Neue Musik / Musikfeature / SoundArt: Die Radio-Woche vom 24.12. bis 31.12.2018
Neue Musik und Musikfeatures in der Kalenderwoche 52. The Art of Hardware Hacking – Der amerikanische Komponist Nicolas Collins | Best of Neue Musik 2018 | Ungarisches Treffen am Lucerne Festival | Pfeifenklänge jenseits von Kirche und Konzerthaus | Neue Musik zu Weihnachten | Feature-Fest: Musiknacht: Faust! | Werkzeuge der Neuen Musik – Der Dirigent | CD-Debüt der Schlagzeugerin Leonie Klein | Landschaftskompositionen beim Festival Neue Musik Rümlingen 2018 | Mit himmlischen Freuden – Einmal Paradies und zurück | 30 Jahre Spectrum Concerts Berlin | Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker.
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Aktueller Podcast von Irene Kurka ::: neue musik leben
22 – Interview mit Mirjam Schröder
Mirjam Schröder ist begeisterte Professorin für Harfe und gibt dort ihr Wissen auf wunderbare Weise weiter. Sie schätzt es immer wieder Neues zu lernen von ihren Studenten, Kollegen und Komponisten. Sie spricht über die Harfe in der neuen Musik und was sie in der Zusammenarbeit mit den Komponisten schätzt. Sie ermutigt auch Komponisten für die Harfe schreiben und betont auch die Liebe zum Instrument.
https://www.irenekurka.de/podcast.html
25.12.2018
00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Neue Musik: The Art of Hardware Hacking – Der amerikanische Komponist Nicolas Collins
Von Hubert Steins. Nicolas Collins schöpft seine Musik aus den Artefakten manipulierter Geräte und Instrumente.
26.12.2018
20-21 Uhr | Radio SRF 2 Kultur
Musik unserer Zeit: Best of Neue Musik 2018
21 – 22 Uhr | Radio SRF 2 Kultur
Neue Musik im Konzert: Ungarisches Treffen am Lucerne Festival
Eine drei Generationen übergreifende «Hungarian Conncetion» präsentiert die Lucerne Festival Academy: Peter Eötvös setzt sich in seinem neuen Werk mit dem russischen Maler Kasimir Malewitsch auseinander. Eötvös’ vier Jahrzehnte jüngerer Landsmann Máté Bella hat sich von der griechischen Mythologie anregen lassen und Lethe, dem «Strom des Vergessens», eine ungemein klangsinnliche Partitur für Streichorchester gewidmet. Und mit Stele legte György Kurtág, der Grossmeister der kleinen Form, 1994 sein erstes Orchesterwerk vor – und kanalisierte die Trauer um einen verstorbenen Freund in eine expressive Erinnerungsmusik.
Máté Bella (*1985): Lethe für Streichorchester | Bernd Alois Zimmermann (1918–1970): Dialoge. Konzert für zwei Klaviere und Orchester | Peter Eötvös (*1944): Reading Malevich für Orchester Uraufführung | Auftragswerk «Roche Commissions» | György Kurtág (*1926): Stele für grosses Orchester
Lucerne Festival Academy Orchestra; Matthias Pintscher, Leitung; Tamara Stefanovich, Klavier; Pierre-Laurent Aimard, Klavier; Konzert vom 01.09.18, KKL
22:00 bis 22:30 | Deutschlandfunk Kultur
Musikfeuilleton: Pfeifenklänge jenseits von Kirche und Konzerthaus – Orgeln an ungewöhnlichen Einsatzorten
Von Simon Schomäcker. Konzerte an Pfeifenorgeln sind in der Regel in Kirchen zu hören. Doch seit dem 19. Jahrhundert sind Orgeln auch oft in Konzerthäusern anzutreffen. Und die majestätischen Klänge sind seitdem vermehrt auch an profanen Orten zu erleben – etwa in Kinos und auch dort, wo man gar nicht mit einer normal spielbaren Orgel rechnen würde.
23:03 bis 00:00 | SWR 2
SWR2 JetztMusik: Neue Musik zu Weihnachten
Von Bernd Künzig. Klischees sind nicht immer wahr. Dass sich die Neue Musik vor allem mit Materialfragen beschäftigen würde, gehört in diese Kiste der Klischees. Und so hat sie sich denn auch mit dem Inhalt des „Fests der Liebe“ durchaus befasst. Religiöse Meditation spielt dabei ebenso eine Rolle, wie märchenhaft Sinnliches und altbekanntes, weihnachtliches Melodiegut. In unserer Sendung stellen wir weihnachtliche Neue Musik von Olivier Messiaen, Sylvano Bussotti, Krzysztof Penderecki, Helmut Lachenmann und Richard Ayres vor.
