Neue Musik / Musikfeature / SoundArt: Die Radio-Woche vom 16.12. bis 22.12.2019

Radio Neue Musik. Montage: Hufner
Radio Neue Musik. Montage: Hufner

Neue Musik und Musikfeatures in der Kalenderwoche 51. Schwerpunkte: Friederike Mayröcker | Gordon Kampe | Michaela Melián | Nicolaus A. Huber | Trakl und Trojahn | Georg Klein | Enno Poppe | Fazil Say | Paul Damjakob | Jugend komponiert | Paul Dessaus Oper „Lanzelot“ | Musik für Willy Brandt | 10 Jahre reihe M | Klangspuren 2019 | Himmlische Töne in der neuen Musik?  

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nmz-Podcastpartnerin Irene Kurka ::: neue musik leben

60 – Interview mit Ivan Blatter: Experte für Zeitmanagement gibt Tipps für Musiker.

Ivan Blatter gibt dir viele wichtige Tipps zu den Themen Routinen, Disziplin, Bündeln, Fokus und Struktur. Auch spricht er über den Nutzen und positiven Aspekt der Pause und des Innehaltens. Ivan gibt hilfreiche Hinweise zur Kreativität und Entscheidungsfindung. Diese Episode ist für MusikerInnen und NichtmusikerInnen inspirierend und geeignet.

 Alle weiteren Folgen des Podcasts finden Sie unter: https://www.irenekurka.de/podcast.html


16.12.2019


20:00 bis 22:30 | Bremen Zwei
Klassikwelt in Concert: Beethoven 250

Heute Abend erklingt in Bonn der Startschuss zu einem Festjahr, das seinesgleichen suchen wird. Bonn feiert seinen weltberühmten Sohn, der vor 250 Jahren in einem der Altstadthäuser das Licht der Welt erblickte: Ludwig van Beethoven. Für diesen ganz besonderen Abend hat Paul Griffiths eine Collage konzipiert, die ergründen will, welche Relevanz Beethoven und seine Musik für uns heute noch haben können.

23:03 bis 00:00 | SWR 2
SWR2 JetztMusik: Neue CDs

Von Michael Rebhahn. Aktuelle CD-Veröffentlichungen Neuer Musik. Vorgestellt und diskutiert von Lydia Jeschke, Björn Gottstein, Bernd Künzig und Michael Rebhahn. Mit Musik von Johannes Boris Borowski, Clemens Gadenstätter, Gérard Pesson, Jan-Peter E. R. Sonntag, Johannes Maria Staud u. a.

23:03 – 24:00 | Ö1
Trojahn bei den Salzburger Dialogen – Dialoge Salzburg 2019. Trakl und Trojahn

„Man kann die Sprache nicht leichter machen, aber man kann sehr wohl Übersetzungshilfen geben“, davon ist Andreas Fladvad-Geier, künstlerischer Leiter der Dialoge Salzburg, überzeugt. Er setzt auf Dialoge verschiedenster und intensivster Art. Im heurigen Festival, das vom 22. November bis 1. Dezember stattgefunden hat, war dazu ausführlich Gelegenheit. In dieser „Zeit-Ton“-Sendung steht Manfred Trojahns musikalische Auseinandersetzung mit Gedichten von Georg Trakl im Mittelpunkt. Das Minguet Quartett brachte gemeinsam mit der Mezzosopranistin Tanja Ariane Baumgartner und dem Klarinettisten Thorsten Johanns das Streichquartett Nr.2 zur Aufführung.

Dieser Ö1-Mitschnitt entstand am 26. November 2019 im Rahmen eines Konzertes, das im Zeichen der Georg Trakl Preisverleihung des Landes Salzburg stand. Gestaltung: Gerti Mittermeyer – Salzburg


17.12.2019


00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Neue Musik: Ankündigung der Wirklichkeit – Der Komponist und Klangkünstler Georg Klein

Von Thomas Groetz. (Wdh. v. 18.03.2014). Georg Kleins politisch-situative Klangkunst ist ein kritischer Kommentar zum Leben in der Kontrollgesellschaft.

