Neue Musik / Musikfeature / SoundArt: Die Radiowoche vom 18.01. bis 24.01.2021

Radio Neue Musik. Montage: Hufner
Radio Neue Musik. Montage: Hufner

Neue Musik und Musikfeatures in der Kalenderwoche 3. Die ARD-Suchmaschine wurde wieder in Betrieb genommen. Vielleicht haben doch die Proteste etwas bewirkt – oder es ist heimlich passiert 😉

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nmz-Podcastpartnerin Irene Kurka ::: neue musik leben


mo – 18.01.2021

23:00 bis 00:00 | rbbKultur
MUSIK DER GEGENWART: Ultraschall Berlin – Festival für neue Musik 2021 – Spezial

Mit Andreas Göbel. Vom 20. bis zum 24. Januar findet in diesem Jahr das Festival für neue Musik „Ultraschall Berlin“ statt, das rbbKultur und Deutschlandfunk Kultur gemeinsam ausrichten. Die beiden Festivalleiter Andreas Göbel und Rainer Pöllmann stellen das aktuelle Programm vor.

23:03 bis 00:00 | SWR 2
SWR2 JetztMusik: Sehnsucht nach vorn – Das utopische Moment der Avantgarde

Von Michael Rebhahn. „Tabula rasa“ war das Ideal einer Generation von jungen Komponistinnen und Komponisten nach 1950: gegen nostalgische Verklärung, für einen radikal anderen Umgang mit Formen und Materialien. Alles sollte von Grund auf neu definiert werden; das Ideal war die Utopie einer tatsächlich Neuen Musik. Und auch wenn diese Forderung schon bald zu ganz unterschiedlichen Auslegungen und Resultaten führte, ist der „Geist des Utopie“ der Neuen Musik bis heute erhalten geblieben. In der SWR2 JetztMusik ist Michael Rebhahn auf den Spuren der „Sehnsucht nach vorn“.

23:03 – 24:00 | Ö1
Uraufführungsreigen beim Tiroler Zeitimpuls (1)

Seit vier Jahren veranstaltet das Landesstudio Tirol gemeinsam mit auf zeitgenössische Musik spezialisierten Tiroler Ensembles das Festival Zeitimpuls – Tiroler Tage für Neue Musik. Ziel ist, durch eine Bündelung der Kräfte eine wahrnehmbare und anregende Plattform für Tiroler – und in Tirol lebende – KomponistInnen zu schaffen, mit einer inspirierenden Ausstrahlung auf die Kulturlandschaft Tirol.

Vom 16. bis 18. Oktober 2020 fanden vier Konzerte mit zeitgenössischer Musik und vielen Uraufführungen in Innsbruck statt. Zwei davon – je ein Konzert mit dem Orchester Windkraft und dem Tiroler Ensemble für Neue Musik (TENM) – wurden im ORF Kulturhaus Tirol aufgenommen und als Live-Stream angeboten. Nun sind diese Konzerte auch in zwei „Zeit-Ton“-Sendungen zu hören. Das Orchester Windkraft spielte Thomas Larchers „Die Nacht der Verlorenen“ und Arturo Fuentes‘ „Abend um Abend“. Gestaltung: Patrizia Jilg


di – 19.01.2021


00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Neue Musik: Boten des Retrofuturismus – Das Synthesizer-Trio Lange//Berweck//Lorenz

Von Leonie Reineke. Von Rekonstruktionen aus dem 20. Jahrhundert bis zu Auftragswerken – das Berliner Trio spielt ausschließlich Synthesizerstücke.

00:10 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Bayerische Komponisten

Jörg Riedlbauer: „Idomeneo-Trio“ (Eusebius Trio); Klaus-Peter Werani: „small difference“ (Véronique Bastian, Klaus-Peter Werani, Viola); Minas Borboudakis: Klavierkonzert (Minas Borboudakis, Klavier; Nürnberger Symphoniker: Konstantia Gourzi); Dorothee Eberhardt: „Solar“ (Elisabeth Weinzierl, Flöte; Philipp von Morgen, Violoncello; Eva Schieferstein, Klavier); Stephan Stiens: „Hallraum – Ins Offene“ (Guitar Company); Rudi Spring: „Incontro“ (Martin Bruns, Bariton; Christoph Hammer, Hammerflügel); Trio, op. 51, Nr. 2 (Wolfgang Meyer, Klarinette; Hariolf Schlichtig, Viola; Rudi Spring, Klavier)

21:00 bis 22:00 | NDR Kultur
neue musik: Furcht und Verlangen: …Zwei Gefühle… – Helmut Lachenmanns Klassiker der Neuen Musik

Von Margarete Zander. Der 85-jährige Komponist liest den Text von Leonardo da Vinci in seinem Werk immer noch am liebsten selbst. Und Teodor Currentzis lässt ihm in den Proben und Aufführungen nicht die kleinste Ungenauigkeit durchgehen. Dass der Chefdirigent des SWR Symphonieorchesters den Komponisten außerordentlich bewundert, war auch im Gespräch vor der Aufführung im Currentzis – Lab zu hören. Wir nehmen Sie mit hinter die Kulissen und schärfen die Ohren für die Musik.

22:30 bis 23:00 | BR-KLASSIK
Horizonte: Aktuelle und ehemalige Siemens-PreisträgerInnen

Francesca Verunelli: „The Narrow Corner“ (Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks: Susanna Mälkki); Rebecca Saunders: „Stirrings Still Nr. 2“ (Riot Ensemble: Aaron Holloway-Nahum)

23:00 bis 00:00 | rbbKultur
MUSIK DER GEGENWART: Die Klarinettistin Nina Janßen-Deinzer

Mit Andreas Göbel. Längst hat die zeitgenössische Musik die klanglichen Möglichkeiten der verschiedenen Klarinetten für sich entdeckt. Maßgeblich beteiligt an dieser Entwicklung ist die Klarinettistin Nina Janßen-Deinzer, die eine Fülle neuer Werke anregt und uraufführt. Am 22. Januar ist Nina Janßen-Deinzer gemeinsam mit der Sopranistin Sarah Maria Sun beim Festival Ultraschall Berlin zu Gast.

