Neue Musik / Musikfeature / SoundArt: Die Radio-Woche vom 17.12. bis 24.12.2017

Radio Neue Musik. Montage: Hufner
Radio Neue Musik. Montage: Hufner

Neue Musik und Musikfeatures in der Kalenderwoche 51. Schwerpunkte: Rebecca Saunders, Olga Neuwirths Raumklang-Projekt, Wilfried Krüger, Max Richter, Trio Catch und Helmut Lachenmann, Ensemble Musikfabrik, Porträt Márton Illés, Orgelfestival Kassel St. Martin, The Acousmatic Project von Thomas Gorbach, Kirsten Reese, Erwin Koch-Raphael, Friederike Kenneweg +++ Jahresrückblick Neue Musik 2017, Die Kunstschallplatten des niederländischen Sammlers Jan van Toorn, „Imaginary Landscape“ mit dem ensemble xx. jahrhundert, Arnold Schönbergs Pierrot lunaire, Glockenspiele und ihre wetterfesten Interpreten und : Lebensmodell Streichquartett.

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18.12.2017


21:04 bis 22:00 | kulturradio vom rbb
Musik der Gegenwart: Die Komponistin Rebecca Saunders

Mit Andreas Göbel. Bereits seit ihrer Kindheit ist sie von Klang umgeben. Damals lag sie unter dem Flügel ihrer Eltern, beides Pianisten, und hörte der Musik zu. Inzwischen ist Rebecca Saunders eine der erfolgreichsten Komponistinnen der Gegenwart. Morgen wird sie 50 Jahre alt. Bei Ultraschall Berlin wird am 21. Januar 2018 ihr Schlagzeugkonzert „Void“ aufgeführt. Die Komponistin ist zu Gast im Studio.

23:03 | Ö1
Atemberaubendes Kopfkino bei Wien Modern. Wien Modern 2017. Olga Neuwirths Raumklang-Projekt

Gestaltung: Nina Polaschegg. Eines der Hauptprojekte bei Wien Modern war in diesem Jahr die Aufführung von Olga Neuwirths „Le Encantadas“. Mit diesem Werk hat sie eine akustische Reise durch einen Klang-Archipel gestaltet. Dass das 70-minütige Werk ganz ohne Bilder zum atemberaubenden Kopfkino wurde, verdankte sich nicht zuletzt ausgefeilter Raumklang-Technik: Mit dem Pariser Ircam hat Olga Neuwirth die aus allen Richtungen kommenden Glockenklänge in der Lagune ihrer langjährigen Wahlheimat Venedig räumlich präzise eingefangen.

Die Raumakustik der Chiesa di San Lorenzo, in der sie als 16-Jährige eine Aufführung von Luigi Nonos „Prometeo“ gehört hatte, wurde für das Projekt so präzise vermessen, dass sie sich mit Hilfe einer Ambisonic-Lautsprechermatrix in der Halle E täuschend echt simulieren lässt. Ö1 hat dieses Konzert mit Hilfe der Kunstkopf-Mikrofonierung optimiert. Wer diese Übertragung mit Kopfhörer rezipiert, kann dieses einmalige Raumklang-Erlebnis zu Hause und unterwegs nachhören.

23:30 bis 00:00 | SWR 2
SWR2 JetztMusik: Jahresrückblick Neue Musik 2017

Ereignisse, Töne und O-Töne, gesammelt von Björn Gottstein, Lydia Jeschke, Bernd Künzig und Michael Rebhahn.

In einem kurzweiligen Rückblick lässt die Redaktion Neue Musik das abgelaufene Jahr Revue passieren und hat ein Augenmerk auf die Besonderheiten, das Bewegende und manchmal auch Irritierende des Gegenwärtigen.


19.12.2017


00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Neue Musik: Rare Rillen – Die Kunstschallplatten des niederländischen Sammlers Jan van Toorn

Von Hubert Steins. Die angeblich totgesagte Schallplatte ist bis heute begehrtes Sammelobjekt, das auch bildende Künstler beschäftigt.

