Neue Musik / Musikfeature: Die Radio-Woche vom 13.3. bis 19.3.2017
Neue Musik und Musikfeatures in der Kalenderwoche 11. Dieses mal auch mit ausgewählten Sendungen aus dem Bereich Jazz/Improvisation.
Bei der Gelegenheit darf ich den Blick auf den Leitartikel in der aktuellen nmz lenken: Funk-Versteck sowie den kommentierten Überblick über einige Uraufführungen von Rainer Nonnenmann: Postfaktische Blasenwürfe.
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13.03.2017
23:03 bis 00:00 | SWR 2
SWR2 JetztMusik: Interpreten der neuen Musik (3/3). Junge Komponisten-Interpreten – Doppelbegabungen im arbeitsteiligen Musikleben
Von Rainer Nonnenmann. Wie die gesamte Arbeitswelt ist auch das Musikleben von Professionalisierung und Spezialisierung bestimmt. Musiker sind entweder Instrumentalisten, Sänger, Dirigenten, Komponisten oder Lehrer, kaum je aber mehreres zugleich auf ähnlich hohem Niveau. Als Interpreten verlegen sie sich auf bestimmte Besetzungen und Gattungen der alten oder neuen Musik. Und Komponisten konzentrieren sich aufs Schreiben neuer Stücke. Ausnahmen von dieser Regel sind selten, gibt es aber. Die Sendung porträtiert und befragt vier junge Komponisten, die für unterschiedliche Formationen schreiben und zugleich professionell als Gitarrist, Organist, Pianistin bzw. Oboist traditionelles Repertoire und neue Musik spielen. Wie beeinflussen sich beide Tätigkeiten? Wohin tendiert die berufliche Zukunft? Welche Chancen und Probleme birgt die Spezialisierung? Welche Erfahrungen und Sichtweisen von Interpret und Komponist verdanken sich der unterschiedlichen Herkunft aus Bolivien, Deutschland, Russland und der Ukraine?
14.03.2017
00:05 bis 01:00 | Deutschlandradio Kultur
Neue Musik: Vernetzen statt besetzen. Orchesteralternativen in der Ensembleszene neuer Musik
Von Gisela Nauck. Ob Ensemblekollektiv oder Splitter Orchester – in der Neue-Musik-Szene bilden sich immer mehr große Formationen heraus.
00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Bayerische Komponisten
Josef Anton Riedl: Stück für Klavier, Trommeln, Klatschen und Stöcke (Mitglieder des ensemble trioLog München); Johannes X. Schachtner: „Quatre tombeaux de vent“ (Thérèse Wincent, Sopran; Ensemble Zeitsprung: Markus Elsner); Volker Nickel: „wie die dinge aus ton“ (Anna Skouras, Violine; Andreas Skouras, Klavier); Harald Feller: „movements“ (ensemble oktopus: Hankyeol Yoon); Pablo Quaß: „durchs Ventil“ (ensemble trioLog München); Isabel Mundry: „Balancen“ (Peter Sheppard Skaerved, Violine); Minas Borboudakis: „Krámata“ (Mitglieder des ensemble oktopus: Konstantia Gourzi); Konstantia Gourzi: „Eine kleine Geschichte“, op. 25 (Konstantia Gourzi, Klavier); Tom Sora: „Staub und Schlamm“ (Mitglieder des ensemble trioLog München: Stefan Blum); Kay Westermann: „Into the Wild“ (ensemble oktopus: Felix Bönigk); Josef Anton Riedl: „Invention in fünf Raten“ (Mitglieder des ensemble trioLog München)
22:05 bis 23:00 | BR-KLASSIK
Horizonte: Assoziationen
Wolfgang Rihm in Musik und Wort. Von Helmut Rohm
23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
Jazztime: Piano and straight. Die japanische Pianistin Hiromi Uehara
Henning Sieverts präsentiert das hochvirtuose Klavier-Energiebündel in diversen Solo- und Trioaufnahmen mit Anthony Jackson, Simon Philipps und anderen.