23:03 – 24:00 | Ö1
Uraufführungsreigen beim Tiroler Zeitimpuls (2)

Seit vier Jahren veranstaltet das Landesstudio Tirol gemeinsam mit auf zeitgenössische Musik spezialisierten Tiroler Ensembles das Festival Zeitimpuls – Tiroler Tage für Neue Musik. Ziel ist, durch eine Bündelung der Kräfte eine wahrnehmbare und anregende Plattform für Tiroler – und in Tirol lebende – KomponistInnen zu schaffen, mit einer inspirierenden Ausstrahlung auf die Kulturlandschaft Tirol.

Vom 16. bis 18. Oktober 2020 fanden vier Konzerte mit zeitgenössischer Musik und vielen Uraufführungen in Innsbruck statt. Zwei davon – je ein Konzert mit dem Orchester Windkraft und dem Tiroler Ensemble für Neue Musik (TENM) – wurden im ORF Kulturhaus Tirol aufgenommen und als Live-Stream angeboten. Nun sind diese Konzerte auch in zwei „Zeit-Ton“-Sendungen zu hören.

TENM brachte Kompositionen von Eduard Demetz, Marco Döttlinger, und Alexander Bauer zur Aufführung. Als Bindeglied der Konzerte von Windkraft und TENM fungierte die Tiroler Cellistin Barbara Riccabona mit Johannes Maria Stauds intensivem Werk „Donum (Segue II für Pierre Boulez)“. Gestaltung: Patrizia Jilg


mi – 20.01.2021


00:10 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Fränkische Komponisten

Stefan Poetzsch: „Verzögerungen“, Teil 1-6 (Stefan Poetzsch Ensemble); Peter Fulda: Vier Strophen auf „Ich hab die Nacht geträumet“ (Dirk Mündelein, Gitarre; Peter Fulda, Klavier); Klaus Treuheit: „Investigation Routine“ (Peter Holtz, Klarinette; Christoph Irmer, Violine; Günther Pitscheider, Kontrabass; Klaus Treuheit, Klavier); Steffen Schorn: „Three Pictures“ (Roger Hanschel, Steffen Schorn, Saxofon; Raschèr Saxophone Quartet)

20:04 bis 21:00 | hr2-kultur
Kaisers Klänge – Musikalische Entdeckungsreisen – John F. Kennedy – Hoffnungsträger und Musik-Ikone

Vor 60 Jahren wurde John F. Kennedy Präsident der USA. Beliebt war der politische Hoffnungsträger auch unter Musikern. Leonard Bernstein komponierte eigens eine Fanfare zur Amtseinführung und widmete ihm seine dritte Sinfonie.

Als Geburtstagsständchen hauchte Marilyn Monroe ihr unwiderstehliches „Happy Birthday, Mr. President“. Und die musikalischen Trauerbekundungen nach Kennedys Ermordung reichen über Elegien von Igor Strawinsky und Darius Milhaud bis zu Popsongs von Lou Reed.

21:00 bis 22:00 | NDR Kultur
Chormusik: The Call of Wisdom – Von Beate Scheibe

Werke von Will Todd: Tenebrae – English Chamber Orchestra. Ltg.: Nigel Short

23:03 bis 00:00 | SWR 2
SWR2 JetztMusik: 100 Jahre Donaueschinger Musiktage: Spot Instrumente

Von Leonie Reineke. 100 Jahre alt werden die Donaueschinger Musiktage. Die JetztMusik eröffnet das Jubiläumsjahr mit Rückblicken auf spannende und kontroverse Entwicklungen des Festivals. Leonie Reineke richtet das Spotlight auf ungewöhnliche, umfunktionierte, wiederentdeckte oder neu entwickelte Instrumente – Klangerzeuger, die in keiner Standardbesetzung vorkommen und gerade deshalb von Komponist*innen oder Interpret*innen speziell für ihre neuen Arbeiten erforscht wurden: vom Player Piano über das Trautonium bis hin zu Stimmgabeln, Schnüren, Maschinenteilen oder spielzeugähnlichen Plastikrohren.

23:03 – 24:00 | Ö1
Rückblick, Vorschau und aktuelle Veröffentlichungen – Zeit-Ton Magazin

Jeden Mittwoch präsentieren wir Ihnen ausgesuchte Veranstaltungstipps für die kommenden sieben Tage und die spannendsten Neuveröffentlichungen. Gestaltung: Heinrich Deisl


do – 21.01.2021


00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Neue Musik: Klangspuren Schwaz

SZentrum, Silbersaal. Aufzeichnung vom 11.09.2020. Adriana Hölszky: „Apeiron“, Konzert für Violine und Streicher (2018) | Gerd Kühr: „Música pura“, Fünf Sätze für Ensemble (2010/2011) | Peter Maxwell Davies: Three Instrumental Motets (1973-1977) (arrangiert nach schottischen Originalen aus dem 16. Jahrhundert) | Guillaume de Machaut: Hoquetus David (Bearbeitung von Harrison Birtwistle, 1969). Martin Murmelter, Violine; Tiroler Symphonieorchester Innsbruck; Leitung: Titus Engel

00:10 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Bayerische Komponisten

Ilja Bergh: Klaviertrio – „Before Sunset“ (Sunset Piano Trio); Ruth Zechlin: Violinkonzert (Wolfgang Hentrich, Violine; Robert-Schumann-Philharmonie Chemnitz: John Carewe); Adrian Nagel: „Glasbau“ (Ensemble Musikfabrik: Emilio Pomàrico); „Ausstellung“ (JugendEnsembleNeueMusik Rheinland-Pfalz/Saar: Gerhard Müller-Hornbach); „all 1“ (Das Neue Ensemble: Stephan Meier); Manfred Fleischmann: „Entstehen – Verändern – Vergehen“ (Münchner Flötentrio); Paul Vincent Gunia: „Changes on a Summerday“ (Sonnleitner Streichquartett); Max Jobst: „Böhmische Suite“, op. 23 (Peter Schilbach, Klavier)

