Neue Musik / Musikfeature / SoundArt / Jazz: Die Radiowoche vom 01.01. bis 10.01.2020

Die Radiowoche. Foto/Montage: Hufner
Die Radiowoche. Foto/Montage: Hufner

Das Problem ist bekannt. Wir suchen immer noch den Kontakt zur ARD – aber einstweilen ist mit der Suchmaschine der ARD nichts mehr zu machen. Abgeschaltet, heißt es, weil sich zu wenig Menschen dafür interessierten. Wir sind daher darauf angewiesen, dass wir nun die Daten aus den Redaktionen einsammeln. Die haben alle verschiedene Formate. Viel Kleinarbeit. Das wird schwierig. Aber so ist es. Wir mischen jetzt den Jazz mit rein und kombinieren die Radiowoche Jazz mit der der Features und der Neuen Musik. (Die Übersicht über periodische Sendungen im Jazz, siehe ganz unten im Text.)

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Aktuell liefern uns akzeptable Daten Ö1 (aus Österreich!), BR-KLASSIK, SWR-Jazzredaktion und Teile des Hessischen Rundfunks (Artists Corner). Weitere Teilnehmer wenden sich gerne an unsere Online-Redaktion (hufner@nmz.de). Das gewünschte Format ergibt sich aus der Struktur, die man unten in der Liste vorfindet.


nmz-Podcastpartnerin Irene Kurka ::: neue musik leben


01.01.2021


00:05 – 02:00 UHR | SWR2
SWINGIN INTO THE NEW YEAR

HENRY ALTMANN. Für Hipster und Hopper, Tanzbeinschwinger und Ohrjogger, die ein neues Jahr smart in Fahrt bringen wollen – der quicklebendige Neujahresbeginn auf SWR2. Heißer Jazz und coole Grooves aus Swing, Latin-, Afro- und Euro-Jazz lassen Herzen höher und Fußspitzen ausschlagen. Henry Altmann präsentiert musikalische Perlen von u.a. Roland Kirk, Willie Bobo, Eddy Louiss, Astrud Gilberto und Oscar Brown Jr., um die ersten Stunden des Jahres köstlich ins Schwingen zu bringen.

16:05 – 17:00 UHR | SWR2
DAS STIMMWUNDER: DER SÄNGER AL JARREAU IN FRÜHEN AUFNAHMEN (1965 – 1977)

VON ODILO CLAUSNITZER. Er habe mit seinem Kehlkopf ein ganzes Orchester ersetzen können: So und ähnlich war es in vielen großen Zeitungen zu lesen. Was Al Jarreau mit seiner Stimme vollbrachte, das hatte so vor ihm noch keiner getan. Er konnte – rein vokal – die Sounds einer ganzen Rhythmusgruppe produzieren und sich modulationsreich vom Bass- bis ins Falsettregister aufschwingen. Berühmt wurde er mit seinen leichtfüßigen, immer ein bisschen jazzigen Popsongs. Millionen von Fans auf der Welt hat er mit ihnen ein positives Lebensgefühl vermittelt.

23:03 – 24:00 UHR | SWR2
SONIC WILDERNESS SPEZIAL: FAVORITEN 2020

VON ULRICH KRIEST, THOMAS LOEWNER UND JULIA NEUPERT. Die Sonic-Wilderness-Reihe auf dem freitäglichen NOWJazz Sendeplatz führt in abenteuerliche Zwischenwelten des Jazz. Ob Improv, Electronica, Klangkunst, Noise oder Rock – für die atmosphärischen Mixes gibt es nur eine Regel: Die Lust am musikalischen Abenteuer muss hörbar sein. In einer Spezialausgabe präsentieren wir nun am Anfang des neuen Jahres unsere wilden Lieblinge aus den vergangenen zwölf Monaten.