https://youtu.be/PYUU19Cnf-0
15.03.2017
00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Fränkische Komponisten
Bernhard Weidner: „Flug“, Tableau vivant nach Caspar David Friedrich (Michael Schäfer, Klavier); Stefan Hippe: Streichquartett Nr. 2 (Minguet-Quartett); Dieter Buwen: Air (Jörg Krämer, Flöte; Josef Blank, Oboe; Norbert Nagel, Klarinette; Karsten Nagel, Fagott); Heinrich Hartl: „Seelengedanken“, op. 25 (Renate Kaschmieder, Sopran; Heinrich Hartl, Klavier); Helmut Bieler: „Bewegte Flächen“ (Wilfried Krüger, Horn; Schwarz-Uppendieck Sirka, Orgel); Karola Obermüller: „Untergegangen der Mond“ (Kai Wessel, Countertenor; ars nova ensemble nürnberg: Werner Heider); Uwe Strübing: „Im Schutze der Dunkelheit“, op. 32 (Nürnberger Akkordeon-Orchester: Stefan Hippe)
Jürgen Werth über geheime Sender gegen Hitler
Das Radio zwischen 1933 und 45 war nicht nur willfähriges Instrument der Nazi-Propaganda. Das Radio konnte auch anders: Fingierte Nachrichten, Reden, Lieder und Satiren, überwiegend aus dem Ausland, korrigierten die Nazi-Propaganda. Oder übermittelten in den beliebten Beiträgen mit Kriegsgefangenen ein Lebenszeichen von vermissten Vätern und Söhnen. Die deutschen Hörer der englischen und französischen, der amerikanischen und sowjetischen Geheim-Sender riskierten Kopf und Kragen. Ein spannendes Kapitel europäischer Mediengeschichte.
21:04 | rbb-kultur
Musik der Gegenwart – Das Ensemble intercontemporain. Unter dem derzeitigen Leiter Matthias Pintscher multimedial tätig
Am Mikrofon: Margarete Zander. Vor vier Jahrzehnten wurde das Spezialensemble für Neue Musik von dem Komponisten Pierre Boulez ins Leben gerufen. Heute sind die Musikerinnen und Musiker unter ihrem derzeitigen Leiter Matthias Pintscher längst multimedial tätig und verbinden Musik mit Theater, Tanz, Film, Video und visuellen Künsten. Daneben engagieren sie sich auch in der Musikvermittlung mit Konzerten für Kinder, Workshops für Studierende sowie in der Ausbildung von zukünftigen Komponisten, Dirigenten und Musikern.
21:29 bis 22:00 | NDR Kultur
neue musik: „Du sollst dir kein Bild machen!“. Moses und Aron als Oper von Arnold Schönberg
Von Margarete Zander. Moses wirft seinem Bruder Aron vor, Gott durch seine bildhaften Vorstellungen und Wundertaten klein zu machen. „Denn ein Bild schränkt ein, begrenzt, fasst, was unbegrenzt und unvorstellbar bleiben soll.“ Wir blicken auf die Entstehungsgeschichte (Uraufführung 12. März 1954 in Hamburg) und die Aufführung von Ingo Metzmacher mit dem NDR Elbphilharmonie Orchester vom 28. Januar 2017.