19:05 bis 20:00 | BR-KLASSIK
KlassikPlus: Konzert ohne Publikum – Corona und seine Konsequenzen

Konzerte vor (fast) leeren Sälen, Orchester, die in Kurzarbeit gehen und freiberufliche Musiker, die um ihre Existenz bangen – durch Corona ist die Musikszene in eine vorher nicht denkbare Krise katapultiert worden. Die Konsequenz: ein Umdenken auf vielen Ebenen. Welche Auswirkungen die Beschränkungen jetzt, aber auch in Zukunft auf die Kultur haben werden, dieser Frage ist Dorothee Binding im Gespräch mit Orchestermitgliedern, Dirigenten und Gastsolisten der Münchner Philharmoniker seit Beginn des ersten Lockdowns nachgegangen. Eine Sendung über die Erfahrungen, Ängste, aber auch die positiven Aspekte der Pandemie im Spiegel der Münchner Philharmoniker. Eine Sendung von Dorothee Binding

20:04 bis 21:30 | hr2-kultur
Adieu m’amour – Musik von Machaut und Dufay

Neu gehört und variantenreich vertont von Harrison Birtwistle, Mauricio Kagel, Isabel Mundry und Mathias Spahlinger. Beide gehören zu den ganz Großen der Musikgeschichte: die französischen Komponisten Guillaume de Machaut (um 1300-1377) und Guillaume Dufay (um 1400-1474). Ihre Werke beeinflussen bis heute das Erfinden und Setzen von Klängen in der Zeit.

  • Harrison Birtwistle (*1934): „Hoquetus David“ nach Guillaume de Machaut (1969) für Ensemble – Rundfunk-Kammerorchester Saarbrücken; Leitung: Hans Zender (Aufnahme vom 29. September 1972, Studioproduktion des Saarländischen Rundfunks)
  • Harrison Birtwistle: „Machaut à ma manière“ für Orchester (1988) – Deutsches Symphonie-Orchester Berlin; Leitung: Johannes Kalitzke. (Aufnahme vom 16. März 2004 im Haus des Rundfunks Berlin durch den Rundfunk Berlin-Brandenburg)
  • Mathias Spahlinger (*1944): „Adieu m’amour“ (1982/83) für Violine und Violoncello – Melise Mellinger, Violine; Lucas Fels, Violoncello. (Aufnahme vom 18. Juli 1992 in der Orangerie Darmstadt bei den Ferienkursen für Neue Musik, Gastkonzert des Hessischen Rundfunks)
  • Mauricio Kagel (1931-2008): Zwei Balladen von Guillaume de Machaut (1983) Realisation für Chor und Instrumente. Südfunk-Chor; SWR Symphonieorchester; Leitung: Mauricio Kagel. (Aufnahme der Uraufführung am 30. Januar 1984 in der Villa Berg, Stuttgart, durch den Süddeutschen Rundfunk)
  • Isabel Mundry (*1963): „Dufay-Bearbeitungen“ (2003/04) für Kammerensemble. ensemble recherche (Aufnahme im Oktober 2006, Studioproduktion des Westdeutschen Rundfunks).

Eines Nachts, so erzählt die 1963 in Schlüchtern geborene Komponistin Isabel Mundry, habe sie Aufnahmen zahlreicher Dufay-Chansons mehrfach gehört. Denn sie singt nacheinander Stimme für Stimme aus der Partitur mit und gewinnt den Eindruck, sie singe immer das Gleiche „doch stets aus einer verschobenen Perspektive“. Die dichte Textur mit ihren unzähligen Nuancen analysiert Mundry dann für sich genauer und formt schließlich daraus ihre „Dufay-Bearbeitungen“, um Nähe und Distanz zum geschätzten Kollegen aus der Renaissance sinnlich wie konstruktiv zu fassen. Ähnlich geht es den älteren Kollegen Kagel, Birtwistle und Spahlinger mit ihren Hommagen an Dufay und den hundert Jahre älteren Machaut: Auch sie lesen die Alte Musik als Wege zum Neuen, als Impulse zu einem künstlerisch notwendigen Reflex.

20:04 bis 21:30 | SR2 KulturRadio
Mouvement: „Inspiration Pascal Dusapin“

Saarländisches Staatsorchester; Justus Thorau, Dirigent; Milan Pala, Fagott. Konzert vom 10. Oktober 2020 aus dem Saarländischen Staatstheater. Pascal Dusapin: Go, Solo Nr. 1 für Orchester | Pascal Dusapin: Violinkonzert „Aufgang“ | Jean Sibelius: Tapiola op. 112

21:30 bis 22:30 | hr2-kultur
Neue Musik | Werkzeuge der Neuen Musik | Das Ensemble Teil 2 von 4

Zwar hat sie vereinzelt auch Konzepte einer nur denkbaren oder einer bloß sichtbaren Musik hervorgebracht, doch nach wie vor sind die allermeisten Partituren des 20./21. Jahrhunderts emphatisch dem Klang verpflichtet. Dazu bedarf es wie eh und je spezieller Werkzeuge. Neben den Stimmen von Frau, Mann und Kind sind das die klassischen Orchester-Instrumente, zudem viele andere: Wiederentdeckungen aus Renaissance und Barock, etwa Blockflöte und Cembalo, Erfindungen wie das Präparierte Klavier, die Doppeltrichter-Trompete, den Synthesizer oder die Glissando-Flöte, Neuentdeckungen wie die japanische Sho, zahlloses Schlagwerk aus aller Welt und aus dem Alltag sowie endlich in die ernste Kunst integrierte Instrumente aus der eigenen Volksmusik, darunter Akkordeon, Mandoline und Zither. In einer mehrteiligen Sendereihe begeben sich viele hr2-Autorinnen und -Autoren auf Spurensuche, sprechen mit exzellenten Interpreten über ihr Klangwerkzeug, mit Instrumentenbauern über neue Anforderungen, mit Komponisten über das Wie und Warum der erweiterten Spielmöglichkeiten und präsentieren die wichtigsten Werke, teils höchst außergewöhnliche Musikstücke.

