Neue Musik / Musikfeature / SoundArt: Die Radio-Woche vom 08.06. bis 14.06.2020

Radio Neue Musik. Montage: Hufner
Radio Neue Musik. Montage: Hufner

Neue Musik und Musikfeatures in der Kalenderwoche 24. Gerhard Stäbler | Digitale Im/Perfektion – Der Fehler als kreativer Faktor | 25 Jahren Gustav Mahler Kompositionspreis | Der passende Schluss in der Neuen Musik | Helmut Oehring in der Villa Aurora | Neue Vocalsolisten Stuttgart | Porträtkonzert Henry Pousseur | Ernst Jandl und seine unheimliche Liebe zum Jazz | Theoriemüdigkeit? – Tendenzen zur Hypersubjektivität | Christian Zanési | Matthias Kaul: Der hellhörige Müller | Das Berliner Künstlerduo Amelia Cuni und Werner Durand | Johannes Maria Staud empfiehlt | homeoffice [4] BRuCH.

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nmz-Podcastpartnerin Irene Kurka ::: neue musik leben

97 – Interview mit Prof. Elisabeth Kufferath und Juliane Witt, Julika Lorenz über Online-Unterricht

Elisabeth Kufferath und ihre Studentinnen Juliane Witt und Julika Lorenz berichten über das Online-Unterrichten und wie das Semester derzeit an der Hochschule verläuft. Und was die Corona-Zeit mit ihnen macht. Die Geigerinnen Juliane Witt und Julika Lorenz sind die bislang jüngsten Gäste in Irene Kurkas Podcast.


08.06.


21:04 bis 22:00 | rbbKultur
Der Komponist, Performer und Veranstalter Gerhard Stäbler

mit Margarete Zander. Komponieren ist für Gerhard Stäbler eine ständige Auseinandersetzung mit kognitiven und emotionalen Erfahrungen. Sie kann „pädagogische Dienste leisten, vor allem als Metapher beständiger Veränderung“, so der Komponist. Ein Streifzug durch das Schaffen von Gerhard Stäbler.

23:03 bis 00:00 | SWR 2
SWR2 JetztMusik: Digitale Im/Perfektion – Der Fehler als kreativer Faktor

Von Anna Schürmer. Unter den Vorzeichen digitaler Perfektion spielen Störungen in neuer Musik eine entscheidende ästhetische Rolle. Mehr noch aktualisieren sie das (post-)modernistische Fortschrittsdenken: Wenn das Material ausgeschöpft ist und technischer Perfektionismus den menschlichen Genius überholt, dann nimmt der Fehler strategisch die Rolle der Innovation ein, von den interferierenden Decodierungen Alexander Schuberts, über die irritierenden Installationen Simon Steen-Andersens bis zur Konjunktur rauschender Glitches bei jener Künstlergeneration, die das Digitale als Konzept und Material nutzbar macht.

23:03 – 24:00 | Ö1
Höhepunkte aus 25 Jahren Gustav Mahler Kompositionspreis (1)

Seit 1995 veranstalten die Stadt Klagenfurt und das Musikforum Viktring-Klagenfurt den internationalen Gustav Mahler Kompositionspreis mit dem Ziel, ein Zusammenwirken von improvisierter und notierter Musik auszuloten. Wir bringen in zwei „Zeit-Ton“-Sendungen Höhepunkte aus 25 Jahren Kompositionspreis-Geschichte. Gestaltung: Angelika Benke


09.06.


00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Neue Musik: Jedes Ende ist schwer – Der passende Schluss in der Neuen Musik

Von Tobias Schick. Spielte im 19. Jahrhundert das große Finale noch eine besondere Rolle, stellt die Frage, wie man ein Stück am besten beendet, die zeitgenössischen Komponisten vor ganz andere Herausforderungen.