23:03 bis 00:00 | SWR 2
SWR2 JetztMusik: ECLAT 2017. Preisträgerkonzert zum Kompositionspreis der Landeshauptstadt Stuttgart. (Konzert vom 4. Februar 2017 im Theaterhaus Stuttgart)
DUO2KW; AAA-AAA Gitarrenduo; Trio Vis-à-vis; Illegal; Mivos Quartet; Talea Ensemble; Olivia Steimel (Akkordeon); Kasia Kadlubowska (Schlagzeug); Nadav Lev (E-Gitarre)
- Ulrich Kreppein: „Echoräume“ für 4 simultane Kammermusikensembles (2016) Uraufführung
- Yair Klartag: „Nothing to express“ für E-Gitarre und Streichquartett (2014)
- Ricardo Eizirik: „junkyard piece I“ for an ensemble of musicians and found objects (2014/15)
16.03.2017
00:05 bis 01:00| Deutschlandradio Kultur
Neue Musik: Klangwerkstatt Berlin (2/3). Kunstquartier Bethanien. Aufzeichnung vom 06.11.2016. (Teil 3 am 23.03.2017)
- Hildegard von Bingen: „O rubour sanguinis“
- John Cage: „Sonnekus²“ für Stimme (Teil 1)
- John Dowland/Jacob van Eyck: „Pavane Lachrymae“ für Blockflöte
- Hildegard von Bingen: „Studium divinitatis“
- John Cage: „Sonnekus²“ für Stimme (Teil 2)
- Alexandra Filonenko: „obsession“ für Violoncello und Zuspiel
- Hildegard von Bingen: „O virtus Sapientiae“
- John Cage: „Sonnekus²“ für Stimme (Teil 3)
- Stefan Streich: „Clouds Duo“ für Violine und Klarinette (UA)
- Hildegard von Bingen: „O viridissima virga“
- John Cage: „Sonnekus²“ für Stimme (Teil 4)
Irene Kurka, Sopran; Sylvia Hinz, Blockflöte; Alexa Renger, Violine; Biliana Voutchkova, Violine; Michael Thieke, Klarinette; Konstantin Manaev, Violoncello
00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Bayerische Komponisten
Mark Lothar: „Kleine Theater-Suite“, op. 28 (Münchner Rundfunkorchester: Jan Koetsier); Ernest Sauter: Streichtrio (Deutsches Streichtrio); Robert Rehan: „Aphoristische Suite“, op. 19 (Münchner Philharmoniker: Jan Koetsier); Horst Platen: Sonate cis-Moll (Gerhard Seitz, Violine; Leonard Hokanson, Klavier); Horst Lohse: „Moments de Passion“ (Noriko Mizuno, Klavier); Ernst Schiffmann: Duo, op. 88 (Erich Keller, Violine; Elisabeth Schwarz, Klavier)
20:04 bis 22:30 | SR2 KulturRadio
Mouvement: Tour d’Horizon – „unterwegs“
- Friedhelm Döhl: „Sommerreise“, Klavierkonzert
- Gustav Mahler / Arnold Schönberg: Lieder eines fahrenden Gesellen
- Hans Zender: Ein Wandersmann, zornig
- Franz Schubert / Hans Zender: „Winterreise“ – Der Leiermann
- Reiner Bredemeyer: Winterreise
- Alfred Schnittke: Musik zu einem imaginären Theaterstück
- Einojuhani Rautavaara: 8. Sinfonie „The journey“
- John Corigliano: Voyage
21:05 bis 22:00 | Deutschlandfunk
JazzFacts: Die Ästhetik der Wiederholung. Porträt des Schweizer Pianisten Colin Vallon
Von Karl Lippegaus. Unter den vielen Klaviertrios im heutigen Jazz hat sich die Gruppe um den Pianisten Colin Vallon ein besonderes Terrain geschaffen. Die Wurzeln dieser Konzeption reichen zurück bis in die Anfänge des Musikers aus Lausanne. Mit 18 Jahren hatte er sein Studium abgebrochen, den klassischen Unterricht verlassen und sich an einer Jazzschule eingeschrieben. Schon bald darauf gründete Vallon ein eigenes Trio, das seine vielfältigen, genreübergreifenden Interessen reflektiert. Statt die eigene Virtuosität ins Zentrum zu rücken, arbeitete der Schweizer Künstler beharrlich an der Entwicklung von Rahmenbedingungen, um das Improvisieren im Trioformat neu zu stimulieren. Seit dem Erscheinen des Albums ‚Rruga‘ (2011) sind zwei weitere faszinierende Produktionen in jeweils zwei Jahren Abstand entstanden, die sich mit ‚Le Vent‘ (2014) und ‚Danse‘ (2016) zu einer eindrucksvollen Trilogie fügen. Dieser keineswegs im Verborgenen, sondern vor Publikum bei vielen Auftritten entwickelte, kollektiv geprägte Jazz lebt stark von einem in jeder Musik wichtigen Element, nämlich der Wiederholung. Das klug und sensibel eingesetzte Repetieren einzelner Töne, Melodiefragmente und rhythmischer Motive hat das Colin Vallon Trio zu einer hohen Vortragskunst entwickelt.