02.01.2021


09:05 – 10:00 UHR | SWR2
SWR2 MUSIKSTUNDE: JAZZ ACROSS THE BORDER

VON GÜNTHER HUESMANN. Der wohl auffallendste Trend im aktuellen Jazz ist seine fortschreitende Globalisierung. Entstanden um 1900 in den USA als hybride Musik, ist der Jazz durch die Idee groß geworden, dass es sich immer lohnt, wenn man sich auch mit etwas Anderem beschäftigt als nur mit sich selbst. Die in der Improvisation angelegte Idee des Dialogs erleichtert es Jazzmusikern, sich anderen Stilen und Musikkulturen zu öffnen. So ist Jazz zu einer »global language« geworden. »Jazz across the border« hört auf unterhaltsam-informative Weise hin.

14:05 bis 15:00 | BR-KLASSIK
Das Musik-Feature: Lost in Accomodation – Musiker allein im Hotel

Blumen oder Badesalz, Wasserkocher und Wärmflasche machen die oft spartanisch eingerichteten Hotelzimmer dieser Welt gleich ein bisschen heimeliger. Im Koffer der Sopranistin Christiane Karg muss für ein bisschen mobiles Zuhause immer Platz sein. „Wir machen ja keinen Urlaub im Hotel, wir sind da um, zu arbeiten“, sagt sie. Wie alle professionellen Musiker verbringt sie im Jahr zu weitaus mehr Nächte im Hotelbett als im eigenen – auf den Reisen von Konzert zu Konzert oder für Engagements an internationalen Opernhäusern. Manche Musiker haben so viele Auftritte in unterschiedlichen Städten, dass sie den einen geografischen Ort für Heimkehr so gut wie ganz abschaffen. Das Nomadenleben durch die Hotelzimmer ist mal Inbegriff von Freiheit, mal hingenommene Erfordernis, mal mühevolle Unumgänglichkeit. Jeder Künstler, jede Künstlerin muss einen ganz eigenen Umgang damit finden, immer wieder neue Hotelzimmer zu beziehen. Eine Sendung von Bettina Mittelstraß

22:03 – 23:00 UHR | SWR2
JAZZTIME: DER HALBE WEG NACH INDIEN – JOHN MCL AUGHLINS FORMATION SHAKTI (1975 – 1977)

VON HANS-JÜRGEN SCHAAL. Der britische Gitarrist John McLaughlin gründete 1974 die bis heute wohl bekannteste Formation des Indo-Jazz: Shakti, eine rein akustische Band. Zusammen mit seinen indischen Kollegen Laksh- minarayana Shankar (Violine), Zakir Hussain (Tabla) und Vikku Vinayakram (Ghatam) lieferte er eine hochvirtuose, technisch mitreißende Improvisationsmusik mit nordindischen, südindischen und europäischen Anteilen. »Schon mit 20 Jahren entdeckte ich den Reiz der indischen Philoso- phie«, erzählt John McLaughlin. »Und auch die indische Musik war für mich eine Offenbarung. Jazz und indische Musik haben viel Gemeinsames.«

23 Uhr | hr-kultur
20_20 – Am Mikrofon: Stefan Fricke

Musik u.a. von Klarenz Barlow, Gerald Fiebig, Ludger Kisters, Jörg Lindenmaier, Wolfgang Motz. 2020 war ein einschneidendes Jahr: Ängste, Nöte, Sorgen überall, Panik mitunter, große Hilflosigkeit, zudem infame Ignoranz und Arroganz: vor den spürbaren Gefahren um uns herum, die seit längerem stetig und mannigfach zunehmen, an denen weltweit hunderttausende Menschen sterben mussten. Eine Zahl, die weiterhin täglich größer wird; eine Zahl, die das Leiden und Sterben eines jeden einzelnen Menschen nicht zu benennen vermag; eine beängstigende Zahl, die immer näher rückt. Vieles kam (kommt) deswegen zum Erliegen, lag (liegt) brach, führt(e) zu großen existenziellen Nöten. Die Kompositionen auf der CD 20_20 – Thema und Titel der Jahrespublikation 2020 der Deutschen Gesellschaft für elektroakustische Musik (DEGEM) – protokollieren, dokumentieren, abstrahieren (und intervenieren gegen) diese Situation, dieses Situationsgeflecht, das natürlich weitaus umfänglicher und facettenreicher ist, als Musik bzw. Musiken es jemals fassen könnten. Gleichwohl versammelt die CD eine vielstimmige Auswahl ästhetischer Äußerungen, die als Rück-Sicht und Vor-Sicht auf Ereignisse, Erlebnisse und die schwerwiegenden Geschehnisse im Kalenderjahr 2020 reagieren: dystopisch, utopisch, resignativ, couragiert, protestierend, alarmierend, optimistisch, tröstend …