00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Bayerische Komponisten

Franz Lehrndorfer: „Zu Bethlehem geboren“ (Franz Lehrndorfer, Orgel); Max Beckschäfer: „Nun zijt wellekomme“; „Quanno nascette Ninno“; „Entre le boeuf et l’âne gris“; „Cançó de Nadal“ (Irmgard Gorzawski, Harfe; Die Singphoniker); Herbert Baumann: „Ein Weihnachtskonzert“ (Württembergisches Kammerorchester Heilbronn: Paulus Christmann); Richard Trunk: Weihnachtslieder, op. 61 (Olaf Bär, Bariton; Helmut Deutsch, Klavier); Arthur Piechler: Drei Weihnachtspräludien, op. 46 (Klaus Linsenmeyer, Orgel); Hans Melchior Brugk: „Von Engeln und Hirten“, op. 40 (Atsuko Katsuyama, Oboe; Karl-Heinz Schickhaus, Hackbrett; Münchener Kammerorchester: Hans Stadlmair); Gunild Keetman: „Die Weihnachtsgeschichte“ (Salzburger Hirtenbuben; Tölzer Knabenchor; Kammerchor der Staatlichen Hochschule für Musik München; Ein Instrumentalensemble: Carl Orff)

22:05 bis 23:00 | BR-KLASSIK
Horizonte: Die Architektur der Tonfläche – György Ligetis „Atmosphères“ im Licht der Analyse Tom Soras. Von Michaela Fridrich

23:03 | Ö1
Musik als Quelle von Bildphantasien. Wien Modern 2017: „Imaginary Landscape“ mit dem ensemble xx. jahrhundert

Gestaltung: Reinhard Kager. John Cages legendäre Kompositionsreihe „ImaginaryLandscape“ verleiht einem Konzert des ensemble xx. jahrhundert unter Peter Burwik im Großen Sendesaal des ORF-Funkhauses den Titel. Gespielt wird am 29. November 2017 neben der „Imaginary LandscapeNo. 4“ für zwölf Radios (1951) noch ein weiterer Klassiker der Moderne: Arnolds Schönbergs „Begleitungsmusik zu einer Lichtspielszene“, op. 34(1929-30), ist Musik zu einem imaginären Film, der erst in der Fantasie des Rezipienten Gestalt annehmen kann.

Umrahmt von den beiden Klassikern sind drei neuere Stücke: Axel Seidelmanns „Skulptur V (Cirren)“ für acht Spieler und Julia Purginas „From Bacon. FromMuybridge. The Human Figure in Motion“ werden in diesem Konzert zur Uraufführung gelangen; Alexander Stankovskis „Spiegel – Maske – Gesicht“ für sechs Spieler entstand zwar schon zwischen 1997 und 1999, schafft jedoch wie alle Stücke dieses Abends Raum für Imaginationen und letztlich auch für Selbstreflexionen. In einem Text über seine Komposition zitiert Stankovski folglich Henri Michaux: „Es gibt kein Ich. Es gibt nicht zehn Ichs. Es gibt kein Ich. ICH ist nur eine Position des Gleichgewichts (eine unter tausend anderen unentwegt möglichen und jederzeit abrufbereiten)“.


20.12.2017


00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Zum 70. Geburtstag des Hornisten Wilfried Krüger

Klaus Hashagen: „Die Geschichten vom …“ (Neue Pegnitzschäfer: Jorge Rotter); Eva-Maria Houben: „Aus den fliegenden Blättern eines fahrenden Waldhornisten“, Nr. 2 und Nr. 6; Franz Schillinger: „Veränderliche Langsamkeiten III“ (Heinrich Rauh, Violine; Franz Schillinger, Live-Elektronik); Wilfried Jentzsch: „Paysages Cor“; Volker Blumenthaler: „Poem oder 11. Sept. 1973“ (Monika Teepe, Sopran); Roland Schmidt: Zwei Sätze nach Bildern von Hans Hoffmann (Roland Schmidt, Schlagzeug); Horst Lohse: „Prelude of Spring“ (Heinrich Rauh, Violine; Renate Radomski-Jäkel, Harfe); Hans Ludwig Schilling: „Triplex“ (Heinrich Rauh, Violine; Renate Radomski-Jäkel, Harfe)