00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Bayerische Komponistinnen

Walter Braunfels: Symphonische Variationen, op. 15 (Münchner Symphoniker: Hansjörg Albrecht); Arthur Piechler: Drei Weihnachtspräludien, op. 46 (Klaus Linsenmeyer, Orgel); Karl Höller: Serenade, op. 46 a (Münchner Philharmoniker: Karl Höller); Joseph Haas: „Unterwegs“, op. 65 (Claes-Håkan Ahnsjö, Tenor; Wolfgang Sawallisch, Klavier); Fritz Büchtger: Konzert (Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks: Jan Koetsier); Franz Lehrndorfer: Toccata und Variationen über „O du fröhliche“ (Franz Lehrndorfer, Orgel)

21:00 bis 22:00 | NDR Kultur
neue musik: Der Klangformer Enno Poppe wird 50

Von Helmut Peters. Im Rahmen des Beethovenfestes Bonn brachten Alan Gilbert und das NDR Elbphilharmonie Orchester am 24. September in Bonn ein Violinkonzert von Enno Poppe zur Uraufführung und stellten es unmittelbar dem Violinkonzert von Ludwig van Beethoven gegenüber, dessen 250. Geburtstagsjubiläum 2020 bevorsteht. Wir porträtieren den gebürtigen Sauerländer Enno Poppe zu seinem 50. Geburtstag am 30. Dezember in der neuen musik.

23:03 – 24:00 | Ö1
Die große Salzburger Fazil Say-Nacht Haupttitel: Dialoge Salzburg 2019. Fazil Say

Ein echter Garant für Dialogfähigkeit ist der türkische Pianist und Komponist Fazil Say. Seine Musik gilt als „kreativer Umschlagplatz zwischen östlichen und westlichen Traditionen“ und er tritt dabei unmissverständlich wider jede Tyrannei auf. Sein Credo gilt der gegenseitigen Wertschätzung, der Toleranz und dem Frieden. So nachzulesen im Programmheft des heurigen Dialoge-Festivals. Die große Fazil Say-Nacht zeigte ein vielfältiges Werk, mit dem charismatischen Komponisten und Pianisten inmitten einer hochkarätigen Musikerschar.

In einer Teilwiedergabe zu hören sind: Fazil Say (Klavier), die Camerata Salzburg unter der Leitung von Nil Venditti sowie Benjamin Herzl (Violine) u.a. Eine Ö1-Aufnahme vom 30. November 2019 in der Stiftung Mozarteum. Gestaltung: Philipp Weismann – Salzburg


18.12.2019


00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Fränkische Komponistinnen – Zum 80. Geburtstag des Organisten und Komponisten Paul Damjakob

Paul Damjakob: Festfanfare D-Dur (Paul Damjakob, Orgel); Kanonmesse, op. 12 (Philharmonischer Chor von St. Stephan; Bläser und Pauken des Heeresmusikkorps der 12. Panzerdivision Veitshöchheim: Volker Wörrlein); „An Mozart“; Adventslieder-Suite (Paul Damjakob, Orgel); Gerhard Deutschmann: Streichquartett Nr. 1 (Sinnhoffer-Quartett); Gunter Dornheim: Bläsertrio (Roseau-Quintett); Herbert Hechtel: Elegie für „Ein Haus aus Hauch“ (Dirk und Vivienne Keilhack, Klavier)

„Dann bin ich am Glücklichsten – wenn ich das machen darf, was ich am meisten liebe: Orgel spielen!“ So bekannte Paul Damjakob, Organist und Komponist, über vier Jahrzehnte Würzburger Domorganist, über fünfzig Jahre mit der Stadt am Main als sein Lebenszentrum verbunden und von prägender Bedeutung für deren Musikleben. Am 23. Dezember feiert er seinen 80. Geburtstag. Geboren wurde er 1939 in Heerlen in den Niederlanden. Aufgewachsen ist er im westfälischen Verl. Bereits mit vier Jahren „verliebte“ er sich in die „Königin der Instrumente“, während der Gymnasialzeit erhielt er dann ersten Orgelunterricht. Später studierte er bei Ferdinand Haberl an der Kirchenmusikschule Regensburg, der heutigen Hochschule für Katholische Kirchenmusik und Musikpädagogik. Parallel zu seinem Studium trat er 1957 an St. Kunigund im Nürnberger Stadtteil Gleishammer sein erstes Organistenamt an. An der Staatlichen Hochschule für Musik Berlin (heute Hochschule der Künste) setzte er sein Studium fort und schloss es 1963 mit dem A-Examen ab. Bereits 1961 wurde Paul Damjakob – im Alter von zweiundzwanzig Jahren – zum Würzburger Domorganisten ernannt. In der Folge gründete er die Konzertreihe „Würzburger Orgelkonzerte im Dom“ und trug dazu bei, dass die Würzburger Dommusik über die Landesgrenzen hinaus an Renommee gewann. Maßgebenden Einfluss nahm er auf den Bau der neuen, 1969 geweihten Domorgel, die sich durch großartige Klangvielfalt auszeichnet. Daneben komponierte Paul Damjakob in stetem Fluss – kleine und große Orgelwerke, geistliche Vokalmusik vierschiedenster Art. 2003 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. Das Concerto bavarese aus dem Studio Franken feiert den Musiker mit einer Auswahl seiner Werke.