27.12.2018
00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Neue Musik
Nicolaus A. Huber: „…der arabischen 4“ für Orchester; (Uraufführung am 02.11.2018 in Wien); ORF Radio-Symphonieorchester Wien; Leitung: Duncan Ward | Helmut Lachenmann: „My melodies“, Musik für acht Hörner und Orchester; (Uraufführung am 07.06.2018 in München); Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks; Leitung: Peter Eötvös
19:05 bis 20:00 | BR-KLASSIK
Feature-Fest: Musiknacht: Faust! Es kann die Spur nicht in Äonen untergehen (1)
„Abstoßend, widerwärtig, furchtbar“ – Faust – Geschichte und Mythos – Von Elgin Heuerding. Teil 2: Freitag, 28. Dezember 2018, 19.05 Uhr. Unbeugsam setzt Faust zu seiner letzten Rede an. Sein Wille zur Selbstbehauptung bleibt bis zum Tod ungebrochen. Johann Wolfgang von Goethe hat „Faust II“ zu Lebzeiten nicht veröffentlicht – er fürchtete, seine Zeitgenossen würden den Text nicht verstehen. Uns heute aber dürfte der „Wille zur Entgrenzung“, wie Christian Gerhaher es nennt, sehr vertraut sein. Neben dem Bariton reflektieren die Gesangsstars Christiane Karg, Lioba Braun, Michael Volle oder René Pape über den „Faust“. Sie alle singen Figuren aus Goethes Tragödie. Denn viele Komponisten haben sich davon inspirieren lassen, oder aus Respekt vor dem Opus magnum auf andere Faust-Erzählungen zurückgegriffen, um die darin enthaltenen Menschheitsthemen in Sinfonien, Sonaten, Opern oder Kantaten zu vertonen.
20:04 bis 22:30 | SR2 KulturRadio
Mouvement: John Adams und Tan Dun in Oslo
Philharmonisches Orchester Oslo; John Adams, Dirigent; Leila Josefowicz, Violine: John Adams: Short ride in a fast machine / Tromba lontana / Dr. Atomic Symphony. – Scheherazade.2, dramatische Sinfonie für Violine und Orchester. Aufnahme vom 25. Oktober aus der Konzerthalle, Oslo
Philharmonisches Orchester Oslo; Tan Dun, Dirigent; Eldbjørg Hemsing, Violine: Tan Dun: Secrets of wind and birds für Smartphones und Orchester / 3. Violinkonzert „Fire Ritual“. Aufnahme vom 19. September 2018 aus der Konzerthalle, Oslo
21:30 bis 22:30 | hr2-kultur
Werkzeuge der Neuen Musik – Der Dirigent
Von Ursula Böhmer. Schon die Alten wussten, Musik ist erst Musik, wenn sie klingt. Das ist in der zeitgenössischen Musik nicht anders als in der davor komponierten.
Zwar hat sie vereinzelt auch Konzepte einer nur denkbaren oder einer bloß sichtbaren Musik hervorgebracht, doch nach wie vor sind die allermeisten Partituren des 20./21. Jahrhunderts emphatisch dem Klang verpflichtet. Dazu bedarf es wie eh und je spezieller Werkzeuge. Neben den Stimmen von Frau, Mann und Kind sind das die klassischen Orchester-Instrumente, zudem viele andere: Wiederentdeckungen aus Renaissance und Barock, etwa Blockflöte und Cembalo, Erfindungen wie das Präparierte Klavier, die Doppeltrichter-Trompete, der Synthesizer oder die Glissando-Flöte, Neuentdeckungen wie die japanische Sho, zahlloses Schlagwerk aus aller Welt und aus dem Alltag sowie endlich in die ernste Kunst integrierte Instrumente aus der eigenen Volksmusik, darunter Akkordeon, Mandoline und Zither. Und die neue Musik nach 1945 hat bisweilen auch der Person eine exponierte Rolle verliehen, die in Zeiten von Klassik und Romantik gar nicht namentlich genannt wird: dem Dirigenten. Mittlerweile gibt es gar einige Soli für den „Musical Policeman“ (John Cage) oder eine eigene Partiturstimme für den Kapellmeister.
In einer mehrteiligen Sendereihe begeben sich viele hr2-Autorinnen und -Autoren auf Spurensuche, sprechen mit exzellenten Interpreten über ihr Klangwerkzeug, mit Instrumentenbauern über neue Anforderungen, mit Komponisten über das Wie und Warum der erweiterten Spielmöglichkeiten und präsentieren die wichtigsten Werke, teils höchst außergewöhnliche Musikstücke.