20:00 Uhr | Radio SRF 2 Kultur
Max Richter

21:00 Uhr | Radio SRF 2 Kultur
Ein Klassiker der Moderne – Arnold Schönbergs Pierrot lunaire

Mit dem Countertenor Kai Wessel und dem jungen Basler Ensemble Nuance. Dazu ein Irrlicht des Förderpreisträgers der Ernst von Siemens Musikstiftung Simone Movio. Arnold Schönberg: Pierrot lunaire op.21; Simone Movio: Incanto XVI(UA). Kai Wessel, Countertenor/Sprechstimme, Ensemble Nuance

21:00 bis 22:00 | NDR Kultur
neue musik: Trio Catch und Helmut Lachenmann

Von Margarete Zander. Das war eine ganz besondere Begegnung im Resonanzraum auf St. Pauli in Hamburg. Das Trio (Boglárka Pecze Klarinette, Eva Boesch Violoncello, Sun-Young Nam Klavier) begeistert die Musikwelt durch höchste musikalische Virtuosität und Leidenschaft. Man spürt die Freude und gewinnt Einblicke in einen Kosmos voller außergewöhnlicher Klangbilder. Wir senden Ausschnitte aus dem Konzert vom 24. Mai (u.a. Gérard Pesson, Thomas Adès) und aus dem Gespräch mit dem Komponisten.

21:04 bis 22:00 | kulturradio vom rbb
Musik der Gegenwart: Das Ensemble Musikfabrik

Mit Margarete Zander. Das Ensemble Musikfabrik zählt seit seiner Gründung im Jahr 1990 zu den kompetentesten Ensembles der zeitgenössischen Musik. Aktuell arbeiten die Musikerinnen und Musiker u. a. an der Umsetzung eines Werkes des aus der Techno-Szene bekannten Phillip Sollmann und an dem neuen Stück „KUNST MUSS (zu weit gehen)“ von Helmut Oehring, das dieser zum 100. Geburtstag von Heinrich Böll geschrieben hat.

23:03 | Ö1
Rückblick, Vorschau und aktuelle Veröffentlichungen – Zeit-Ton Magazin

Gestaltung: Astrid Schwarz. Am Ende des Jahres präsentieren die Zeit-Ton Magazin-Gestalter/innen auch heuer wieder ausgewählte Favorites aus den vergangenen zwölf Monaten.

23:30 bis 00:00 | SWR 2
SWR2 JetztMusik: SWR JetztMusik Rottenburg – Porträt Márton Illés (2/2)

Asasello Quartett, Gergely Ittzés (Flöte), Teodoro Anzellotti (Akkordeon), Márton Illés (Klavier). Márton Illés: 3 Aquarelle III (2017) für Streichtrio, Klavier und Bajan, Psychogramm III „Elfojtós“ (verdrängend) (2017) für Flöte solo.

Der 1975 in Budapest geborene Márton Illés zählt heute zu den aktivsten in Deutschland lebenden Komponisten der mittleren Komponistengeneration. Studiert hat er in Basel bei Detlev Müller-Siemens und bei Wolfgang Rihm in Karlsruhe. Seine Werke, die von Orchesterkompositionen über die Kammermusik bis hin zu Bühnenwerken reichen, sprechen eine direkte Sprache, die oft buchstäblich unter die Haut geht. Für seine Interpreten ist vor allem seine Kammermusik eine besondere Herausforderung des Virtuosen. Dabei schont der Komponist auch sich selbst nicht, wenn er in Rottenburg ebenfalls als Solist mitwirken wird. Im zweiten Teil unseres Konzertmitschnitts sind neue Werke des Komponisten aus dem Jahr 2017 zu hören.


