Möglichkeiten sind nicht als unterstellungen gedacht, sondern sie enthalten nur das, was ich mir bis jetzt als einziges nach allem von den „Bad Boys“ bisher gesagtem, vorstellen kann.

  57. Andreas Heck sagt:

    Lieber Herr Russe, Ihr Posting hätte es verdient, umfassend beantwortet zu werden … alleine die Zeit!
    Deshalb in aller Kürze mit dem Versprechen, nach meiner Rückkehr, eingehender zu antworten: Sie haben vollkommen Recht, ich will ebenso auf nichts verzichten, ein jeder soll schrubbeln oder sonst wie komponieren, und alles soll, nein MUSS, aufgeführt werden, um einen Austausch mit einem (was auch immer für einem) Publikum zu ermöglichen.
    Ich habe mir nur erlaubt, meinen rein persönlichen Geschmack mit einzubringen, und mit diesem sei mir erlaubt, nicht alles toll zu finden :-)
    Aber da das Komponieren und das Aufführen von Kompositionen nichts mit dem Geschmack von Herrn Heck oder sonst einem Herren oder einer Dame zu tun hat (zu tun haben darf), immer fröhlich (oder gerne auch düster) weiter mit allem, was beliebt.

    Das ist der eine Teil, da darf nichts unterdrückt werden, da ist keine Musik unerwünscht. Der andere Teil wäre die Debatte über die schwierige Situation der Rezeption zeitgenössischer Musik. Da spielen dann Geschmäcker, Vorlieben, Seilschaften bis hin zu Klüngelei und was weiß ich noch alles eine Rolle. Lässt man einmal das mit dem Vitamin B oder dem Star-der-Szene-Sein weg, dann wird – aus Sicht eines Publikums – „selbstreferenziell schrubbeln“ und „panisch neu klingen müssen“ durchaus wieder diskussionswürdig.

    Jetzt aber, kein Wort mehr von mir, bin viel zu spät dran … lieben Gruß an alle!

  58. Köszeghy Pèter sagt:

    …eigentlich ist das absolut falsch, überhaupt auf sowas zu reagieren – aber nicht, dass jemand überhaupt auf die Idee kommt, ich wär` „Feige“. Ich kann mir dies leider nicht vergreifen:
    @“betterpeter“ – sie haben sich irgendwie selbst herauskatapultiert mein Lieber…..
    Vonwegen Veranstalter. Alles tut für mich mein Verlag.
    Ein hochsensiebles Küsschen auf ihren so tollen männlichen Bäckchen, Sie Stier, Sie grossgewachsene deutsche Eiche(l)….(Schade, dass es keine Smily`s mit einem Mittelfinger hier gibt.

  59. grinder sagt:

    für Alle: bisschen Neue
    http://www.youtube.com/watch?v=pQidsbSjL-w Musik

    Da gibt es Publikum……

  60. Johannes K. Hildebrandt sagt:

    tach zusammen,

    nach einigen tagen der abstinenz schaue ich hier mal wieder rein und bin geschockt. hier ist ja inzwischen richtig was los. einige der „teilnehmer“ scheinen allerdings aus vulgarien zu kommen oder sind mit dem schnellzug durch die kinderstube gefahren. ich möchte mal auf den längeren beitrag von peter köszeghy von zuletzt eingehen, einer der wenigen substanziellen der letzten zeit. ich komme ja auch aus der ostzone und ich muss schon sagen, dass ich die neue musik szene hier als viel interessanter, abwechslungsreicher und vor allem lebendiger erlebe als in den altländern. natürlich ist die finanzielle situation nicht akzeptabel, aber trotzdem schaffen es die leute immer wieder spannende sachen auf die beine zu stellen. und im goldenen westen gibt es so etwas ebenso. leider hört man davon in den schon häufig genannten medien wenig. gespart wird vor allem bei der werbung. wer kann sich schon eine dicke nmz-beilage wie 1.33 oder 3.33 oder eine fette flyerbeilage oder so was leisten. abgesehen davon fehlt auch das nötige managementpersonal für die große werbekampagne.
    ich glaube nicht, dass sich die neue musik szene in einer rückwärtsbewegung befindet. schließlich werden ständig neue ensembles, konzertreihen, projekte usw. aus dem boden gestampft und zwar bundesweit. und das publikum wächst. ich habe den eindruck, dass das publikum nicht so verblödet ist, wie es manche darstellen. die leute haben zunehmend bock mal auf was anderes und das kann auch experimentell oder aus dem elfenbeinturm gefallen sein. aber auf der anderen seite wachsen die finanzierungsmöglichkeiten nicht proportional mit. dann kommen noch diese neuen länder und wollen auch was…. der markt ist doch schon längst aufgeteilt. ich habe den eindruck, dass immer mehr fördertöpfe zu selbstbedienungsläden für diejenigen werden, die da drin sitzen oder da wen kennen und anscheinend nimmt daran keiner anstoß und die, die sich bedienen tun das immer schamloser. allerdings muss ich auch sagen, dass solche vereinigungen wie die gnm oder der komponistenverband (ich bin im bundesvorstand) durchaus wichtig sind und eine erhebliche rolle bei der durchsetzung von ganz existenziellen fragen z.b. gegenüber der politik oder innerhalb einer verwertungsgesellschaft spielen. problematisch wird es nur dann, wenn jemand extrem dominiert und eine einseitige ästhetik und mittelvergabe daraus resultieren. bei den medien trifft das natürlich genauso zu. übrigens, lieber peter, hat die nmz auch schon mal über die weimarer frühjahrstage berichtet. auf die nachfrage in einem darauffolgenden jahr, ob denn wieder ein journalist der nmz kommen würde, kam als antwort: naja, nein, wir können ja nicht jedes jahr über die gleichen festivals berichten. beim lesen der nmz habe ich da irgendwie eine andere empfindung ….
    das von peter köszeghy angesprochene netzwerk neue musik ist für mich ein ganz typisches beispiel für eine undurchdachte förderung. es ist ein fehlentscheidung. interessant ist, dass der begriff vermittlung, um deren förderung es ja vorrangig gehen soll, nicht wirklich klar ist und es bis heute keinerlei erhebung darüber gibt, wo in deutschland überall „vermittlungsaktivitäten“ stattfinden, mit welchem inhalt und mit welchem ziel. es gibt auch keine erhebung dazu in welchem umfang / bis wann neue musik in den lehrplänen und schulbüchern enthalten sind. interessant. 12 millionen werden hier einfach mal so in der luft zerpulvert. das hat doch keinen sinn, wenn sich anscheinend niemand gedanken im vorfeld über solche notwendigen analysen und die nachhaltigkeit gemacht hat.
    in der allgemeinen projektförderung der bundeskulturstiftung sind seit dem vergangenen jahr nur noch anträge möglich, wenn der beantragte förderanteil der stiftung mindestens 50000 euro sind. genau das schließt von vornherein zukünftige anträge kleinerer veranstalter aus, für die ein solcher betrag unvorstellbar hoch ist. und das bedeutet auch, dass irgendwer anscheinend der meinung ist, dass ein herausragendes projekt gleichbedeutend mit teuer sein muss. quatsch. durch diese förderpraxis werden die „großen“ begünstigt und ich habe schon von verschiedenen seiten gehört, dass keine anträge mehr an die stiftung gestellt werden, weil man ja sowieso keine chance hat und zwar im osten wie im westen. toll.

    schöne grüße und dank an grinder für die entspannende musik
    Johannes K. Hildebrandt

  61. Andreas Heck sagt:

    Schönen guten Morgen, ich sitze auf gepackten Taschen, in wenigen Minuten geht es los …
    @grinder/scientist: Danke für die Links, Car Bomb hat mir gefallen, Napalm Death und Voivoid ist mir zu sehr 80s. All dieses „Dead“ und ins Micro Genöhle hat man schon irgendwie 1000fach gehört, Slayer, Stormtrupps of Death und wie sie alle hießen/heissen.
    Dann lieber:
    http://www.youtube.com/watch?v=cTtuNseSjuo
    http://www.youtube.com/watch?v=j1D7Fw_JTgY

    Lieben Gruß!

  62. wechselstrom sagt:

    Die Förderpraxis des „Netzwerk Neue Musik“ ist eine Kopie der Förderpraxis, wie sie in der EU-Landwirtschaftsförderung üblich ist. (Die Großen kriegen viel die Kleinen bekommen wenig)
    Der Unterschied ist, dass die Verantwortlichen den Gesamtbetragetrag auf ein 10000-stel reduzierten und den Begriff „Paarhufer“ durch „Künstler“ austauschten.

    schönen Tag
    wünscht
    wechselstrom

  63. Erik Janson sagt:

    Bravo Wechselstrom und auch Herr Hildebrand, sehr passende Beiträge, zu dem was hier abläuft
    Liebe Blogger:

    heute wegen Zeitmangel kein ausführliches Posting dazu.

    Aber ich werde noch einiges zu unserer ach so „neutralen“ Hörerdame (Heck alias …,ratet mal) hier schreiben.

    Denn wer als Komponist DAZU schweigt und sich das an substanzloser, postdemokratischer Diskussions-Verflachung und Mundtod-Mach-Versuch bieten lässt, der kann sich und eine freie, autonom bleibende E-Musik (auch niveauvolle U-Musik übrigens bald!) für den Rest der Musikgeschichte eigentlich gleich einbuddeln lassen oder aber:

    Ja, Herr Wechselstrom: Wir nimmermüden kritischen Künstler mutieren anscheinend besser zu „Paarhufern“, dann würden wir wenigstens – als angeblich selbstreferentielle „Vor sich Hin-Schrubbler“ – in dem derzeitigen Verteilersystem noch was besser weg kommen, würden nur noch Muen, wären aber wenigstens ganz weg vom Fenster…

    Aber den Gefallen sollten wir ….. nicht tun.
    Piep Piep, habt Euch lieb…

    Liebe Grüße,
    Erik Janson

  64. wechselstrom sagt:

    hallo Leute,

    Der „Kampf“ um die Neue Musik hängt untrennbar mit dem Repertoire-Begriff und damit mit der musikalischen Traditionspflege zusammen.
    Ein Vergleich der Ausbildungssituation an Musikhochschulen und anderen Kunsthochschulen zeigt das Dilemma:
    Sind beispielsweise Hochschulen für bildende Kunst ganz klar vor allem auf NEUproduktion von Kunst ausgerichtet, geht es an Musikuniversitäten in der Mehrzahl der Lehrveranstaltungen um die REproduktion von Altem.

    Kann sich das ändern und warum ist das so?

    fragt
    wechselstrom

  65. Kunstgorilla sagt:

    Ich frage mich gerade, nachdem ich folgenden Artikel gelesen habe (wie es sie ja zu hauf in letzter Zeit gibt):

    http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,624542,00.html

    Wieso wird überhaupt noch von der Finanzierung von Kunst anhand von Steuergeldern gesprochen? Sollte nicht einfach das komplette Budget gestrichen werden? Es ist doch kein Geld da!! Es werden lediglich neue Schulden gemacht (wodurch zwar wieder Geld entsteht (siehe http://www.youtube.com/watch?v=vVkFb26u9g8 ff) und die Steuerlast auf den Normalbürgern bleibt DADURCH so enorm hoch wie sie jetzt ist.

    Ich frage mich wirklich, ob ich noch Steuern zahlen will. Ca. 40-45% meines Einkommens geht in Staatskassen. Bei der Krankenkasse sehe ich das ein. Aber Steuergelder in Bad Banks zu stopfen, um Banken die einfach nur pleite sind zu retten… das sehe ich überhaupt nicht ein. Dafür habe ich 0 Verständnis. So sehr hänge ich nämlich nicht an unserem aktuellen System…und dann auch noch Geld in unnötige Kunst stopfen? Wozu!!!

    Mir wäre lieber, ich müsste weniger Steuern zahlen, als eine nmz und deren Anhängsel durchzufüttern. Denn, wer Musik wirklich machen will, ehrlich, ernst, der wird es auch ohne kommerziellen Antrieb tun. Und wer Musik nur oder hauptsächlich wegen des Geldes Willen macht, soll damit gefälligst aufhören, besonders wenn das Geld vom Staat kommt.

  66. wechselstrom sagt:

    @ kunstgorilla:

    die Antwort gibt´s hier:
    http://www.meyerhold-unltd.info/
    –> auf „REPLY“ klicken

    wechselstrom

  67. Der Russe sagt:

    Hallo Kunstgorilla, ist das alles ernst oder ist da Ironie unkenntlich versteckt?

  68. Kunstgorilla sagt:

    Es ist tatsächlich ein Denkansatz, zur Diskussion gestellt. Ich hätte es natürlich auch lieber, wenn ganz viel Geld in Kunst und Bildung investiert würde, anstatt in bankrotte Banken und Militär. Aber vor dem aktuellen Hintergrund, was so abgeht und was die beschissenen Medien (oder besser, die getarnten Propaganda-Organe) so alles schreiben, müsste man doch eigentlich genau so denken. Und zwar im Ernst.

  69. mehrlicht sagt:

    @ Johannes: pauschal verdammen sollte man das Netzwerk-Projekt vielleicht nicht, denn zum einen waren (neue) Vermittlungsideen sowie eben die Vernetzung von Publikum, verschiedenen Interpreten und Institutionen ja ein ausschlaggebendes Kriterium bei der Vergabe. Es ist auf jeden Fall kritisch zu bewerten, was die 15 ausgewählten Projekte daraus in vier Jahren machen. Da mag es schwarze Schafe geben, die à la „Antragsteller & friends“ ihre Töpfe ausschütten, aber man sollte auch positive Synergien berücksichtigen, dort, wo nämlich in die Netzwerkprojekte Ensembles, Künstler, Schul-AGs, freie Projekte usw. eingepflegt werden, die ohne eine solche Förderung hätten dichtmachen können. Da gibt es im Dresdner Projekt (das einzige ostdeutsche übrigens neben Berlin) einige positive Beispiele. Über die anderen 14 Projekte kann ich nicht urteilen, es ist aber auf jeden Fall zu hinterfragen, wie nachhaltig das alles ist und ob eine Art laufende Qualitätskontrolle nicht von vornherein hätte installiert werden können. Und ich glaube, neben „großflächig verpulverten Riesensummen“ stecken viele Probleme auch bei allerorten kulturlos taumelnden Entscheidungsträgern von Kommunen und Land – neben dem Geld fehlt das Bekenntnis. Und das ist immer wieder eine bittere Erfahrung.

  70. scientist sagt:

    Hallo. Auch auf folgender Ebene geht scheinbar „hauptsächlich“ ums Geld. Das mutet ja Fußball- oder Formel-1-mäßig an. „Turbokapitalismus“.

    http://www.nmz.de/kiz/nachrichten/sir-simon-rattle-bleibt-bis-2018-in-berlin

  71. Johannes K. Hildebrandt sagt:

    hallo mehrlicht usw.,

    also verdammen will ich nichts, gerade das thema vermittlung finde ich extrem wichtig, ich bitte, mich da nicht falsch zu verstehen. umso mehr ärgere ich mich über so einen netzwerkschnellschuss und gerade aus dem netzwerk heraus höre ich zunehmend kritische stimmen. das war schlicht dilettantisch. es kann nicht dauerhaft die aufgabe von komponisten oder ensembles sein in schulen, kindergärten oder was weiß ich für bildungseinrichtungen zu rennen und dort neue musik zu „vermitteln“. die ursache für die probleme liegen doch eher darin, dass die neue musik szene über jahrzehnte den kontakt zur aussenwelt verloren hat. viele komponisten, gerade die aus den ganz großen elfenbeintürmen sind es seit jahrzehnten gewohnt für irgendwelche spezialensembles, spezialkonzertreihen und spezialfestivals zu schreiben. zum „normalen“ orchestermusiker hat doch kaum einer noch kontakt und ähnliche entwicklungen sind, wie wechselstrom schon angedeutet hat an den hochschulen passiert. um diese entwicklung umzukehren, also wieder den kontakt zur aussenwelt zu bekommen, braucht es weit mehr als 4 oder 5 jahre netzwerk und viel mehr als nur lächerliche 12 millionen. das hört sich viel an, aber um der sache wirklich grundlegend zu dienen, ist es viel zu wenig. es ist vielmehr ein ganz großer zusammenschluss von kultur- und bildungspolitik notwendig, um die von mir bereits erwähnten lücken in lehrplänen und überhaupt die ausbildung von pädagogen voran zu bringen, bzw. grundlegend zu reformieren. darüber, also die nachhaltigkeit, hat man sich im vorfeld des netzwerkes scheinbar keine gedanken gemacht, damit eine riesenchance verpasst und wieder mal finden einzelevents zeitlich begrenzt statt. sicherlich mögen da einzelne tolle projekte dabei sein, aber es sind nur events. „ein event ist immer nur jetzt, morgen war es nie gewesen“ – w. rihm.
    und natürlich können, ja müssen wir (komponisten, ensembles usw.) dabei mit anpacken oder besser anschieben. ziel muss es sein, dass an hochschulen, musikschulen bis hinunter zum kindergarten (da ist so was übrigens am einfachsten zu realisieren, weil kleine kinder noch nicht vorbelastet sind) die neue musik gleichberechtigt behandelt wird. wer über neue musik spricht, sagt meistens gleich zu beginn – ja das ist etwas problematisches und dadurch erhält jede sache gleich einen negativen anstrich. wenn es gelingen würde mal ganz unvoreingenommen und normal mit dieser musik umzugehen, wäre schon was geschafft. und ich gönne euch in dresden das netzwerk, da kommt ihr die nächste zeit über die runden, aber was kommt danach? übrigens – wir hier in thüringen machen schon seit jahren (lange bevor das netzwerk über deutschland kam) projekte mit schülern und (!) lehrern, die froh sind, wenn sie nicht immer das gleiche alte zeugs spielen sollen und dabei haben die beteiligten (komponisten, schüler, lehrer) u.a. eine interessante erfahrung gemacht – neue musik kann auch spass machen und muss eben nicht nur toternst sein.

    grüße
    Johannes K. Hildebrandt

  72. mehrlicht sagt:

    vollkommen d’accord, vor allem Deine Gedanken zum „großen Ganzen“ und zur Nachhaltigkeit. Nur kann man ja schlecht auf die Utopie „kulturkompetente Bildungspolitik“ warten, also müssen wir auch aus den Einzelaktionen Hoffnung schöpfen. Und dort stimme ich auch mit Peter überein, spüre ich in der östlichen Hälfte eine sehr viel experimentellere, offene Atmosphäre – das spricht ja auch aus Moritz‘ Beitrag aus der Lausitz.