20:04 bis 21:00 | hr2-kultur
Kaisers Klänge: Kniefall in Warschau – Musik für Willy Brandt

Vor 50 Jahren wurde Willy Brandt Bundeskanzler. Ein Ereignis, das auch seine musikalischen Spuren hinterlassen hat!

Liedermacher und sogar Schlagersänger zelebrierten damals Huldigungshymnen an eine politische Kultfigur. Kabarettsongs setzten sich kritisch mit dem Mann auseinander, der „mehr Demokratie wagen“ wollte. Selbst klassische Komponisten schrieben Musik für Willy Brandt. Und über den berühmten Kniefall in Warschau gibt es sogar eine ganze Oper.

21:04 bis 22:00 | rbbKultur
MUSIK DER GEGENWART: Himmlische Töne in der neuen Musik?

Mit Margarete Zander. Gibt es himmlische Töne in der neuen Musik oder sind Seelenschmeichler per se „kitschverdächtig?“ Ist neue Musik vorstellbar, die man als „himmlisch“ bezeichnen würde, ohne dass sie den Hörer intellektuell und emotional unterfordert und seine primitivsten Instinkte anspricht? Ein paar Vorschläge.

21:36 bis 22:00 | NDR Kultur
Chormusik: Christmas Carols of the World – Calmus Ensemble

23:03 bis 00:00 | SWR 2
SWR2 JetztMusik: Rottenburg und Ludwigshafen: Porträt Gordon Kampe (2/2) – Ensemble LUX: NM

Gordon Kampe: 3 Schreker-Lieder (Arrangements). 3 Schlager-Arrangements (Konzert vom 16. November 2019 in der Zehntscheuer in Rottenburg am Neckar) | Gordon Kampe: „Il cappello magico“ Konzert für Saxofon und Orchester. Ruth Velten (Saxofone), Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, Leitung: Marzena Diakun. (Konzert der Uraufführung vom 7. Februar 2019 im BASF Feierabendhaus in Ludwigshafen)

Gordon Kampe – Jahrgang 1976 – ist ein Komponist, der sich einiges vom Ruhrpott-Humor bewahrt hat: „mit Schmackes“, „immer feste druff“ oder „volle Möhre“ lauten einige seiner Spielanweisungen. Hinter solch humoristischem Umgang mit seinen Interpreten verbirgt sich aber auch eine barocke Fantasie. Und üppig geht es in seiner Musik durchaus zu. Zur Üppigkeit hat Gordon Kampe auch eine musikhistorische Beziehung, ist er doch ein großer Bewunderer meisterhafter Instrumentationskünstler wie Franz Schreker. Fast nichts ist ihm in der Musik fremd – selbst dem Schlager erweist er liebevolle Aufmerksamkeit.

23:03 – 24:00 | Ö1
Rückblick, Vorschau und aktuelle Veröffentlichungen – Zeit-Ton Magazin

Am Ende des Jahres präsentieren die Zeit-Ton Magazin-Gestalter/innen auch heuer wieder ausgewählte Favorites aus den vergangenen zwölf Monaten. Gestaltung: Astrid Schwarz


19.12.2019


00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Neue Musik: Ein Tag für Nicolaus A. Huber (3/3)

Ackerstadtpalast Berlin. Aufzeichnung vom 06.09.2019. „Aion“ für vierkanaliges Tonband und Gerüche. Anschließend: „Harakiri“ für 25 Musiker, einen Dirigenten, eine Sprecherin, Tonband und Lautsprecher. Südfunk-Sinfonieorchester. Leitung: Lucas Vis