22:03 bis 23:00 | SWR 2
SWR2 Hörspiel-Studio: Drei Frauen – Votum der Frau (5)
Hörspiel von Sylvia Plath; Aus dem Englischen von Friederike Roth; Mit: Sabine Wegner, Barbara Nüsse und Ana Magdalena Fitzi; Regie: Otto Düben. (Produktion: SDR 1991)
In diesem lyrischen Text für Stimmen steht die Gefühlswelt dreier Frauen im Zentrum. Überbordender wie eleganter Humor, Zorn und Seelenpein, Schuldgefühle – bei aller Unterschiedlichkeit wirken diese Gefühlswelten aber wie Facetten einer einzigen Person, die über die fiktionale Maske auf verschiedene Köpfe und Schicksale projiziert werden. Die drei Frauen haben gerade die Wehen hinter sich. Eine hat einen Sohn geboren, eine hat eine Fehlgeburt gehabt, und eine hat eine Tochter bekommen, die sie aber unbedingt zur Adoption freigeben will …
28.12.2018
00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Klangkunst: Untraining the Ear – What has all this got to do with coconuts and rice?
Ein Porträt des philippinischen Komponisten José Maceda; Von Esther Schelander und Jan Rohlf; Produktion: SAVVY Contemporary / Deutschlandfunk Kultur / CTM Festival 2018>; Länge: ca. 54’20. (Ursendung)
Wie der philippinische Komponist und Musikethnologe José Maceda eine neue südostasiatische Musik begründete. „Für hunderte oder tausende Mitwirkende“, das vermerkte der philippinische Komponist José Maceda über der grafischen Partitur zu seiner Komposition „Udlot Udlot“: Bei der Uraufführung in Manila im Jahr 1975 kamen trotz andauerndem Kriegsrecht achthundert Menschen auf einem Parkplatz zusammen, viele von ihnen musikalische Laien. Mit traditionellen philippinischen Bambusinstrumenten erzeugten sie avantgardistische Klangwolken. „Das Ergebnis ist ein Theaterstück, ein musikalischer und dramatischer Ausdruck, der auf die Geschichte der asiatischen Kunst und Kultur zurückgreift.“ (José Maceda)
José Maceda, geboren 1917 in Manila, gestorben 2004 ebenda, war ein philippinischer Komponist, Musiker und Musikethnologe, der eine neue zeitgenössische, eigenständig Philippinische Musik begründete. Sein Werk vereint verschiedene Einflüsse, wie die europäische Klaviermusik, die Auseinandersetzung mit den Avantgardebewegungen des 20. Jahrhunderts und die intensive Erforschung der Musiktraditionen der Philippinen und anderer Orten in Südostasien.
Esther Schelander ist Radiomacherin und Autorin. Radiobeiträge und -sendungen über die ersten elektronischen Klänge, experimentelle Musikprojekte zwischen Kunst und Clubkultur und globale Entwicklungen in der Klangkunst.
Jan Rohlf ist Musikkurator und Teil des künstlerischen Leitungsteams des CTM Festivals Berlin.
00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Fränkische Komponistinnen
Wolfram Graf: Festliches Präludium (Markus Nau, Trompete; Hans Wagner, Orgel); Kerstin-Anja Thieme: Toccata über „Vom Himmel hoch“ (Rudolf Zartner, Orgel); Franz Möckl: „Und er wird unser Friede sein“ (Anna-Kathrin Berger, Sopran; Marius Popp, Orgel); Gerhard Deutschmann: Fantasie über ein spanisches Kirchenlied, op. 25 (Eva Gräbner, Orgel); Bertold Hummel: „Weihnachtliche Suite“, op. 13 b (Academia Sancta Katharina: Werner Andreas Albert); Zsolt Gárdonyi: Drei Choralbearbeitungen (Zsolt Gárdonyi, Orgel); Hugo Distler: „Die Weihnachtsgeschichte“, Es ist ein Ros entsprungen, op. 10 (Chor der Musikhochschule München: Fritz Schieri); Paul Damjakob: „Adventslieder-Suite“; Präludium und Variationen über „Ave Maria klare“; Fantasie über „Et incarnatus est“; „O du fröhliche, o du selige“, op. 50 (Paul Damjakob, Orgel); Wolfram Graf: Festliches Postludium (Markus Nau, Trompete; Hans Wagner, Orgel)
19:05 bis 20:00 | BR-KLASSIK
Feature-Fest: Musiknacht: Faust! Es kann die Spur nicht in Äonen untergehen (2)
„Das Ewig-Weibliche …“ – Goethe und die Frauen. Von Elgin Heuerding. Teil 3: Samstag, 29. Dezember 2018, 14.05 Uhr. Unbeugsam setzt Faust zu seiner letzten Rede an. Sein Wille zur Selbstbehauptung bleibt bis zum Tod ungebrochen. Johann Wolfgang von Goethe hat „Faust II“ zu Lebzeiten nicht veröffentlicht – er fürchtete, seine Zeitgenossen würden den Text nicht verstehen. Uns heute aber dürfte der „Wille zur Entgrenzung“, wie Christian Gerhaher es nennt, sehr vertraut sein. Neben dem Bariton reflektieren die Gesangsstars Christiane Karg, Lioba Braun, Michael Volle oder René Pape über den „Faust“. Sie alle singen Figuren aus Goethes Tragödie. Denn viele Komponisten haben sich davon inspirieren lassen, oder aus Respekt vor dem Opus magnum auf andere Faust-Erzählungen zurückgegriffen, um die darin enthaltenen Menschheitsthemen in Sinfonien, Sonaten, Opern oder Kantaten zu vertonen.