  73. wechselstrom sagt:

    Würde man das Subventionswesen der Neue Musik-Szene auf demokratische Beine stellen (ich persönlich bin sehr dafür), gäbe es einen Aufschrei, der so lange nicht aufhört, bis alles wieder beim Alten ist.
    In Wien haben wir das im Bereich Netzkunst/Netzkultur durchgezogen:
    (500.000,– Euro Jahressubvention wurden 2006 und 2007 per Voting (nein keine Jury)aufgeteilt).
    Einfach super – warum macht ihr es nicht genau so?

    fragt
    wechselstrom

  74. Johannes K. Hildebrandt sagt:

    hallo mehrlicht,

    ein letzter zusatz von mir dazu heute. ich bin ja auch in diesem bundesfachausschuss neue musik beim deutschen musikrat (betterboy möge mir verzeihen) und auf unserer letzten sitzung anfang des jahres waren auch christine fischer und reinhard flender dabei. beide machen seit jahren eine beeindruckende arbeit in dem vermittlungsbereich. aber plötzlich stellte sich in unserer diskussion heraus, dass sie untereinander gar nicht über die konkreten ausrichtungen ihrer vermittlungsprojekte informiert waren. so macht jeder weiter sein ding für sich. wenn noch nicht einmal die großen der szene von einander informiert sind … ?? wir brauchen mehr austausch und wirkliche netzwerke, bei denen es um die inhalte geht.

    grüße
    Johannes K. Hildebrandt

  75. Johannes K. Hildebrandt sagt:

    hallo wechselstrom,

    wie muss ich mir das vorstellen – per voting?

    grüße
    Johannes K. Hildebrandt

  76. Köszeghy Pèter sagt:

    Lieber @mehrlicht, Johannes – kurz bezogen auf eurem Thema:
    Vermittlung finde ich persönlich sehr wichtig, und gerade das Projekt, wie in Dresden (bin ja selbst auch Mitwirkend) – „Neue Musik erleben und Gestalten“, wo Schulklassen miteinbezogen werden, um quasi mit Neue Musik „leichter“ umzugehen, sehr gut gelöst. Allerdings muss ich wirklich dahinterfragen: gerade für solche Projekte sollte man quasi „private“ Sponsoren anheuern. Ich finde es sehr „schade“, wenn Gelder dann für sowas „verpulvert“ werden, und dann aber für Festivals, wo es um Substanz geht, nichtsmehr übrigbleibt. Bitte nicht missverstehen! Ich fnde diese Art von „Kreativunterricht“, wie z.B. in Dresden bei diesem Projekt sehr spannend, interessant, und wichtig. Allerdings glaube ich nicht, dass dadurch für die „Neue Musik“ begeisterung erweckt wird! (Andererseits laufen solche und ähnliche Projekte bei der Landesakademie z.B. in Berlin auch – ohne Komponisten. Ich halte fast jedes Jahr in der Musikschule in Eberwalde ein ganztägiges „Kurs“ wo man quasi die Kinder Musizieren nach Bildern, Improvisieren nach Gefühlen „umgehen sollen. OHNE Netzwerk. Sowas kriegt doch jede Musikschule hin, die Frage ist nur, 1., wollen sie das überhaupt, 2., wer soll das überhaupt machen? Die meisten Lehrer sind ja mit dem „vorsichhinsägen“ von klassische/romantische Musik beschäftigt. Wenn die z.B. die Bezeichnung „Neue Musik“ hören, reden sie über Jazz, oder bestemfalle über Debussy! ) Ich frage nur, warum macht den z.B. der Herr Poppe, oder Andre, oder Newsi (um die Namen mal wiederholen) nicht solche Projekte? Sind die „feinen“ Herren da zu hoch eingestuft? Mir wäre es natürlich auch lieber dann Aufträge und „Auftritte“ einzusacken, als der Vorarbeit zu leisten, für die, die Angst haben, weil in 20 Jahren ja kein Mensch das Zeug anhören wird, wenn wir mit Kinder nicht beschäftigen, in die Richtung Neue Musik. Ich finde es ist einfach absolut falsch, den Komponisten, als Vermittler einzusetzen – richtige, substanzielle Arbeit mit Kinder bezug mit Neue Musik zu „veranstalten“ ist NICHT die Aufgabe eines Komponisten. Das sollte in den ganz normalen Grundschulen ein Teil des Musikunterrichts sein. Da diese Musik genauso zum Kultur gehört, wie moderne Malerei. Ich finde, da müsste man an Grundsteinen der Schulpolitik generell schütteln, und nicht das sowieso wenige Geld für Vermittlungsarbeit verpulvern.
    Lieben Gruss,
    Pèter

  77. Köszeghy Pèter sagt:

    Mir ist etwas noch eingefallen: Vermittlung- und Weiterbildungarbeit sollte z.B. so ablaufen, wie H.Zapf in Zepernick es tut: er „beschäftigt“ Musiker in jüngerem Alter – und „züchtet“ quasi an die Neue Musik heran: Mittlerweile besteht dadurch sein Ensemble Junge Musik Berlin aus professionelle Musiker, die excellent Neue Musik spielen….
    Ich fiinde generell, dass die Leute zu „dumm“ hingestellt werden: NICHT der Komponist soll sich an das Publikum „ranpassen“ sondern eher umgekehrt: die Erziehung für das Ungewöhnte und Neue sollte besser organisiert werden – auch gerne (aber NICHT NUR) mit Komponisten. WARUM wird z.B. nicht für „Musiklehrer“ in Schulen eine Art Weiterbildung gemacht, wo sie z.B. von Komponisten die Materie „erklärt“ und gelehrt dann bekommen? Diese Station wird einfach weggelassen, und wird dilettantisch erwartet, der Komponist selbst soll diese Art von Kunst die Kinder „erläuchter“. Ein Komponist ist im selteten Fall ein guter Pädagoge. (Klar, es gibt welcher, aber ist selten – das ist, so nebenbei, auch nicht die Aufgabe eines Komponisten….)

  78. Köszeghy Pèter sagt:

    @ „Andreas Heck“: eine kleine Zwischenbemerkung zu den Beitrag von Ihnen vom 13.Mai…: Sie relativieren alle Substanzen, die hier vorhin angesprochen wurden. Sie stellen eine These in den Raum, die Sie dann in den nächsten Satz gleich wiedersprechen. Was ich auch sehr traurig finde, Sie sind auf „keiner“ der angesprochenen Themen reagiert (nicht von mir, nicht von Herr Janson, nicht von Wechselstrom etc etc). Ich ahne diese „ach Jungs, es ist doch alles so wie es ist, schön, lasse uns doch nicht diskutieren, es ändert sich sowieso nicht. Wichtig ist nur der vielfalt“ – Mentalität. Tut mir leid, dass ich dass sagen soll, aber das zieht Alles nur in die Stagnation zurück. Also, ich bin gespannt,wann ich von Ihnen (oder Sie, als Mädchen) auch etwas mehr „substanz“ lesen werden kann. So ist das nunmal uviel „Wischiwaschi“ mit „analyse“ von den Verhalten der blogger, die hier etwas substanzielles schreiben und lesen möchten. Abgesehen davon, dass uns hier Alle sehr interessieren würde, wer Sie namentlich sind – ich ahne da etwas.
    Lieben gruss, Pèter Köszeghy

  79. Der Russe sagt:

    in Bezug auf die Kommentare von Herrn Heck und Herrn Köszeghy:

    Erst heisst es „alle sollen dürfen, alles soll gespielt werden“. Und dann doch wieder nicht, und das Publikum wird vorgeschoben. Es gibt ja nicht nur Demokratie, sondern auch die Rechte von Minderheiten. Und ich rede hier nicht nur von Komponisten, sondern gerade von Hörern. Gerade auch, wo die Neue Musik selbst eine Minderheit ist, sollte sie da besonders sensibel sein.

    Ausserdem besteht das Problem, das falsch vermittelt wird und in den meisten Fällen das falsche Publikum (z.B. der Liebhaber alter Klassiker wie die drei grossen „B“) angesprochen wird.
    Und so wird für das falsche Publikum das Programm gestaltet, worunter wieder andere leiden.
    Das Beispiel der Metal-Videos ist da ganz aufschlussreich. Da wird nicht gestottert und gestammelt und geweint „hab mich lieb“. Da heisst es – wie am Ende eines Konzertes – „GOOD NIGHT – AND FUCK YOU!!!“ und alle jubeln. Klasse.

    Und abgesehen davon, dort wo angeblich nur nach dem Publikum gegangen wird (Radio, Fernsehen) haben wir ein Programm, das überhaupt niemanden gefällt (Radio, 10 Titel die auf 100 Sendern den ganzen Tag lang wiederholt werden/ Fernsehen, dumm und dümmer, und die Öffentlich-Rechtlichen treten ihren Auftrag ungeniert in die Tonne und verlangen immer mehr Gebühren für immer weniger Inhalt, nötige Berichterstattung bleibt aus – widerwärtig).

  80. Köszeghy Pèter sagt:

    Lieber Russe,
    selbstverstänlich bin ich ja für Vielfalt. Aber – ich möchte einfach jetzt doch so gerne wieder Marcuse zitieren: „Die Nachsicht gegenüber der systematischen Verdummung von Kindern wie von Erwachsenen durch Reklame und Propaganda,……die ohnmächtige und wohlwollene Toleranz gegenüber unverblümtem Betrug bei z.B. Warenkauf, gegnüber Verschwendung und geplantem Veralten von Gütern sind keine Verzerrungen und Abweichungen, sondern das Wesen eines Systems, das Toleranz befördert als ein Mittel, den Kampf ums Dasein zu verewigen und Alternativen zu unterdrücken“. – auch wenn diese Gedanken vielleicht nicht 100% das betreffen, wenn man etwass nachdenkt, kommt man auf d. Kern der Sache, was ich meine. Betreffend der Vielfalt.
    Was Fernsehprogramme, Radioprogramme und ich gehe soweit, manches Konzertprogramm betrifft, ist es nichts anderes als „Propaganda“ der Toleranz: diese Art von Toleranz stärkt die „Tyrannei der Mehrheit gegen welche die wirklichen Liberalen aufbegehren“….

    na ja. Etwas „wirr“, aber ein Kern hat es alles….
    Gruss.

  81. wechselstrom sagt:

    @Johannes Hildebrandt,

    Thema: Subventionsvergabe per Voting
    Für Netzkunst/kultur wurde die Subventionsvergabe dadurch geregelt, dass jedeR, den/die es betraf also alle Netzkünstler/ Netzkulturschaffenden per Stimmabgabe über einzelne Projekte abstimmen konnte. (ca. 400 Stimmberechtigte wurden ermittelt; beim ersten Durchgang hatten wir eine Beteiligungsquote von 99%) Teilweise wird das heute noch so gemacht, den Geldtopf hat die Stadt aber auf auf 80.000 eingedampft, so dass es fraglich ist, ob das Verfahren noch lange hält, denn eine Wahl zu organisieren ist mit Aufwand verbunden, der sich unter einem gewissen Betrag kaum mehr lohnt.

    Im Vorfeld, und das war für mich das Spannendste, wurden aber völlig neue Wahlsysteme entwickelt, teilweise solche, die gängigen demokratischen Denkvorstellungen völlig zuwiderlaufen, und trotzdem nicht diktatorisch waren – hat dann auch entsprechenden Wirbel (diesmal bei den Grünen) verursacht.

    wäre spannend, so etwas bei den NeueMusik-Tönern (´tuldigung für den flapsigen Ausdruck) auszuprobieren.

    beste Grüße aus Wien
    wechselstrom

  82. Erik Janson sagt:

    Liebe Bloggercommunity,

    mangels Zeit schalte ich mich heute nur kurz wieder ein:
    Gleich nämlich fahre ich zu einer Probe zum Sinfonia-Projekt, wo auch Profi- Semiprofi-Musiker (ausgebildete) zusammen mit Laien und Studierenden (angehende Musiklehrer Sek II, I / Primarstufe)Neue Musik spielen und schrittweise an neue Klänge und Formen sowie
    Spieltechniken heran geführt werden. Einige aus dem Ensemble, angehende Lehrer komponieren in diesem Rahmen.
    So wird angehenden Lehrern durch aktives Musizieren und durch Komponieren Begeisterung für Neue Musik vermittelt, die sie dann an die Nachfolgegeneration, unser aller Hörer von morgen, weiter geben können.

    So – oder so ähnlich – müsste viel mehr laufen.
    Also auch – wie man so schön sagt – alltägliche (und relativ bis extrem schlecht geförderte!) Basisarbeit,
    Arbeit mit Laien, mit Leuten.

    Wo passiert das denn (Recht haben Sie, herr Koeszeghy!)
    und wo setzen sich denn mal große Festival-Komponisten
    (oder die sich für groß/toll halten und beanspruchen, immer mit Großaufträgen von festivals oder bedient werden zu müssen)für so etwas ein?

    Für Blog-Einsteiger, immer empfehlenswert zum ANFANG
    dieses Blogthema zu scrollen, zu ersten Beiträgen. Bravo, Koeszeghy, Ihr letztes Marcuse-Zitat triffe es auf den KOPF (und der Mann schrieb das vor über 30 Jahren!)

    Und: ein Gruß an den nun schweigenden Herrn Hufner
    (alias „Hufi“, für unser sensibles, alles toll findende „Mächen“ (alias Heck, angeblich „Neutral-Hörer-Alles-oll-Finder):

    Endlich merken – nein, richtiger vielleicht SAGEN! – hier (trotz der anfänglichen, traurig stimmenden Diskurs-Verwischungsversuche vor allem letztens wieder durch unser „Mädchen ohne Schwefelhölzer“) nun viele worauf wir uns alle zu bewegen,
    wenn wir nicht alle wieder aktiver und auch POLITISCHER werden (und bitte nicht wieder verdrehen: darunter verstehe weder ich noch andere: Weltrevolution oder Back to Communism, 68-er-Bewegung o.ä. oder – das mal als Beruhigung an alle Neoliberalen oder Weiter-so-denn-ich-prifitiere-ja-noch-Denker..zu richten).

    Aber, sorry: wer denkt hier mal an Nachhaltigkeit und Zukunft (nicht nur an die Jahre bis 2011 etc.)?

    Die Neue Musik droht sich langfristig im neoliberalen, nur noch durch Ökonomie diktierten/dominierten Medienzeitalter obsolet zu machen: (mal mangels Zeit, hier was plakativ-thesenartig zusammengefasst)
    1. durch Anpassung an Markt- , Erfolgsdenken und Quoten-Prinzipien der modernen, neoliberalen Medien- und Konsumgesellschaft
    2. durch freiwilligen Rückzug oder Resignation der vielen „kleinen“ Macher, Festivals etc.,
    3. durch unfaire oder intransparente Förderprinzipien
    4. durch übersteigerte Hierarchie-Prinzipien und mangelnde Solidaritäten untereinander (von oben nach unten aber auch von unten nach oben manchmal).

    Punkte 3 und 4 führen dazu, dass Politik und Gesellschaft sagt: wenn Die noch nicht mal die wenigen Gelder untereinander demokratischer aufteilen und keine Breitenwirkung/Basisarbeit mit dem Geld machen:
    Dann stellen wir es doch bald ganz ein oder machen nur noch das Große, keine freien Szenen mehr, keine Basisarbeit mehr.

    Und das scheint von vielen, die gerade Macht und Einfluss haben, denen es noch gut geht, die JEZT noch Fördersummen von Oben aus kurzfristig aufgelegten staatl. Förderprogrammen einstreichen, relativ egal zu sein.

    Oder doch nicht…? Täuscht man sich da…?
    Hoffnung stirbt zuletzt, dass sich auch mal
    Komponisten einschalten, oder Verlage, Musikjournalisten o.ä., die – rein finanziell-materiell- hier keinen Grund hätten, sich zu „beschweren“.

    Mir wird Angst und Bange, aber weil ich ein hoffender
    und positiv eingestellter Mensch bin (wer mich persönlich kennt, wird das wissen!) schreibe ich hier im Blog überhaupt noch.

    Da müsste uns eigentlich das GEMEINSAME Ziel vereinen, den Tendenzen von immer mehr Verflachung, Verdummung (von außen, vom allgemeinen Kulturbetrieb)sowie von Intransparenzen, interne Streitigkeiten um das viel zu wenige Geld (intern/ in der Neue Musik-Community) entgegen zu treten.

    Und: unsere Bemühungen/Nachdenken müsste einhergehen mit
    der gemeinsamen Forderung nach einer Bildungsreform bzw. ENDLICH mehr Geld für die Schulen, den Musikunterricht.

    Denn es gibt immer mehr Schulen
    Gerade
    Ich war selbst im Schuldienst tätig

    Und entschuldigt mal, ich will hier keinen aufhetzen
    Aber wieviele aberwitzige Summen wurden in das Finanzsystem, in Banken, Großunternehmen etc. gepumpt,
    um das System am Leben zu erhalten
    Wie wenig wird nun – in Zeiten der wirtschaftlichen Regression – für Morgen, für unsere Kultur, unsere Kinder und Jugendlichen investiert?

    Frage: Wie kann man endlich mehr – auch privatsponsoren aus der Wirtschaft – davon überzeugen, dass sie in ZUKUNFT, EXPERIMENT, INNOVATION investieren, wenn sie –
    auch sogenanntes/vermeintlich „Widerborstiges“ zu fördern
    und nicht nur das, wo sich die Sponsoren von vorne herein
    ein Massenpublikum bzw. viel Publikum von versprechen (damit dann ihre Logos, Werbekampagne schnellen Erfolg hat und man sich schnell-kurzfristig

    Es ist ja nicht in Abrede zu stellen, dass z.B. Einrichtungen wie die Siemens-KUlturstiftung u.a. bereits
    da sehr viel getan haben und hoffentlich weiter viel tun.
    Aber: dies sind viel zu wenige Wirtschaftsunternehmen.