21:30 bis 22:30 | hr2-kultur
Neue Musik: „Mir fällt gar nichts ein heute morgen“ – Dieter Roth macht Musik
Eine Sendung von Michael Kunkel. Viele kennen Dieter Roth (1930-1998) als Maler, Zeichner, Objektemacher, viele kennen ihn auch als Büchermensch. Weniger bekannt ist Diter Rot – so schrieb er sich auch – als Musikmacher, allein oder mit anderen (unter anderem mit Richard Hamilton, Gerhard Rühm, Oswald Wiener), Fachmann für Nichtmusik, Nochnichtmusik, Nichtmehrmusik, selten gehörte Musik, Erfinder des Franzléharsofas, der Langstreckensonate, der Olivetti-Yamaha-Grundig-Combo. http://www.hr-online.de/website/radio/
22:05 bis 23:00 | BR-KLASSIK
Horizonte: Hommage à Peter Sadlo
Konzert des ensemble oktopus. Andreas Schmidt, Gesang; Andrea Lieberknecht, Flöte; Markus Bellheim, Henri Bonamy, Klavier; Luigi Gaggero, Cimbalom; Claudio Estay, Carlos Vera Larrucea, Schlagzeug. Leitung: Konstantia Gourzi. Aufnahme vom 9. Februar 2017 in der Reaktorhalle
Pierre Boulez: „Mémoriale“; Olivier Messiaen: „Oiseaux exotiques“; Luciano Berio: „Folk Songs“; Claudio Ambrosini: „De vulgari eloquentia“; Stefano Gervasoni: „Gramigna“; Mark André: „riss 3“
23:03 bis 00:00 | SWR 2
SWR2 NOWJazz: Improvisation – eine Qualität des Lebens (2). Film
Von Michael Rüsenberg. „Improvisation im Film“, schreibt der französische Filmtheoretiker Gilles Mouëllec, „ist weniger direkt als im Jazz, sondern nur einer von mehreren Faktoren.“ Der deutsche Regisseur Alexander Kluge sieht das ähnlich und bezieht sich auf die Filmgeschichte: „Ich bin in der Nähe von manchen Godard-Filmen, von Eisenstein und vor allem Wertow. In der Filmgeschichte gibt es diese Neugierde der Kamera und des Kamerateams, und das beruht darauf, dass ich die Parameter des Films einzeln frei lasse.“ Improvisation im Film hat in jüngster Gegenwart Konjunktur. In Sebastian Schippers mehrfach preisgekröntem Film „Victoria“ aus dem Jahr 2015, setzt die Kamera ganze 140 Minuten nicht ab und folgt der Handlung ohne einen einzigen Schnitt. Ja, selbst im „Tatort“ wird neuerdings improvisiert. Nach „Babbel-dasch“ verspricht der Regisseur Axel Ranisch für seinen nächsten SWR-Tatort mit dem Arbeitstitel „Wanderlust“, dass die Kamera darin noch weniger „weiß“.