22:03 bis 23:00 | SWR 2
SWR2 Hörspiel-Studio: Echt? – theblondproject – Von Gesine Danckwart

Mit: Gesine Danckwart, Judith Rosmair und Anne Ratte-Polle sowie der „Liedertafel Bianca Castafiore“. Regie: Gesine Danckwart und Fabian Kühlein (Produktion: rbb 2020)

Die Bilder im Kopf, wie Mann und Frau zu sein haben, das dichotomische Weltbild ist wirkmächtig: blond – braun, weiß – schwarz, oben – unten. Warum kleben Macht und Geld in diesem Konzept so beharrlich an denen, die oben sind – und die sind meist weiß und männlich oder verhalten sich so. „Echt?“ spiegelt die Überraschung einer Generation wider. Wir sind doch mal ganz vorurteilsfreier gestartet, hatten Ideale und gemeinsame Utopien – und jetzt finden sich die einen als Alleinerziehende ausgebootet und die anderen kämpfen noch immer um die Macht. Drei Frauen und ein Chor suchen den Ausgang aus dem Bilderkanal, der mit der Farbe blond zu tun hat.

22:05 bis 23:00 | BR-KLASSIK
Horizonte: Klangkünstler – Zum 95. Geburtstag des Komponisten David Tudor

David Tudor gilt als begnadeter Pianist, musikalischer Katalysator, stand Pate bei der Erfindung der offenen Form und war ein Musikelektroniker der ersten Stunde. Er arbeitete intensiv mit John Cage und Karlheinz Stockhausen, widmete ihm fünf seiner berühmten Klavierstücke. Im Zuge der Erarbeitung der zweiten Klaviersonate von Pierre Boulez lernte er Französisch, um die Texte von Boulez im Original zu lesen. Morton Feldman sagte gar über ihn, dass er Cage und ihm Möglichkeiten eröffnet hätte, von denen sie „nie geträumt“ hätten. Nicht zuletzt nannten seine Freunde ihn wegen seiner Kochkünste „Chef“. Und trotz alledem scheint er von der Rezeption vergessen worden zu sein. Wer war dieser 1926 in Philadelphia geborene und 1996 gestorbene David Tudor eigentlich? Anlässlich seines 95. Geburstages wiederholen wir eine Porträt-Sendung aus dem Jahr 2013 und begeben uns auf die Spuren eines musikalischen Jahrhundertphänomens. Eine Sendung von Ulrich Müller

23:03 – 24:00 | Ö1
Eine Supergroup spielt mit dem Klangforum Wien

Die österreichische Band 5K HD hat im Wiener Konzerthaus ein Projekt gemeinsam mit dem Klangforum Wien verwirklicht: ein Kompositionsauftrag an die österreichische Supergroup mit Mira Lu Kovacs (Gesang), Martin Eberle (Trompete), Benny Omerzell (Keyboard), Manu Mayr (Bass) und Andreas Lettner (Schlagzeug). „Zeit-Ton“ sendet den Ö1 Mitschnitt dieses Konzerts vom 12. Jänner 2021.

Blickt man zurück, wirkt die Gründungsgeschichte von 5K HD zwingend. Als das österreichische Quartett Kompost3 vor fünf Jahren bei Mira Lu Kovacs angefragt hat, ob sie einen Song mit ihr als Gastsängerin aufnehmen würde, sagte die Komponistin und Sängerin sofort zu. Denn diese Idee hatte sie insgeheim schon selbst gehabt: „Ich hab‘ mir schon oft gedacht, lang bevor das Thema überhaupt im Raum gestanden ist: Ha, das wär doch super, dieser Sound taugt mir einfach“, so Kovacs in einem Interview im Jahr 2016. Damals war das Projekt als „Kompost 3 feat. Mira Lu Kovacs“ im Wiener Konzerthaus zu Gast. Ein Jahr später wurde daraus die fixe Band 5K HD. Seither wurden zwei Alben aufgenommen. Den Platz von Gründungsmitglied Lukas König am Schlagzeug hat inzwischen Andreas Lettner eingenommen. Mit der Mischung aus Klassik und Elektronik, Jazz bis hin zur Popmusik belebt man erfolgreich den Raum zwischen allen Genrezuschreibungen. Gestaltung: Rainer Elstner


fr – 22.01.2021


00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Klangkunst: Art’s Birthday 2021 – Chords For Calling – Von Stine Janvin

Produktion: Deutschlandfunk Kultur/Berliner Künstlerprogramm des DAAD 2021. Länge: 54’30. (Ursendung)

Abends müssen die Tiere in den Stall. Um sie zusammenzutreiben, nutzt man in Norwegen traditionelle „Lokk“-Gesänge. Die Vokalperformerin Stine Janvin überträgt diese Praxis in den Berliner Stadtraum. So feiert sie den Geburtstag der Kunst.

Die Lokk-Gesänge sind eine Tradition aus der norwegischen Volksmusik zwischen Gesang und Ruf. Sie dienen dazu, abends die Tiere zu sammeln, um sie in die Stallungen zurückzutreiben. Charakteristisch für den Lokk-Gesang sind hohe Töne. Sie werden von Bergen und Wäldern reflektiert und können deshalb große Distanzen überbrücken. Aus solchen Tönen bilden die Sängerinnen und Sänger verzierte Melodien in mikrotonaler Stimmung. Die Klangkünstlerin Stine Janvin trägt diese vokale Tradition in die Berliner Großstadt hinein. Zwischen Häuserschluchten, Asphaltflächen und Menschengruppen wollen sechs Performerinnen uns und einander über Distanzen hinweg erreichen und berühren.