    Und – ein eigenartiges Signal, anstatt mehr Investitionen zu fordern -: in den Medienkampagnen wirbt nun sogar ANNE-Sophie-Mutter schon für das Ehrenamt
    und „schrubbelt“ auf dem Schriftzug „Ehrenamt“…

    Was steckt dahinter?: Idealisten, Künstler, Bürger, richtet euch in Zukunft darauf ein, dass Ihr Eure Arbeit in Zukunft (da Musik ja nicht mit GELD zu messen ist oder nichts DIREKT MAterielles) in Zukunft ehrenamtlich verrichtet? Ehrenamt ist ja auch gut, will ich gar nicht
    generell in Frage stellen, z.B: im Caritativen Bereich, wenn es um Nothilfen, Erste Hilfen ec. geht und auch tw. in der Bildung. Aber auch da ist nur auf Ehrenamt setzen kontraproduktiv. Bzw. ein Signal, dass Staat (und das sind letztlich WIR, die Bürger, mündigen Bürger) sich mehr und mehr verabschiedet. Aber es ist ein falsches Signal.

    WO, bitte schön, wird z.B. mal in den Medien wenigstens der VERSUCH gemacht, dass an die Wirtschaft, an deren Werte jenseits Geldprofiten Renditen, an eine neue Ethik von Humantität und Nachhaltigkeit appelliert wird. Dass mehr – auch ohne Renditen, Gegenleistungen – Wirtschaftsunternehmen sich im Kultursponsoring und in der Bildung engagieren bzw. wesentlich stärker als bisher/derzeit (trotz oder gerade WEGEN Finanz- und Wirtschaftskrisen).

    Fehlanzeige: in der Frage wird bisher in den Medien
    und der Gesellschaft weitgehend geschwiegen.

    Anders gesagt und allgemeiner: Es fehlt dieser Zeit am Prinzip der LANGSAMKEIT, bzw. der NACHHALTIGKEIT. Alles läuft und ist nach dem Prinzip des SCHNELLEN, KURZFRISTIGEN (Geld(wirtschaft), Erfolg, Liebe, Anerkennung, ja selbst das Überlebensprinzip,
    bzw. der Lebens- Selbsterhaltungstrieb wird nun noch diesen Prinzipien untergeordnet).

    Herzliche Grüße,
    Erik Janson

  83. Köszeghy Peter sagt:

    an Alle Blogger zum Nachdenken:
    ich las gestern in der Berliner Zeitung auf der Titelblatt:
    „Deutschland macht bis zum Jahre 2012, 318 Miliiarden Schulden (durch Steuerausfälle)…..
    2 Seiten später, etwas versteckt:
    „Deutschland ist der zweite in der Liste nach der USA, das für die Aufrüstung jährlich Steuergelder ausgibt: 31 Milliarden jährlich(!!!!!)“ und es wird überlegt, diese Summe auf das doppelte aufzustocken.
    Also für die, die villeicht schwer rechnen können: das sind bis zum Jahre 2012: (wenn aufgestockt wird natürlich) grob gerechnet beinahe 250 Milliarden Euro.Wenn nicht aufgestockt, dann „nur“ die Hälfte – wie toll. Und Schulen werden aber zugemacht. Und für Kultur gibts kein Geld.Aha.NA, GUTEN NACHT DEUTSCHLAND! Gegen wem wird den überhaupt aufgerüstet? Gegen Mond oder Marsmenschen??? UND: da müssten einige überlegen, wofür ihre Steuergelder ausgegeben werden…

    …und tschüsss…..

  84. Betterboy sagt:

    Hallo Blogger,

    es wurde hier schon mehrfach auf den Schott-Verlag und dessen Verquickungen hingewiesen. Kann man machen. Mindestens genau so interessant ist die Rolle von Frau Sikorski …..
    Rückblickend ist bisher festzustellen, dass einige Komponisten hier mit ihrem richtigen Namen auftreten – das ist bewundernswert mutig – toll; und dann sind da noch ein paar verdeckte Positionierer – warum auch nicht. Doch insgesamt scheinen sich nur wenige mehr oder weniger offen an den Diskussionen im Blog zu beteiligen. Auffällig ist, dass sich die badboys und Herr Geißler gar nicht mehr zu Wort melden. Warum? Erfreulich sind dagegen einige sehr konstruktive Vorschläge und Gedanken. Über diese Tipps und Argumentationsgrundlagen werden sich sicherlich aufmerksame Leser des Blogs freuen…. Danke. Denkt mal drüber nach ….

    Ciao
    Betterboy

  85. Sickorski sagt:

    sehe ich auch so. die interessantesten beiträge sind die kommentare.

  86. Kunstgorilla sagt:

    An Herrn Janson:

    Zu Ihrer Frage nach der Umverteilung des Geldes im Staate. Wir haben dieses Jahr ein Wahljahr. Ich habe bisher keine andere Partei gefunden, welche die 5% Hürde realistisch betrachtet schaffen kann, als „Die Linke“, und welche folgendes NICHT durchwinken will (das soll keine Werbung sein, lediglich ein Weckruf, sich tatsächlich mal umzuschauen und zu wählen):

    1. Den Staat per Vertrag für die einzurichtenden Bad Banks bürgen zu lassen. Damit unterscheibt der Staat Deutschland bereits heute DIE TATSACHE, dass er irgendwann bei Beanspruchung der Bürgschaften auf ewig riesige Verluste hat. Bad Banks ja sind Banken, welche dazu dienen, schlechte Papiere zu sammeln und zu übernehmen. Also Banken, die naturgemäß über fast keine echten/guten Werte verfügen. Übrigens, beim Unterschreiben des Vertrages weiss das Parlament nichtmal, welches Ausfallrisiko tatsächlich hinter den Papieren steckt!!! Man unterschreibt blind!!!! Die Bad Banks werden wohl mindestens 500.000.000.000 Euro umfassen. Deutschland verbaut damit in großem Stil die Zukunft der Kinder des Mittelstands und der unteren Klassen, (sofern diese in Zukunft noch Steuern zahlen wollen).

    2. Der wegen der „Finanzkrise“ geschaffene SOFIN, also, der Fond Deutschlands zur Sonderfinanzierung von Banken, beruht auf Vertägen und Gesetzen, die in der Hauptsache von Mitarbeitern der Banken selbst geschrieben wurden. Die Entscheidung über die Verteilung der Mittel ist geheim bzw. nicht zu beeinflussen. Es ist ein Freifahrtschein zur Vergabe von Steuergeldern an wen auch immer.

    3. Der Staat Deutschland verschuldet sich immer mehr. Wegen der „Finanzkrise“ soll es dieses Jahr zwischen 35 und 80 Milliarden Euro Neuverschuldung geben. Nächstes Jahr wieder. Normal, bzw. von heutigen „Politikern“ als „Soll“ bezeichnet (wie von der Bundesregierung ausgewiesen), sind 15 bis vielleicht 20 Milliarden im Jahr.

    4. Auf den Schulden sind leider Zinsen drauf. Diese Zinsen zahlt Deutschland jährlich zurück. Die Schulden machen, wenn man offiziellen Schauildern glauben schenken darf, in etwa 20% (!) des jährlichen Haushalts aus!! Man will den Mittelstand in Deutschland imemr wieder glauben lassen, der Staat wäre so arm, weil er die ganzen Hartz-4 Empfänger durchfüttern muss. Das ist aber Propaganda. Absoluter Schwachsinn. Denn ein mindestens gleich großer Teil der Steuern fließt über die riesigen Kreditverträge immer weiter in die Hände von Superreichen. Es gibt also auch im angeblichen Sozialstaat Deutschland eine Umverteilung von Geld nach oben.

  87. Kein Nostalgiker sagt:

    Und wohin soll nun die (N)eue Musik im 21. Jahrhundert?

    Oder wohin geht das 21. Jahrhundert mit der (N)euen Musik?

    Oder ist die (N)eue Musik schon (wieder) die (A)lte – mir kommt es so vor.

    Die Power der 70er ist jedenfalls dahin

    Punkt

    Kein Nostalgiker

  88. Erik Janson sagt:

    Liebe Blogger, vor allem Kunstgorilla etc.

    vielen Dank für die Infos über unsere Finanzlage in unserem Staate. Da wissen wir ja nun alle, was uns so in der Kultur demnächst blühen könnte…
    Nur ist aber die Frage: soll man sich darin resignativ ergeben (z.B. in den Gedanken, dass in den nächsten Jahren sowieso so viel Schulden/Zinsen vom Staat ab zu zahlen seien, dass man für Kultur eh nichts mehr fordern „dürfe“…).

    Also, meine Meinung dazu ist: NEIN.
    Da ist vieles, was uns von den Massenmedien, manchen Politikern oder auch von den sog. Superreichen etc. suggeriert wird, indem gesagt wird: DAS UND DAS IST SO,
    IST UNABWENDBAR, IST UNUMKEHRBAR etc. etc. …

    Wer hinterfragt sowas noch, was uns da als EINE WAHRHEIT
    präsentiert wird oder als ein ES MUSS SO SEIN
    Alle beten das anscheinend nach und runter
    Gut, kaum einer kann mehr durchblicken, hat die ZEIT
    sich authentisch-richtig zu informieren wegen der Über-Informationen und wegen des täglichen sogenannten
    „Überlebenskampfes“ (Marcuse).

    Und komisch ist da ja dann doch, trotz und gerade IN dieser „Finanzkrise“ und Wirtschaftskrise, dass TROTZ dieser enormen Schulden auch noch Riesenbeträge (wie Pèter Koesszeghy oben schreibt bzw. in den Zeitungen steht) für RÜSTUNG ausgegeben werden. Also ist ja DOCH NOCH Geld da. Und zwar ein riesiger Batzen, von dessen kleinem Bruchteil man schon allein die zeitgenössische Musikszenen die nächsten 10 Jahre erfolgreich reformieren, stärken und vor dem Verschwinden bewahren könnte.

    Aber nein: Die Länder, die in der Welt mit am schwersten von der Finanzkrise gebeutelt sind (glaubt man den Zahlen), die geben also andererseits nach wie vor immer noch am meisten für Rüstung aus. Und Kriegstribunale werden auch nicht abgeschafft; es darf nur „offiziell“ nicht mehr gefoltert werden. Na klasse, welch Fortschritt unter Obama… !

    Also, das meinte ich: es wird WIEDER in die Nutzlosen Dinge das Geld verpulvert, einfach VERBRANNT. In das NACHHALTIGE zu investieren: in Zukunft, Bildung, Kinder etc. das fällt Bzw. DIESE Investitionen sind im Vergleich zu anderem marginal.

    Und wie meinst Du, „Kein Nostalgiker“ Deinen Satz „Die Power der 70er ist dahin…Punkt“? Ist denn alles nur noch Nostalgie? Das glaube bzw. hoffe ICH z.B. NICHT.
    Oder meinst Du auch, wir sollen auch bzgl.
    kulturpolitischer Hoffnungen, neuer Konzepte und Ziele aufgeben? Das wäre doch sehr verfrüht, um es vorsichtig auszudrücken.

    Und manches an der so über-glorifizierten „Power der 70er“ war doch auch fraglich, z.B. in Erziehungs- und Werte-Fragen etc. Ein Beispiel ist für mich die antiautoritäre Erziehung, dass man Kindern keine Grenzen setzte, dass sie alles dürfen u.a.: Wieviel kleine Egoisten wurden da auch tw. erzogen, die jetzt wieder Kinder erziehen… etc. etc.

    Und – „Kein Nostalgiker“: ICH ziehe mir den Schuh nicht an, wenn an Du kennst
    Viele andere der Kommentatoren und Kritiker hier, denke ich, wollen auch keine „alte Neue Musik“ sondern eine überlebensfähige Neue Musik, aber auch die „Widerborstige“…
    (Was wäre das denn, Deiner Ansicht nach „alte Neue Musik“ und was wäre für Dich „neue Neue Musik“?).

    Ich meine: wenn wir NICHTS TUN, unseren Mund nicht aufmachen, dann wird auf JEDEN FALL alles bzw. das allermeiste in den nächsten 10 Jahren den Bach runter gehen (nicht nur in der Neuen Musik sondern überall in der Kultur vermutlich). WENN aber die meisten NICHT resignieren, dann geht noch was…

    Fest steht aber auch, dass dies durchdacht sein muss, keine zu schnelle Schnellschüsse aber auch keine Lethargie und ein Sich-Ergeben in den Status Quo
    oder in diffus-ohnmächtige Zukunftsängste.

    Und ich persönlich habe zumindest trotzdem noch nicht die Hoffnung aufgegeben, dass man mit Politik REDEN kann und in der Gesellschaft kulturell/kulturpoltitisch was bewirken kann.

    Z.B. Kann man ja bei Foren wie Compac etc. auch zunehmend Einfluss auf Politik nehmen, durch Unterschriftenaktionen etc. Wenn auch bisher eher zu Themen wie Bahnchef-Entlassung, Genmaisverbot etc. und weniger zu Musikkultur-Themen die UNS Komponisten, Musiker etc. DIREKT betreffen, geschweige denn die Neue Musik…

    Aber wer weiß? Vielleicht kommt das ja noch und wird möglich…
    Wer hat das in der Hand? WIR ALLE doch eigentlich.

    Buona notte,
    EriK Janson

  89. Kein Nostalgiker sagt:

    Da mir hier viele Kommentare viel zu lang und zum Teil thematisch ziemlich desorientiert sind (wie so oft in Forenundblogs, habe ich mich gestern kurz und knapp zum Thema Wohin geht die Neue Musik im 21. Jahrhundert? gemeldet. Und es bleibt hoffentlich auch knapp.

    Erik Janson:

    Und wie meinst Du, “Kein Nostalgiker” Deinen Satz “Die Power der 70er ist dahin…Punkt”? Ist denn alles nur noch Nostalgie? Das glaube bzw. hoffe ICH z.B. NICHT.

    Zu viel (nicht alles) ist Nostalgie, und Retro, ja leider.
    Die Musik70er waren frech und experimentierfreudig, ob zeitgenössische Musik oder Progrock, und heute?

    Oder meinst Du auch, wir sollen auch bzgl.
    kulturpolitischer Hoffnungen, neuer Konzepte und Ziele aufgeben? Das wäre doch sehr verfrüht, um es vorsichtig auszudrücken.

    Eben nicht aufgeben! Das Gegenteil und nicht zu sehr mit allen Mitteln versuchen sich in den Gehörgängen von Geld- und Existenzgebern einzuschlei(m)chen.

    Und manches an der so über-glorifizierten “Power der 70er” war doch auch fraglich, z.B. in Erziehungs- und Werte-Fragen etc. Ein Beispiel ist für mich die antiautoritäre Erziehung, dass man Kindern keine Grenzen setzte, dass sie alles dürfen u.a.: Wieviel kleine Egoisten wurden da auch tw. erzogen, die jetzt wieder Kinder erziehen… etc. etc.

    Hast du auch Recht, ich habe hier Power70 aber nur auf die Musik bezogen. Die Risikobereitschaft war um einiges grösser.

    Und – “Kein Nostalgiker”: ICH ziehe mir den Schuh nicht an, wenn an Du kennst
    Viele andere der Kommentatoren und Kritiker hier, denke ich, wollen auch keine “alte Neue Musik” sondern eine überlebensfähige Neue Musik, aber auch die “Widerborstige”…
    (Was wäre das denn, Deiner Ansicht nach “alte Neue Musik” und was wäre für Dich “neue Neue Musik”?).

    Das mit dem Schuh habe ich nicht kapiert, aber neue Neue Musik kann sowohl aus „tradiertem“ wie auch „neuem“, frei von Nostalgie, aber nicht frei von Risiko, entstehen.

    Soo knapp war das nun auch wieder nicht, hm

  90. wechselstrom sagt:

    Kein Nostalgiker: „Die Musik70er waren frech und experimentierfreudig, ob zeitgenössische Musik oder Progrock, und heute?“

    Es gab damals zu viele Nostalgiker, sonst wäre experimentelle Musik (ich denke jetzt mal an Darmstadt) ein Kassenschlager geworden.
    Ich weise darauf hin, dass die universitäre Musikausbildung eine Veranstaltung der Nostalgiker ist.
    Hier mein Vorschlag:
    Alle Subventionen, die in den klassischen Bereich fließen (also Bayreuth, Bach und Beethoven) abschaffen und nur noch das Ausbildungswesen und das Neue subventionieren.

    Das ist im Zeitalter von iPod, mpeg3 und Bayern4 längst überfällig, denn das alte Argument, dass sonst der wenig verdienende Teil der Gesellschaft keinen Zugang zu „höherwertigem“ Kulturgut hat zieht heute nicht mehr.

    meint
    wechselstrom

  91. Erik Janson sagt:

    Lieber Wechselstrom, Lieber KEIN Nostalgiker,

    ja, da sind wir uns ja in vielen Punkten einig. Ich bin auch gegen Nostalgie in einem Sinne des ZURÜCK (z.B.
    zurück zur alten Darmstadt-Schule, Serialismen, Verkopfungen oder zurück zur alten Avantgarde etc.)!
    Bzw. was heißt überhaupt
    Jedes Werk steht für sich und ist da einer eigenen Betrachtung wert.

    Gestern habe ich beim Projekt Sinfonia eine Hornistin der Folkwang Hochschule gesprochen, die erstmals mit spielte und sichtlich Spaß an den Werken hatte und erstmals in einem größere Ensemble ein Neue Musik-Programm zu spielen. Ich fragte sie, was sie bisher an der Folkwang so an Neuer Musik gespielt habe und was da so läuft im Studium. Sie ist im 5. Semester und sagte mir, sie hat bisher ein oder zweimal eine UA. und was wirklich Modernes gespielt. So was wird da einfach schlichtweg in den meisten Instrumentalklassen an den Hochschulen NICHT angeboten. Es gibt kaum oder keine MÖGLICHKEITEN, Neue Musik kennen zu lernen!

    Also, muss man DAZU noch groß was sagen?

    Es wird doch viel zu viel Altbackenes nur gemacht an den Hochschulen, von vielen Dozentem, Professores etc.
    Die Hochschulen (die meisten zumindest) sind doch bundesweit und flächendeckend immer noch primär Nostalgie-Anstalten, die alte Musikepochen, die in dieser Zeit nur noch „enspannend-nostalgisch“ ein Abonnenemt-Nostalgiker-Publikum mit neuen Konzertstars von morgen bedienen sollen, die Nostalgien und Traumwelten ewig reproduzieren.

    Und da wundern wir uns, dass nun erste Leute die
    Apokalypse der Neuen Musik schon am Himmel sehen? Von wegen: das bleibt in den nächsten 100 (oder 1000 Jahren) auch noch so…
    (Ums mal erneut humoristisch auszudrücken – Hoffnung stirbt zuletzt).