17.03.2017
00:05 bis 01:00 | Deutschlandradio Kultur
Klangkunst: Mit anderen Augen
Von Helmut Oehring. Komposition und Realisation: Helmut Oehring. Sound-Realisation, Klangregie sowie kompositorische und dramaturgische Mitarbeit: Torsten Ottersberg/GOGH surround music production. Mitarbeit, Text und Konzept: Stefanie Wördemann. Mit: Sprecher: Helmut Oehring, Hagen Klennert, Torsten Ottersberg; Jungen 1+2 (Zwillinge): Anton und Jurek; Mädchen und kleiner Junge: Mia und Joscha. Gehörlose Solistin: Christina Schönfeld. Gebärdendolmetscher: Uwe Schönfeld. E-Gitarren: Daniel Göritz und Jörg Wilkendorf. Produktion: SWR 2015. Länge: ca. 54′
Hörendes Kind gehörloser Eltern: Der Komponist Helmut Oehring reflektiert sein Leben zwischen Musik, Laut- und Gebärdensprache.
Das Akronym Coda (children of deaf adults) steht für hörende Kinder gehörloser Eltern. Für sie ist das Übersetzen alltägliche Praxis. Mühelos wechseln sie zwischen Laut- und Gebärdensprache. Bei Helmut Oehring kam zu den zwei Sprachen früh eine dritte hinzu: die Musik. Das Hörstück spielt zwischen diesen Sprachwelten und ihren Kulturen. „Ich übersetze Gebärdensprache in Musik. Ich übersetze gesprochene Sprache in Gebärdensprache. Und schreibe diese Wortbilder auf in einer Schriftsprache, die aus der Lautsprache kommt.“ (Helmut Oehring) Unter Verwendung der dokumentarpoetischen Autobiografie Helmut Oehrings ‚Mit anderen Augen. Vom Kind gehörloser Eltern zum Komponisten‘ und mit Samples und Ausschnitten aus seinem kompositorischen Gesamtwerk. In den Samples und elektronisch bearbeiteten Originalausschnitten aus Helmut Oehrings kompositorischem Gesamtwerk wirkten mit: die Vokal-, Gebärden- und Instrumentalsolisten Gabriela Arndt, Rolf Borch, Elena Casoli, Gerlinde Demel, Uwe Dierksen, Alexandra Gioranna, Hannes Hellmann, Salome Kammer, David Moss, Alwynne Pritchard, Arno Raunig und Kai Wessel sowie die Klangkörper Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Deutsches Symphonie-Orchester Berlin und Rundfunkchor Berlin, Ensemble Vertigo Bern, Kammerensemble Neue Musik Berlin, Norwegisches Rundfunkorchester Oslo, Quatuor Sine Nomine, Les Percussions de Strassbourg, SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg sowie SWR Vokalensemble Stuttgart.
Helmut Oehring, geboren 1961 in Ost-Berlin, lebt als Komponist in der Märkischen Schweiz. „Mit anderen Augen“ ist sein erstes Hörspiel. Es basiert auf der 2011 veröffentlichten, gleichnamigen Autobiografie. Er ist Jurymitglied des Karl-Sczuka-Preises.
00:12 bis 02:00| Bayern 2
Concerto bavarese: Bayerische Komponisten
Bernd Redmann: „Sieben Wesen“ (Antje Weithaas, Violine; Silke Avenhaus, Klavier); Gustav Meyer: Drei Kammerstücke (Kurt Kalmus, Dieter Salewski, Oboe;Leonhard Seifert, Englischhorn; Karl Kolinger, Fagott; Marie-Lise Schüpbach); Karel Ricánek: „Hora ultima“ (Sinfonieorchester des Tschechischen Rundfunks Prag); Johannes X. Schachtner: „Symphonischer Essay“ (Ensemble Zeitsprung: Markus Elser); Walter Prokop: Sonatine (Hermann Klemeyer, Flöte; Fritz Froschhammer, Klavier); Konstantin Mach: „Marienlob der Völker“, op. 42 (Kieth Engen, Bass; Münchener Kammerorchester: Konstantin Mach); David Llywelyn: „Apokalypse“, Toccata (Norbert …
19:05 bis 20:00 | BR-KLASSIK – Wiederholung am Samstag, 14.05 Uhr
Das Musik-Feature: „Amico Franz“. Franz Lehár und Giacomo Puccini – eine Komponistenfreundschaft