00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Bayerische Komponistinnen

Hans-Michael Rummler: Fünf Miniaturen (Andreas Skouras, Klavier); Paul Ben-Haim: Symphonie Nr. 1 (NDR Radiophilharmonie: Israel Yinon); Rochus Gebhardt: Trio (Ernst Flackus, Klarinette; Karl Faßbender, Violoncello; Karl Leonhardt, Klavier); Helmut Bieler: „Poème“ (Irene Kurka, Sopran; Gottfried Rüll, Klavier)

19:05 bis 20:00 | BR-KLASSIK
KlassikPlus: Für Elise, Antonie oder Josephine? – Beethoven und die Frauen

Wer die „Unsterbliche Geliebte“ ist, der Ludwig van Beethoven 1812 seinen berühmt gewordenen Liebesbrief geschrieben hat, darüber gibt es nur Mutmaßungen. Der Komponist hat seine Geliebte nicht mit Namen angeschrieben. Die Forscher rätseln daher bis heute. Unbestritten aber ist, dass Frauen eine wichtige Rolle bei Beethoven spielten. Als adlige Klavierschülerinnen, denen er Unterricht gab, obwohl er das Unterrichten hasste. Oder als Widmungsträgerinnen seiner Kompositionen. Allerdings hat Beethoven niemals geheiratet. Auf seine Anträge hat er nur Körbe bekommen. Vielleicht auch wegen seines ruppigen Verhaltens oder seines gelegentlich ungepflegten Aussehens. Hauptsächlich aber war Beethoven für die adligen Frauen, mit denen er sich umgab, nicht von Stand. Wie schmerzhaft das für ihn gewesen sein mag – im Werk von Beethoven haben die Frauen viele Spuren hinterlassen. Eine Sendung von Elgin Heuerding

20:04 bis 21:30 | SR2 KulturRadio
Mouvement: Arvo Pärt – Berliner Messe | Wolfgang von Schweinitz – Messe op. 21

21:30 bis 22:30 | hr2-kultur
Werkzeuge der Neuen Musik – Die Tuba – von Friederike Kenneweg

22:03 bis 23:00 | SWR 2
SWR2 Hörspiel-Studio: Das Peter-Prinzip

Ein Hörspiel nach dem Sachbuch „Das Peter-Prinzip oder die Hierarchie der Unfähigen“ von Laurence J. Peter und Raymond Hull. Mit: Hans-Peter Hallwachs, Graham F. Valentine und Klara Manzel. Komposition: Gerd Bessler. Hörspielbearbeitung und Regie: Ulrich Gerhardt. (Produktion: HR 2008)

„Das Peter-Prinzip“ aus der amerikanischen Management-Literatur besagt, dass jedes Mitglied einer beruflichen Hierarchie so lange befördert wird, bis es das Maß seiner absoluten Unfähigkeit erreicht hat. Peter und Hull stellen bei ihren alltäglichen Beobachtungen Unfähigkeiten vor, die jedermann kennt: Der Pfusch von Ärzten, Handwerkern und Managern, gelangweilte Beamte, verschlafene Lehrer und Hochschullehrer.

22:05 bis 23:00 | BR-KLASSIK
Horizonte: Studio für Musik

Klaus Ospald: „Quintett von den entlegenen Feldern“ (Ensemble Experimental; SWR Experimentalstudio: Peter Tilling); „Entlegene Felder II“ (Ensemble Phorminx)

23:03 – 24:00 | Ö1
Kern und Quehenberger. Spielen, was das Zeug hält – Ha Ha Ha. Didi Kern und Philipp Quehenberger

Seit mehr als 15 Jahren spielen der Schlagzeuger Didi Kern und der Keyboarder Philipp Quehenberger zusammen, vor kurzem ist mit „Ha Ha Ha“ ihr Debüt-Album herausgekommen.

Didi Kern stammt aus Linz und Philipp Quehenberger aus Innsbruck, beide wohnen seit langem in Wien. Kern ist Drummer bei Bulbul, Fuckhead und Wipeout, Quehenberger hat als Solo-Musiker Alben auf Labels wie Laton, Cheap und Editions Mego herausgebracht. Man kann sagen: zwei der maßgeblichen heimischen Musiker an den Schnittstellen von Punk, Noise-Rock und freier Jazz-Improvisation.