    Neue Musik ist immer noch Randerscheinung in der Hochschulausbildung und in den Universitäten wo sie aber AN SICH IN ERSTER LINIE extrem ausgebaut werden müsste.
    Es müssten doch sehr wohl Neue Musik-Werke mehr

    Wo wird als erstes gestrichen an Hochschulen?
    Bei Neubesetzungen und Ausschreibungen
    Stattdessen werden Gastprofessuren eingeführt oder Stellen nicht wieder besetzt. Und kaum einer von uns regt sich mehr darüber auf…

    Und dann kommt von der Gegenseite wieder das verwischende „Argument“, man könne doch nicht den „armen Stundenten allen, und er jungen Generation“ das Neue „verordnen“ und sie damit „quälen“ o.ä.

    Um AUFZWINGEN geht es gar nicht! Aber, meint Ihr nicht, Ihr Strukturreform-Skeptiker bzw. Bremser, dass LÄNGST auch die Beschränkung auf Klassik, Romantik (und das Neue mal dazwischen geduldet) von vielen jungen Studenten an den Hochschulen als sehr fraglich angesehen wird?

    Und (an alle Netzwerk-Fans): Eure Reihen „Schlüsselwerke der Neuen Musik“ wo dann hundertfach Stockhausen
    Sind ja auch geile Komponisten, keine Frage. Aber
    Ja, ist DAS dann NICHT eine Dogmatisierung und auch
    ein gefährlicher KANONBILDUNG an junge Nachfolgegegerationen und Komponisten/Nachfogegeneration? Nach dem Motto: seht her, an den großen Meistern müsst Ihr „Jungen“ Euch messen, die und die haben gefälligst Eure Vorbilder zu sein, sonst schreibt lieber gar nichts.“
    Neue Musik/Komponisten werden als „Klassiker der Moderne“
    historisiert. So führt sich Neue Musik selbst ad absurdum. Und vermutlich wollen das – unterstelle ich mal – viele der Altmeister bzw. immer noch Meister (Lachenmann, Ligeti, Zimmermann, etc. etc.) gar nicht.

    RISKIEREN WIR doch endlich mal radikal Neues, Reformen von Inhalten hin zur Moderne und unserer Zeit entsprechend, GERADE in den Hochschulen, in der Musiklehrerausbildung (Universitäten!), in den Studienseminaren etc. etc. Das muss nicht heißen – höre nun einige Konservative schon unken – dass ältere Epochen deswegen eingedampft werden.
    Komisch: in bereichen wie der Bildenden Kunst sind hochmoderne Inhalte schon LÄNGST Selbstverständlichkeiten und Pflichtbereiche in Schulen, Universitäten, Kunstakademien.

    Sobald es um unsere sensible Zeitkunst Musik geht, schreien dann gleich alle „um Himmelswillen“: und scheinbar auch Leute HIER IM BLOG, denen das Moderne
    flächendeckend zu vermitteln ein Herzensanliegen sein müsste!

    Herr Wechselstrom, und da sagen SIE aus dem konerervativ-nostalgischen Wien gleich so was Radikales! Die armen Nostalgiker! Sie verschrecken ja da eine ganze alte (und junge Generation) an Instrumentallehrern und Musikern!
    Au weia weia…

    Nein, die Verfechter von zumeist nur alten Epochen sollen nur verpflichtet werden, mehr an Bildungszeit und Geldern, Sendezeiteh etc. ab zu geben udn RAUM für Neues zuzulassen und neu zu schaffen.

    Herzliche Grüße,
    Erik Janson

  92. Erik Janson sagt:

    Sorry, liebe Blogger, ein Absatz war bzgl. Text eben nicht komplett,

    Darum vollständig nochmal:

    Neue Musik ist – leider – immer noch Randerscheinung in der Hochschulausbildung und in den Universitäten wo sie aber AN SICH IN ERSTER LINIE extrem ausgebaut werden müsste.
    Es müsste doch sehr wohl viel mehr Neue Musik, mehr in Instrumentalausbildung, in Musikgeschichte und Analysekursen, vielleicht auch teils in der Musiktheorie
    für ALLE STUDIERENDEN zum PFLICHTBEREICH gemacht werden als dies derzeit geschieht (bzw. so gut wie noch nicht passiert).

    Aber: Wo wird als erstes gestrichen an Hochschulen?
    Bei Neubesetzungen und Ausschreibungen von ordentlichen, festen Kompositionsprofessuren.
    Stattdessen werden Gastprofessuren eingeführt oder Stellen werden nicht wieder besetzt. Und kaum einer von uns regt sich mehr darüber auf…

    Herzliche Grüße,
    Erik Janson

  93. heiligerzorn sagt:

    Die Förderung für Musik vor 1900 zu streichen wäre doch grossartig (ob Konzert, Hochschule …). Zu dem alten Müll kann man dann ja in James-Last-Konzerten schunkeln.

  94. Kein Nostalgiker sagt:

    @wechselstrom und heiligerzorn

    Die Abschaffung von Traditionellem ist sicher nicht der Weg um Neues zu fördern und das resultiert schlussendlich im Gegenteil – was passiert dann nach anderen 100 Jahren mit der Musik, die stattdessen jetzt gefördert wird?

    Und um Müll handelt es sich auch nicht. Etwas mehr Respekt wäre wünschenswert. Die Moderne ohne Tristan? Vielleicht anders, ja.

    Müll? heiligerzorn, was meint er bloss…

  95. doktor tröt sagt:

    @Erik: Lieber Erik, na – die Folkwang-Hornistin schwänzt wohl mein Seminar. In den nächsten Wochen auf dem Plan die Klassiker: Nono: (Il Canto sospeso) Boulez (Rituel), Henze (Nachtstücke und Arien), Lachenmann (Mouvement), Hespos (Seiltanz), Sciarrino (Luci mie traditrici) – war aber wohl auch letztes Semester nicht da (da gab es nämlich Gander, Perotin, Stiegler, Hölszky und Bunun-Gesänge)… Übrigens wird sie ohne neue Musik Erfahrung bei uns keinen Abschluss bekommen. Stimmt ja, ist immer noch viel zu wenig – aber es gibt auch einige Lichtblicke – in einigen Hochschulen und sogar in winzigen Institutionen, wo man´s nicht vermutet. Und Stellen werden auch nicht nur bei neuer Musik gestrichen, frag mal z.B. Kollegen von der systematischen Musikwissenschaft, da wird´s auch zappenduster – wie fast überall.
    @Moritz: Lieber Moritz! Dem Lob auf die Provinz möchte ich mich anschließen. Erst heute war die UA eines fast 60minütigen Stückes für 200 Schüler und Orchester im westfälischen Hagen. Theater ausverkauft, großes Trara. Natürlich gibt´s in der Provinz auch einige – ich nenne das mal – „logistische“ Grausamkeiten: Nicht jedes kleinere Orchester hat die unzähligen 4 Buckelgongs, die ich gerne wollte… Meine Engelszungen sind mir während der Proben auch fast ausgegangen: Und dennoch kann das alles zu ganz beglückenden Ergebnissen führen. Leider hat das niemanden außerhalb der Schülerzeitung interessiert. Hier förderte kein „Netzwerk“, hier gab es keine Szeneleute, hier komponierte auch nur ich… Von einer nmz und co würde ich mir wünschen, dass einmal so etwas wie ein rezensierendes Trüffelschwein ausgesandt wird, um auch mal winzige und trotzdem wertvolle Konzerte zu besprechen – trotz des starken Gegenwindes ist an vielen Stellen doch sehr viel los. Jeder von uns kennt duffte Beispiele.
    P.S.: @“Komponierende-Vermittler“: Das war heute mein (gefühlt) siebentausendstes Vermittlungsprojekt. Ich habe mich mittlerweile schon fast weg-vermittelt, nicht erst seitdem es das „Netzwerk“ gibt. Kommt eigentlich noch irgendjemand von Euch zum komponieren von schwer-vermittelbaren Stücken? (Wenn jetzt jemand fragt, warum macht er denn davon soviel, sende ich gerne eine Preisinformationen über BEBA HA3 und Pampers Activ Fit Midi).
    Herzliche Grüße,
    Gordon K.

  96. wechselstrom sagt:

    @kein nostalgiker:
    also doch Nostalgiker?
    – aus Ihren Zeilen lese ich „Untergang des Abendlandes – reloaded“.
    Die Abschaffung von Subventionen für tote Komponisten ist zweifelsfrei eine Notwendigkeit – es ist nicht einzusehen, warum Komponisten, wie Wagner – also Leute, bei deren Musik das Publikum Schlange steht (10 Jahre müssen Sie auf eine Bayreuth-Karte warten, wenn Sie nicht Seehofer sind)auch noch aus Steuermitteln subventioniert werden – das trägt sich doch von selbst!
    Stockhausen in Bayreuth aufzuführen – warum nimmt sich die Wagner-Familie solchen Projekten nicht an? – testamentarische Fesseln vom alten Sigfried oder Winifreds Erbe?
    fragt
    wechselstrom

  97. Kein Nostalgiker sagt:

    @wechselstrom
    und ich bleibe Kein Nostalgiker! höchstens traditionsverbunden, aber sage mir hier niemand von den Komponisten und Kunstschaffenden, er wäre es nicht, es wäre blanker Hohn.
    Es ist das Problem der Verteilung von Förderungen. Sieht man jetzt aktuell auch gerade an den Agrarsubventionen. Tote Komponisten notwendigerweise bei Förderungen abzuschaffen, wie Herr wechselstrom verlangt, ist zu radikal und ist ein Bumerang.
    Und zu Bayreuth: das ist nicht der Ort dazu. Das ist ein klingendes Museum. Auf Museen übertragen hieße das, dass alle alten Meister der Bildenden Kunst abgehängt werden sollten und nur noch lebende Maler zur Beschau „hängen“ sollen.
    Ist es das, Herr wechselstrom?

  98. wechselstrom sagt:

    lieber Neo-Nostalgiker,

    Sie vergessen, dass Museen ein Budget haben, mit dem sie u.a. auch moderne Kunst ankaufen.
    Traditionsverbundenheit mit erhobenem Zeigefinger ist der Bumerang.
    Außerdem geht es nicht um Subventionsabschaffung sondern Umverteilung – mehr für Neues/Neuentwicklungen und in den Ausbildungssektor, nichts für das, was sich selbst erhält – und Bayreuth gehört dazu.

    Bayreuth soll meiner Meinung nach weiterklingeln bis auch der letzte Ton von J.Cages Orgelwerk verklungen ist – aber wozu brauchen die Bayreuther Staatsknete? Wird J.Cages Orgelwerk auch durch den Staat finanziert?

    Bilder abzuhängen, wie Sie es vorschlagen und Subventions-Grundlagen zu diskutieren ist doch ein Unterschied, meinen Sie nicht?

    wechselstrom

    p.s: damit es nicht in Vergessenheit gerät: Die Künstler sollten sich die Knete selbst ausbezahlen, also selbst entscheiden, wer wieviel bekommt.

  99. wechselstrom sagt:

    klingt wie Nachrichten aus Trübtelistan:
    schaut mal beim nächsten Bleistiftspitzen hier herein:
    http://www.onlinepetition.at/
    wechselstrom

  100. Andreas Heck sagt:

    Lieber Herr Köszeghy, jó napot!

    Ich relativiere alle Substanzen? Wo ist die Substanz? Das Zeter-und-Mordio Schreien? Das die Mafia Beklagen? Das anderen alles Mögliche Vorwerfen? Hmmm, ich weiß nicht, was sollte ich dazu sagen? Zumal es keine Rolle spielt, was man sagt … ist man Ihrer (und Herrn Jansons Meinung) bekommt man virtuelle Beifallsbekundungen, sieht man es anders, wird einem post-, pseudo- und anti- vorgeworfen, Nebelkerzen, Verwaschung, Verdrehung, Verleumdung et al. Was auch immer man sagt, man hat schon verloren. Der unvoreingenommene Leser wird beim Durchlesen aller Artikel sehen, wer denn hier wem vorzuschreiben versucht, was er sagen darf und was nicht. Außerdem ist alles nur „Wischiwaschi“ [Zitat], versteht sich.
    Wie wenig Sinn es macht, weiter zu diskutieren, beweisen Sie dann zum Ende Ihres wie stets mit flammender Feder verfassten Beitrages: „Abgesehen davon, dass uns hier Alle sehr interessieren würde, wer Sie namentlich sind – ich ahne da etwas.“ [Zitat]

    Schön, dass Sie etwas ahnen, Sie haben quasi Ahnung. Aber nein, ich würde sagen, Sie leiden wie Herr Janson an einer Art Künstler-evidentem Verfolgungswahn, wahrscheinlich hatten Sie zu viele Jahre gegen die Illuminaten der Neue-Musik-Szene zu kämpfen und sind nun müde. Ich kann Ihnen versichern, ich bin von Geburt an jener „Andreas Heck“, eigentlich, lt. meinem Personalausweis sogar ein „Andreas Michael Heck“, erlaube mir aber das „Michael“ fort zu lassen … ja, Sie werden staunen, der bin ich, und das schon 4 Jahrzehnte. Ja, ich bin es, und ich scheue mich nicht, mich als der auszugeben, der ich bin! Aber, wer weiß, vielleicht wache ich eines Morgens auf und stelle fest, dass ich in den Jahrzehnten zuvor nur meinte, ich sei jener „Andreas Heck“, in Wirklichkeit bin ich aber „Hans-Werner Hansi-Strecki Poppe Corting“!
    Das wäre das Ende, den Strick lege ich schon einmal parat …
    In diesem Sinne, ich muss jetzt meiner Arbeit nachgehen, die nichts – und das wird Sie jetzt aufgrund Ihrer Ahnung erschrecken -, aber auch überhaupt gar nichts mit Ihrem Arbeitsumfeld zu tun hat.
    Mit freundlichem Gruß, Ihr – noch immer – Andreas Heck.

  101. Köszeghy Peter sagt:

    …ach ja Herr Heck. Weiter so.
    Wegen der „unterstellung“: Sie wären doch jemand Anderes…seien Sie doch so gütig, und verzeichen Sie mir bitte. Das Erahnen meinerseits war ja such bestimmt eher eine Art Provokation. Sie sind wirklich existierend. Ich wollte Ihnen nicht so „nahe treten“.

    Nichtdestotrotz: „Sie wissen nicht, was Sie sagen sollen“ – schrieben Sie. Ganau das ist der Punkt der Sache: was suchen Sie denn dann hier im blog???????
    Peter Köszeghy

  102. Erik Janson sagt:

    Hallo Herr Heck,

    ZiTAT:

    „Zumal es keine Rolle spielt, was man sagt … ist man Ihrer (und Herrn Jansons Meinung) bekommt man virtuelle Beifallsbekundungen, sieht man es anders, wird einem post-, pseudo- und anti- vorgeworfen, Nebelkerzen, Verwaschung, Verdrehung, Verleumdung et al. Was auch immer man sagt, man hat schon verloren. Der unvoreingenommene Leser wird beim Durchlesen aller Artikel sehen, wer denn hier wem vorzuschreiben versucht, was er sagen darf und was nicht.“

    Was Sie da eben geschrieben haben ist pure Verdrehung.
    Hier kann jeder seine Meinung frei kund tun.

  103. Andreas Heck sagt:

    Lieber Herr Köszeghy,

    ich bin/war nie nachtragend, bereits vergessen, alles verziehen; ich war nur ein wenig befremdet, amüsiert, dass Sie annahmen, ich sei nicht der, für den ich mich ausgebe.
    Dass ich nicht wüsste, was ich sagen soll, liegt zum großen Teil daran, dass es sehr schwer fällt – zumindest mir -, hier etwas zu Posten, ohne sofort attackiert, mit Vorwürfen bombadiert oder sonstwie angegangen zu werden (noch während ich das hier tippe, wirft mir Herr Janson bereits erneut – gebetsmühlenartig – „Verdrehung“ vor). Ich habe – da gebe ich Ihnen vollkommen Recht – eigentlich noch gar nicht wirklich etwas Diskussionswürdiges von mir gegeben, wurde aber bereits durch mehrere Schubladen hindurchgereicht – von der Status-Quo-Mafia über die Schleimergarde bis hin zu Wortverdrehern.