Von Stefan Frey. Als er am Ende seines Lebens Bilanz zog, bekannte der Operettenkomponist Franz Lehár, er sei „bis auf seine innige Freundschaft mit Puccini immer ein Einsamer geblieben.“ Und diese Freundschaft beruhte auf Gegenseitigkeit. Schon 1913 hatte Puccini „für diesen Wiener Meister ein besonderes Faible“ und ließ sich deshalb darauf ein, eine Operette eines Lehár-Librettisten zu komponieren. Das trug ihm von seinem Verleger das Urteil „schlechter Lehár“ ein und veranlasste Kurt Tucholsky zu seinem bekannten Aperçu: „Puccini ist der Verdi des kleinen Mannes, und Lehár dem kleinen Mann sein Puccini.“ Beider Freundschaft focht das nicht an, vielmehr sah Lehár durch sie seine alte Sehnsucht nach der Oper bestätigt und Puccini hatte in ihm, wie er einem Wiener Journalisten gestand, einen Mitstreiter gefunden – im gemeinsamen Kampf um „semplicità e melodia: il mio amico Franz Lehár.“
21:05 bis 22:30 | Bayern 2
hör!spiel!art.mix: Console/T. Meinecke und anderen: soundstories/materialmeeting
soundstories/materialmeeting. Von Console/Thomas Meinecke/Hans Platzgumer/Caroline Hofer und anderen
Komposition: Console, Thomas Meinecke, Kalle Laar, zeitblom, Hans Platzgumer und andere. Mit Thomas Meinecke, Caroline Hofer, Stefan Schneider, Nina von Stebut, Hans Nieswandt, Kathrin Röggla, Thomas Palzer, Ulrich Schlotmann und anderen. Regie: Ulrich Bassenge/Klaus Schiefer/Thomas Palzer und andere. BR 2000
Das Archiv mit zehntausenden auf Tonträgern gespeicherten Programmstunden ist das Gedächtnis des Rundfunksenders. Im Laufe von Jahrzehnten entwickelte sich ein breites Spektrum von Erzählformen im Genre Radiokunst. Das Unternehmen soundstories/materialmeeting wollte dieses Spektrum um eine Variante erweitern: Das Projekt ist ein akustisches Materialspiel und schöpft aus dem umfangreichen historischen Repertoire der deutschen Hörspielproduktion. Die Aufnahmen historischer Produktionen wurden kopiert und über die digitale Datenumwandlung jeglicher Möglichkeit auf Wiedererkennung beraubt.
Im Hörspielstudio des Bayerischen Rundfunks in München wurden die Musiker und Autoren Console / Thomas Meinecke, Hans Platzgumer / Caroline Hofer, to rococo rot / Stefan Schneider, Hans Nieswandt / Kathrin Röggla, Resut / Thomas Palzer und zeitblom / Laar / Ulrich Schlotmann mit den neu entstandenen Audio-Materialien konfrontiert: innerhalb von drei Studiotagen schrieben, komponierten und realisierten sie aus dem hermetischen und nicht-narrativen Hörspielmaterial soundstories und präsentierten diese live im Programm des Bayerischen Rundfunks. Die Geschichten und Dramen der Vergangenheit wurden nicht neu erzählt, sie blieben den Autoren und Musikern, die an dem Projekt beteiligt waren unbekannt. Es entstanden soundstories – ohne inhaltliche Bezugnahme auf die historischen Hörspielquellen.
22:00 bis 22:30| Deutschlandradio Kultur
Einstand: Das Studio Musikfabrik. Die Nachwuchsakademie für Neue Musik in Nordrhein-Westfalen
Von Leonie Reineke. Seit 2009 hat das Ensemble Musikfabrik seine eigene Nachwuchsakademie: das ‚Studio Musikfabrik‘. Dessen Vorläufer wiederum gibt es schon seit 2006, damals unter dem Namen ‚LandesJugendEnsemble‘. Die Musiker des Studios sind zwischen 14 und 21 Jahre alt. Mehrmals im Jahr treffen sie sich zu intensiven Arbeitsphasen. Dann werden sie von Profimusikern in Spieltechniken und der Interpretation von Neuer Musik unterrichtet. 2012 war das Studio Musikfabrik zu den Darmstädter Ferienkursen für Neue Musik eingeladen. Ein Novum, denn noch nie vorher durfte ein Jugendensemble in Darmstadt spielen.