Die Performance wird im Rahmen des „Art’s Birthday“ der European Broadcasting Union (EBU) europaweit übertragen. In Anlehnung an eine Fluxus-Aktion von Robert Filliou feiert die EBU Ars Acustica Group jährlich am 17. Januar den Geburtstag der Kunst.

Stine Janvin, geboren 1985 in Stavanger/Norwegen, ist Vokalistin, Performerin und Klangkünstlerin. Ihre Arbeiten befassen sich mit der Physikalität und der Flexibilität der menschlichen Stimme. 2018 veröffentlichte sie auf dem Label PAN das Album „Fake Synthetic Music“, das von der internationalen Kritik gefeiert wurde. 2019 erhielt sie eine lobende Erwähnung beim Prix Ars Electronica. 2020 war sie Stipendiatin des Berliner Künstlerprogramms des DAAD.

00:10 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Fränkische Komponisten

Gerald Eckert: „Aphel“ (NDR Radiophilharmonie: Johannes Harneit); András Hamary: „Extinction Tales“ (Trio Comet); Christoph Wünsch: „Spaces“ (Christoph Wünsch, Klavier; Jürgen Rummel, Computer-Realisation); Horst Lohse: „Phoenix“ (ars nova ensemble Nürnberg: Werner Heider); Johannes Brinkmann: „Hexapoda – Irreale Sequenzen“ (Mitglieder der Staatsphilharmonie Nürnberg); Rainer Pezolt: Sechs Stücke (Schlagzeugensemble des Hermann-Zilcher-Konservatoriums Würzburg: Bernd Kremling); Werner Heider: „Rock Art“ (Münchner Rundfunkorchester: Werner Andreas Albert)

19:05 bis 20:00 | BR-KLASSIK
Das Musik-Feature: Exotisch, sexy, toxisch – Warum Rassismus in Opern viele Gesichter hat

Von Dagmar Penzlin. Ob „Aida“, „Die Zauberflöte“ oder „Carmen“: Viele beliebte Opern verlangen nach einem neuen, kritischen Blick. Die musikwissenschaftliche Forschung fragt zunehmend, welche Rolle Ethnizität in Musik spielt, also wie ethnische und religiöse Identität dargestellt und mehr oder weniger pauschal vertont ist. Insbesondere der Exotismus in Kompositionen des 19. Jahrhunderts, befeuert vom Kolonialismus westeuropäischer Länder, erweist sich bei näherem Hinsehen oft als rassistisch. Klischees und unwürdige Stereotype lassen sich entdecken. Zugleich gelingt es etwa einem Komponisten wie Giuseppe Verdi, seinen Otello musikalisch als vielschichtigen Charakter zu zeichnen – als Mensch fern aller Klischees. In den USA hat sich ein Forschungszweig zu „Blackness in Opera“ entwickelt, vertreten etwa von der Musikwissenschaftlerin Naomi André. Sie leistet mit anderen Kolleginnen und Kollegen wichtige Grundlagenarbeit. In Deutschland steckt die Musikforschung zu Aspekten der kulturellen Identität in ihrer ganzen Vielfalt oft noch in den Kinderschuhen. Ein Grund: Rassismus in Opern sei ein „komplexes Phänomen“, sagt die Musikwissenschaftlerin Cornelia Bartsch. Historische Zusammenhänge sind zu beachten, kompositorische Konventionen und Vieldeutigkeiten. Hinzukommt, dass Aspekte wie Klasse und Geschlecht bei der Analyse nicht zu vernachlässigen sind. Also warum ist Carmen als so genannte Zigeunerin zugleich eine Femme fatale und Fabrikarbeiterin? Der Musikwissenschaftler Arne Stollberg plädiert für einen aufgeklärten Umgang mit den heiklen, uns heute irritierenden Spuren von Rassismus in Opern.

21:05 bis 22:30 | Bayern 2
Hörspiel: hör!spiel!art.mix: „Sprache, mein Stern. Hölderlin hören.“ v. R. J. Benrath

Mit Robert Stadlober. Komposition und Regie: Ulrike Haage. RBB/BR/DLF 2020. Als Podcast verfügbar im Hörspiel Pool

Leben und Werk des Dichters Friedrich Hölderlin faszinieren bis heute. Nicht zuletzt, weil Hölderlin ab der Mitte seines Lebens als wahnsinnig galt und in seinem Tübinger Turmzimmer auf Bestellung Gedichte schrieb. Über Hölderlins Erkrankung ist viel spekuliert worden. Verbürgt ist, dass die Mutter ihn in die berühmt-berüchtigte Autenrieth’sche Klinik brachte, wo er sich über sieben Monate einer Behandlung mit einer Ledermaske unterziehen musste. Von da an schrieb Hölderlin nicht mehr wie zuvor. Doch er schrieb. Gedichte voller Klarheit und Einfachheit. Wie unter allen Umständen schreiben, auch nach schwersten Krisen? Gemeinsam mit der Musik verwebt die Regie die Texte von Friedrich Hölderlin und Ruth Johanna Benrath zu einem inneren Dialog und verbindet das Damals mit einem heutigen Klang.

Ruth Johanna Benrath, geb. 1966, Autorin. Weitere Hörspiele Der korallene Wald (WDR 2017), Geh dicht dichtig! Ein lautpoetischer Dialog mit Elfriede Gerstl (ORF/BR 2019, Hörspiel des Jahres 2019).