21.12.2017


00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Neue Musik: Orgelfestival Kassel St. Martin – Aufzeichnung vom 04.06.2017

Györgi Ligeti: „Volumina“ für Orgel; Christian Wolff: „St. Martins organ song“ für Orgel (Uraufführung); Sergej Newski: „Gipshimmel“ für Orgel (Uraufführung) – Eckhard Manz, Orgel

Mit der neuen Orgel von St. Martin in Kassel wurde Pfingstsonntag dieses Jahres eines der faszinierendsten Musikinstrumente Deutschlands eingeweiht, das allein durch seine äußere Erscheinung begeistert. Gemeinsam mit dem Architekten Ivar Heggheim hat der norwegische Künstler Yngve Holen einen Entwurf realisiert, dessen skulpturale Leichtigkeit mit dem Reichtum der Klangfarben konkurrieren kann. Mit über 5657 Pfeifen gehört die Orgel nicht nur zu den größten Instrumenten Deutschlands, sie verfügt auch über ein vierteltöniges Manual und diverse Perkussion-Register. Von der Aufgabe gereizt, ein Instrument zu entwickeln, das den Herausforderungen moderner Partituren gerecht wird, hat die österreichische Orgelbaufirma Rieger fünf Jahre allein mit der Planung zugebracht. Die Einweihung erfolgte standesgemäß mit Ligeti, Messiaen und Bach.

00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Bayerische Komponisten

Hans Stadlmair: „Lieder ohne Sänger“ (Hermann Gschwendtner, Stimme, Schlagzeug); Eva Sindichakis: „Joseph Beuys und sein schwarzer Raum“ (Arno Waschk, Klavier); Elke Tober-Vogt: Chacaglia und Scherzo (Ava-Saxophonquartett); Erna Woll: „Alle Zeit ist Gottes Zeit“ (Schwäbisches Madrigal-Ensemble: Helmut Maschke); Wilfried Hiller: „Augustinus“ (Dominik Manz, Knabensopran; Regina Klepper, Isabell Bringmann, Sopran; Irmela Nolte, Flöte; Irmgard Gorzawski, Harfe; Lukas-Chor München; Münchner Percussionsensemble: Arnold Mehl)

20:04 bis 22:30 | SR2 KulturRadio
Mouvement: Tour d’Horizon: Kälte, Eis, Schnee

Kompositionen von Claude Debussy, Hanns Eisler, Henry Cowell, Younghi Pagh-Paan, Francis Poulenc, Friedhelm Döhl, George Benjamin, Jean Sibelius, Georgij Swiridow, Thea Musgrave und John Rutter

22:03 bis 23:00 | SWR 2
SWR2 Hörspiel-Studio: Taxi

Hörstück in 5.1 Surround von Johannes S. Sistermanns. Komposition und Realisation: Johannes S. Sistermanns. (Produktion: SWR 2014). Audio unter: SWR.de/swr2/hoerspiel.

In einem Taxi vermuten wir immer den Ortskundigen. Doch dann kommt alles anders: Wo kommst du her? Und ich frage dann auch: Wo kommst du her? So geschehen in Hong Kong, New York, Perth, Rom, Fremantle, Shanghai, Adelaide, Istanbul, Berlin, Köln. Denn nicht selten sind Taxifahrer selbst die Ortsunkundigen, Fliehenden, Flüchtigen und nicht Sesshaften. Die temporäre Transitsituation ergibt eine kurze, äußerst komplexe Klangsituation: Radiostationen, Funkverbindung mit der Zentrale, die Fahrgeräusche bei geschlossenem wie geöffnetem Fenster. In der Orginalton-Montage von des vielfach ausgezeichenten Hörspielmachers und Klangkünstlers Johannes S. Sistermanns werden Gespräche nicht beendet, nur unterbrochen, später wieder fortgeführt. Die Geräuschkulissen rauschen vorüber, bevor sie im Echo der Städte versickern. Eine auditiven Sozialfotografie entsteht.