    Aber da Sie mir sehr sympathisch sind (und ich somit tatsächlich zur Schleimergarde gehöre … nein, ich bin nur freundlich, höflich und habe großen Respekt vor Kunst und Künstlern allgemein), verrate ich Ihnen sehr gerne, was ich hier in dem Blog suche:
    Ich bin Hörer und Liebhaber zeitgenössischer Musik (in Ordnung, ich gestehe, Ende der 90er Jahre wagte ich auch einen ganz kurzen Ausflug in Ihr Metier, hatte gar eine Uraufführung – natürlich aufgeführt von Moritz Eggert -, durfte sogar ins Radio – natürlich zu Theo Geißler ;-) – und habe, wenn ich mich Recht entsinne, sogar 3 Werke bei der GEMA registriert – aber das alles zählt nicht (mehr)) und fand es nach einer Nachricht von Moritz Eggert spannend, hier im Blog vorbei zu sehen mit der Aussicht, mit Komponisten und anderen Hörern über die zeitgenössische Musik zu diskutieren: Über die Situation, über neue Wege, aber vor allem über die Ästhetik(en).
    Dazu kam ich nur bisher nicht, weil man damit beschäftigt ist, ellenlange Schimpftiraden zu lesen oder sich gegen Vorwürfe anderer Teilnehmer zu wehren. Aber, wer weiß, bezogen auf die zuletzt sterbende Hoffnung, vielleicht gelingt uns doch noch der Einstieg in eine Ästhetik-Debatte. Hier, unterhalb dieses Blog-Eintrags, ist vielleicht der falsche Ort, weil es hierin eher um die Aufführungssituation und Netzwerkverstrickungen geht. Ich fände eine Diskussion – welch Häresie! – über „Schönheit“ – ja, doch doch, durchaus – spannend. Verstehen Sie mich nicht falsch. Ich meine mit „Schönheit“ nun nicht die Proklamation post-romantischer Streichertiraden à la Filmmusik, so schön zum Schwelgen und darin Suhlen (obwohl mir das auch ab und an gefällt), sondern weit eher die Frage: beruht ein Teil der Schwierigkeiten avancierter Musik unserer Zeit nicht darauf, dass viele Komponisten nicht willens sind, einen „emotionalen“ Kontakt mit dem Publikum aufzunehmen? Ich blase damit in das selbe Horn wie Moritz Eggert in seinem jüngsten Blog-Eintrag „An die Leser 1“, muss aber schlicht gestehen, dass ich es an mir selbst feststelle: Vieles verschließt sich mir, weil es mir zu rationell erscheint. Keine Frage, jede Form von Kunst verlangt auch ein intellektuelles Nachdenken über die selbe, auch lieblich anmutende Musik von Mozart verlangt das. Aber wenn ich in Konzerten sitze und überhaupt kein Funke überspringt, weil das dargebotene Stück den Eindruck erweckt, es ginge dem Komponisten nur um die Umsetzung eines intellektuellen Kraftaktes, dann ist mir persönlich – und Geschmäcker sind bekanntlich verschieden – der Zugang erschwert/verwehrt. Das sei bitte nicht misszuverstehen mit einer Forderung nach „braver Musik“, die dem Publikum nach dem Mund klingt, sondern eine Forderung, zu komponieren, wie immer man will aber ohne zu vergessen, dass – in meinen Augen – Musik nur um der Musik willen (oder dem Willen des Komponisten), aber ohne Publikum, die Kunst um das betrügt, was Kunst ausmacht. Erneut (Sie merken, wie ängstlich ich mich bereits vortaste, man muss hier leider jedes Wort auf die Goldwaage legen): Mit Weichspülerei hat das nunmehr nichts zu tun, mein absoluter Favorit ist Zimmermanns „Requiem für einen jungen Dichter“, sicherlich alles andere als „nette Musik“, die dem Publikum nach dem Geschmack dudelt. Aber dieses Stück nimmt Kontakt zu mir auf, tut mir geradezu körperlich Gewalt an und entlässt mich nach der einstündigen Tortur mit tausenden Gedanken und Eindrücken. Es ist eine Musik, die sowohl auf intellektueller Ebene als auch – und das ist für mich als Hörer entscheidend – auf emotionaler Ebene den Anspruch an mich stellt, mich gefälligst mit ihr auseinander zu setzen. Wie wenig „sprechend“ sind da hingegen Werke, in denen der Komponist akustisch ein Myzel nachzubilden versucht oder wo die Rechenarbeit wichtiger ist, als der ästhetische Dialog mit einem Hörer (nichts gegen Aleatorik, ich liebe Cage, denn der hatte Witz!) Nun gut, es ist nicht an mir, dem Komponisten vorzuschreiben, was er zu komponieren hat, weil mir x besser gefällt als y. Aber genauso nehme ich mir das Recht heraus, für mich zu entscheiden, was ich höre und was nicht.
    Deshalb könnte ja, das als These, der ich anhänge, eine der Schwierigkeiten in der Vermittlung zeitgenössischer Musik damit zusammen hängen, dass zwischen der Musik des Komponisten und dem interessierten Publikum ein Bruch besteht, weil weder die eine noch die andere „Seite“ miteinander in Beziehung treten will.
    Das hört sich für Sie vielleicht alles komplett bescheuert an, aber bitte vergessen Sie nicht, dass ich weder Komponist, noch Verleger, noch Kritiker, Interpret, Veranstalter noch sonst irgendwie mit Musik beruflich zu tun habe und deshalb vielleicht Dinge sage, die sonst keiner anspricht, weil er innerhalb der „Szene“ steckt und mit ganz anderen Problemen zu tun hat. Das meinte ich neulich mit „Tellerrand“ und man sehe mir nach, dass ich mich erdreiste, in Ihren heilen Hallen vorsichtig „Hallo, ist da jemand?“ zu rufen :-) Ich spreche hier somit nicht nur lediglich als Teil eines geneigten Publikums, ich spreche gar als ein Teil des Publikums, das nicht zu dem Publikum zählt, dass wallfahrtsartig zu den Neue-Musik-Happenings pilgert. Ich bin so normal und durchschnittlich, wie man als Hörer nur sein kann und somit so ganz anders als jene, mit denen Sie täglich zu tun haben (Kollegen, Interpreten, Journalisten, Veranstalter, Verleger, geschultes und immer gleiches Publikum). Es könnte ja, „ganz vielleicht“, spannend für Sie sein, einmal aus einer ganz anderen Ecke zu erfahren, was „man“ zum Thema denkt und vor allem fühlt.
    Liebe Grüße.

  104. Der Russe sagt:

    Hallo, Herr Heck.
    Man merkt ihr Tasten, aber es ist wie ein vor und zurück zwischen zwei Dingen, die sich gegenseitig ausschliessen.

    Einerseits soll komponiert werden können, was man will. Dann aber doch nicht, weil das, was Komponist X komponieren will, angeblich keinen Kontakt zum Publikum herstellt. Das verstehe ich nicht.

    Das sich Ihnen die eine oder andere Musik verschliesst – und daran die Komponisten Schuld haben sollen, und nicht sie, Herr Heck, selbst – das klingt mir doch sehr nach dem sog. „Res­sentiment-Hörer“.

    Welche Musik oder wessen Komponisten Musik geht denn Ihrer Meinung nach am Publikum vorbei? Vielleicht kann man da mal etwas konkreter werden.

    Grüsse!

  105. Andreas Heck sagt:

    Hallo Herr Russe!
    Ich würde nicht behauptet, dass mein Hören auf Ressentiments gründet, dann würde ich wohl eher zeitgenössische Musik meiden. Und ja, das mag wie Widerspruch klingen, aber aufgrund unzähliger positiver Beispiele weiß ich, dass Komponisten Musik komponieren können, die avanciert ist und so, wie dem Komponisten es vorschwebt, die aber dennoch – oder gerade deshalb – einen Diskurs mit dem Publikum aufnimmt. (Leider aufgrund der Struktur oftmals mit immer dem selben Publikum.)
    Wenn Sie mir vorwerfen, ich sei selbst Schuld daran, wenn sich mir ein 45-minütiges akustisches Myzel nicht erschließt, haben Sie damit vielleicht Recht. Aber andererseits möchte ich fragen, ob denn an der – im Vergleich! – geringen Akzeptanz immer alle Schuld sind, nur nie auch die Komponisten? Das sind die immer gleichen Schuldzuweisungen, das war schon vor Jahrhunderten so, so kommt man nicht weiter.
    Wenn Sie von mir Namen verlangen von Komponisten, deren Werke mir nichts sagen, dann verzeihen Sie mir, dass ich mich hüten werde, mich auf dieses Glatteis zu begeben und zu sagen: „Die Musik von x finde ich scheiße!“ (Doch, Stockhausen darf man nennen, das ist ja schon beinahe en vogue.)
    Lieben Gruß.

  106. Kunstgorilla sagt:

    Hallo Russe, Hallo Herr Heck,

    nur eine kurze Anmerkung: ich sehe eine zentrale Frage in dieser Diskussion ist, in wie weit Geschmack die Behandlung von komponierter Musik durch Institutionen und Staatsorgane beeinflussen darf. Mal ganz abgesehen vom Networking.

    Meine Meinung zu dem gesamten Thema ist: Jeder darf jede Art von Musik komponieren oder vortragen oder improvisieren darf (das sollte allen klar sein). Dabei kann viel Interessantes entstehen. „Akzeptanz“ bei Presse oder Publikum sollte vollkommen in den Hintergrund gerückt werden. Dementsprechend sollte es bei der Verteilung von Mitteln eine Gleichverteilung geben. Ob man irgendwas in der Musik offiziell „studiert“ hat oder nicht, sollte im übrigen keinen Unterschied machen. Denn auch Leute, die Musik nicht studiert haben, haben ein Recht darauf, ihre Kunst über die Fördermittel und über Plattformen zu verbreiten.

    Das wichtigste bei dem Ansatz ist, die Gleichverteilung tatsächluch gezwungen durchzusetzen. Es gäbe dann fairer Weise in der Musik keine Groß- und Kleinverdiener mehr, denn es würde jeder, der etwas sagen möchte berücksichtigt. Möglich ist dieser Ansatz übrigens deshalb, da es nicht unendlich Interessenten geben wird UND da für jegliche Art von Events einzig und allein die Parameter Bewerbungs-deadline sowie maximale Anzahl Teilnehmer Grenzen setzen.

  107. Der Russe sagt:

    Hallo Herr Heck –
    aber wer hat hier mit Schuldzuweisungen angefangen? Durch ihre Zeilen sickert doch sehr deutlich, das die Komponisten eine Schuld trifft. Ist das jetzt die Rache des Hörers? Womit wir wieder beim Ressentiment sind …

    Da sie keine Stücke oder Komponisten nennen, macht es leider nicht leicht, da irgendwo weiter zu diskutieren, denn so ist es eine Diskussion ohne Gegenstand.

    Auch ihnen einen lieben Gruss.

  108. mehrlicht sagt:

    ich versuche mal die drei angesprochenen Themen aufzuteilen:
    a) wenn der Passus „Schönheit“ gleichzusetzen ist mit „persönlicher Ergriffenheit“ oder „Erreichen des Hörers“, landen wir dann nicht in einem riesigen Becken von Befindlichkeiten, in dem jeder etwas anderes schön finden MUSS, weil es dafür keine objektiven Kriterien gibt? Insofern wäre es nicht nur erlaubt, sondern auch nur logisch, wenn manche Werke einem verschlossen bleiben. Und solche Beispiele kann wohl jeder nennen, selbst aus der traditionellen Musik. „Verstehen“ von Musik verändert sich ja auch stetig mit dem eigenen Erfahrungs- / Reifungshorizont, was Musik-Erleben angeht.
    b) Komponist/Publikum? wer bewegt sich auf wen zu? Fernab von Schuldzuweisungen sollte jeder Hörer gleich wie jeder Komponist seinen Anspruch beim Erfassen bzw. Verstandenwerden selbst definieren und da liegt eher die Problematik: DIESE Schere muss auseinanderklaffen, denn kein Komponist wird Musik schreiben wollen, die ALLE Hörer erreicht und kein Hörer wird den Anspruch stellen wollen, jedes ihm dargebotene Werk bis ins Innerste ergründen (und lieben) zu wollen. Der goldene Weg liegt vermutlich dort, wo sich Komponist und Hörer gegenseitig etwas geben, und das passiert (im günstigsten Fall) OHNE Intention, Reglementierung und An-die-Hand-Nehmen und ist schwer verbalisierbar.
    c) die dritte, ebenso schwierige Fragestellung leuchtet hier immer wieder auf, das ist die Kategorie von „gut oder schlecht“ – dies hängt wohl mit der b)-Thematik zusammen. Kompositionswettbewerbe oder Stipendien etwa bewerten Handwerk, künstlerische Entwicklung eines Komponisten, Originalität und Künstlertum – so schwierig dies auch im Einzelfall ist. Ich glaube aber schon, dass es ein Qualitätsmindestmaß geben muss (und widerspreche damit Kunstgorilla), nicht jede Schülerband schafft schließlich auch den Durchbruch (übrigens ist es im Clubbereich fast ausschließlich die Publikums-Akzeptanz, die in diesem ebenfalls kleinen Genre zählt!). Wenn man mal in einer Jury gesessen hat und sieht, welche Freizeitorganisten dort schon mit äußerlichen Mängeln behaftete Werke einreichen, sollte man überlegen, ob die pauschale Gleichbehandlung Sinn macht.

  109. Kunstgorilla sagt:

    an mehrlicht:

    Zitat „Übrigens ist es im Clubbereich fast ausschließlich die Publikums-Akzeptanz, die in diesem ebenfalls kleinen Genre zählt!“

    Das liegt aber dann normalerweise daran, dass Clubs eben kommerziell orientiert sind.

    Das heißt auch noch lange nicht, dass die Musik, welche durch ein mehr oder weniger breites Publikum eines Clubs akzeptiert wird, „handwerklerisch“ betrachtet gut ist.

    Zudem gehen viele Leute auch in Clubs wegen des Ambientes und nicht wegen der Musik.

  110. Erik Janson sagt:

    Liebe Leute,

    es ist manchmal echt grauselig, wie hier von Hölzchen auf Stöckchen debattiert und gelabert wird und wie begonnen wird die Frage nach Qualitäten und Publikumsgeschmäckern miteinander diffus zu vermischen.

    Und dann noch verschiedene Genres Neue Musik/ Clubmusik miteinander zu vermischen und mal eben in einem Kommentar ab zu handeln.

    Aktuellstes Beispiel:
    Mehrlichts Binsenweisheit unter seinem Punkt b)dass Hörer und Komponistenhorizont oft auseinander klaffen
    folgt unter seinem Punkt c) wiederum ein Statement, wo dann weiter unten im Zusammenhang mit dem Thema Qualitätskriterien bei Wettbewerben in Neuer Musik dann auf einmal vom Thema Durchbruchs-Chancen und Publikumsgunst die Rede ist.

    Aberwitzige, keinem mehr nachvollziehbare Gedankengänge.

    ZITAT Mehrlicht:
    „Kompositionswettbewerbe oder Stipendien etwa bewerten Handwerk, künstlerische Entwicklung eines Komponisten, Originalität und Künstlertum – so schwierig dies auch im Einzelfall ist. Ich glaube aber schon, dass es ein Qualitätsmindestmaß geben muss“ (ZITAT ENDE)

    RICHTIG, Mehrlicht, Qualität SOLLTE eigentlich mehr zählen, tut es aber leider oft nicht mehr.
    Denn zu oft wird nur danach geschaut: Was hat X oder Y
    für „Empfehlungen“, bei wem hat er studiert? Welche Preise/Stipendien HAT ER SCHON GEWONNEN, Welches Festival hat ihn denn letztens gespielt – aha, also spielen wir ihn dieses mal auch … etc.
    Und es ist doch bei vielen Bewerbungen z.B. für Stipendien ganz evident. IMmer mehr Stipendien schreiben auch aus, dass man Empfehlungen etc. vorlegen muss. Es sind dann zwar oft KANN-Formulierungen. Aber man weiß genau, ohne Empfehlung hat man direkt dann eine viel kleinere Chance. Da kann das Werk, was man einreicht
    so gut gemacht sein wie es will.

    Qualität (oder Nicht-Qualität) des Einzelwerkes, das juriert wird, zählt IMMER WENIGER. Beziehungen oder bereits erlangter vermeintlicher ERfolg/Preise, Empfehlungen, die jemand bekommt etc. zählen in unserer Erfolgs- und Lobbykultur (getarnt dann unter den Euphemismen „persöniches Netzwerk“ oder unter „Bekanntschaften“) leider IMMER MEHR.

    Das Verhältnis von Qualität und Repräsentanz
    gerät dadurch in eine erhebliche Schieflage.
    Dies prangere ich weiterhin an!

    Und dann noch ein Pseudo-Argument Mehrlichts (alias Herrn Keuks), das für mich nicht nachvollziehbar ist:

    ZITAT:
    „Wenn man mal in einer Jury gesessen hat und sieht, welche Freizeitorganisten dort schon mit äußerlichen Mängeln behaftete Werke einreichen, sollte man überlegen, ob die pauschale Gleichbehandlung Sinn macht.“
    (ZITAT ENDE)

    Es darf doch JEDER bei Wettbewerben einreichen, ob Akademiker oder Autodidakt.
    Wenn nach Ihrer Meinung, Herr Keuk, wenn Sie in einer Jurysitzung sind, dann der „Freizeitorganist“ halt ein nach Ihrer Meinung und Prüfung nach schlechtes Werk einreicht, dann können Sie ja dagegen voten. So einfach ist das!

    Oder soll man Ihrer Meinung nach lieber gleich nur die Umschläge auf den sogenannten A-Haufen (kommt in die Endauswahl)tun, wo dann Diplom-Komponist oder studiert bei dem und dem… drauf steht?

    Verstehen Sie DAS etwa darunter, wenn Sie schreiben, dass „pauschale Gleichbehandlung“ für Sie fraglich ist?

    Da vermischen Sie doch WIEDERUM erheblich Dinge, Herr Mehrlicht und tun so, als ob hier die Kritiker von Wettbewerben, wo es mehr und mehr um Empfehlungen, Mundpropaganda (der ist gut, vote mal für den..) geht, eine „pauschale Gleichbehandlung“ (im Sinne von Gleichbehandlung von Qualität/minderer Qualität) wollen würden, was NICHT der Fall ist.

    Zurück zum Anfang.

    viele Grüße,
    Erik Janson

  111. Köszeghy Peter sagt:

    …kurz zum Clubkonzerte: Thomas HEyde hat vor paar JAhren ein Konzert organisiert, wo ein Blockflötentrio ein Konzert gespielt hat – mit Elektronik. Ich hatte selbst ein ziemlich heftiges Stück dabei – 30 Minuten lang, experimentelles Neue Musik für 3 Blockflöten mit verstärkung + verzerrung und sonstige „feinheiten“. Die Leute haben „abgerockt“, waren vom Konzert begeistert – teilweise wollten CD-s vom Trio haben – also, lieber Kunstgorilla – nicht alles Clubs sind gleich. Ich – bin ja selbst Clubbesucher, ok, da kann man mir „unterstellen“ da ich ja selbst komponiere – gehe nur wegen der Musik hin. Auch Death Metal, oder Black Metal oder sonstige Konzerte besuche ich gerne – wegen der Musik. Und wegen des Erlebniss. Also so platt „Clubs sind alle quasi nur Konsumorientiert“ würde ich nicht sagen. Es gibt auch im „unernste“ Musik Wertvolle und Interessante Sachen. (((Mitlerweile mehr als bei der ernste Musik – leider))) Und das dann auf die „kommerziell orientiert“ Schine zu schieben wäre mir wirklich zu einfach. Klar, natürlich ibt das auch: siehe Deutschland sucht den superscheiss…etc etc….
    Gruss, Peter

  112. Kunstgorilla sagt:

    Also, ich habe ja gar nicht allgemein etwas gegen Clubs gesagt, sondern lediglich behauptet, die meisten Clubs sind – wenn sie denn auf Akzeptanz beim Publikum achten – genau dann kommerziell orientiert. Herr Köszeghy, wenn Sie meinen Kommentar nochmal lesen, können Sie erkennen, dass ich nicht grob verallgemeinert habe. In diesem Sinne, ich bin auch froh dass es Clubs gibt, denen die Akzeptanz zumindest an einigen Tagen im Jahr egal ist.