03.01.2021


19:40 – 20:00 UHR | SWR2
SWR2 JAZZ: EIN AMERIKANER IN PARIS – DER TROMPETER BILL COLEMAN

VON GERD FILTGEN. Zufall oder Schicksal? Vielleicht konnte es sich der in Paris/Kentucky geborene Bill Coleman (1904 – 1981) nicht vorstellen, dass er später tatsächlich in Frankreich seine Wahlheimat finden sollte. Schon bei seiner ersten Europatournee während der Swing-Ära hatte er Gefallen an der französischen Metropole gefunden. Zuvor konnte er sich in New York in diversen Black Swing Orchestern profilieren. Colemans äußerst relaxt-swingende Trompeten-Spielweise wurde von den vielen in Paris gastierenden amerikanischen Musikern genauso geschätzt wie von den Stars der französischen Jazzszene.

22:08 – 22:55 | Ö1
MUTEK.JP empfiehlt: 2020 revisited. Neue Musik aus Tokyo.

Am Ende der Ö1 Japan-Woche im vergangenen Sommer reisten wir in Zeit-Ton extended nach Tokyo. Gegründet 2016 hat sich das dortige MUTEK Festival, ein Mitglied der internationalen MUTEK Festival Familie, zu einer wichtigen Plattform für innovative elektronische Musik und audiovisuelle Kunst entwickelt. Der künstlerische Leiter Maurice Jones stellte einige der derzeit spannendsten Künstlerinnen und Künstler vor. Gestaltung: Susanna Niedermayr


04.01.2021


23:03 – 24:00 | Ö1
Die akustische Umgebung in Veränderung – 2020 revisited. Hörstadt / Hörland

Die „Hörstadt“, das Labor für Akustik, Raum und Gesellschaft, von Peter Androsch anlässlich der Kulturhauptstadt Linz gegründet, widmet sich in Forschung, mit Publikationen und künstlerisch-vermittelnden Projekten dem Hören. Androsch, Komponist, Lehrender an der Kunstuniversität Linz und diskussionsfreudiger Repräsentant der „Hörstadt“, initiiert Hörspaziergänge und andere Formen, die das bewusste Hören, den Einfluss von Architektur auf die Lärmentwicklung und deren Auswirkungen auf das menschliche Befinden ins Zentrum stellen. Ein zeitloses Thema, das durch die Corona-Krise neue Aspekte zum Vorschein bringt: weniger Verkehr zu Lande, zu Wasser und in der Luft, weniger Menschen an öffentlichen Plätzen, gedrosselte Industrie.

Gemeinsam mit Sam Auinger, Wolfgang „Fadi“ Dorninger und Gitti Vasicek entwickelte Androsch über den Sommer eine – den derzeitigen Covid-19-Präventionsmaßnahmen entsprechende – Variante der Linzer Klangwolke: „Sounding Linz“. In das über die ganze Stadt in klingende Einzelaktionen verteilte partizipative Projekt waren mehr als hundert KünstlerInnen und Studierende eingebunden, Interessierte konnten online dabei sein. Wer versäumt hat, welch vielfältige und auch überraschende Geräusche und Klänge zu einem Soundprofil der Stadt Linz geworden sind, kann diese „Liebeserklärung an die Stadt“ im Web-Archiv nacherleben. Gestaltung: Marie-Therese Rudolph