22:03 bis 23:00 | Deutschlandfunk Kultur
Musikfeuilleton: In dieser Kälte – Musikalisches Erzählen von Märchen

Von Peter Knopp. Es gibt Märchen, die einem seit der Kindheit vertraut sind und bei einer erneuten Begegnung in späteren Jahren Beklommenheit und Unbehagen auslösen können. Komponisten des 20. Jahrhunderts von Zemlinsky bis Lachenmann haben für die in solchen Märchen aufbewahrten Traumata besondere Ausdrucksmittel entwickelt.

23:03 – 24:00 | Ö1
Musikalische Grenzgänge mit Christof Ressi

Mit dem Cello hat es begonnen, bald wechselte er zu Klavier und E-Gitarre. Grenzen (im Allgemeinen, bzw.) zwischen musikalischen Stilen und Genres haben ihn nie interessiert. Von Anfang an faszinierten ihn Klassik, Rock, Jazz und Elektronische Musik. Daher wundert es nicht, dass er an der Grazer Kunstuniversität Komposition bei Gerd Kühr studiert hat, – aber auch an der Jazzabteilung. Am Institut für Elektronische Musik und Akustik beschäftigt er sich mit Computermusik. Im mehrteiligen Projekt „Random Access Memory“ vereint Christof Ressi seine Vorlieben und stellt die Interpretinnen und Interpreten vor die Herausforderung sich mit kompositorischen und improvisatorischen Aspekten auseinanderzusetzen. So finden im Ensemble szene instrumental, das dieses Projekt von Christoph Ressi im Vorjahr präsentiert hat, Musikerinnen und Musiker mit sogenannter „klassischer“ Ausbildung mit solchen aus der „Jazzfraktion“ zusammen. Christof Ressi selbst bringt die elektronische Komponente mit ein. Gestaltung: Franz Josef Kerstinger – Steiermark


sa – 23.01.2021


14:05 bis 15:00 | BR-KLASSIK
Das Musik-Feature: Exotisch, sexy, toxisch – Warum Rassismus in Opern viele Gesichter hat

Von Dagmar Penzlin. Ob „Aida“, „Die Zauberflöte“ oder „Carmen“: Viele beliebte Opern verlangen nach einem neuen, kritischen Blick. Die musikwissenschaftliche Forschung fragt zunehmend, welche Rolle Ethnizität in Musik spielt, also wie ethnische und religiöse Identität dargestellt und mehr oder weniger pauschal vertont ist. Insbesondere der Exotismus in Kompositionen des 19. Jahrhunderts, befeuert vom Kolonialismus westeuropäischer Länder, erweist sich bei näherem Hinsehen oft als rassistisch. Klischees und unwürdige Stereotype lassen sich entdecken. Zugleich gelingt es etwa einem Komponisten wie Giuseppe Verdi, seinen Otello musikalisch als vielschichtigen Charakter zu zeichnen – als Mensch fern aller Klischees. In den USA hat sich ein Forschungszweig zu „Blackness in Opera“ entwickelt, vertreten etwa von der Musikwissenschaftlerin Naomi André. Sie leistet mit anderen Kolleginnen und Kollegen wichtige Grundlagenarbeit. In Deutschland steckt die Musikforschung zu Aspekten der kulturellen Identität in ihrer ganzen Vielfalt oft noch in den Kinderschuhen. Ein Grund: Rassismus in Opern sei ein „komplexes Phänomen“, sagt die Musikwissenschaftlerin Cornelia Bartsch. Historische Zusammenhänge sind zu beachten, kompositorische Konventionen und Vieldeutigkeiten. Hinzukommt, dass Aspekte wie Klasse und Geschlecht bei der Analyse nicht zu vernachlässigen sind. Also warum ist Carmen als so genannte Zigeunerin zugleich eine Femme fatale und Fabrikarbeiterin? Der Musikwissenschaftler Arne Stollberg plädiert für einen aufgeklärten Umgang mit den heiklen, uns heute irritierenden Spuren von Rassismus in Opern.

20:04 bis 22:00 | WDR 3
WDR 3 Konzert live: Musik der Zeit [7] Fieberkurve

Sofia Gubaidulina: Risonanza für 3 Trompeten, 4 Posaunen, Orgel und Streicher | Giacinto Scelsi: Anahit, Poème lyrique dédié à Vénus für Violine und Kammerorchester | Dimitri Kirsanoff / Reinhard Febel: Ménilmontant, Stummfilm mit Livemusik, Kompositionsauftrag des WDR und von ARTE/ZDF, Uraufführung. Carolin Widmann, Violine; WDR Sinfonieorchester, Leitung: Tito Ceccherini. Übertragung aus dem Kölner Funkhaus. Parallele Ausstrahlung in Dolby Digital 5.1 Surround-Sound

Ménilmontant von Dmitri Kirsanoff gilt als einer der radikalsten Stummfilme der französischen Filmavantgarde. Der Regisseur setzt ganz auf die Kraft der Bilder, um die Geschichte zweier junger Frauen im Paris der 1920er Jahre zu visualisieren, eine Geschichte, die mitten ins Auge – und ins Herz geht.

Zu den visionären Bildern hat Reinhard Febel eine Livemusik komponiert, die „das Außen- und Innenleben der Personen und der turbulent portraitierten Großstadt“ beleuchtet und kontrapunktiert.

Wie eine Fieberkurve liest sich auch Giacinto Scelsis „Liebespoem“ Anahit. Eine seismisch aktive Welt aus feinsten Wellen, Kurven und Vibrationen. Bei dieser mystischen Reise führt die Geige das Geschehen an. Sie umspielt die Tonhöhen mit einer Vielfalt an Tremoli, um die Energie dieser Musik subtil zu entfalten.