  113. mehrlicht sagt:

    @Erik Janson: Tut mir leid, wenn Sie mich da nicht richtig verstanden haben. Ich hatte meine Gedanken auf Kunstgorilla bezogen, der meinte, dass „jeder alles spielen und präsentieren darf“ – in meinem Beitrag habe ich daher lediglich die Frage nach einem Qualitätsmaßstab gestellt und Gleichbehandlung deutlich abgelehnt – aber eben in einer fairen Weise, in der zwischen Geschmack und Können auch unterschieden werden kann, dazu diente meine gedankliche Heranziehung eines Wettbewerbs. Beziehungen und Kontakte dürfen schon sein, ohne diese hätten wir alle kaum Aufführungen, würden nicht hervorragende Musiker kennen, die einen Draht zu unserer Musik haben – aber wenn die Beziehung, der „Support“ der einzige GRUND für eine Aufführung wäre, dann geht es eben nicht um die Musik, und das lehne ich auch ab. Darin stimmen wir doch überein, hoffe ich?

    — Ich finde außerdem schon, dass die Publikums- bzw. Gesellschaftsakzeptanz zumindest ein Faktor ist, der zwar (aus Künstlersicht) nicht an höchster Stelle bewertet werden muss, aber wegzuradieren ist er eben auch nicht. Die Clubszene hatte ich nur als Vergleich gebracht und ich bezog mich dort lediglich auf das Wesen eines DJs, der natürlich auf das Publikum zu reagieren hat, solcherlei Interaktion ist in klassischen und Neue-Musik-Konzerten undenkbar. insofern lohnt ja zumindest ein gedanklicher Vergleich. Und mit den letzten Beiträgen von Peter und Kunstgorilla stimme ich überein.

    Nochwas allgemeines: in einem Blog ist es durchaus normal, dass man sich nur auf einen Einzelbeitrag beziehen kann, dass man querverweist oder auch einen Gedanken fortsetzt. Insofern gehören für mich die „Hölzken und Stöckskes“ (sorry für das bergische Platt) zum Wesen dazu. Da wir hier nur in den Kommentaren Möglichkeit zum Austausch haben und das Thema kein Geringes ist, wird es eben offen und bunt. Ich finde es aber spannend, wie nach und nach auch immer mehr Ansichten hinzukommen und hoffe auch, es beteiligen sich noch mehr Mitleser.

  114. Johannes K. Hildebrandt sagt:

    hallo blogger,

    ich habe da so meine probleme mit untertönigen verallgemeinerungen, die ich keinem unterstelle, aber manchmal schwingen sie ungewollt mit. sicherlich gibt es schwarze schafe bei den wettbewerben, aber alle sind auch nicht schlecht.
    ich möchte mal an einem konkreten beispiel zeigen, was es so für krankheiten bei programmzusammenstellungen gibt – ein sinngemäßes gespräch zwischen einem sehr renommierten interpreten, den hier alle kennen und mir, als festivalchef. wir besprachen ein geplantes konzert in weimar:

    interpret: ich könnte ein stück von herrn x spielen.
    ich: nö, muss nicht unbedingt sein.
    interpret: naja, ich dachte ja nur, weil aufführungen von herrn x doch von der und der stiftung gerne gefördert werden.
    ich: nö, brauchen wir trotzdem nicht zu machen.
    interpret: ok – das stück ist auch nicht wirklich gut.

    und so etwas erlebe ich immer wieder … was soll man noch sagen.
    ich schließe mich der hoffnung von mehrlicht an, dass sich hier noch mehr beteiligen.

    gute nacht
    Johannes K. Hildebrandt

  115. …@Köszeghy Peter: Wer, bitte, sind die „abrockenden Leute“ ?
    fragt: Theo Geissler

  116. wechselstrom sagt:

    @ Johannes Hildebrandt:
    netter Dialog – geradezu klassisch!
    Er zeigt wie stark in der Szene nicht nur Mensch mit sozialem System sondern auch Mensch mit Mensch per Interpenetration verbunden ist.

    Hier noch eine Geschichte, aus eigener Erlebnisquelle, die in gewisser Weise dazu passt, und die zeigt, wie wackelig jedes Beurteilen/Definieren von Kunst ist:
    Als ich nach Wien kam, bewarb ich mich mit einem Streichquartett um Aufnahme in der Kompositionsabteilung der Musikuni Wien.
    Namhafte Professoren waren in der Jury und beugten sich mit Stirnfalten über meine Blätter. Schließlich packte einer der Juroren meine Partitur mit zwei spitzen Fingern (etwa so, wie man ein gebrauchtes Taschentuch vom Esstisch fischt) und gab mir das Stück mit der Bemerkung zurück, dass es mit dem Komponieren bei mir wohl nichts wird.

    Zwei Monate später gewann die selbe Partitur (zusammen mit 4 anderen PreisträgernInnen) den Kompositionspreis der Stadt Stuttgart. Ein schöner Erfolg für jemanden, der gerade das zweite Stück fertig hat, sollte man glauben.
    Mir war schon damals klar, dass ich unter den Anderen das Alibi-Schwein abgeben musste, denn die anderen PreisträgerInnen (u.a. Adriana Hölszky) hatten jeweils ihren Professor in der Jury sitzen, während ich noch nicht einmal das Kompositionsstudium angefangen habe.
    So viel zum System, Interpenetration, Autonomie, Kunstdiskurs in der Neuen Musik, Wissen und Gewissheiten .

    Schönen Tag
    wünscht
    wechselstrom

  117. Köszeghy Peter sagt:

    Lieber Herr Geißler,
    vielleicht war die Bezeichnung aus dem „clubischem Gesprächstil“ herausgenommen: meinten Sie, was für Leute das wären? Oder verstanden Sie nicht den Ausdruck? – Man muss dies letzteres ja nicht kennen, deshalb ist ja doch die Erklärung: ich meinte damit Menschen, die Clubbesucher sind, und zu Musik noch „bewegen“ können, bzw, es nicht peinlich ist, wenn das Eine oder Andere mit körperlichkeit ausdrückt, was bei der Musik fühlt. (Dies ist natürlich bei einem Neue Musik Konzert im Konzertsaal nicht zu erwarten – ausser, dass der Eine oder Andere, intellektuelle Armbewegungen, bzw. eine aufgesetzte „ich vertehe diese Musik und lasse sie an mich heran, und dazu mein Kopf bissl‘ bewege“ zur Musik machen.) Ich hätte natürlich auch z.B. Kirchenkonzerte erwähnen können, wo extremst experimentelle Musiken gespielt wurden, und von dem Publikum dann einige 60-80 jährige Zuhörer sehr interessiert an die Musiker herangegangen sind, wie interessant das alles wäre, und das sie sowas noch nie gehört hätten, oder nicht gewusst hätten, das solche Musiken überhaupt notiert wären und wollten in die Partituren schauen.
    Generell: ich finde das Publikum wird einfach zu dumm gehalten. Sie ist schon sehr sehr offen, und – das sage ich aus Erfahrung – sehr interessiert. Da ist einfach die Vermittlung der Neue Musik schlecht. Und zu einseitig. Weil es immer nur aus einem bestimmten „Lager“ die Komponisten gespielt werden, dort, wo die Vermittlung offen wäre. Deswegen ist das ganze „Neue Musik“ ja abgestempelt mit „elfenbeintum“.
    Herzlichen Gruss,
    Peter

  118. Erik Janson sagt:

    Hier auch von mir ein Abendanekdötchen
    zum Thema Vermittlung, Glücksgefühle mit Publikum, Vitamin B etc.

    als in diesem Februar im Konzerthaus Berlin (Werner Otto Saal) meine Bhagavat-Gita-Fragmente (f. Sopran und Ensemble) vom modern art sextett gespielt wurden, gab es
    danach sehr viel und herzlichen Beifall und Bravo-Rufe
    Ein amerikanischer Konzertbesucher sagte mir, mein Stück sei für ihn mit das schönste gewesen, was er in vielen Neue Musik-Konzerten – und überhaupt konzerten – im Konzerthaus gehört habe.

    Im Publikum saß auch der Organisator der Märzmusik. Dass dieser mich nicht weiter beachtete, störte mich dann in dem Moment überhaupt nicht. Schließlich bin ich kein Festival-Komponist und habe keine entsprechenden Empfehlungen, Preise, Meriten oder Beziehungen o.ä., die mich „berechtigen“ würden, dort auch mal gehört zu werden.

    Aber wenn man weiß, dass beim normalen Publikum der Funke über springt, dann ist man doppelt glücklich und weiß, wofür man komponiert.

    Gute nacht,
    Erik Janson

  119. Köszeghy Peter sagt:

    tja. hier schweigt alles seit gestern. sehr sehr schade…. vielleicht kommts noch.

  120. Erik Janson sagt:

    Luft draußen aus der Neue Musik-Strukturdiskussion etc.?

    Scheint so – schade. Na vielleicht kommt noch was…?
    Naja, über Heavy Metal möcht ich hier an der Stelle nicht so gern diskutieren. Also: Hier Back to Start,
    hoch scrollen.

    Aber auch sonst bin ich eher der Ansicht bzgl. Heavy Metal u.a. spannenden Szenen:
    Inspiration JA, aber Crossover? eher Nein
    Es gibt so viele spannende Formen und Klänge noch in
    unserem Genre zu entdecken.

    Wer mal eine gehörige Ladung „Neue Musik“-Hardrock
    (auf meine Art) hören möchte, der sei eingeladen zur Langen Nacht der Musik Münster, 5.6. ab 22:00 Uhr zu meinem BISS IV, für E.-Gitarre (mit Multieffektgerät) und Schlagzeug.
    Was denn auch endgültig beweisen möge, dass ich kein verschrobener oder „widerborstiger“ oder adornistischer Avandgardist von Gestern bin noch dies hier auch nie so propagieren wollte, wie mir anfangs ja einige Blogger zu unterstellten schienen…

    Egal. Allen Komponisten UND Väter-Komponisten
    wünsch ich noch einen erholsamen Vatertag,

    Herzlich
    Erik janson

  121. Dings sagt:

    Erik Janson,

    kein Wunder, daß nach so viel heißer Luft, die Sie sich in Ihrer jämmerlichen Suada hier erlaubten zu verbreiten (Sie haben offenbar viel zu viel Zeit; kein Wunder… so als in Neuss – pfff, hihi – lebender Hartz4-Empfänger, der sich „Komponist“ nennt…), die Diskussion verebbt. Vielleicht haben andere einfach keine Lust, sich von Ihnen hier mit Textmassen (die latent von persönlichen Mißerfolgen gekennzeichnet wie kenntnisfrei sind) langweilen zu lassen, genauso wenig, wie wir an Ihrer stumpfsinnigen, öden Musik interessiert sind (im Übrigen genauso, wie die Veranstalter hierzulande, über die Sie ja gerne auch mal lautstark klagen).

    Wie wäre es anstattdessen mal mit einer Diät? Das würde Ihnen körperlich wie textlich gut tun… (Man gehe auf Fotosuche nach „Erik Janson“.)

    Ach, noch etwas: Sie schrieben von einem Konzert in Berlin, bei dem Sie angeblich Bravo-Rufe ernteten. Das ist glatt gelogen. Ich war selbst bei diesem Konzert. Für Ihr Stück gab es gerade einmal lauen Applaus. Aber gut, das werden Sie – in Ihrer ausweglosen, selbstmitleidigen Situation als auf dem Dorf wohnender, schlechter, aber sich ständig bei jedem dann doch anbiedernder Komponist – wohl nicht zugeben können.

    Dazu würde Größe gehören. Das einzige, was Sie „können“ ist: Länge (aber auch nur auf Ihre hysterischen, absolut am Thema vorbeigehenden Textmassen bezogen). Und: Dicke (körperlich).

    Mit freundlichem Gruß, Sie peinliche Gestalt, Sie.

    Dings

  122. Erik Janson sagt:

    Hallo Herr „Dings“, Liebe NMZ-Redaktion,

    Herr „Dings“: Ihr Schreibstil erinnert mich sehr stark an den niveaulosen und persönlich beleidigenden Kommentar, der hier unter Nickname „Betterpeter“ am 13. Mai gegen Herrn Koeszeghy hinein gesetzt wurde.

    Vermutlich sind Sie, Herr „Dings“ und Herr „Betterpeter“ ein und dieselbe Person/Verfasser?
    Naja egal: Zu Ihren beleidigenden Worten oben äußere ich mich gar nicht. Das ist nicht mein Diskursniveau oder Art, wie ich mit jemandem kommunizieren möchte.
    Und mich wundert eigentlich, dass die NMZ-Redaktion hier sogar persönlich beleidigende Kommentare ungelesen in den Blog setzt, die das ausschließliche Ziel haben, dass Komponisten (oder ein Komponist/Musiker/? anscheinend?)
    einen anderen in diesem Blog persönlich beleidigen und privat verleumden wollen.

    Da ich kein Hartz IV Empfänger bin sondern vom Komponieren und Unterrichten gut lebe, wurde hier diebzgl. allein schon von „Dings“ eine üble Verleumdung in den Blog gesetzt. Daher bitte ich die nmz-Redaktion, mir die Mailadresse des Herrn „Dings“ zukommen zu lassen, damit ich mir rechtliche Schritte ggf. vorbehalten kann.

    Ich finde, die redaktionelle Freiheit etc. hört genau da auf, wo Leute im Blog auf persönlicher Ebene in dieser Weise, wie oben 21.5., 14 Uhr 10 von „Dings“ geschehen,
    andere beleidigen und verleumden.

    Aber wie dem auch sei, Herr „Dings“: Den Mut, das eigene (kompositorische?) Format und den Charakter zu einer substantiellen und niveauvollen Diskussion mit anständigen Umgangsformen, den haben Sie leider nicht. Und das merken wenigstens alle Blogleser.

    Ich empfehle mich,
    Erik Janson

  123. Erik Janson sagt:

    Nachtrag an alle Blogger zum „Dings“-Kommentar,

    Der Vollständigkeit und Objektivität halber:
    Herr „Dings“ Darstellung, es habe beim modern art-konzert
    im Februar im Konzerthaus, insbes zu meinem Stück, keine Bravo-Rufe gegeben sondern nur lauen Applaus, dies ist eine Fehldarstellung.

    Vermutlich war er bei dem betr. Konzert nicht anwesend
    sondern BEHAUPTET dies hier nur, damit seine Fehldarstellungen hier glaubwürdig erscheinen sollen.

    Aber der persönlich beleidigende Schreibstil sagt und enlarvt ja eigentlich alles.

    Grüße,
    Erik Janson

  124. Kein Nostalgiker sagt:

    Liebe Blogger,
    ich war die letzten Tage mit der Organisation und anderem von ziemlich vielen Veranstaltungen Neuer Musik beschäftigt, deshalb meine Schweigen. Jetzt bin ich wieder da.

    Lieber wechselstrom,
    Sie bezeichnen mich als Neo-Nostalgiker, habe ich mir schon gedacht, dass sie nur Ihre Sprache sprechen und verstehen.

    Sie vergessen, dass Museen ein Budget haben, mit dem sie u.a. auch moderne Kunst ankaufen.

    Wie kommen Sie darauf, dass ich das vergesse. Machen Konzertveranstalter und Funkhäuser auch.

    Traditionsverbundenheit mit erhobenem Zeigefinger ist der Bumerang

    Den erhobenen Zeigfinger haben nur Sie als radikaler Traditionsabschaffer oder einfach als Radikaler.

    Bei der Umverteilung bin ich mit Ihnen einig, das sagte ich ja schon, nur eben nicht ganz so radikal wie Sie.

    Bilder abzuhängen, wie Sie es vorschlagen und Subventions-Grundlagen zu diskutieren ist doch ein Unterschied, meinen Sie nicht?

    Ich habe das nie vorgeschlagen, es war ein Vergleichsversuch. Unterschiede und Gemeinsamkeiten jedoch sind jedoch fließend – – –

  125. Kein Nostalgiker sagt:

    Auch ich empfinde es als eine Unverschämtheit, solche Leute wie Dings hier bloggen zu lassen.

    Etwas mehr an Anstand, trotz heftigem Debattierens wäre durchaus wünschenswert.

    Persönliche Beleidigungen und solch geschmacklose Angriffe gegen andere Personen jedoch haben hier im Blog nichts zu suchen.

    Solche Individuen werden in anderen Blogs gesperrt.

    Kein Nostalgiker

  126. Erik Janson sagt:

    Danke, kein Nostalgiker,

    ich habe bereits eine priv. Anfrage laufen, den anonymen Blogger unter „Dings“ bzw. „Betterpeter“ ausfindig zu machen.

    Denn ich finde, wenn die nmz-Redaktion beansprucht: Meinungsfreiheit JA, aber NEIN zu dem sagt, was redaktionell-juristisch bedenklich bzw.hart an der Grenze ist (nämlich z.B. wenn ein Blogger andere persönlich beleidigt und den Blog als Forum für persönliche Beschimpfungen und Verleumdungen missbraucht).

    Dann muss sich dies HIER beweisen.

    Liebe Grüße, an die nmz_Redaktion und an
    an alle anderen Blogger (außer „Betterpeter“
    oder „Dings“…)

  127. Kunstgorilla sagt:

    Herr Dings: Lassen sie sich doch mal richtig in den ***** ******, vielleicht geht es Ihnen danach besser.

  128. Betterboy sagt:

    Tja, Herr Janson, was haben Sie denn erwartet … eine kultivierte Diskussion? Wir sind hier nicht in Neuss, sondern im Bad Blog.
    Herr Dings, war das schon alles was Sie können?

    Ciao
    Betterboy

  129. Der Russe sagt:

    Soll er doch posten – lieber so, als würde zensiert.
    Ernst nehmen kann man sowas doch eh nicht.

  130. Erik Janson sagt:

    Lieber Betterboy,

    1. lebe ich in Düsseldorf und bin in Neuss geboren,
    bin aber stolz drauf. Kann auch mit meinem BMI ganz gut leben (Brahms hatte auch einiges (nicht nur musikalisch) in die Wagschale zu werfen!…)

    2. empfinde ich es als deplaziert, wenn Sie, falls SIE es wirklich sind, hier indirekt jemanden in Schutz nehmen, der Leute offen und auf persönlicher Ebene beleidigt und verleumdet.
    Denn ein Internetblog hat da seine GRENZEN, wo versucht wird, Leute offiziell zu beleidigen und zu verleumden

    3. kann ich kaum glauben, Betterboy, dass SIE in Person ein und derselbe Verfasser dieses Statements von eben (18:26 Uhr) sind, der Sie die vorigen differenzierten, substantiellen Statements zum Thema Strukturdiskussion in der Neuen Musik etc. abgegeben haben.
    Hat vielleicht unser „Betterpeter“ alias „Dings“
    nun auch unter Ihrem Nickname gebloggt?