05.01.2021


20:03 – 22:00 UHR | SWR2
SWR2 JAZZ SESSION: JAZZFEST BERLIN 2020 – »DIG DOWN DEEP« VON BERLIN NACH NEW YORK

VON JULIA NEUPERT. Als internationalen Brückenschlag zwischen zwei Avantgarde-Szenen hat das Jazzfest Berlin im November einen zweitägigen Konzertmarathon mit zwölf innovativen Projekten in sechs trans- atlantischen Tandems präsentiert: je ein Set als Livestream aus der Betonhalle des silent green in Berlin und ein Set als Livestream aus dem Roulette in New York. Wir präsentieren heute Abend Ausschnitte der Performances, unter anderem mit dem neu formierten Craig Taborn Trio, dem Septett von Anna Webber, Lakecia Benjamin und Lina Allemanos Ohrenschmaus.

22:05 bis 23:00 | BR-KLASSIK
Horizonte: Recompose – Komponisten sampeln Komponisten

Insgesamt sieben Jungkomponisten im Alter von 16 bis 23 Jahren hatte der Bayerische Rundfunk im Spätsommer 2018 ins Münchner Funkhaus eingeladen. Der Grund: sie nahmen am Kompositionswettbewerb „Recompose“ teil. Aufgabe der Teilnehmenden war es, vorhandene Musik in neue Musik zu verwandeln. Anders gesagt: aus drei akustischen, sprich für Instrumentalensembles geschriebenen Stücken, Klangmaterial für eine eigene elektroakustische Komposition zu gewinnen. Oder nochmal anders gesagt: musikalischen Zitaten einen neuen Sinn abzutrotzen. Eine Sendung von Tobias Stosiek (Wdh. vom 11. September 2018)

23:03 – 24:00 | Ö1
Verborgene Klänge, aufgespürt von Rojin Sharafi – 2020 revisited. Rojin Sharafi beim ORF musikprotokoll

Die Uraufführung des Stückes „Taste It“ von Rojin Sharafi war eines der Highlights beim ORF musikprotokoll im steirischen herbst vergangenes Jahr. Unter dem Motto „Hidden Sounds“ luden wir zum Aufspüren von und Arbeiten mit verborgenen Klängen ein. Dabei entstanden für die Ambisonics-Anlage im Grazer Dom im Berg drei Auftragswerke. Rojin Sharafi, die ursprünglich aus dem Iran kommt und seit einigen Jahren in Österreich lebt, widmete sich in ihrem Stück der „kulturellen Hegemonie, kulturellen Hybridität und dem kulturellen Überleben“, jenen Stimmen also, die im Kampf um die kulturelle Vorherrschaft gezielt unterdrückt werden. Sharafi ist eine jener Künstler/innen, die 2020 vom ORF musikprotokoll für die Plattform Shape des Festivalnetzwerkes ICAS nominiert wurde. Gestaltung: Susanna Niedermayr


06.01.2021


KEINE SENDUNG


07.01.2021


19:05 bis 20:00 | BR-KLASSIK
KlassikPlus: Anziehungskraft Vinyl – Eine Sendung über Schallplatten

Wer hätte das gedacht: Im digitalen Zeitalter von Download und Streaming ist ein Tonträger zurückgekehrt, der seit Erscheinen der CD nahezu im Untergrund verschwunden war – die Schallplatte. Musikliebhaber haben ihre Liebe zum „schwarzen Gold“ wiederentdeckt und kramen schon seit einigen Jahren wieder ihre eingestaubten Plattenspieler hervor oder kaufen neue Geräte. Eine Art Gegenbewegung zur digitalen Welt – vielleicht aus nostalgischen, vielleicht aber auch aus kulturellen oder klanglichen Gründen. Und tatsächlich ist die Schallplatte der einzige physische Tonträger, dessen Verkaufszahlen kontinuierlich steigen. 2019 wurden in den USA sogar zum ersten Mal seit 1986 mehr Schallplatten als CDs verkauft. Wir tauchen ein in die Vinylszene, sprechen mit Menschen aus der Branche, stellen Neuerscheinungen auf Vinyl vor und geben Tipps, wie aus alten Platten wieder frische Scheiben werden können. Eine „KlassikPlus“-Sendung für Plattenfreaks und alle, die es werden wollen. Eine Sendung von Frank Schwarz