Das erste gemeinsame Konzert fand beim Festival phonoTAKTIK 2002 in New York statt. In ihrer Session-Reihe im Wiener Club Celeste spielten Kern und Quehenberger dann mit internationalen und lokalen Größen und arbeiteten längere Zeit mit dem Jazz-Musiker Marco Eneidi und dem Künstler Franz West.

Stil-Surfen zwischen Improvisation und Pop

Das auf Siluh Records erschienene Album „Ha Ha Ha“ ist so etwas wie ein Querschnitt des vielgestaltigen Schaffens des Duos. Man könnte weitausladende Sessions erwarten: aber das Gegenteil ist der Fall. Die Stücke dieses Albums verweisen auf Pop-Strukturen, pendeln zwischen krautrockiger Psychedelic, absichtlichem Kitsch und harschen Phrasen. Es ist das Resultat eines ironischen Stil-Surfens, mit dabei u.a. der Cellist Noid, der Elektroniker Fennesz und der Klangdesigner Nik Hummer, der im Lauf der Produktion zu einer Art drittem Band-Mitglied wurde.

Vor zwei Monaten wurden ihre Aktivitäten auch in einem Interviewband der Serie „Theoral“ festgehalten, eine CD mit unveröffentlichten Stücken inklusive.

Im Zeit-Ton sprechen Didi Kern und Philipp Quehenberger über sie inspirierende Musik von Cecil Taylor bis Minimal Techno, die Arbeit an „Ha Ha Ha“ und Improvisation als Kommunikation. Gestaltung: Heinrich Deisl


20.12.2019


00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Hörspiel: La légende du saint buveur – Die Legende vom heiligen Trinker

Zweisprachiges Hörspiel mit französischem Erzähler. Von Joseph Roth. Übersetzung ins Französische und bilinguale Bearbeitung: Cécile Wajsbrot

Idee: Helmut Peschina. Regie: Marguerite Gateau. Mit: Philippe Dormoy, Philippe Magnan, Tony de Mayer, Christian Pelissier, Amélie Jallier, Jule Böwe, George Claisse, Camille Garcia, Olivier Perrier, Peter Davor, Karin Adrover, Michael Rotschopf

Musik: Jörn Lazarus. Geräusche: Sophie Bissantz. Ton: Jean Szymczak und Thorsten Weigelt. Produktion: Deutschlandradio Kultur/SR/France Culture 2007. Länge: 53’52

Paris 1934: Jemand gibt dem Trinker Andreas 200 Francs. Das reicht für ein gutes Essen und einen Friseurbesuch. Am nächsten Tag findet er Arbeit und verdient 200 Francs. Gibt er das Geld zurück?

Die Legende vom heiligen Trinker führt uns ins Paris von 1934. Hier, wo Joseph Roth als Emigrant in elender Lage lebte, entstand die Erzählung vom heimatlosen Trinker Andreas aus Schlesien, dem unter den Brücken der Seine doch noch ein Wunder geschieht: Ein Fremder gibt ihm 200 Francs. Das Geld reicht für ein gutes Essen mit Wein, für eine Zeitung und sogar für einen Friseurbesuch am nächsten Morgen. Schon wieder ein Glückstag: Andreas findet Arbeit und verdient 200 Francs. Nun wird er das Geld zurückgeben, pünktlich zur Heiligen Messe am Sonntag. Oder gleich nach dem nächsten Pernod.

Joseph Roth (1894-1939) war österreichischer Schriftsteller und Journalist. Er lebte in Wien und Berlin, schrieb Romane und Erzählungen. Viele wurden als Hörspiele adaptiert: „Radetzkymarsch“ (WDR/SWF 1962 und ORF 1969), „Hotel Savoy“ (DLR Berlin 1994), „Hiob“ (MDR 1999), „Die Kapuzinergruft“ (ORF/NDR 2012). Am 30. Januar 1933 verließ Joseph Roth Deutschland 1933. Seine Bücher wurden von den Nazis verbrannt. Verzweifelt über den Zustand Europas, starb er in einem Pariser Armenhospital an den Folgen seiner Trunksucht.