23:03 | Ö1
Klangraumbewegungen bei Wien Modern: The Acousmatic Project von Thomas Gorbach (Teil 3)

Gestaltung: Heinrich Deisl. Das Wiener Acousmonium ist ein von Thomas Gorbach entwickeltes Lautsprecher-Ensemble, mit dem sich elektroakustische, elektronische und akusmatische Musikstücke umsetzen lassen. Anlässlich ihres zehnjährigen Bestehens war der Konzertserie „The Acousmatic Project“ beim Festival Wien Modern eine zweiteilige, von Gorbach kuratierte Veranstaltungsreihe mit gut fünfzehn Aufführungen gewidmet.


22.12.2017


00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Klangkunst: Palimpsest – a sound biography. Von Götz Naleppa

Aufnahmen und Komposition: der Autor. Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2017. Länge: 48’58. (Ursendung)

Klangerinnerungen aus 40 Jahren, aktiviert in einer flüchtigen und kaleidoskopischen Gegenwart. „What else than a natural and mighty palimpsest is the human brain?“ (Thomas De Quincey)

Klänge erwecken unwillkürlich Erinnerungen. Ähnlich einem Palimpsest, auf dem der bereits überschriebene Text urplötzlich wieder sichtbar wird. Verschüttete Erinnerungsschichten werden freigelegt. Diesen Vorgang simuliert der Klangkünstler Götz Naleppa, indem er einen Zufallsgenerator auf sein persönliches Soundarchiv zugreifen lässt: Klangerinnerungen aus 40 Jahren werden zu einer flüchtigen und kaleidoskopischen Gegenwart. Unter Verwendung von zahlreichen Klanggeschenken – dafür dankt Götz Naleppa seinen Freunden, Kollegen und Wegbegleitern.

Götz Naleppa, geboren 1943, war bis 2008 Redakteur für Klangkunst beim Deutschlandradio Kultur. Als Regisseur und Klangkünstler lebt und arbeitet er in Berlin. Auszeichnungen: Prix Europa (1998 für „Geräusche des Monats“, zusammen mit Hanna Hartmann). Zuletzt für Deutschlandradio Kultur „Cantus Apium“ (2014), ausgezeichnet beim New York Festival in der Kategorie Sound Art mit dem GOLD Award.

00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Bayerische Komponisten

Ruth Zechlin: „Musik zu Weihnachten“ (Markus Zahnhausen, Flöte); Anonymus: Orgelimprovisationen über Weihnachtslieder (Friedemann Winklhofer, Orgel; Windsbacher Knabenchor: Karl-Friedrich Beringer); Alexander Strauch: „Adamic Songs“ (Marc Clear, Tenor; Radovan Vlatkovic, Horn; Münchener Kammerorchester: Christoph Poppen); Max Märkl: „Gebet“ (Dinyar Moriabadi, Arnfried Oehme, Helmut Schätz, Posaune; Andreas Weith, Orgel; Christian Partsch, Jörg Hannabach, Björn Kellerstrass, Schlagzeug); Gunild Keetman: „Musik zu einem Puppenspiel“ (Carl-Orff-Ensemble); Gertraud Kaltenecker: Introduktion, Variationen und Fuge über „O Haupt voll Blut und Wunden“, op. 74 (Heinrich Wimmer, Orgel); Klaus K. Hübler: Streichquartett Nr. 1 – „Hommage à Alban Berg“ (Arditti-Quartett); Friedemann Graef: „Jesus ist kommen“ (Friedemann Graef, Saxophon)

19:05 bis 20:00 | BR-KLASSIK
Das Musik-Feature: Handwerk mit Zukunft – Glockenspiele und ihre wetterfesten Interpreten