22:05 bis 23:00 | BR-KLASSIK
Horizonte: Studio für Musik

Erhard Grosskopf: „Dialectics“, op. 9 (Eberhard Blum, Flöte; Vinko Globokar, Posaune; Claude Lelong, Viola); „Prozess der Veränderung“, op. 12; „Night tracks“, op. 14 (Erhard Grosskopf, Tonband)

23:03 – 24:00 UHR | SWR2
NOWJAZZ: GRENZGÄNGER AUS L.A. – DER PIANIST BILLY CHILDS

VON SSIRUS PAKZAD. Der Keyboarder Billy Childs gehört zu den wandelbarsten Musikern der amerikanischen Jazzszene. Zu Beginn seiner Karriere fiel der Kalifornier als Begleiter von Freddie Hubbard und Dianne Reeves auf. Dann konzentrierte er sich zunehmend auf eigene Projekte, schrieb symphonisch ein- gefärbte Musik oder vermittelte in seinen Kompositionen zwischen Jazz, Latin, Rock und Fusion. Ein von ihm konzipierter Tribut an die Singer-Songwriterin Laura Nyro sorgte international für Furore. Als Jazzmusiker und Komponist erhielt er 10 Grammy-Nominierungen, dreimal wurde er mit einem Grammy ausgezeichnet.

23:03 – 24:00 | Ö1
Pole. Langsam verblassende Erinnerungen – „Fading“ von Pole

Unlängst ist nach fünfjähriger Pause ein neues Solo-Album von Stefan Betke aka Pole erschienen. „Fading“ ist eine höchstpersönliche Platte geworden, in der sich der Musiker mit dem Phänomen des Gedächtnisverlusts beschäftigt. „Meine Mutter war demenzkrank und ich sah, wie sie all ihre Erinnerungen, die sie im Laufe ihres 91jährigen Lebens angesammelt hatte, verlor“, schreibt er in einem begleitenden Text. Mit „Fading“ knüpft der Elektronikpionier aber auch an seine eigene Vergangenheit an, konkret an die Trilogie „Pole 1“, „Pole 2“, „Pole 3“, die im Frühjahr vergangenen Jahres zum 20jährigen Jubiläum als remasterte Neuauflage erschienen ist und dabei gleichzeitig Betkes Rückkehr zu Mute feierte. In den neun Stücken auf „Fading“ schimmern „Pops“ und „Glitches“ aus der Trilogie „1, 2, 3“ immer wieder durch. „Man hört sie aber nur leise im Hintergrund“, so Pole, „als Art Zeichen von mir, während meine eigene Geschichte ebenfalls langsam verblasst.“ Gestaltung: Susanna Niedermayr


08.01.2021


23:03 – 24:00 UHR | SWR2
NOWJAZZ: TRAVELLING SEITWÄRTS THE MUSIC(S) OF ROBERT WYAT T (SWR PRODUKTION 2019)

VON ULRICH KRIEST. Im Herbst 2014 erklärte Robert Wyatt (ex-Soft Machine, ex-Matching Mole) seinen Rückzug aus der Musik. Verstummt ist damit eine Stimme, deren Brüchigkeit und Verletzbarkeit nicht nur von der Vereinzelung im Neoliberalismus erzählte, sondern auch eine kämpferische Haltung spüren ließ, die sich alles »Männliche« abgeschminkt hat. Genau davon haben sich immer wieder Künstlerinnen und Künstler inspirieren lassen: aktuell das North Sea Radio Orchestra oder Max Andrzejewski‘s Hütte. Aber die Reihe derer, die sich vor Robert Wyatt musikalisch verbeugen, ist weitaus länger.

23:03 – 24:00 | Ö1
Katharina Klement. Die Welt ist Klang.

Als Klavierschülerin verliert Katharina Klement (*1963, Graz) bei einem Konzert den Faden. Mit Improvisation rettet sie sich über die Stelle hinweg. Das Publikum bemerkt den Fauxpas nicht, die Pianistin hat aber eine neue Begabung entdeckt.