00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Bayerische Komponistinnen

Walter Faith: „Revanche“ (Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks: Walter Faith); Michael Hirsch: „Schatten“, Bühnenmusik (Ute Wassermann, Stimme; Kammerensemble Neue Musik Berlin: Steffen Tast); Stephan Micus: Part 1 bis Part 5 (Stephan Micus, Shakuhachi, Tin Whistle, stone chimes, resonating stones); Max Eham: „Freuet euch all“ (Kirchenchor Prien: Rainer Schütz)

19:05 bis 20:00 | BR-KLASSIK
Das Musik-Feature: Mayröcker Moods – Die Klangstimmungen der Dichterin Friederike Mayröcker

Von Bert Noglik. Anlässlich ihres 95. Geburtstags am 20. Dezember 2019 wiederholen wir eine Sendung mit Friederike Mayröcker. Darin befragte Bert Noglik die Schriftstellerin nach ihren musikalischen Vorlieben und klanglichen Inspirationsquellen. Im „Café Imperial“, einem ihrer Wiener Lieblingscafés, gibt sie Auskunft über ihr intimes Verhältnis zu Musik unterschiedlicher Herkunft und Entstehungszeit. Assoziativ wie in ihrem literarischen Schaffen, spricht sie in einem der raren Interviews, die sie in den letzten Jahren gewährte, über den Abschied von ihrem Herzens- und Lebensgefährten Ernst Jandl, über die Stimmungen der Melancholie, die Ungerechtigkeit des Todes, die Sehnsucht nach den ungeschriebenen Werken, über Sprache und Sprachlosigkeit. Sie reflektiert ihre akustische Umwelt, Konzertbesuche und das Eintauchen in die Welt ihrer Schallplattensammlung – von John Dowland und Johann Sebastian Bach bis zu Franz Schubert und weiter zum Jazz eines Duke Ellington. Und sie findet sich wieder in so unterschiedlichen, zu Herzen gehenden Stimmen wie denen von Maria Callas und Billie Holiday.

21:05 bis 22:30 | Bayern 2
hör!spiel!art.mix: „Music from a frontier town“ von Michaela Melián

Mit Juno Meinecke. Komposition und Realisation: Michaela Melián. BR 2018. Als Podcast verfügbar im Hörspiel Pool

Ausgangspunkt für Music from a Frontier Town ist die 1.630 Schallplatten umfassende Sammlung im Archiv des Amerikahauses München. Ursprünglich waren die Schallplatten Teil des Reeducation Programms der USA. Nachdem am 30. April 1945 die US-Armee München befreit hatte, wurde in München weltweit das erste amerikanische Kulturinstitut mit der Zielsetzung der Reeducation eröffnet. Schon bald umfasste das Angebot eine Bibliothek mit 36.000 Bänden, Zeitschriftensaal, Kinder-, Schallplatten- und Filmabteilung, Vortrags- und Unterrichtsräume sowie einen Konzertsaal und Ausstellungsflächen. Jeden Monat kamen etwa 80.000 Menschen. Die Aufgabe der Amerikahäuser in Westdeutschland war neben der Repräsentation der USA, die Demokratisierung und Umerziehung der Nachkriegsbevölkerung. Die Aktivitäten wurden von der United States Information Agency finanziert, als Instrument des Kalten Kriegs zur Festigung der transatlantischen Beziehungen gegen den Kommunistischen Block.

Michaela Melián, geb. 1956, Künstlerin, Musikerin, Professorin für zeitbezogene Medien an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg. Weitere Hörspiele Föhrenwald (BR/kunstraum muenchen 2005, Hörspielpreis der Kriegsblinden), Speicher (BR 2008, Hörspiel des Jahres), Memory Loops (BR/Kulturreferat München 2010, Hörspiel des Jahres, Grimme Online Award), Electric Ladyland (2016).

22:03 bis 23:00 | Deutschlandfunk Kultur
Musikfeuilleton: „Spiel, spiel, spiel! Spiele mit Gefühl!“ – Szenische Darstellung auf der Opernbühne

Von Heidi Mottl. Sehgewohnheiten und Trends ändern sich, davon bleibt auch die Opernbühne nicht verschont. In den letzten Jahrzehnten ist vor allem der szenische Anspruch an Opernsängerinnen enorm gestiegen.