    Unfassbar!Und durch Duldung dieser Kindergartenspiele
    des Betreffenden tut sich die Redaktion des nmz-Blog
    keinen großen Gefallen.

    Schade, dass wenige Leute (oder einer, wie zu vermuten ist) ein ganzes Forum auf diese Weise kaputt machen und diskreditieren kann und offenbar von der Redaktion bisher nichts dagegen getan wird (oder getan werden kann?).

    Wenn hier mit persönlichen Beleidigungen und Verleumdungen aufgehört wird, schaue ich gerne wieder rein

    viele Grüße,
    Erik Janson

  131. Köszeghy Peter sagt:

    Liebe Blogger, da bin ich mit Herr „Russe“ gleicher Meinung. Einige unter uns wissen ganz genau wer das ist. Da kann ich mich eigentlich anschliessen. Ich würde sagen, der Herr „Dings“ (oder Betterpeter)hat einfach ein Aufmerksamkeitsdefizit-syndrom. Man sollte auf das Zeug erst garnicht reagieren. Das will er doch nir, um beachtet zu werden. Also, von mir aus kann er bleiben (höchst demokratisch). Ihm nicht „reizen“ – dann wird er weiterhin nerven. Ihm nicht „beachten“: Das geht ihm dann richtig aufm Sack….
    Trolls sind immer so.

  132. Köszeghy Peter sagt:

    ……………anderfalls wäre ich auch für ein Sperrung dieser Person („Dings“ oder „Betterpeter“ wie auch immer: Sein IP-Adresse ist bestimmt sehr leicht rauszukriegen. (Das wäre aber nicht zu demokratisch). Vielleicht können wir hier abstimmen??? Also: ich wäre für „rausschmeiss“.
    Gruss Peter

  133. Erik Janson sagt:

    Lieber Russe, falls Sie es wirklich sind…

    bisher hatte ich ja von Ihnen eine hohe Meinung auf Grund allem, was Sie geschrieben haben.

    Aber ich verstehe nicht, wieso Sie so etwas, was ein „Betterpeter“ oder nun der anonyme „Dings“ völlig unter der Gürtellinie hier im Blog gegen mich beldeidigend schreibt, SO gleichgültig kommentieren können nach dem Motto: „Soll er doch posten“.

    Denn: direkt persönlich beleidigende und verleumderische
    Sätze wie ich sei ein Hartz IV-Eppfänger und habe außer meiner körperl. Dicke nichts zu bieten, das ist ja wohl jenseits aller Grenzen.

    Und: Woher wollen Sie wissen, WER im Blog das ernst nimmt
    und wer nicht? Sind Sie Hellseher?

    Zudem zeigt dies das wahre Gesicht desjenigen, der da postet: am Ende ist es vielleicht noch jemand, der selbst auf Staatskosten lebt und nie ehrlich gearbeitet hat, der aber zugleich (welche Doppelmoral) ANDERE versucht mit seinem Schimpfwort „Hartz IV-Empfänger“ zu verleumden (und damit gleich mit die vielen Hartz IV-Empfänger, gerade im Osten, die in ausweglosen Situationen sind, die sich um Arbeit bemühen diffamiert).
    Und sicher auch so manche Komponisten, die geradeaus sind, Mensch bleiben und auch vorübergehend mal wirklich von Hartz IV leben müssen.

    Aber nochmals wie gesagt: ich lebe bestens vom Unterrichten und Komponieren und beziehe kein Hartz IV,
    habe ein paar Pfunde zuviel, stehe dazu und bin und bleibe im Herzen stolzer RHeinländer.

    Gut, Ihnen macht das vielleicht nichts aus, was der „Dings“ hier schreibt. Sie sind ja auch nicht selbst betroffen bzw,. werden nicht auf DIE Weise öffentlich angegangen.

    Der diskredidiert doch den ganzen Blog durch seine Art,
    letztlich auch Sie mit.

    Nicht zu fassen,

    viele Grüße,
    Erik Janson

  134. Erik Janson sagt:

    Lieber Herr Koeszeghy,

    vielleicht kennen wir beide den Herrn ja, der hier
    mit unfairen Mitteln unterwegs ist.

    je mehr ich überlege, desto klarer wird mir, dass
    er sich eigentlich nur selbst schadet, wenn er hier weiter bloggt. Ob nun unter seinen Nicknames (oder andere Nicknames missbrauchend?) oder – umso mehr –
    wenn er sich mit seinem richtigen Namen zu erkennen gibt.

    Da wird er richtig Ärger kriegen, sicher auch von
    der nmz-Redaktion.

    viele Grüße,
    Erik Janson

  135. Kunstgorilla sagt:

    Also ich bin dagegen, dass man derart postet wie dieser Dings. Ich selbst habe nichts gegen heftige und sehr deutliche Diskussion, wie man sicherlich aus einigen meiner Posts herauslesen kann. Das, was hier und heute gepostet wurde von diesem Dings, geht aber zu weit. Es bringt ja auch absolut gar nichts und bezieht sich noch nicht einmal auf irgendein mögliches Thema dieses Blogs. Es ist tatsächlich eine reine Störung.

    Also, ich bin dafür, dass wir uns nun wieder den eigentlichen Themen widmen und diesen Dings möglichst ignorieren, sollte da noch etwas völlig sinnloses kommen.

    Übrigens Schönberg war ja autodidakt, um nochmal ein Thema anzusprechen. Man muss Musik nicht an einer Hochschule studiert haben, um zu komponieren und bei Bedarf und Wunsch aus gesellschaftlichen Töpfen gefördert zu werden. Was meint ihr dazu?

    Schöne Grüße, Kunstgorilla

  136. Betterboy sagt:

    Herr Janson, was da von Herrn Dings kam geht natürlich überhaupt nicht. Mein Statement war eher ironisch gemeint und ich finde es gut, wenn sich hier die Blogger distanzieren. Vielen Dank auch für den Hinweis auf Ihren tatsächlichen Wohnort. Damit haben wir nun noch einen Beleg dafür, dass Herr Dings es nicht so genau nimmt mit der Wahrheit und Unwahrheiten verbreitet. Wenn hier Herr – ich nenne ihn mal X – einige Identitäten hat, kann er sich ja mit sich selber unterhalten. Dings ist schizophren.
    Allerdings, Herr Janson, muss ich Sie enttäuschen, ich glaube nicht, dass wir uns kennen.

    Ciao
    Betterboy

  137. Erik Janson sagt:

    Liebe Blogger, Hallo Betterboy und Kunstgorilla,

    nein, wir kennen uns nicht. Aber wahrscheinlich haben Sie beide Recht; ich nahm diesen „Dings“ zu ernst und maß ihm im ersten Moment viel zu viel Bedeutung bei. ER blamiert sich hier schließlich. Solche Menschen, die so posten, ohne sich zu erkennen geben zu können, die können einem eigentlich nur Leid tun.

    Gehen wir lieber wieder zum Thema über:
    Auch ich bin der Meinung, dass man nicht studiert haben MUSS, um förderungswürdig oder ein guter Komponist zu sein. Schönberg ist da ein gutes Beispiel. Und viele andere auch. Komponist ist eine Art innere Berufung, bzw. ein Drang.

    Aber: auf der anderen Seite kann man auch sagen, dass es viele gibt, die Komposition ordentlich studiert haben und auch viel dazu lernten bzw. aus anderer Perspektive nochmal was für sich dazu lernten auf der Hochschule (zusätzlich zu ihrer ersten Entwicklung als Autodidakt – und ich selbst war z.B. 1994 bis 1999 ca. 5 Jahre in der Neuen Musik „Autodidakt“)und die es im Verhältnis dann schwerer haben als vielleicht manch einer, der nicht Komposition studierte.

    Immer schwierig, so was zu beurteilen. Es kommt letztlich IMMER auf die Musik an. Nach meiner Einschätzung aber – leider – sind akademisch Studierte und von Akademien/Professoren offiziell empfohlene Komponisten (ob nun offiziell per Empfehlungsschreiben oder per „Mundpropaganda“)dann auch wieder tw. über-bewertet oder gepuscht.

    Denke, beide Seiten/Lager – wenn es sie überhaupt gibt –
    müssen sich kritisch hinterfragen und dem Legitimationsdruck von Förderung heute stellen:
    akademisch studierte und sog. „Autodidakten“.
    Richtschnur ist die QUALITÄT, Originalität aber auch Authentizität des jeweiligen Werkes,
    oder sollte es idealerweise meiner Meinung nach wieder mehr sein.

    viele Grüße,
    Erik Janson

  138. Kunstgorilla sagt:

    Zur Überbewertung bzw. zum „pushen“ von Komponisten in der Gesellschaft: Ich habe neulich im Fernsehen (Ja, ich schalte den scheiß Apparat manchmal tatsächlich noch ein.) eine mehr oder weniger schlechte aber dennoch interessante Dokumentation über den Komponisten Matthias Pintscher gesehen. Vorab: seine Musik gefällt mir persönlich teilweise sehr gut und teilweise mittelmäßig – sie ist aber auf jeden Fall immer interessant für mich. Ich war sehr erstaunt darüber, welche Preise und Aufträge der Herr Pintscher bereits bekommen hat. Ich finde im Verhältnis zu seinen Leistungen als Komponist sind seine sogenannten „Erfolge“ unverhältnismäßig groß und reich an der Zahl. Es ist sehr schade, soetwas sehen zu müssen. Viele andere Komponisten, die auch etwas zu sagen haben, könnten ja anstatt Herrn Pintschers den ein oder anderen Preis oder Auftrag bekommen haben, und damit wäre die verbreitete Vielfalt wesentlich interessanter und die Verteilung wäre etwas gerechter. Aber so wie es nunmal ist – und sieht man auf Herrn Pintschers Webseite, findet man noch viel mehr Preise und Aufträge, ja eine schier endlose Liste solcher – gibt es an dieser Stelle scheibar eine große Ungerechtigkeit in der Gesellschaft, welche in diesem Beispiel sehr deutlich wird.

  139. Kein Nostalgiker sagt:

    Das ist leider ein Teufelskreis. Kriegt ein Komponist einmal einen Preis eines renommierten „Förderers“ muss sich natürlich der andere „Förderer“ dem ersten anpassen um eben auch „in“ und scheinbar glaubwürdig zu sein, und schlussendlich dem Wettbewerb unter den Förderern stand zuhalten.
    Und so erhält ein einziger alle wichtigen Preise. Auch die Festivals überschlagen sich mit diesen Namen. Widmann könnte man sicher auch dazu zählen. Mit Futterneid hat das nichts zu tun, allenfalls mit einem Sinn und Wunsch für etwas mehr Farbe. Beide Komponisten sind hervorragende Tonsetzer, doch gibt es meiner Meinung nach noch viele andere zu entdeckende und zu fördernde Komponisten.

  140. Kunstgorilla sagt:

    So, ich habe hier mal einen weiteren handfesten Beweis für die Missstände im Umfeld der klassischen und neuen „ernsten“ Musik in unserem Lande. Für den Paul Hindemith-Preis 2010 des SHMF und der NDR Radiophilharmonie werden nur Bewerbungen akzeptiert von „junge[n] Komponistinnen und Komponisten (Stichtag:
    1.9.1973), die ein Kompositionsstudium absolvieren oder bereits abgeschlossen
    haben“. Das grenzt für mich an Gedankengut des Nationalsozialismus. Ich sage nur es leben hoch die VIPs dieses Landes. Deutschland, Deutschland unter alles.

  141. Erik Janson sagt:

    Lieber Kunstgorilla, liebe Blogger,

    mit ihrem Vorwurf liegen Sie falsch. Diesen Preis mit so etwas verwerflichem und Abscheulichem wie dem „Gedankengut des Nationalsozialismus“ zu vergleichen, das ist nun doch zu weit her geholt, finde ich.

    Das Beispiel, was Sie nannten entspricht aber eher und durch aus dem Denkmuster:Geniekult bzw. Jugendwahn, der in das neoliberale Denkschema bzw. den heutigen Zeitgeist der Medien- und Jugendgesellschaft passt (z.B. auch in der Wirtschaft, wo auch möglichst JUNGE Leute oft nur genommen werden und wo Lebenserfahrung viel weniger zählt als Jung-Sein: jung und – auf dem Papier – erfolgreich/gepuscht/hochstilisiert aber tw. noch unreif – das ist leider zu oft „trendy“ in der Kultur).

    Natürlich sage ich damit NICHT (das ist mir schon von Ausschreibenden, denen ich dazu kritische Mails schrieb, die Altersdeadline mal zu überdenken, unterstellt worden) dass man nun die Alters-„Deadlines“ oder die Stipendien und Wettbewerbe mit ganz abschaffen sollte.
    Es muss und soll ja für die 20-30, 35-jährigen Komponisten weiter Chancen etc. geben.

    Aber: man bedenke mal: werden in EU-Richtlinien bzgl. Arbeitsmarkt/Berufsförderungen etc, und anderswo längst Anti-Diskriminierungsgesetze gemacht, wonach man weder wegen Alter noch Herkunft etc. bei Jobbbewerbungen benachteiligt werden darf und dagegen klagen kann. Wo würde mal in der Kulturförderung so etwas überdacht?

    So tut sich im Bereich Kulturförderungm, Wettbewerbe, Stipendien in der Richtung leider noch herzlich wenig in Richtung: Hinterfragung von starren Altersdeadlines.
    Hier gelten andere zementierten „Gesetze“:
    Jugend, schneller Erfolg und Geniekult verkaufen sich eben leider immer noch besser als Lebenserfahrung, die sich ja auch positiv in Kompositionen sedimentiert.

    Kurtag z.B. ist da ein gutes Beispiel. Und er ist einer der WENIGEN Komponisten, deren Begabung spät entdeckt wurde und der nun andererseits fast Kultstatus genießt.
    Ich gönne es dem Menschen von Herzen, denn er ist wirklich klasse, war immer geradeaus, hat sich zudem nie angepasst und schreibt STARKE Musik!

    Es gibt also, das möchte ich sagen, immer noch viel zu viele Wettbewerbe und Stipendien mit rigiden Altersdeadlines und wo keinerlei Ausnahmen gemacht werden, z.B. gegenüber Komponisten, die z.B: SPÄT erst Studiert haben oder spät erst sich entschlossen, mit ihrem Schaffen an die Öffentlichkeit zu treten.
    Die fallen meistens durch ein Rost.
    Nun gut, nun bin ich zufällig mit meinen jugendlichen 41 Lenzen selbst einer der unter diese Gruppe fällt, spreche aber vielelicht für viele andere auch sicher.

    Es WERDEN langsam zum Glück etwas mehr Stipenien und Wettbewerbe, die starre Altersdeadlines lockern und Ausnahmen zulassen. Aber es sind noch zu wenige. Eigentlich sind starre Altersde

    Man sollte doch danach fragen: welche Voraussetzungen/Biographie/Qualität der Musik brind DER EINZELNE BEWERBER MIT. DAS wäre gerecht!
    Auch solche Wettbewerbe, die NUR Akademiker/Studierende zulassen und anderen Bewerber ausschließen, gehören in die Altkleidersammlung.
    Die Hoffnung stirbt zuletzt.

  142. Der Russe sagt:

    Zu dem Thema einseitige Förderung/Berichterstattung ist auch ein gelegentlicher Blick auf die NMZ-News oben links aufschlussreich …

  143. Der Russe sagt:

    Ich habe mir nochmal alle Boys-Beiträge angesehen. Auch die letzten bzgl. Heavy Metal, wo ein Fan alter Bands substanzlos gegen neue wettert, wie ein Wiener Klassik-Fan gegen die Moderne. Dann geht es gegen Lachenmann …

    Das alles in einem Vokabular, das einem doch sehr bekannt vorkommt aus Zeiten, die man länst vergangen hoffte.

    Erzkonservative Tendenzen in neuem Gewand.

  144. Tüff sagt:

    Wobei dieser Subs-Tanz um die Sub-Stanz selbst so su-bstanzlos ist wie die Informationsdichte der letzten Rille einer alten Schallplatte, wenn der Tonarm keine Automatik zur Selbstabhebung hatte.

  145. Der Russe sagt:

    Tuff-Tuff-Tuff, der Tüff fährt in den Puff.
    Piff-Paff-Puff, der Tüff ist gar nicht Tough.

  146. Nun, da viele hier mitblogger ihre „geistigen Ergüsse“ ohne Substanz und Inhalt, ohne Grenzen und beinahe „Kneipenbesucher-stil“ präsentieren, erlaube ich mir etwas „selbstwerbung“ – für meine PR Zwecke und auch damit etwas „substanz“ wieder in die Sache hier im Blog zu bieten. (Den das nicht betrifft, soll ja auch nicht beleidigt sein.)

    Gruss, Köszeghy

    Carambolage in der Lokhalle Südkreuz/Berlin

    Darf Neue Musik grooven?

    26. August 2009, 20 Uhr Lokhalle, Südgelände Schöneberg

    Das isländisch-deutsche Ensemble adatper spielt Kompositionen in denen gegenüber Beats, den in der Neuen Musik stigmatisierten Elementen, keine Berührungsängste gezeigt werden. Mit Peter Köszeghy (Ungarn), Paul Frick (Deutschland), Jarkko Hartikainen (Finnland), Einar Torfi Einarsson (Island) und Henry Mex.