22:04 bis 00:00 | WDR 3
WDR 3 Open Sounds: Studio Elektronische Musik: Stromlinie reloaded [7]

Guhl und Möslang: Knack-On, Live-elektronische Improvisation; Andy Guhl, Federstahlblech, PVC-Röhre, Messing-Trompete, Luftibuss, Radios, Abfallelektronik und Diktaphon; Norbert Möslang, präparierte Zither, Klarinettenschlauch, Sopransaxofon, Radios, Lockpfeifen, Abfallelektronik und Luftibuss | Otomo Yoshihide / Voice Crack: bits, bots & signs; Otomo Yoshihide, Elektronik; Andy Guhl und Norbert Möslang, geknackte Alltagselektronik | poire_z: presque_chic; Andy Guhl, Günter Müller, Norbert Möslang und Erik M, Live-Elektronik | Voice Crack: shock_late; Andy Guhl und Norbert Möslang, geknackte Alltagselektronik | The Bohman Brothers: Nights of Pipe & Pastry; Adam Bohman, präparierte Violine, Balalaika, Gummi-bänder, Tonband, Alltagsgegenstände und Elektronik; Jonathan Bohman, Schlagzeug, Klavier, Alltagsgegenstände und Elektronik | Adam Bohman: Metal Mushrooms / Silvaner; Adam Bohman, Elektronik | Adam Bohman: At home, akustisches Tagebuch; Adam Bohman, Diktiergerät | The Bohman Brothers: Unconscious Sauna, Live-elektronische Improvisation; Adam Bohman, präparierte Violine, Balalaika, Gummibänder, Tonband, Alltagsgegenstände und Elektronik; Jonathan Bohman, Schlagzeug, Klavier Alltagsgegenstände und Elektronik. Anschließend:

Sachiko M: decect für Sine-Wave Sampler | Toshimaru Nakamura: nimb für No-Input Mixing Board | Sachiko M / Toshimaru Nakamura: do #3 für Sine-Wave Sampler und No-Input Mixing Board | Sachiko M: derive für Sine-Wave Sampler

Als John Cage das Innenleben der Dingwelt erstmals mit einem Kontaktmikrophon ausleuchtete, wurde das elektronische Stethoskop zu einem Tor zur Welt. Das Schweizer Duo Voice Crack und die britischen Gebrüder Bohman sind nicht nur in seine Fußstapfen getreten, sondern haben die Strategien der musikalischen Auskultation seither mit viel Fantasie raffiniert und verfeinert – von geknacktem Kinderspielzeug bis zur singenden Orange.

Die japanischen Musiker Sachiko M und Toshimura Nakamura arbeiten mit radikalen und minimalistischen Konzepten. Mit wenigen Sinustönen entwirft Sachiko M ätherisch-schwerelose Klangskulpturen, die sich zurückhaltend in ein akustisches Ambiente betten, ohne dass es ihnen an Schärfe und Insistenz fehlte. Toshimaru Nakamura hingegen leuchtet das Innenleben seines Mischpults aus. Unter Rück-kopplungen und Fehlschaltungen beginnt die Maschine zu atmen und pulsieren, ohne dass Toshimaru selbst den Antrieb dazu gegeben hätte.

22:05 bis 22:50 | Deutschlandfunk
Atelier neuer Musik: Revisited Forum neuer Musik 2012 – …… ergo sum

In-Sun Cho: … Camino II“ (Ausschnitt) | Jin-Ah Ahn_ Ban-Dal . Matthias Bauer, Kontrabass | Georg Katzer: …… ergo sum. Ensemble 20/21; Leitung: David Smeyers. Aufnahmen vom 21.4.2012 aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal, Köln. Am Mikrofon: Frank Kämpfer

Für den Berliner Jazzer, Performer und Komponisten Matthias Bauer ist der Kontrabass ein wunderbares Instrument, um fragile wie energiegeladene obertonreiche Klänge zu erzeugen. Bauer folgt Vinko Globokars Begriff der freien Form des Improvisierens. Und wenn er Musik völlig aus sich selbst heraus fließen zu lassen beginnt, scheint geradezu etwas Göttliches dabei auf. Allerdings nicht im kirchlichen Verständnis. Vielmehr gilt es für ihn, sich der unmittelbaren Gegenwärtigkeit des Seins zu nähern, was der vom Buddhismus faszinierte Musiker durchaus als eine Art religiöse Erfahrung empfindet. Die beiden Südkoreanerinnen In-Sun Cho und Jin-Ah Ahn haben zwei höchst unterschiedliche Stücke für ihn geschrieben, in ihnen spiegeln sich die Vergänglichkeit und der Tod. Zum Forums-Motto „Komponieren als Dialog mit Gott“ schrieb auch Georg Katzer ein neues Werk. In diesem vielleicht säkularsten Festivalbeitrag 2012 ging es darum, etwas zum Schweigen zu bringen, was zuvor in einer bizarren Klangszenerie wie ein akustischer Fels in der Brandung fungierte.

23:00 bis 00:00 | hr2-kultur
The Artist’s Corner | Oramics Demonstration: Die elektroakustische Musik von Daphne Oram (1925-2003)

Die britische Komponistin Daphne Oram war eine Pionierin der elektroakustischen Musik. Ihr verdankt die Neue Musik viele wegweisende Impulse.

Sie erfand das elektronische Musikinstrument „Oramics“, eine Kompositionsmaschine, die die grafische Klangerzeugung ermöglichte. Als erste Frau gründete Oram ihr privates Studio für elektronische Musik und begründete zusammen mit Desmond Briscoe 1958 die legendären BBC Radiophonic Workshops. Als sie 2003 im Alter von 77 Jahren starb, hinterließ sie u.a. eine umfangreiche Anzahl von Tonbändern. Einige hundert davon sind mittlerweile digitalisiert und auch publiziert. Dennoch darf Daphne Oram immer noch nicht die Position in der Musikgeschichtsschreibung einnehmen, die ihr zusteht.