Wer auf der Opernbühne überzeugen will, muss mehr vorweisen können als nur eine gute Stimme. Stars wie Maria Callas oder Luciano Pavarotti wurden auch deshalb so verehrt, weil sie hervorragende Schauspieler waren und ihre Rollen glaubhaft verkörperten. Im Musikfeuilleton von Heidi Mottl kommen fünf Sängerdarstellerinnen aus drei Generationen zu Wort – Karan Armstrong, Ute Trekel-Burckhardt, Alma Sadé, Nicole Chevalier und Marie Sophie Jakob, die auf eine Welt-Karriere zurückblicken, mitten drin stecken oder diese noch vor sich haben. Mit Regisseuren wie Walter Felsenstein, Götz Friedrich oder Barrie Kosky entwickelten sie ihren jeweils sehr persönlichen Zugriff auf die Rollen und ihre speziellen Darstellungsweisen.

23:03 – 24:00 | Ö1
The Strength of Quietness bei den Klangspuren in Schwaz – Klangspuren 2019.

Otomo Yoshihide mit seinem Quartett The Strength of Quietness. Seit 2019 hat Reinhard Kager die künstlerische Leitung der Klangspuren Schwaz übernommen. Als Spezialist nicht nur für zeitgenössische komponierte, sondern auch für experimentelle Musik und freie Improvisation, hat er der Improvisationsschiene mehr Gewicht verliehen. Im Rahmen eines dreitägigen Improvisationsschwerpunktes war u.a. auch der japanische Gitarrist und experimentelle Turntablepionier Otomo Yoshihide zu hören. 2005 war er im Rahmen der Donaueschinger NOWJazz Session mit einer hochkarätigen Formation aufgetreten, die nach vielen Jahren nun wieder in Schwaz auf die Bühne trat. (Wie) hat sich die Musik von The Strength of Quietness verändert? Ein kleiner Vergleich ergänzt die Präsentation unseres Mitschnittes dieses äußerst gelungenen Auftritts im Rahmen der Klangspuren 2019. Gestaltung: Nina Polaschegg


21.12.2019


14:05 bis 15:00 | BR-KLASSIK
Das Musik-Feature: Mayröcker Moods

22:04 bis 00:00 | WDR 3
WDR 3 Open Sounds: 10 Jahre reihe M (2)

Okkyung Lee | Tina Tonagel, Simon Rummel und Elisabeth Coudoux | Echo Ho

22:05 bis 22:50 | Deutschlandfunk
Atelier neuer Musik: Drachenköpfe wachsen nach – Paul Dessaus Oper „Lanzelot“ in Weimar und Erfurt wiederentdeckt

Von Irene Constantin. Unter dem Eindruck der Leningrader Blockade verfasste der russische Autor Jewgeni Schwarz 1943 seine Märchenkomödie ‚Der Drache’. Mit Blick auf Nationalsozialismus und Stalinismus thematisierte sein Stück gleichnishaft das Zusammenspiel von Tyrannei und Untertanengeist. 1965 gelang Benno Besson am Ostberliner Deutschen Theater eine legendäre Inszenierung in deutscher Sprache. Paul Dessau regte diese zu seiner Oper ‚Lanzelot’ an. Heiner Müllers Libretto erweitert den geschichtsphilosophischen Denkraum darin zu jener geradezu ewigen Idee, die Beherrschten von ihrer Herrschaft befreien zu können. Sinnbildlich nun wird der nie zu entscheidende Kampf zwischen Drache und Ritter von der Steinzeit bis zum Luftkrieg durch alle Epochen getragen. Wobei den Untertanen des Drachens, für die Lanzelot ringt, die vielleicht entscheidende Rolle zukommt: Sie verhalten sich opportunistisch. Nach der Uraufführung 1969 wurde es schnell still um das Werk. Ein halbes Jahrhundert danach haben Regisseur Peter Konwitschny und Dirigent Dominik Beykirch Dessaus unbekannteste Oper an den Theatern in Weimar und Erfurt wiederentdeckt.

23:00 bis 00:00 | hr2-kultur
The Artist’s Corner | Jugend komponiert

Seit 1985 führt die Jeunesses Musicales Deutschland jährlich den Bundeswettwerb „Jugend komponiert“ durch.