  147. und, dass sich der Kreis hiermit auch etwas schliesst, verabschiede ich micht hier von der Runde. Leider sind beinahe alle Blogs hier mittlerweile nur noch Substanzloser gequatsche, von Proletenstil bis zum sich „grossartigfindene“ Stillterroristen und Cage bzw. Lachenmann-Epigonen vollgetextet, und die Texte sind beinahe alle Substanzlos. Es hat hier kein Sinn. Da sage ich gerne „hochnäsig“:
    SORRY: schede um meine Zeit.
    Ich sage also mach paar Wochen hier:
    Auwiederschauen.
    Köszeghy

  148. Kunstgorilla sagt:

    Auch dieses Jahr erhält ein Komponist den Paul Hindemith Preis, der wohl eigentlich schon genug Erfolg hat. Vermutlich hat der Komponist in seiner Biographie genügend Eckpfeiler stehen, und er wird mittlerweile ordentlich mit Vitamin B vollgepumpt.

    http://www.theaterkanal.de/theater/deutschland/schleswigholstein/luebeck/schleswig-holstein-musikfestival/oesterreichischer-komponist-staud-erhaelt-paul-hindemith-preis-2009/

  149. Erik Janson sagt:

    Liebe Blogger,

    Hier noch was zum Amüsieren für die Abendstunden:

    http://www.kritische-masse.de/blog/content/impressum

  150. Lieber Christoph Theiler aka „wechselstrom“,
    Sie sind ein Mensch, den ich gern fern von all dem Dreck, der hier abgeht, treffen, mit dem ich reden möchte. Auch in Österreich. Schreiben Sie mir an meine ohnedings bekannte Mailadresse geissler@nmz.de einfach, ob Sie wollen.
    Herzlich
    Theo
    geissler@nmz.de

  151. Frosch sagt:

    Christoph Theiler & Erik Janson:

    schön, daß ihr hier „diskutiert“ und gerne mal irgendwelchen nmz-lern oder kreidler oder lücker oder wem auch immer vorwirft, es habe doch bloß alles mit seilschaften, freundschaften usw. zu tun und ja NIE aber wirklich NIE mit qualität.

    Aber WAS habe ich da eben zufällig gefunden?

    auf der homepage von wechselstrom alias christoph theiler (von dem ich noch nie etwas gehört hatte – genausowenig wie von erik janson):

    „2001 Gründung der initiative zeitgenössische musik mit Erik Janson“

    hier die quelle: http://www.kunstradio.at/BIOS/christophtheilerbio.html

    kein wunder, dass auf fast jeden eintrag von wechselstrom wenige minuten später ein lobender eintrag von erik janson kam.

    ihr seid so peinlich.

  152. Der Russe sagt:

    Herr Frosch, Ich habe beide schon gelobt, habe aber von beiden hier in diesem Blog zum ersten mal gehört. Bin ich jetzt auch peinlich?

  153. Der Russe kriegt ein inne Fresse sagt:

    ja, natürlich sind sie auch peinlich.

    lesen sie sich einfach nur ihre dürftigen beiträge durch.

  154. …bei allem: Ihr seid hoffentlich noch Menschen. Lieber Russe, der Du Deine Identität so mühsam bedeckst: Wovor hast Du Angst? Vor dem Tod? Vor dem Vergessen-Werden? Vor dem Bekanntwerden Deiner Musik? Erstmal werde erkenntlich, Du feiges anonymes Blatt. Wir haben hier nichts zu verstecken, und nichts zu verlieren. Also: Bleib gern hier. Wir werden Gewäsch aus den Anonymisierungs-Servern demnächst in ein eigenes Schatzkästlein speichern – aber liebevoll öffentlich zugänglich halten. Fühlst Du, anonymer Russe, Dich da gut aufgehoben?
    fragt: Theo Geissler
    geissler@nmz.de

  155. …Danke für diese differenzierte, intelligente und historisch präzise Antwort, lieber Kultur-Silber-Rücken (auch so ein toller „freier“ Maulheld hier)
    meint: Theo
    geissler@nmz.de

  156. Erik Janson sagt:

    Lieber Herr Geißer, Liebe Bloggercommunity, außer gewisser Verbal-Kraftprotze…

    dass Sie, Herr Geißler, Wechselstrom (alias Theiler)fern vor gewissem Dreck der hier abgeht, mal treffen bzw. persönlich kennen lernen möchten, ist erfreulich und ehrt Sie (hoffe dies ist ernst gemeint und nicht nur ein Manöver, gewisse Leute hier im Blog zu halten oder wieder rein zu holen? Denn: es ist fraglich, ob man – wenn es hier SO weiter geht – hier noch versuchen wird, konstruktiv zu diskutieren und weiter zu bloggen).

    Hoffe, dies gilt auch für andere Leute hier, die sich
    auch nicht hier anpöbeln lassen und unter das unterste Niveau begeben möchten und die sich leider größtenteils nun – bei dem Niveau kein Wunder – hier zurück ziehen.

    Der einschlägige „Gruß“ des Kunstgorilla (wer steckt dahinter?, ausfindig machen und dann dessen Namen veröffentlichen!) sagt doch wohl alles, wer sich hier rum treibt. In anderen Blogs wären längst solche Leute gesperrt worden.

    @Frosch: Ja, Herr wechselstrom (alias Theiler) und ich kennen uns und machen ab und an Projekte miteinander.
    Ja, Na und?! Tun dies andere Komponisten/Künstler etwa nicht?

    Ansonsten: leider weiter Funkstille hier, außer Agressivitäten und seit neuestem: halbstarke Politparolen und Stammtischparolen auf unterstem Niveau. Ich werde den Verdacht nicht los, dass sich hier ein Herr (oder dessen 1 oder 2 Kumpane bzw. Nickname-Kumpane? die es vermutlich nicht gibt?) gehörig seinen Psycho-Frust von der Seele schreibt und Aufmerksamkeit auf dubioseste Weise hier zu erlangen versucht. Was muss dieser Mensch, der dahinter steckt, innerlich einsam und seelenkrank sein.

    Und (ad Kunstgorilla): wer Anonymität missbraucht, um – gottseidank vergessene und unter Beobachtung des Verfassungsschutzes stehende! – Gedankengüter und Gesinnungen verbreitet (das noch, sich auf das Grundgesetz berufend!) und damit hier eine ganze Blogger-Community inklusive die nmz damit bedreckt und mit runter zieht, der gehört eigentlich strafrechtlich verfolgt.

  157. Erik Janson sagt:

    Nochmals @ Herr Geißler,

    dass Sie (als nmz-Chef) jemandem, der unter dem Deckmantel der Anonymität und unter scheinheiliger „Berufung“ auf das Grundgesetz (Kunstgorilla) hier offen seine braune Gesinnung mit einem Hitlergruß hinein müllt, lediglich mit ihrem folgenden Kommentar antworten:

    „lieber Kultur-Silber-Rücken (auch so ein toller “freier” Maulheld hier)“ (ZITAT ENDE)

    Das ist doch wohl nicht Ihr Ernst, Herr Geißler, oder?

    Wenn ja, dann kann ich mich wirklich der Meinung des Russen nur anschließen!

    Es wäre (Bürger-)Pflicht der nmz-Redaktion, diesen Herrn ausfindig zu machen und zu sperren, ja strafrechtlich zu verfolgen.

    Aber das bliebt Ihre Entscheidung bzw. die der nmz.
    Ist aber meine klare Meinung.

    Tschüß, ich flüchte (ja in dem Fall gerne flüchten, egal wer hier was noch über andere und mich an Verleumdungen rein müllt!) bei soviel falscher „Toleranz“ unter dem Deckmantel des Jeder-darf-mal-Bad-Boy-sein

  158. Herr Janson, passen Sie dann auch in die schwarze Richterrobe mit Ihrem Körperbau, wenn dann das Urteil („im Namen des Volkes“) über die Sperrung ergeht?

    [Herr Simon, bitte bleiben Sie beim Thema, Herrn Jansons Körperbau ist für die Diskussion hier kein Thema. Bitte nutzen Sie dafür ihr eigenes Blog, Admin]

    Um die Diskussion mal auf ein substanzvolleres Thema zu lenken habe ich mir erlaubt, aus meinem eigenen Blog (siehe meine Webseite) zu zitieren. Es geht um das Thema, inwiefern ein Gesetzt zum Verbot von Neuverschuldung Auswirkungen auf die Suventionskultur haben könnte. Meiner Meinung nach schadet diese der Kunst mehr als sie nützt, schafft sie doch eine kleine Geld-Aristokratie von Komponisten, die in den Genuss dieser Subventionen kommen, und versperrt den eigentlichen Blick im gesunden Verhältnis (der Begeisterung für Musik) zwischen Musiker/Interpret und Komponist:

    „Dass die NeueMusik-Szene sich derart an die Subventionierung gewöhnt hat, führt eben aber gerade zu dem Phänomen der Beschädigung und dem ästhetischenTschernobyl, wie Sie sagten, und zwar auf beiden Seiten (Veranstalter wie Komponisten und Musiker), konkret gesagt, zu falschen Anpassungserscheinungen, die sich zunehmend als Hemmschuh für die “Produktivkräfte” (da bin ich ganz bei Karl Marx) erweisen. Ein vergleichbares Phänomen ist die zur Zeit vielerorts auffllackernde Angstdiskussion, was sozial an Grausamkeiten passiert/passieren würde, wenn wir eine gesetzliche Schuldenbremse bekommen. Ich sehe da eher langfristig eine positive Entwicklung, d.h. ein Umdenken bei den gesellschaftlichen Werten kommen: denn die Schulden sind ja nichts anderes als das negative Äquivalent für Ausgaben, die nicht gedeckt waren, Ausgaben also, an denen einige Beteiligte (z.B. die hohe Gehälter kassierende Kaste der Ingenieure, finanziert über sinnlose Bautätigkeiten/Modernisierungen, um diesen Geldkreislauf künstlich hoch zu halten) über Gebühr verdient haben. Nicht also die sozial Schwächsten in unserer Gesellschaft tragen also die Hauptschuld an der Schuldenspirale (in dem sie dem “Staat” auf der Tasche liegen, so der häufige Vorwurf, meiner Meinung nach ein reines Ablenkungsmanöver), sondern im Wesentlichen diejenigen, die als Auftragnehmer im großen Stil vom Staat Gelder in Anspruch genommen haben, für die keine entsprechende Gegenleistung erbracht wurde bzw. für Investitionen, die sich wirtschaftlich nicht gerechnet haben und also schon vom Planungsstadium an sinnlos waren (wie z.B. der Bau des Franz-Joseph-Strauss-Gedächtnis-Kanals, auf dem pro Woche vielleicht 2-3 Schiffe fahren), aber für die trotzdem immense Gelder ausgeschüttet wurden.
    Die Kultur (und z.B. die zeitgenössische Musik) ist an dieser Entwicklung überhaupt nicht schuld, im Gegenteil: Wenn alle Beteiligten zu einem gesunden Verhältnis zwischen Erbrachtem und Ausgezahltem zurückkehren (z.B. wurden im Verein für musikalische Privataufführungen des Schönbergkreises auch nur Gelder ausgegeben, die letztendlich eingenommen und über Spenden usw. acquiriert wurden, und die daran beteiligten Musiker wie Rudolf Kolisch usw. haben das als Normalität empfunden, im Gegenteil, sie waren sogar noch beleidigt, wenn man ihnen nachträglich Geld angeboten hat, nachdem sie vorher zugesagt haben, für den guten Zweck des Vereins zu spielen oder wie Schönberg für manche Schüler in einer Notsituation umsonst Unterricht zu erteilen. Das war der Geist in dieser geschichtlichen Situation der Geburtsstunde der modernen Musik), sehe ich eine rosige Zukunft für die (nichtPop)Musik.“

    Eine neue Stunde null der Musik vielleicht, jenseits von all dem Affentheater, Jagd nach Aufführungen, Gelder, Ruhm?

  159. Ghanafan sagt:

    Psychose.

  160. An sich mische ich mich nicht gerne ein. Aber nun geht es wohl nicht anders.

    Es ist nach wie vor so, dass einige Kommentarautoren über unterschiedliche Anonymisierungsserver ihre Einträge abgeben. Soweit möglich sind deren Betreiber informiert, denn deren Beiträge verstoßen auch gegen deren Nutzungsbedingungen. Eine strafrechtliche Verfolgung (ob man die will, sei dahingestellt) wird dadurch, Herr Janson, so gut wie unmöglich. Wie gesagt, die Betreiber sind informiert worden, ob das aber bei einem Dienst, der seinen Standort in den Seychellen hat, etwas bewirkt, ist nicht unbedingt zu erwarten. Wir wissen nicht einmal, ob Kunstgorilla immer Kunstgorilla ist, oder ob der Russe, Russe ist. Jeder kann sich hier wie dort mit einer temporären Identität ausstatten.
    (Es gibt natürlich Gründe, warum man auch solche Server verwenden kann, gewichtige, doch greift hier keiner, es sei denn, man will unentdeckt Straftaten ausüben.)

    Sperren ist weiterhin, wie erwähnt schwierig, weil es einige von diesen Diensten gibt. Da ist man selbst als Hase dem Igel wohl unterlegen. Der „Russe“ hat ja auch schon gewechselt und nutzt jetzt das Linode Netzwerk.

    Nutzer sperren geht auch nicht so einfach, weil diese Nutzer ja hier nicht registriert sind. Wir haben uns aus Gründen der schnellen Kommunizierbarkeit von Gedanken bislang gegen eine Registrierungspflicht ausgesprochen. Es wäre sehr schade, wenn wir auch zu diesem Mittel greifen müssten.

    In der Konsequenz heißt das im Moment: Alle Einträge landen zunächst mal in der Moderationsschleife, ferner heißt es, dass wir Nutzungsbedingungen erstellt haben, denen Kommentatoren zustimmen müssen, sonst erfolgt keine Veröffentlichung. Das ist ganz üblich: Die Heise Foren haben ähnliche, Zeit Online ebenso.

    Aber vielleicht verstehen Sie jetzt, Herr Janson, warum ich in meinem Blog doch recht rüde Formulierungen gewählt habe, damit ich jederzeit diesen Mist an Beleidigungen, Beschimpfungen etc. ausschließen kann. Sozusagen als Wegüberweisung.

    Hier klingt es alles viel zahmer. Und Menschen, die im üblichen Maße zu argumentieren verstehen, werden das wohl auch nachvollziehen können.

    Herr Geißler hat nur sehr höflich nachgesetzt, wie ich finde. Denn die anonymen Herrschaften kommen ja unweigerlich mit dem Scheinargument, man zensiere und berufen sich, wie auch Sie bemerken, fadenscheinig auf etwas wie das Grundgesetz. Das wäre nur lachhaft, wenn es nicht so ernst wäre.

    Summa: Einige Kommentatoren nutzen Anonymisierungsdienste und verstoßen zudem gegen deren Nutzungsbedingungen. Ich persönlich finde, solche Einträge werden demnächst ungelesen gelöscht ohne wenn und aber und ich empfehle auf etwaige Einlassungen dieser Leute nicht zu reagieren.

    Sollte es noch andere Vorschläge geben, bitte ich um Emails an die Adresse hufner@nmz.de

    Hier im Blog bitte ich darum, nicht eine solche Diskussion zu führen. Gegebenenfalls steht es offen, selbst an entsprechenden Stellen derartige Möglichkeiten zu eröffnen. Ein eigene Blog ist beispielsweise bei wordpress.com schnell eingerichtet.

    Hier sind wie Hausmeister und hier gelten unsere Bedingungen zur Teilnahme.

    Vielen Dank, Ende der Durchsage,
    Martin Hufner

  161. wechselstrom sagt:

    jetzt muss ich doch noch einmal:

    Dank an Martin Hufner, der den Beitrag vom Gorilla entsorgt hat.
    Hut ab vor Theo Geißler, der cool reagieren konnte.

    Wer noch Aktien der „Zoologischer Garten Berlin AG“ oder vergleichbarer Institutionen besitzt, sollte diese schnellstmöglich verkaufen (diesmal ist´s nicht die Wirtschaftskrise ….)

    Das Recht auf Meinungsfreiheit ist in allen zivilisierten Verfassungen verankert, jedoch handelt es sich hierbei NICHT um ein Premiumrecht, dem sich alle anderen Rechte (z.B. Schutz der Menschenwürde) unterzuordnen haben.

    Ab einem IQ von 50 kann man das nachvollziehen, für alle anderen gibt es Betreuungseinrichtungen.

    Bleibt menschenfreundlich!

    Grüße aus dem Labor

    wechselstrom

  162. Sind Sie dann also ein Mitarbeiter der nmz, Herr Hufner?
    Ich habe mit temporären Blogidentitäten nämlich kein Problem (jeder ist seiner Wirkung Schmied).
    Dass Blogs zum Thema Neue Musik keine Freudenfeste werden würden, müsste die nmz-Redaktion eigentlich vorher einkalkuliert haben, das liegt aber nicht an diesem blog, sondern an dem künstlich durch überkommene und repressive Strukturen eng gehaltenen, neofuedal-aristokratisierenden Markt für Komponisten und Musiker in Deutschland, der seit Jahren nur Frust, Enttäuschung und Wut produziert, Strukturen, die auch von Ihren eigenen Leuten nicht selten verbal hochgehalten werden.
    Vielleicht ist das eine Anregung für Sie, genau zu diesem Thema in der Zukunft einen neuen blog zu veranstalten, bei dem dann wirklich auch gescheite Ideen plötzlich zu Tage treten, die aktiv etwas an diesem negativen Zustand ändern wollen.

    [Kommentar: Ja, ich bin frei assoziierte Mitarbeiter der nmz, jedoch nicht angestellt. Alles andere kann man wirklich einfach ermitteln, wenn es wen interessiert. Dass Blogs zum Thema Musik keine Freudenfeste werden müssen, war uns durchaus klar. Wir haben auch nichts gegen Streit und Konflikte und Diskussionen etc., aber wir haben sehr wohl etwas gegen Tritte unter die Gürtellinie, wie sie hier schon vielfach vorgekommen sind. Temporäre Identitäten kann man schlecht unterstellen, mein eigenes Blog führe ich seit 2003 mit Pseudonym aber mit richtiger Personenkennzeichnung. Lassen Sie uns bitte einfach diese Ebene der persönlichen Anfeindungen verlassen – und diese Hoffnung gilt allen. Wechselstrom hat es nett formuliert. „Bleibt menschenfreundlich“ – für alles andere kann man sich auf der Wiese zum Duell finden. MH – Admin]

  163. Die Tritte unter die Gürtellinie gehen aber nicht unbedingt von denen aus, die von den feinen Herren Komponistenstars etc. als das „Pöbel“ tituliert werden.

    [Anmerkung: Herr Simon, ich wollte damit keine Schuldzuweisung vornehmen, nur das Faktum, des „dass …“ erwähnen. MH – Admin; ich würde gerne diesen ganzen Topic hier schließen. Über 160 Kommentare sind sehr viele. ich verweise jetzt auf eine kleine Einrichtung, nämlich unser Forum, in dem, nach erfolgter Registrierung, jeder gerne neue Themen eröffnen kann – freilich im Testbetrieb. Im Rahmen eines Blogs geht so etwas einfach nicht gut, dafür ist diese Publikationsform nicht vorgesehen. Ich bitte um Verständnis. Nutze es was, oder nutze es auch nichts. Ich bin da ja etwas skeptisch. MH]

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