22:00 bis 22:30 | Deutschlandfunk Kultur
Einstand: Gathering Thunders – Das CD-Debüt der Schlagzeugerin Leonie Klein
29.12.2018
14:05 bis 15:00 | BR-KLASSIK
Das Musik-Feature: Musiknacht: Faust! Es kann die Spur nicht in Äonen untergehen (3)
„Man sieht doch gleich ganz anders drein“ – Die großen Faust-Opern von Berlioz bis Busoni – Von Elgin Heuerding. Unbeugsam setzt Faust zu seiner letzten Rede an. Sein Wille zur Selbstbehauptung bleibt bis zum Tod ungebrochen. Johann Wolfgang von Goethe hat „Faust II“ zu Lebzeiten nicht veröffentlicht – er fürchtete, seine Zeitgenossen würden den Text nicht verstehen. Uns heute aber dürfte der „Wille zur Entgrenzung“, wie Christian Gerhaher es nennt, sehr vertraut sein. Neben dem Bariton reflektieren die Gesangsstars Christiane Karg, Lioba Braun, Michael Volle oder René Pape über den „Faust“. Sie alle singen Figuren aus Goethes Tragödie. Denn viele Komponisten haben sich davon inspirieren lassen, oder aus Respekt vor dem Opus magnum auf andere Faust-Erzählungen zurückgegriffen, um die darin enthaltenen Menschheitsthemen in Sinfonien, Sonaten, Opern oder Kantaten zu vertonen.
22:05 bis 22:50 | Deutschlandfunk
Atelier neuer Musik: Mensch und Natur – Die Natur ist mein Festspielhügel – Landschaftskompositionen beim Festival Neue Musik Rümlingen 2018
Von Gisela Nauck. Nach steilem Aufstieg ein Plateau. Ruhezelte laden auf einer Bergwiese zu Fernblicken ein. Im Wald dann formt sich unter Baumwipfeln ein natürlicher Kathedralraum. Sieben Komponierende setzen die Landschaft hier im Schweizer Jura in Klänge. Das Festival Neue Musik in Rümlingen ist berühmt für seine unübersehbaren Landschaften und ebenso für seine Landschaftskompositionen. Die Natur animiert hier zu einem ungeahnten Umgang mit Klängen. Wandern, Schauen, Lauschen – daraus ergeben sich für Macher und Publikum einzigartige Erlebnisse. Es stellen sich allerdings auch einige Fragen: Landschaftsoper – was ist das für ein Genre? Was geschieht mit der Musik, angesichts der Natur in den Bergen? Unter welchen Bedingungen gelingt ein Gesamtkunstwerk und was versteht man heute darunter? Im August dieses Jahres haben sieben Komponisten aus der Schweiz, aus Österreich und Deutschland verschiedene Landschaften musikalisch in Szene gesetzt.
23:05 bis 24:00 | BR-KLASSIK
Musik der Welt: Zwischen den Jahren – Winterklänge aus dem hohen Norden
Eine Sendung von Julia Schölzel
30.12.2018
17:04 bis 18:00 | hr2-kultur
Kaisers Klänge: Mit himmlischen Freuden – Einmal Paradies und zurück
Das Paradies ist ein verheißungsvoller Sehnsuchtsort, auf Erden oft kopiert, aber nie erreicht. Außer in der Musik! Für Gottes Garten Eden haben Komponisten aller Couleurs die betörendsten Klänge gefunden. Wenn man dazu die Augen schließt, glaubt man wirklich, den elysischen Gefilden einen Besuch abzustatten. Zurück von dem beglückenden Trip ins Jenseits ist man erst, wenn man die Augen wieder aufmacht. Oder wenn man in einen Apfel beißt.