23:03 bis 00:00 | SWR 2
SWR2 NOWJazz: Elektronisch gestimmt. Die Sängerin Maja Ratkje
Von Harry Lachner. Mit Anfang 40 kann Maja Solveig Kjelstrup Ratkje bereits auf eine erstaunliche Diskografie blicken. Dabei folgt die norwegische Sängerin und Elektronikerin gänzlich unterschiedlichen ästhetischen Ansätzen. Da wäre einmal ihre Kunst, sich souverän im Kontext der freien Improvisation zu bewegen; sie schrieb zahlreiche Werke für klassische Ensembles und nahm Alben auf, die man ohne weiteres im ambitionierten Rockbereich verorten kann. Ob mit Phantom Orchard, Matmos, dem Improvisations-Ensemble Spunk oder der Oslo Sinfonietta: Ratkjes subtile Erkundung der Grenzbereiche des Gesangs und der Elektronik machte sie zu einer der im positiven Sinne unberechenbarsten Künstlerinnen der aktuellen Musikszene. Es scheint als entfalte sich in ihre eine Klangfantasie, die sich jeder Zuordnung widersetzt, die jedes musikalische Genre auf vielfältigste Weise bereichert. Eine Ausnahmekünstlerin, also, die Personifikation eines freundlichen Willens zur Innovation.
18.03.2017
14:05 bis 15:00 | BR-KLASSIK – Wiederholung vom Freitag, 19.05 Uhr
Das Musik-Feature: „Amico Franz“
„Göttlichkeit“ und „Tiefe“
Mit Dirk Hühner. Es war nicht mehr Klavierspiel, es war Musik, losgelöst von jeder Erdenschwere.“ So staunte Herbert von Karajan über den rumänischen Pianisten Dinu Lipatti. Ähnlich haben sich praktisch alle Zeugen von Lipattis Spiel geäußert. Immer wieder ist die Rede von „Göttlichkeit“ und „Tiefe“. Der Pianist hatte erst in Bukarest, dann in Paris studiert und lebte ab 1943 in der Schweiz, wo er am Genfer Konservatorium unterrichtete. Sein früher Tod erschütterte 1950 die Musikwelt zutiefst. Seine wenigen Aufnahmen gelten seitdem als besonderer Schatz. Am 19. März ist Dinu Lipattis 100. Geburtstag.
22:04 bis 24:00 | WDR3
Open Sounds: Szene [50]: radio aporee
Der Blick auf unsere Welt hat sich durch Google-Earth im wörtlichen Sinne verändert – und durch Geotagging und das Field Recording auch unser Ohr, das wir auf sie werfen. Die Field Recording Plattform radio aporee:::maps hat in den letzten Jahren ein umfassendes audiovisuelles Netzwerk auf die Beine gestellt, das „Feldaufnahmen“ und ihre Aufnahmeorte miteinander verbindet. Field Recording – ursprünglich eine Disziplin der vergleichenden Musikwissenschaften und Ethnologie, ist seit Jahrzehnten eine elektroakustische Disziplin von Natur- und Technikbegeisterten, von Komponisten und Klangkünstlern. Dank der Ende 2006 gegründeten Internet-Plattform radio aporee:::maps ist es seit nunmehr zehn Jahren möglich, „Feldaufnahmen“ mit den Satellitenbildern ihrer Entstehungsorte zu verbinden. So hat sich das von dem Medienkünstler Udo Noll entwickelte Projekt über die Jahre zur größten Field Recording Plattform des Netzes entwickelt. Es entstand eine audiovisuelle Landkarte, die Klangreisen in alle Regionen der Welt ermöglicht. Autor: Hubert Steins / Redaktion: Frank Hilberg – Mit Ausschnitten aus:
- Vincent Duseigne: Strange pipe swallows, Field Recording 2016
- Felix Blume: Ships Horns Concert for Epiphany, Field Recording 2017
- Peter Cusack: Symphony of Groans, Spreepark abandonned fun fair, Field Recording 2011
- Peter Cusack: Whistling windgenerator plus transformer hum, Field Recording 2012
- Jeremy Hegge: Daintree Rainforest, Field Recording 2016
- Patrick McGinley: Räpina Paberivabrik, Põlva County, Estonia, Field Recording 2015
- John Grzinich: hydrophone recording in Mooste lake Estonia, Field Recording 2008
- Petra Kaps: razor garden, river Sotla, Sedlarjevo, Slovenia, Field Recording 2016
- Udo Noll: KulturpalastKlang, Warschau, Fieldrecording 2002
- Udo Noll: Bruxelles, Gare du Nord, Fieldrecording 2013,
- Wu Tsan-chen: Sound Map Taiwan, 2017
22:05 bis 22:50 | Deutschlandfunk
Atelier neuer Musik: Lust an der List. Der niederländische Komponist Martijn Padding
Von Yvonne Petitpierre. Das Oeuvre des niederländischen Komponisten Martijn Padding (*1956) ist weitgehend durch genreübergreifende Kompositionen, die mit vertrauten Kontexten brechen, geprägt. Seine Arbeiten faszinieren durch technische Reichhaltigkeit sowie transparente Klangwelten, die sich im steten Wechsel zwischen Logik und Unlogischem bewegen. Padding spielt dabei oft mit Klassikzitaten, die er jedoch innovativ umgestaltet. Originalität und Virtuosität zeichnen einen Großteil seiner oft humoristisch-theatralischen Werke, die vor allem hinsichtlich der Instrumentierung immer wieder mit Momenten der Täuschung spielen.
19.03.2017
22:00 bis 00:00 | NDR Kultur
Soirée: Musikfest Bremen – Grubinger & Friends Aufzeichnung vom 30. August 2016 in der Glocke
Béla Bartók: Sonate für 2 Klaviere und Schlagzeug (Say / M. Grubinger sen.: Gezi Park 1)
Steve Reich: Quartett für 2 Klaviere und Schlagzeug (Dun / M. Grubinger sen.: The Tears of Nature)
Martin Grubinger jun., Martin Grubinger sen. und Alexander Georgiev, Schlagzeug. Ferzan und Ferhan Önder, Klavier
22:00 bis 22:30 | Deutschlandradio Kultur
Musikfeuilleton: „Unser aller Morgen“. Die sowjetische Opernregisseurin und Kindertheater-Gründerin Natalia Saz
Von Marika Laupauri-Burk
23:04 bis 00:00 | WDR 3
WDR 3 Studio Neue Musik. Mit Johannes Zink. Inner Cities [2]
Alvin Curran: Inner Cities Nr. IX für Klavier; Simon Rummel: Melodiestudie für Akkordeon. Dorrit Bauerecker, Klavier, Akkordeon und Toypiano. http://www1.wdr.de/radio/wdr3/programm/sendungen/wdr3-studio-neue-musik/index.html
Video …
seit 1997 chefökonom der kritischen masse und netzbabysitter der nmz.
Seit kurzem werden die Sendungen des Kulturradios vom rbb nicht mehr aufgelistet. Ein Versehen?
Das stimmt! Die Suchmaske der ARD wirft da in der Tat gar nichts aus. Es ist also nicht einmal böse Absicht, sondern einfach geschuldet einer mangelhaften Koordination innerhalb der ARD-Hörfunke. Mal sehen, ob ich morgen Zeit finde, das Programm durchzugehen. Denn auch auf eine Kontaktanfrage hat rbb-kultur nicht geantwortet. Beides ist bedauerlich.
Jetzt ist rbb-kultur auch dabei.