Werke von Tjarbe Björkson, Christian Brandenburger, Lukas Förster, Luis Gruhler, Julis von Lorentz und Paul Zoder. Interpreten: Žilvinas Brazauskas (Klarinette), Myriam Ghani (Flöte), Lea Maria Löffler (Harfe), Julius Schepansky (Akkordeon), Anne Maria Wehrmeyer (Geige)

Ein Preis in diesem Wettbewerb ist die höchste Auszeichnung für junge Komponierende in Deutschland, mit dem eine intensive Förderung talentierter Jugendlicher zwischen zwölf und 22 Jahren einhergeht. So mancher Bundespreisträger hat anschließend Karriere gemacht: etwa Enno Poppe, Harald Muenz oder Charlotte Seither. 2019 fand zum vierten Mal das Abschlusskonzert mit Uraufführungen der Wettbewerbsgewinner in der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main statt – in Kooperation mit hr2-kultur.


22.12.2019


17:04 bis 18:00 | hr2-kultur
Kaisers Klänge: Lasst uns froh und munter sein! – Musik für die Zeit vor Heiligabend

Übermorgen ist Weihnachten – fast schon zu spät für die letzten Weihnachtseinkäufe. Jetzt heißt es: Alle Kräfte sammeln für den Tag vor Heiligabend und sich noch einmal in den ultimativen Weihnachtsschlussverkauf stürzen. Kaisers Klänge liefern dafür die nötige Inspiration. Mit Weihnachts-Klassikern in den verrücktesten Versionen und beflügelnden Geschichten aus dem Adventskalender stimmen wir uns ein auf den Weihnachts-Endspurt.

22:00 bis 00:00 | Bremen Zwei
Klassikwelt in concert: Römischer Kolossalbarock

Das von Hervé Niquet geleitete Ensemble „Le Concert Spirituel“ entführt uns bei seinem Auftritt im Verdener Dom in die Ewige Stadt, nach Rom also. Doch nicht die Oper steht im Mittelpunkt dieses Konzerts, sondern geistliche Werke von Orazio Benevolo, einem Vertreter des sogenannten römischen Kolossalbarock.

22:08 – 22:55 | Ö1
Didi Kern und Philipp Quehenberger empfehlen – Didi Kerns und Philipp Quehenbergers Favorites

In diesem Zeit-Ton extended präsentieren Didi Kern und Philipp Quehenberger Musik, die sie geprägt hat, begleitend zum „Zeit-Ton“ am Donnerstag, 19. Dezember 2019, der der bereits seit mehr als 15 Jahren andauernden Zusammenarbeit der beiden Musiker gewidmet ist. Gestaltung: Heinrich Deisl

23:04 bis 00:00 | WDR 3
WDR 3 Studio Neue Musik: Beckett Lektüre (1)

György Kurtág: Clov’s Last Monologue, a fragment, für Streichquartett; Arditti String Quartet | Alwynne Pritchard: Rockaby für Stimme, Klavier und Orchester; Alwynne Pritchard, Stimme, BBC Scottish Symphony Orchestra, Leitung: Ilan Volkov | Bill Hopkins: Musique de l’Indifférence für Orchester; WDR Sinfonieorchester, Leitung: Ilan Volkov

Samuel Beckett, der vor genau 30 Jahren, am 22. Dezember 1989 gestorben ist, hat in der Musik vielfältige Spuren hinterlassen. Unzählige Werke sind nach seinen Texten entstanden. Zuletzt hat György Kurtág Fin de partie in eine Oper transformiert. Eine Vorstudie dazu ist das kurze Klanggeschenk für das Arditti Quartett.

Auch Alwynne Pritchard vertont nicht, sondern rekurriert auf Becketts Rockaby. Sie überträgt den Text Wort für Wort in einzelne Klaviertöne, während ihr Vokalpart auf Fragmenten aus Texten von Cervantes, Moshé Feldenkrais und Daniel Stern basiert.

Zu den ersten Komponisten, die sich Becketts Texte und Sprache beschäftigten, zählt Bill Hopkins. Hopkins, der 1981 mit nur 37 Jahren verstarb, hatte Mitte der 1960er Jahre den Dichter persönlich kennengelernt, kurz darauf schrieb er seine „Musique de l’indifférence“. Die halbstündige Ballettmusik, die sich auf Becketts gleichnamiges Gedicht bezieht, wurde erst im März 2019, mehr als fünf Jahrzehnte nach ihrer Entstehung, vom WDR Sinfonieorchester aus der Taufe gehoben.

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radiofreak der alten schule. transistor, diode, spule, kondensator. ehemals manipulator:in mehrerer rundfunksendungen.