22:00 bis 22:30 | Deutschlandfunk Kultur
Musikfeuilleton: „Um zwanzig Uhr wollen die Musiker spielen“ – 30 Jahre Spectrum Concerts Berlin
Von Isabel Herzfeld. Das Tafelsilber des Berliner Konzertlebens wurden sie genannt; Neugier, Risikofreude und Qualität ihres Musizierens immer wieder gerühmt. Seit 30 Jahren hält Frank Dodge, Cellist aus Boston, die ‚Spectrum Concerts Berlin’ am Leben, eine Kammermusikreihe der ganz besonderen Art. Die Begegnung neuer amerikanischer Werke mit den Schätzen des alten Europa stand von Anfang an auf dem Programm und erfuhr im Laufe der Jahre immer neue und überraschende Ausprägungen. Die Idee des Brückenschlags führte die Musiker nicht nur in die USA an die Wirkungs- und Zufluchtsstätte so vieler aus Deutschland vertriebener Komponisten, sondern auch ins Kosovo zum begabten, nach Musik hungernden Nachwuchs. Alle Widrigkeiten organisatorischer oder finanzieller Art ließen sich durch Geduld und Einfallsreichtum umschiffen, vor allem aber durch den Spaß am hinreißenden Musizieren, der das Spectrum-Ensemble immer wieder zu einer großen Familie zusammenschweißt.
23:04 bis 00:00 | WDR 3
WDR 3 Studio Neue Musik: Flügel-Stürze
Volker Heyn: Ausschnitt aus „Did yer hear that?“ für suspendiertes Pianoforte, Tonband und Akteur; Bernhard Wambach, Klavier und Aktion | Volker Heyn: Tap für Klavier; Martin von der Heydt | Simon Steen-Andersen: Ausschnitt aus „Piano Concerto“ für Klavier, Sampler, Video und Orchester; Nicolas Hodges, Klavier; SWR Symphonieorchester, Leitung: François-Xavier Roth
31.12.2018
19:05 bis 20:00 | BR-KLASSIK
Feature-Fest: Ein Superlativ mit viel Sentiment – Das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker
Von Claudia Decker. Die beiden wichtigsten Fragen vorab: Wie kommt man an Karten? Wer ist der nächste Dirigent? Schließlich handelt es sich um das berühmteste Klassik-Ereignis der Welt, um das Konzert der Konzerte: das Wiener Neujahrskonzert. Keine andere Musikaufführung erreicht jedes Jahr – über Fernsehen, Radio und Internet – mehr als 50 Millionen Menschen, in über 90 Ländern, auf allen Kontinenten. Das musikalische Ritual um „Prosit Neujahr“ hat sich in seinen mittlerweile 79 Jahren als Tradition etabliert, wie Sekt, Feuerwerk und Mitternachtswalzer. Der Nimbus dieses Konzertes beruht auf dem Traditionsbewusstsein des Wiener Musikvereins, auf dem internationalen Renommee der Wiener Philharmoniker und auf der perfekten Organisation, die einem jeden Neujahrskonzert vorausgeht. Das Motto dabei lautet: Nach dem Konzert ist vor dem Konzert. Kaum dass die Töne am Mittag des 1. Jänner verklungen sind und der Blumenschmuck im legendären „Goldenen Saal“ des Wiener Musikvereins weggeräumt wurde, beginnen die Vorbereitungen für die nächste Aufführung in 365 Tagen. Dafür sorgt eine routiniert funktionierende Maschinerie. Sie reicht vom Kartenverkauf bis zu den makellosen Kopien der Notenblätter des nächsten Programms für die Musiker. Es ist ein faszinierender Kosmos, in dem viele Akteure zum Gelingen des großen Auftritts beitragen. Claudia Decker hat diese bei ihrem Tun begleitet und kam zu der Erkenntnis: Wer nie dabei war, weiß nicht, wie sie ist, die vielbespöttelte Walzerseligkeit. Sie ist zum Weinen schön. Das eint alle Mitwirkenden, vor und hinter den Kulissen: der Stolz, Teil dieses Ereignisses zu sein, und die große Emotion, die das Konzert an jedem 1. Jänner auslöst.
seit 1997 chefökonom der kritischen masse und netzbabysitter der nmz.