00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Bayerische Komponisten

Claus Ogerman: „I loved you“ (Barbra Streisand, Sopran; Claus Ogerman, Klavier); Gordon Sherwood: „Sonatina nello stilo indiano“, op. 27 (Masha Dimitreva, Klavier); Gloria Coates: Streichquartett Nr. 5 (Kairos-Quartett); Claus Ogerman: Klavierkonzert (National Philharmonic Orchestra London, Klavier und Leitung: Claus Ogermann); Carl Mansker: Danza y Fuga Nr. 8, op. 35 (Suzanne Bradbury, Klavier); Robert Owens: „Fields of wonder“ (John van Kesteren, Tenor; Münchener Kammerorchester: Hans Stadlmair); Gloria Coates: „Lunar loops“ (Ruth Fischer, Stephen Stiens, Gitarre); Claus Ogermann: „Nightwings“ (Yue Deng, Violine; Jean-Yves Thibaudet, Klavier)

21:00 bis 22:00 | NDR Kultur
neue musik: Ping-Pong mit Patricia Kopatchinskaja und Marton Illès

Von Margarete Zander. „Wir haben einander Fragen aufgeworfen und miteinander wirklich Spaß gehabt!“, schwärmt Patricia Kopatchinskaja nach der Uraufführung von Vont-tér (2019). Márton Illés hat das humoristisch-virtuose Violinkonzert für sie komponiert. Gemeinsam mit dem ungarischen Komponisten und der moldawischen Geigerin dringen wir in einen verrückt virtuosen Kosmos einer „körperhaft-gestischen“ Klangwelt ein.

23:03 – 24:00 | Ö1
Höhepunkte aus 25 Jahren Gustav Mahler Kompositionspreis (2)

Seit 1995 veranstalten die Stadt Klagenfurt und das Musikforum Viktring-Klagenfurt den internationalen Gustav Mahler Kompositionspreis mit dem Ziel, ein Zusammenwirken von improvisierter und notierter Musik auszuloten. Wir bringen in zwei „Zeit-Ton“-Sendungen Höhepunkte aus 25 Jahren Kompositionspreis-Geschichte. Gestaltung: Angelika Benke


10.06.


00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Fränkische Komponisten

Horst Lohse: „Aus der Tiefe“ (Hermann Bäumer, Posaune; ars nova ensemble nürnberg: Werner Heider); Klaus Hinrich Stahmer: „Hommage à Daidalos“ (Belcanto-Ensemble-Frankfurt: Dietburg Spohr); Volker Blumenthaler: „Jason-Essay“ (ars nova ensemble nürnberg: Werner Heider); Jürgen Schmitt: „Orpheus.Eurydike.Hermes“ (Susanne Pfitschler, Sopran; Monica Mascus, Alt; Ensemble Kontraste: Hermann Beyer); Karola Obermüller: „Untergegangen der Mond“ (Kai Wessel, Countertenor; ars nova ensemble nürnberg: Werner Heider); Horst Lohse: „Sisyphos“ (Bamberger Symphoniker: Horst Stein)

20:04 bis 21:00 | hr2-kultur
Kaisers Klänge: Peter und die Wölfe – Varianten eines Musikmärchens

Prokofjews Märchen von Peter und dem Wolf ist heutzutage eines der meist gespielten klassischen Musikwerke. Aufgeführt wird es aber nicht nur von Sinfonieorchestern.

Es gibt unzählige Bearbeitungen für Jazzcombo, Blockflötenorchester, Rockband und andere Besetzungen. Dabei wird die Geschichte vom braven Peter, der den bösen Wolf fängt, gerne auch einmal anders erzählt.

21:04 bis 22:00 | rbbKultur
Helmut Oehring in der Villa Aurora

Mit Margarete Zander. Von Januar bis März dieses Jahres war der Komponist Helmut Oehring Stipendiat der Villa Aurora in Los Angeles. Seit 25 Jahren dient der Ort Kulturschaffenden als Künstlerresidenz. Ein Überblick über neue Projekte, Ideen und Arbeiten von Helmut Oehring, die er dort verfolgt hat.

21:08 bis 22:00 | NDR Kultur
Chormusik: Schwing! – Der Jazzchor Freiburg stellt sich vor – Von Petra Rieß

23:03 bis 00:00 | SWR 2
SWR2 JetztMusik: Neue Vocalsolisten Stuttgart (1/2)

Georges Aperghis: passwords für 6 Stimmen (2016) | Georg Friedrich Haas: 3 Liebesgedichte (2005) | Oscar Bianchi: Ante Litteram für 6 Stimmen (2013).

