Autor: Moritz Eggert

Everything that is wrong in „Mozart in the Jungle“, Season 3, Episode 2 „The Modern Piece“

Everything that is wrong in „Mozart in the Jungle“, Season 3, Episode 2 „The Modern Piece“

„Robocop’s anus“ is a correct description for a 20-second shitty electronic piece that you were invited to „work on“ as a famous conductor. And why does Andy invite a classically trained conductor to an electronic mixing studio to „work“ on this? Why does he think a classical musician can contribute something here?

Everything that is wrong in „Mozart in the Jungle“, Season 3, Episode 1 „La Fiamma“

Everything that is wrong in „Mozart in the Jungle“, Season 3, Episode 1 „La Fiamma“

Just when you thought it was safe to watch TV again a new series of „Mozart in the Jungle“ arrives, our favorite show that apparently exists in a parallel dimension to our dimension, a dimension where classical music is incredibly popular, where the stars look good without photoshop and where the audience screams with joy every time a conductor enters a stage.

Die akademische Blase

Ich denke wir brauchen neue Schwerpunkte an Musikhochschulen, weg von der Vorbereitung auf Orchesterprobespiele oder meist nicht stattfindende Solokarrieren als „Klassikstar“; weg von extrem konservativ geprägten Hochschulwettbewerben und akademischen Karrieren. Brauchen wir wirklich eine Doktor- oder Mastertitel, um großartige, tiefgründige und bewegende Musik schreiben zu dürfen? Wer an die Bedetung dieser Titel glaubt, ist ein Narr.

Die aktuellen Neue Musik – Trends 2017!!!

Ihr wollt Stipendien bekommen, Preise gewinnen, oder einfach nur cool sein und vor euren Kollegen angeben können? Dann zieht euch folgende Liste rein, look and learn, be succesful, baby! Denn nur wer diese aktuellen Trends kennt, hat eine Chance auf der international stage of New Music, kann die begehrten Preise abräumen oder die Jurys beeindrucken.

Kunst und Moral. Oder: wie anständig muss man als Künstler sein?

Es geht hier also keineswegs um Sex, es geht um Macht. Denn natürlich sollte es jedem klar sein, dass die eigene Freiheit da aufhört, wo die Freiheit des anderen anfängt. Niemand kann ja etwas gegen einen „libertinären“ Lebensstil einwenden, denn es sollten sich heutzutage eigentlich leicht genügend Menschen finden lassen, die diesem Lebensstil ebenso frönen und mit denen man sich dafür zusammenfinden kann. Das Problem beginnt da, wo ich meinen eigenen „libertinären“ Lebensstil anderen aufdränge, oder sie ungefragt dazu verführen will. Wer keinen Zungenkuss bei einem rein beruflichen Gespräch erwartet, wird davon schockiert sein, so viel sollte klar sein. Wer vorhat eine musikalische Probe mit Gitarre zu spielen, erwartet nicht unbedingt vom damaligen Chef der Hochschule bedrängt zu werden.

Igor und die Kugelgestalt der Zeit

Überhaupt hat man bei detailliertem Hören bei „Pulcinella“ zunehmend das Gefühl, dass hier – quasi fast ein halbes Jahrhundert zu früh – die radikale Idee von einem umfassenden und vor allem unverkrampft spielerischen „Zusammenklingen“ extrem heterogener musikalischer Stile und Sprachen realisiert wurde, wie sie eigentlich erst später wieder vom großen Bernd Alois Zimmermann als Idee von der „Kugelgestalt der Zeit“ gedacht wurde.

Alt vs. Neu Teil 2: Das Restaurantgleichnis

Wie wir sehen: es geht also nicht um gut gegen schlecht, auch nicht um alt gegen neu, sondern allein um gesunde Vielfalt, wider den Inzest des Klassikeinheitsbreis, in den Küchen wie in den Konzertsälen. Wer die Vielfalt der Musik aber dauerhaft einschränkt, das andere oder neue beharrlich ausblendet, handelt genauso wie jemand der behauptet, dass es nicht sinnvoll wäre, ein anderes als ein gutbürgerliches Restaurant aufzusuchen, da ja dort einmal 99% der Menschen gegessen haben (weil sie nichts anderes kannten).

Old vs. new – oder der Friedhof der Kuschelklassik

Ich stelle mir das so vor: die Anhänger der „großen Alten“ stehen auf verlassenen Friedhöfen herum (zum Beispiel unsere klassischen Konzertsäle) und halten Zwiesprache mit den Grüften der Genies. Die Genies aber sind schon lange tot, und können nie antworten, da sie ihre Antworten schon gegeben haben. Zwischen den Grabsteinen huschen grell geschminkte, widerliche Leichenfresser herum, die die schon abgenagten Knochen der Genies immer wieder neu einkleiden, so dass sie fast lebendig scheinen. Aber nur fast. Diese fiesen Ghouls heißen zum Beispiel David Garrett oder André Rieu, und ihr debiles ewiges Grinsen verschwindet nie, wie das der Cheshire-Katze.