23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
Musik der Welt: Brücke zum marokkanischen Maghreb – Die Münchner Band Jisr

Seit 2011 lebt der marokkanische Gembri-Spieler Mohcine Ramdan in München. Ein Studium der Germanistik hatte den heute 37-Jährigen in die bayerische Landeshauptstadt verschlagen. Mit im Gepäck hatte er seine Kastenhalslaute, auf der er nach dem Besuch der Universität im Studentenwohnheim spielte. Musik, wie etwa die der ethnischen Minderheit der Gnawas, die Mohcine aus dem kulturellen Schmelztiegel seiner Heimatstadt Marrakesch mitgebracht hatte. Schon bald wurde Christian Burchard, Mitglied der legendären Münchner Ethno-Rockband Embryo auf den jungen Marokkaner aufmerksam und engagierte ihn als Gastmusiker für Konzerte. Als im Jahr 2015 der Slogan „Wir schaffen das!“ von Bundeskanzlerin Merkel die Nation zu spalten drohte, gründete Mohcine sein Band-Projekt Jisr, was soviel wie „Brücke“ bedeutet. Es geht um Verbindungslinien zwischen der hiesigen Weltmusikszene und der vielfältigen Musikwelt Marokkos. Zu ihr zählt nicht nur die mystisch-spirituelle Gnawa-Musik, die auf der Gembri gespielt wird und der ein jährliches Festival in Marokko gewidmet ist, sondern auch andere Musikrichtungen, die sich in der Berbermusik, in der Musik der andalusischen Bandas und im Tango finden. Wir stellen die aktuelle CD „Too far away“ vor, die Mohcine Ramdan mit seiner Band Jisr und Musikern verschiedener Herkunft und Couleur erarbeitet hat. Eine Sendung von Ulrich Möller-Arnsberg


so – 24.01.2021


13:04 bis 14:00 | hr2-kultur
Kaisers Klänge – Musikalische Entdeckungsreisen: Beethoven – Ein Genie und sein Gefolge (4)

Das Werk eines Meisters wie Beethoven bleibt nicht unverändert. Seine Sinfonien werden für den Hausgebrauch in Trios umgeschrieben, Streichquartette verwandeln sich in Klaviersonaten, und die Erfolgsstücke des Meisters inspirieren nachgeborene Komponisten zu ganz Neuem.

Im verlängerten Beethoven-Jubiläumsjahr gibt es all das in klangfrischen Neuaufnahmen zu hören. Dies ist die vierte Folge eines Streifzugs durch die Welt der Bearbeitungen, Vollendungen und Neuschöpfungen von Beethovens Werk.

22:00 bis 00:00 | Bremen Zwei
Klassikwelt in concert: Arnold Schönberg „Gurre-Lieder“

Anläßlich des 90. Geburtstags von Klaus Bernbacher sendet die Klassikwelt in concert einen Mitschnitt des Konzerts von Arnold Schönberg: „Gurre-Lieder“. Sie sind eines der monumentalsten Stücke der Musikgeschichte und Live-Aufführungen der Gurre-Lieder sind deshalb sehr selten.

22:08 – 22:55 | Ö1
Georg Graewes empfiehlt

Der Pianist und Komponist Georg Graewe hat im vergangenen Jahr zwei ganz unterschiedliche CDs veröffentlicht. Einmal mit seinem Wiener Trio, einmal mit seinem „Sonic Fiction Orchestra“. Beiden gemeinsam ist, dass sowohl Improvisation als auch Komposition eine Rolle spielen, sich gegenseitig befruchten. Im heutigen Zeit-Ton extended stellt Graewe Musik vor, die ihn selbst inspiriert und fasziniert. Improvisierte Musik wie komponierte Musik, Aktuelles wie vor langer, langer Zeit Entstandenes. Gestaltung: Nina Polaschegg

23:03 bis 00:00 | WDR 3
WDR 3 Studio Neue Musik: Homeoffice (11) Exaudi

Mit Ausschnitten aus folgenden Werken: Alberto Posadas: Vocem flentium für 6 Stimmen | Stefan Cervasoni: Dir – in Dir für 6 Stimmen und Streichsextett | James Weeks: Mala punica für 8 Stimmen | Brian Ferneyhough: Finis Terrae für 6 Stimmen und Ensemble | Gérard Pesson: Cantates égale pays Nr. 1 für Stimmen, Ensemble und Elektronik | Joanna Bailie: Harmonizing, Artificial Environment No. 7 für 6 Stimmen und Tonband | Carlo Gesualdo: Das 5. Madrigal-Buch für 5 Stimmen. Exaudi, Leitung: James Week; L’instant Donné

Noch immer leiden weltweit Künstlerinnen und Künstler unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie. Eine normale Ausübung ihres Berufs ist nicht möglich, denn er erfordert die Zusammenkunft, eine Bühne, ein Publikum – schlichtweg Kontakt.

Die strengsten Abstandsregeln gelten für Sängerinnen und Sänger. Deshalb besuchen wir in dieser Folge der Homeoffice-Reihe die Gruppe Exaudi zuhause in London. Exaudi ist eines der weltweit führenden Vokalensembles für Neue Musik und wurde 2002 von dem Komponisten und Dirigenten James Weeks gemeinsam mit der Sopranistin Juliet Fraser gegründet. Exaudi widmet sich mit Hingabe den radikalen Grenzen der zeitgenössischen Musik: Maximale Komplexität, Mikrotonalität und experimentelle Ästhetik gehören zum Usus.

Daneben verbindet es die zeitgenössische Vokalmusik mit Renaissancewerken. Frei nach dem Motto: Je wilder, desto besser. Im vergangenen Jahr erschien eine CD mit Madrigalen des mythenumrankten Carlo Gesualdo. Aber Exaudi sucht auch nach neuen Madrigalen, gibt ganze Zyklen in Auftrag, um neues Repertoire zu schaffen.

 

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radiofreak der alten schule. transistor, diode, spule, kondensator. ehemals manipulator:in mehrerer rundfunksendungen.