Nach wie vor bewegt sich Katharina Klements Schaffen im Spannungsfeld zwischen Komposition und Improvisation. Das Klavier ist für sie ein formbarer Klangkörper, der traditionelle Klang der 88 Tasten beliebig erweiterbar. Beinahe unsichtbar verwebt die Soundkünstlerin in ihren Arbeiten instrumentale Ansätze mit elektroakustischen Klängen, erweitert den Klangraum des Instruments durch ein individuelles Vokabular im Klaiver-Innenraum.

Als „composer-performer“ beschäftigt sie sich zudem intensiv mit dem Übertragungsprozess und der Transformation von Schrift zu Klang und behandelt Musik, Text und Video in ihren Arbeiten gleichberechtigt.

Vor kurzem ist bei Ventil Records ihre neue Platte „Vessel 1.2 & Suite pour une femme seule“ erschienen. Zeit-Ton widmet Katharina Klement aus diesem Anlass ein Porträt. Mit Andreas Maurer hat sie über ihren Werdegang gesprochen, und welchen Unterschied es macht, die Welt über die Ohren wahrzunehmen. Gestaltung: Andreas Maurer


09.01.2021


20.04 – 22.00 Uhr | WDR 3
Winterjazz Festival 2021

WDR 3 Jazz & World sendet live vom Winterjazz Festival im Stadtgarten! Zur 10. Jubiläumsausgabe präsentiert das Festival die österreichische Bassistin Gina Schwarz gemeinsam mit Größen der Kölner Szene, aber auch den schwedischen Saxofonisten Otis Sandsjö mit einer wunderbar elektronischen Spielart des Jazz.
Das Winterjazz Festival im Stadtgarten wurde nach dem Vorbild des New Yorker Winterjazz Festivals ins Leben gerufen. In New York wie auch hier gilt das Festival als Schaufenster auf das, was die Szene das Jahr über beschäftigen wird. Die zehnte Jubiläumsausgabe fällt in die Corona-Zeit, und findet damit ohne Publikum vor Ort statt. Was aber nicht bedeutet, dass das Live-Erlebnis komplett wegfällt: Ab 20 Uhr überträgt WDR 3 die Konzerte von Gina Schwarz und Otis Sandsjö. Die österreichische Bassistin Gina Schwarz hat eigens für dieses Festival eine Komposition geschrieben, die sie mit Kölner Musikern wie dem Posaunisten Janning Truman oder der Saxofonistin Theresia Philip aufführen wird.
Der schwedische Saxofonist Otis Sandsjö steht für eine elektronische Spielart des Jazz. Der in Berlin lebende Musiker nennt seine Musik Liquid Jazz, besonders gespannt darf man sein auf die Begegnung mit dem Kölner Trompeter Pablo Giw, der ebenfalls für einen spannenden elektronischen Improvisationsstil steht.

  • Gina Schwarz (Gina Schwarz, Bass; Ralf Gessler, Schlagzeug; Lucas Leidinger, Piano; Theresia Philip, Saxofon; Janning Trumann, Posaune)
  • Otis Sandsjö (Otis Sandsjö, Saxofon; Pablo Giw, Trompete, Electronics; Leif Berger, Schlagzeug)

22:03 – 23:00 UHR | SWR2
LEGENDÄRE FREILUFTAKADEMIE – DIE LENOX SCHOOL OF JAZZ

VON HENRY ALTMANN. Das hätten sich Philip und Stephanie Barber nicht träumen lassen: Als das Ehepaar 1950 westlich von Boston ein Wirtschaftsgebäude in ein Hotel umwandelte, betraten sie damit auf dem grünen Rasen von Berkshire County Neuland. Wo andernorts in den USA Rassendiskriminierung dominierte, lehrte, lernte und lebte in Lenox der Jazz, miteinander und ungeachtet aller Stile, Herkünfte und Hautfarben. The Music Inn und die Lenox School of Jazz setzten Maßstäbe, auch musikalische, die bis heute nachwirken.