Von Raoul Mörchen. Ihr Weg zur Musik führt über hunderte von Stufen, sie spielen in schwindelerregender Höhe, trotzen dem Wind und der Kälte, und geben Konzerte für ein Publikum, das sie nie zu Gesicht bekommen – Glockenspieler oder besser: Carillonneure, wie sie dort genannt werden, wo ihre Kunst noch lebendig ist. Belgien, die Niederlande und der Nordosten Frankreichs sind das Kernland des Carillons. Hier werden Glocken seit Jahrhunderten nicht einfach geläutet, hier werden sie auf hölzernen Klöppeln auch gespielt: an Markttagen, zu hohen Festen und während der Konzertsaison im Sommer. Stolze Handelsstädte wie Brügge oder Gent beschäftigen dazu eigens Carillonneure. Und im belgischen Mecheln kann man die Kunst des Glockenspiels sogar studieren. Enthusiasten aus der ganzen Welt lassen sich hier einweisen in ein altes Handwerk, das stolz in die Zukunft blickt. Denn das Glockenspiel wird tatsächlich noch weiter entwickelt: Im holländischen Asten berechnen Wissenschaftler mithilfe von Computern Instrumente von höchster Präzision.

21:05 bis 22:30 | Bayern 2
hör!spiel!art.mix: Lucas Derycke: Screener

22:00 bis 22:30 | Deutschlandfunk Kultur
Einstand: Optimierte Selbstverwirklichung – Lebensmodell Streichquartett – Von Carola Malter


23.12.2017


14:05 bis 15:00 | BR-KLASSIK
Das Musik-Feature: Solo mit zwei Fäusten – Von Glockenspielen und Carillonneuren

Von Raoul Mörchen. Wiederholung vom Freitag, 19.05 Uhr

22.04 – 00.00 Uhr | WDR 3
Open Sounds: Die Komponistin und Klangkünstlerin Kirsten Reese

Profil [65]: Kirsten Reese. Lautsprecher sind Individuen. Mono oder Stereo, in Holzkisten oder Plastikschüsseln. Kirsten Reese hat eine Schwäche für unverwechselbare Sounds. Polierte akustische Oberflächen begegnet man bei ihr nicht, stattdessen skurrilen Konstellationen von Menschen, Geräten und Orten.

22:05 bis 22:50 | Deutschlandfunk
Atelier neuer Musik: Zwischen Ordnung und Chaos – Der Komponist Erwin Koch-Raphael

Von Hanno Ehrler. Erwin Koch-Raphael interessiert sich für die Grenzräume zwischen Wildnis und Zivilisation. Genau dort seien neue Erfahrungen möglich. Der 1949 geborene, in Bremen ansässige Komponist hat sich auch mit Mythen und Grenzwissenschaften beschäftigt, mit Religion, Physik, Philosophie. Koch-Raphaels Oeuvre umfasst experimentelles Musiktheater, Orchesterwerke und konventionell besetzte Kammermusik. Alle sind stilistisch sehr verschieden, der Komponist hat sich nie einer bestimmten kompositorischen Strömung angeschlossen, sondern immer wieder Anderes ausprobiert. Eines haben alle seine Werke gemeinsam: Sie wirken intensiv und dicht, ohne dabei komplex zu sein. Oft mit nur wenigen Tönen vermögen sie den Hörer zu fesseln.

23:00 bis 00:00 | hr2-kultur
The Artist’s Corner: Friederike Kenneweg | ROST

Wenn ein Gegenstand verrostet, ist er in Zersetzung begriffen: seine Tage sind gezählt. Dass eine solche Vergänglichkeit auch den Menschen betrifft, halten die meisten von sich fern, solange es geht.

Mit Katharina Hartwell, Ursula Kärgel de Ponce, Hartmut Kenneweg, Manfred Maurenbrecher. hr 2017 / Ursendung / 40 Min.

Doch mit der Zeit lassen sich die Zeichen der eigenen Sterblichkeit nicht mehr ignorieren. Für ihr Hörstück „Rost“ hat die Autorin Friederike Kenneweg (*1980) mit alternden Menschen gesprochen. Aus diesen Gesprächen entsteht zusammen mit den Geräuschen, die sich korrodierten Objekten entlocken lassen, ein melancholisches, raues, sehnsüchtiges, rostiges Lied.


24.12.2017


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seit 1997 chefökonom der kritischen masse und netzbabysitter der nmz.