Zwischen Liebesgedichten und dem artistischen Spiel mit Passwörtern bewegt sich das Programm, das die Neuen Vocalsolisten Stuttgart für den SWR eingesungen haben. Dabei kommt nicht nur der geschmeidige Ensembleklang des Ensembles, sondern auch das Schauspielerische und Humorvolle der Sängerpersönlichkeiten zu ihrem Recht. Georges Aperghis, Georg Friedrich Haas und Oscar Bianchi finden einen je eigenen Zugang zum Ensembleklang. (Teil 2, Mittwoch, 17. Juni, 23.03 Uhr)

23:03 – 24:00 | Ö1
Rückblick, Vorschau und aktuelle Veröffentlichungen

Jeden Mittwoch präsentieren wir Ihnen die spannendsten Neuveröffentlichungen aus allen Bereichen neuer und experimenteller Musik. Gestaltung: Heinrich Deisl


11.06.


00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Neue Musik; Vor 25 Jahren – Porträtkonzert Henry Pousseur (1/2)

Kammersaal der Hochschule der Künste, Berlin. Aufzeichnung vom 15.06.1995. „Impromptu et Variations II“ aus: „Exercises (Variation I – Impromptu – Variations II)“ (1956); „Apostrophe et 6 Réflexions“ (1964/66); „Ballade berlinoise“ (1977). Frédéric Rzewski, Klavier

00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Bayerische Komponisten

Jörg Widmann: „Drittes Labyrinth“ (Sarah Wegener, Sopran; Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks: Jörg Widmann); Moritz Eggert: „Muzak“ (Moritz Eggert, Stimme; Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks: David Robertson); Jan Müller-Wieland: „Weiß trennt sich von schwarz“ (Tamara Stefanovich, Klavier)

20:04 bis 21:30 | SR2 KulturRadio
Mouvement: Inspiration Antike

Leonard Bernstein: Phaedrus – Pausanias (aus: Serenade) | Thea Musgrave: Helios, Konzert für Oboe und Orchester | Dimitri Terzakis: Hero und Leander | Iannis Xenakis: Psappha | Luigi Dallapiccola: Due liriche di Anacreonte | Jacqueline Fontyn: Zephyr


12.06.


00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Klangkunst: Kurzstrecke 98 – Feature, Hörspiel, Klangkunst

Zusammenstellung: Julia Gabel, Marcus Gammel, Ingo Kottkamp und Johann Mittmann. Produktion: Autor*innen / Deutschlandfunk Kultur 2020. Länge: 54’30

Kurz und ungewöhnlich: Autorenproduktionen aus Feature, Hörspiel und Klangkunst. Heute mit einem Hörstück über den Klang von Papier.

19:05 bis 20:00 | BR-KLASSIK
Das Musik-Feature: Der Dichter Ernst Jandl und seine unheimliche Liebe zum Jazz

Von Bert Noglik. Der österreichische Schriftsteller Ernst Jandl (1925-200) gehörte zu den führenden Vertretern der experimentellen Literatur in der Nachkriegszeit. Seine besondere Liebe war der Jazz. Jandls Schaffen, in dem er dem Sprachspiel und dem Sprachklang besondere Aufmerksamkeit widmete, spannte sich vom Schriftlich-Literarischen über das Sprech- und Lautgedicht bis hin zur Performance. Ausgangsmaterial für das mit den Mitteln der Collage und Montage arbeitende Hörbild ist ein Gespräch des Autors mit Ernst Jandl in dessen letzten Lebensjahren. 2007, sieben Jahre nach dem Tod des Dichters, recherchiert Bert Noglik erneut im Wiener 4. Bezirk. Er befragte Nachbarinnen, einen Wirt, einen Apotheker, einen Postboten. Atmosphärisches und Erinnerungen von Bewohnern des Viertels an Ernst Jandl bilden eine zweite Ebene des Features. Ernst Jandl machte außerdem Aufnahmen mit Jazzmusikern wie Lauren Newton, Mathias Rüegg und Dieter Glawischnig. Das Feature kreist um zentrale Themen des Dichters wie das Wechselverhältnis von Sprache, Rhythmus und Klang, den Einfluss des Jazz auf sein literarisches Schaffen, sein Verhältnis zum Alter und zur Endlichkeit sowie zu Jazz und Literatur als Medium des Widerstands.