23 Uhr | hr-kultur
selbstLAUT: Peter Kiefer

hr 2010 | 60 Min. Zwischen Würselen bei Aachen – in der Karlsstadt ist er zur Welt gekommen und hat hier viele Jahre gelebt – und Mainz, wo er an der Johannes-Gutenberg-Universität seit 2001 Klangkunst-Komposition lehrt, pendelt der Komponist und Klangkünstler Peter Kiefer regelmäßig hin und her. Und natürlich konsultiert der 1961 Geborene rege auch andere Orte, sei es, weil dort seine Raumklang-Klangraum-Werke aufgeführt werden, sei es aus Recherchegründen, etwa nach Dharamsala in Indien, dem Exilregierungssitz des Dalai Lama. Die Ideen seiner akustischen Kunst, die Liebe zu den Orten und Räumen und natürlich zu den Klängen und Geräuschen, die er entdeckt und erfindet und miteinander verbindet, präsentiert er selbst: in selbstLAUT.


10.01.2021


22:08 – 22:55 | Ö1
Ausgesuchte Lieblingsmusik von Katharina Klement

Die Umwelt nimmt sie vorwiegend akustisch wahr. Doch welche Klänge inspirieren eigentlich ihr Schaffen? Welche Werke haben die eigene Arbeitsweise maßgeblich beeinflusst?

Am vergangenen Freitag haben wir der Pianistin, Komponistin und Soundkünstlerin Katharina Klement (*1963, Graz) ein Porträt gewidmet. Im heutigen Zeit-Ton extended präsentiert sie Musik, die sie geprägt hat. Gestaltung: Andreas Maurer

23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
Musik der Welt: Nō – das langsame Theater der Samurai

Das Nō-Theater ist eine bereits im 15. Jahrhundert zur Blüte gereifte Theaterkunst Japans, die sich bis heute authentisch erhalten hat. Sie wird der Kulturtradition der damals herrschenden Samurai-Klasse, der Shogune zugeordnet, deren Macht erst 1868 erlosch, als Japan sich zu einem westlichen Bürgertum zu wandeln begann. Auch wenn Japan wohl mehr kulturelle Genetik aus den uralten Traditionen lebendig gehalten hat als die meisten anderen ostasiatischen Nationen, wirke, so sagen Japaner, die zeremonielle Langsamkeit und die konsequente Verfremdung auf sie ungewohnt. Wieviel mehr dann auf die Europäer! Jedoch stoßen die Aufführungen des Nō-Theaters hier auf große Sympathie. Nachdem es bereits im Oktober 1993 in München aufgetreten war, gastierte das Ensemble der Umewaka Kennôkai Foundation Tokio 2019 bei den Berliner Festspielen, unter anderem mit „Die Last der Liebe“ von Zeami Motokiyo (1363 bis 1443). Die Ensemblemitglieder, durchaus diesseitig, erläutern freimütig die Schönheiten ihrer Kunst und ihre Aufgaben auf der Nō-Bühne. Eine Sendung von Matthias R. Entreß


ÜBERSICHT
Jazz im Radio (Fernsehen)


Periodika: Dauersendungen ohne genügend Infos – Tagesbegleitradio

  • SWR 2SWR2 Jazz vor Sechs 17:50 bis 18:00
  • hr2-kultur – Hörbar – Musik grenzenlos 19:04 bis 20:00
  • NDR Info Play Jazz! Das Jazzmagazin 22:05 bis 23:00
  • MDR Kultur – Jazz 19:05 bis 20:00
  • MDR Kultur –Jazz Lounge 19:35 bis 20:00
  • WDR3 – Jazz & World – Improvisiertes zum Tagesausklang – Montag bis Freitag, 22.04 – 0:00 Uhr
  • WDR 3 Persönlich mit Götz Alsmann 13:04 bis 15:00 (Samstags)

 

 

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Radioman.

radiofreak der alten schule. transistor, diode, spule, kondensator. ehemals manipulator:in mehrerer rundfunksendungen.