21:05 bis 22:30 | Bayern 2
Hörspiel: hör!spiel!art.mix: „Einsam stirbt öfter“ von Gesche Piening

Regie: Gesche Piening. BR 2020. Ursendung. Eine Aussegnungshalle, eine Trauerfeier, ein Verstorbener – aber keine Trauernden. Geboren, gelebt und gestorben. Mitten in der Stadt. Unter Menschen und doch fremd. Was ist da passiert? Einsam stirbt öfter erzählt von all denen, die mitten in der übervollen Großstadt vereinsamt leben, unbemerkt versterben und schließlich von Amts wegen bestattet werden, weil niemand sonst ihre Totenfürsorge übernehmen will oder kann. Wie konnte es so weit kommen? Wie wurde ihr Leben zu dem, was es am Ende war? Was ist da passiert? Geboren, gelebt und gestorben. Einsam geworden, einsam gestorben. Verloren gegangen. Irgendwann. – Fremd unter Menschen im Leben, fremd und alleine bis in den Tod. Von Fremden bestattet, von anderen nicht weiter bemerkt. Was ist da passiert? Gab es Familie? Freunde? Nachbarn? Einen Bäcker, der den Toten vermisst? Eine Briefträgerin, die feststellt, dass die Frau, die niemals Post bekam, nun auch nicht mehr die Wohnung verlässt? Was bleibt, wenn keiner zurückbleibt, der weint? Einsam stirbt öfter erkundet, was im Leben wirklich wichtig ist. Wie müssen wir leben müssen, um glücklich zu sterben?

„Die extrem unterschiedlichen Biographien der Betroffen, die mir bei der Arbeit an diesem Hörspiel begegnet sind, weisen alle starke Brüche auf. Sie erzählen von Armut, Ausgrenzung, Krankheit, gesellschaftlicher Verurteilung, Vereinsamung und Rückzug. Die Trauerfeiern, die am Ende dieser Leben stehen, sind so ziemlich das einsamste, was ich bisher erlebt habe. Die ausbleibenden nahestehenden Trauernden, die ungeweinten Tränen lassen erahnen, wie einsam und bindungslos das Leben der Verstorbenen am Ende war. Dadurch hat sich mein Blick auf Beerdigungen und unsere Art mit Trauer umzugehen, stark verändert. Mir wurde klar, wie schön es ist, wenn es auf Trauerfeiern Menschen gibt, die wirklich traurig sind, wenn die Lücke, die jemand hinterlässt, spürbar ist und schmerzt. Dieser Schmerz der Hinterbliebenen erzählt von einem sozial eingebetteten Leben.“ (Gesche Piening)

Gesche Piening, geb.1978, Schauspielerin, Regisseurin, Autorin und Dozentin, bundesweit interdisziplinäre Kunstproduktionen in Theaterhäusern und auf Festivals, mehrere preisgekrönte Feature für den BR, Ödön-von-Horváth-Preis (Förderpreis) 2016 für ihr bisheriges Werk. Theaterarbeiten u.a. „Vom Zauber der Nachfrage“ (2013). „Wer wollt Ihr werden. Ein professioneller Optimierungsguide“ (2015), „Wer wollen wir gewesen sein?“ (2017). Radioarbeiten u.a. „Besser ist nicht gut genug. Leben in der atemlosen Gesellschaft“ (2016), „Heute mit beschränkter Haftung? Keine Gesellschaft ohne Zukunft.“ (2017), „Der Tod unterscheidet nicht. Wir schon. Bestattungen von Amts wegen in der Großstadt“ (2019). „Einsam stirbt öfter“ ist ihr Hörspieldebüt.

22:03 bis 23:00 | Deutschlandfunk Kultur
Musikfeuilleton: Theoriemüdigkeit? – Tendenzen zur Hypersubjektivität in Zeitschriften für neue Musik

Von Leonie Reineke. Farbig und schrill, jung und edgy – liegt darin das neue Geheimrezept der Attraktivität von Musikzeitschriften? Sind polarisierende Statements, effektvolle Anekdoten und subjektive Schilderungen notwendig, um die Leserschaft zu halten? Und sind im Umkehrschluss knochentrockene Werkanalysen und musikwissenschaftlich geschulter Journalismus von gestern?

„Jein“ meint die Szene der Zeitschriftenmacher. Till Knipper, Chefredakteur der „Neuen Zeitschrift für Musik“, wünscht sich Anschaulichkeit und Praxisbezüge statt zur Theorie hochstilisierte Verallgemeinerungen. Die Zeitschrift „positionen“ setzt sogar bewusst auf Texte von Nicht-Journalisten und ein ansprechendes farbiges Design. Christoph Haffter, ehemaliger Redakteur der „dissonance“, glaubt hingegen nach wie vor an die Kraft akademisch fundierter, anspruchsvoller Kunstkritik.

23:03 – 24:00 | Ö1
Die akustische Umgebung in Veränderung – Hörstadt / Hörland

Die „Hörstadt“, das Labor für Akustik, Raum und Gesellschaft, von Peter Androsch anlässlich der Kulturhauptstadt Linz gegründet, widmet sich in Forschung, mit Publikationen und künstlerisch-vermittelnden Projekten dem Hören. Androsch, Komponist, Lehrender an der Kunstuniversität Linz und diskussionsfreudiger Repräsentant der „Hörstadt“, initiiert Hörspaziergänge und andere Formen, die das bewusste Hören, den Einfluss von Architektur auf die Lärmentwicklung und deren Auswirkungen auf das menschliche Befinden ins Zentrum stellen. Ein zeitloses Thema, das durch die Corona-Krise neue Aspekte zum Vorschein bringt: weniger Verkehr zu Lande, zu Wasser und in der Luft, weniger Menschen an öffentlichen Plätzen, gedrosselte Industrie. Gestaltung: Marie-Therese Rudolph


13.06.


14:05 bis 15:00 | BR-KLASSIK
Das Musik-Feature: Der Dichter Ernst Jandl und seine unheimliche Liebe zum Jazz

22:04 bis 00:00 | WDR 3
WDR 3 Open Sounds: Studio Elektronische Musik – Profil [69]: Christian Zanési / point of view [79]: Christian Zanési

Christian Zanési: Grand bruit, Marseille 2 / Arkheion, Les Voix De Pierre Schaeffer / Stop ! L’Horizon / Iraq-s Song / Constructions Métalliques

Anschließend: point of view [79]: Christian Zanési | Bernard Parmegiani: La roue ferris / De Natura Sonorum, Incidences Battements | Edgar Varèse: Poème électronique | Christian Zanési: Stop l’horizon, Teil 3 | Pierre Schaeffer: Etudes aux objets, Objets rassemblés | Tomonari Higaki: Arbre de silence

22:05 bis 22:50 | Deutschlandfunk
Atelier neuer Musik: Ausgangspunkt Damaskus – Maya Youssefs und Kinan Azmehs komponierte Botschaften

Von Magdalene Melchers. Sie stammen beide aus Syrien, stehen für Grenzüberschreitung und den Dialog der Kulturen. Als Frau die 78-saitige Kanoun zu spielen, war für Maya Youssef anfangs ein Wagnis. Doch das traditionelle Instrument wurde zum Lebenselixier. Die experimentierfreudige Virtuosin hat in Damaskus Musik studiert und in London, wo sie seit 2012 lebt, unterrichtet, komponiert und promoviert. Ihr Landsmann Kinan Azmeh hat seit 1998 in New York seinen Lebensmittelpunkt. Dieser philosophierende Künstler lernte und studierte Klarinette mit westlichem Repertoire – heute gewinnt er Preise für seine Kompositionen. Seine Musiksprache ist weit mehr als eine Melange aus Kulturen und Tonsystemen. Unentwegt konfrontiert mit dem Verweis auf ihre Herkunft, komponieren und improvisieren Maya Youssef und Kinan Azmeh – ganz gleich wo immer sie sind – auch für das Land ihrer Geburt; derzeit stehen anstelle von Konzerten in aller Welt home sessions an.

23:00 bis 00:00 | hr2-kultur
The Artist’s Corner: Matthias Kaul: Der hellhörige Müller

Den Namen Müller gibt es in Deutschland etwa 400.000-mal. Der häufigste Name. Einst gab es demnach zigtausende Spezialisten fürs weiße Rauschen; überhaupt mussten Müller Geräuschspezialisten sein. Beim sich anbahnenden Sturm mussten sie die Mühlensegel herunter lassen, damit die Holzflügel ganz blieben. hr 2020 | 35 Min. | Hörpremiere

Der Klang des Mühlengewerkes erzählte auch, ob die Zahnräder ohne Unwucht liefen oder ob Steinchen im Korn sich zwischen die Mühlsteine gemischt hatten. Die „singenden Mühlen“ in Portugal haben an den Mühlenflügeln resonante Gefäße, die der Wind zum Klingen bringt. So führt die Hellhörigkeit der Müller mithin zu sehr persönlichen kompositorischen Ereignissen.

Interessanterweise heißt eine „lebenswichtige“ Übung für Schlagzeuger „Mühle“ und wird tatsächlich über Jahrzehnte täglich geübt. Es handelt sich dabei um die Verdichtung von langsamen Doppelschlägen pro Hand bis hin zum Trommelwirbel. Möglicherweise wurde der Name „Mühle“ für diese Prozedur gewählt, weil im Verlauf der Übung aus den körnigen Einzelschlägen eine dichte Klangebene wird, die übrigens dem weißen Rauschen ähnelt. In dem Radiostück „Der hellhörige Müller“ verbindet der Komponist und Schlagzeuger Matthias Kaul (*1949) die angedeuteten Hörereignisse zu einer Art Rondo, zu einem akustischen Kreis, zu einer sich in den Lautsprechern drehenden ästhetischen Mühle.

23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
Musik der Welt: Dhrupad, Minimal und die Geburt neuer Klänge – Das Berliner Künstlerduo Amelia Cuni und Werner Durand

Werner Durand, Saxophonist und Erfinder zahlreicher scheinbar primitiver Blasinstrumente und die in Indien zur Dhrupad-Raga-Sängerin ausgebildete Italienerin Amelia Cuni fanden 1992 in Berlin zusammen. Hier trafen die Faszination am Urklang und die unvoreingenommene Erkundung von musikalischen Möglichkeiten auf das feinnervige musikalische Denken indischer Tradition. Die amerikanische Minimal Music von Terry Riley oder LaMonte Young setzten Durand in seinen künstlerischen Anfängen unter Feuer, spornten ihn an, und Cuni brachte die Sensibilitäten des indischen Gesangs ohne Abstriche in das ganze Spektrum zwischen experimenteller Avantgarde und Pop ein. Die Sendung blickt in das individuelle und gemeinsame Schaffen dieser beiden ungewöhnlichen Künstler und die überraschende Vielfalt der musikalischen Formen, die sie erobert haben. Von Matthias Entreß


14.06.


17:04 bis 18:00 | hr2-kultur
Kaisers Klänge: Zwischen Broadway und Hollywood – Kurt Weill in Amerika

Am amerikanischen Musikleben hatte der 1943 eingebürgerte Kurt Weill regen Anteil. Er wirkte mit an der Entwicklung des Musicals und war auf der Suche nach einer amerikanischen Volksoper.

Er bearbeitete Folksongs, unterstützte die Anti-Nazi-Programme des Rundfunks und schrieb Soundtracks für Hollywood. In den USA hält man Kurt Weill noch heute für einen ur-amerikanischen Komponisten.

22:00 bis 00:00 | Bremen Zwei
Klassikwelt in concert: Harmonien der Welt 2012

Das Ensemble Solamente Naturali trat im Juli 2012 unter der Leitung von Milos Valent im Sendesaal Bremen auf. Sie hatten ihr Programm mit „Musica Globus“ überschrieben und spielten Werke von Georg Philipp Telemann und aus barocken Handschriften.

22:08 – 22:55 | Ö1
Johannes Maria Staud empfiehlt

Johannes Maria Staud gehört zu den international gefragtesten Komponierenden der jüngeren Generation. 2018 sorgte der Jarrell- und Kyburz-Schüler mit der ersten Uraufführung an der Wiener Staatsoper seit acht Jahren für große mediale Aufmerksamkeit. In einer vom Komponisten kuratierten Spielliste erkunden wir in diesem „Zeit-Ton extended“ Stauds Klangkosmos mit eigenen Werken und Stücken, die ihn inspiriert haben. Gestaltung: Rainer Elstner

23:04 bis 00:00 | hr2-kultur
Night Voyage

23:04 bis 00:00 | WDR 3
WDR 3 Studio Neue Musik: homeoffice [4] BRuCH

Gordon Kampe: Feedbacks, Löffel, Tanzbares für Flöte, Violoncello und Klavier | Julien Jamet: Visage de l’écho für Flöte, Stimme, Violoncello und Klavier | Ricardo Eizirik: Rewind / Rewrite, Break Version for Cello, Piano and 2 Performers | Simon Steen-Andersen: Rerendered für Klavier und 2 Assistenten | Helmut Lachenmann: temA für Flöte, Mezzosopran und Violoncello. BRuCH Ensemble

23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
Musik der Welt: Wenn Trommeln sprechen – Botschaften aus Rhythmen und Klängen – Von Michaela Fridrich

 

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radiofreak der alten schule. transistor, diode, spule, kondensator. ehemals manipulator:in mehrerer rundfunksendungen.