Neue Musik / Musikfeature / SoundArt: Die Radio-Woche vom 18.09. bis 24.09.2017

Radio Neue Musik. Montage: Hufner
Radio Neue Musik. Montage: Hufner

Neue Musik und Musikfeatures in der Kalenderwoche 38. Portraits und Schwerpunkte gibt es zu: Isang Yun, Brice Pauset, Rued Langgaard, Les Femmes savantes, Friederike Mayröcker, Ernst Hermann Meyers Kammermusik … Die Neue Musik und der Film, Wie sieht ein Multiversum aus?, Die Blumen des Bösen, Werkzeuge der Neuen Musik: Stimme, Nürnbergs Musiktheater im Dritten Reich, Neue Wege der vier nordischen Musikakademien, Wien als Filmmusikstadt, Förderzentrum ProQuartet … International Rostrum of Composers 2017, Schwaz – Klangspuren 2017, Das Krefelder Theater am Marienplatz, Uraufführungen beim Lucerne Festival und c/o pop 2017.

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18.09.2017


21:04-22:00 | kulturradio vom rbb
International Rostrum of Composers 2017, Teil 1

Mit Andreas Göbel. Organisiert vom International Music Council und mit finanzieller Unterstützung der teilnehmenden Rundfunkanstalten findet in jedem Jahr das Internationale Rostrum of Composers statt. Ziel ist der Austausch von zeitgenössischer Musik. Ein Überblick über die Gewinnerwerke und über neueste Trends in der zeitgenössischen Musik. Teil 2 am 20. September.

23:03 bis 00:00 | SWR 2
SWR2 JetztMusik. Magazin

Mit Bernd Künzig. Berichte, Gespräche und Hintergrundinformationen zum Tzlil Meudcan-Festival in Israel, dem Festival Rümlingen, zu einer Buchneuerscheinung von Robert Barry über die „Zukunftsmusik“ und aus dem Sendegebiet.

23:03 | Ö1
Gubaidulinas Morgenstern-Vertonung in Schwaz – Klangspuren 2017. Sofia Gubaidulinas Annäherung an Christian Morgenstern

Gestaltung: Patrizia Jilg. Die von Sofia Gubaidulina vertonten Galgenlieder auf Gedichte von Christian Morgenstern sind bei den Tiroler Klangspuren Schwaz in der um das russische Knopfakkordeon Bajan und Querflöte erweiterten Fassung zu hören. Es ist die mystische Seite des späten Morgenstern, die Gubaidulina in diesen humoristischen Texten spürt und der ihre sparsame Vertonung nachgeht. Die aus Moskau stammende Vokalartistin Natalia Pschenitschnikova hat ein Ensemble exzellenter Berliner Musiker zusammengestellt, die das Werk erstmalig einstudieren und zur Aufführung bringen.


19.09.2017


00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Neue Musik: TAM mit Tamtam – Das Krefelder Theater am Marienplatz

Von Hubert Steins. Seit über 40 Jahren inszeniert die Laientruppe des Krefelder Theaters am Marienplatz experimentelles Sprachspiel und instrumentales Theater.

00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Bayerische Komponisten

Carl Orff: Kleines Konzert nach Lautensätzen aus dem 16. Jh. (Bläserensemble Mainz: Klaus Rainer Schöll); Karl Amadeus Hartmann: „Concerto funebre“ (Wolfgang Schneiderhan, Violine; Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks: Rafael Kubelik); Günter Bialas: Streichquartett Nr. 2 (Suk-Quartett); Wilfried Hiller: „Muspilli“ (Spyros Sakkas, Bariton; Volker Banfield, Klavier; Edith Salmen, Karl Peinkofer, Schlagzeug; Robert-Schumann-Quartett); Jörg Widmann: „Elegie“ (Jörg Widmann, Klarinette; Deutsche Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern: Christoph Poppen); Minas Borboudakis: „Tautochronie“ (Andreas Skouras, Prodromos Symeonidis, Klavier; Mathias Lachenmayr, Carlos Vera Larrucea, Schlagzeug; Paolo Mariangeli, Live-Elektronik/Klangregie)

22:05 bis 23:00 | BR-KLASSIK
Horizonte: Der unbequeme Held – Zum 100. Geburtstag von Isang Yun

Isang Yun war der erste nicht-westliche Komponist in den Reihen der Avantgarde. Wirklich berühmt wurde er jedoch als Opfer eines Polit-Krimis mitten im Kalten Krieg. 1967 entführte der südkoreanische Geheimdienst ihn und seine Frau aus West-Berlin. Weltweiten Protesten verdankte er sein Leben und seine Freilassung nach zwei Jahren. Sein Schaffen scheint dieser Gewaltakt eher noch stimuliert zu haben; wenig später komponierte er etwa eine Oper zur Eröffnung der Olympischen Spiele in München. Auch wenn sein Rang als einer der großen Einzelgänger der Moderne heute unbestritten ist, ist er im Westen doch bis heute der Exot geblieben, und seine Landsleute schwanken zwischen Ablehnung und Bewunderung. Stefan Schomann hat sich auf Spurensuche in Yuns südkoreanischer Heimat wie auch in seiner deutschen Wahlheimat begeben. Er traf Angehörige und Weggefährten und besuchte die Schauplätze eines zerrissenen, aber bemerkenswert produktiven Künstlerlebens.

23:03 | Ö1
Schallfeld Ensemble erstmals in Schwaz – Klangspuren 2017. Tirol-Debüt eines musikalischen Kollektivs aus Graz

Gestaltung: Patrizia Jilg. Das in Graz ansässige Schallfeld Ensemble zeichnet sich durch sorgfältig erarbeitete Interpretationen in bester Klangkultur aus und pflegt insbesondere ein Repertoire mit Einsatz von Elektronik. Das Programm ihres Tirol-Debüts wurde weitgehend vom Schallfeld Ensemble selbst kuratiert und präsentiert drei Komponistinnen und zwei Komponisten, die das Kollektiv besonders schätzt.


20.09.2017


00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Fränkische Komponisten

Toni Völker: Esposizione – „nero e bianco“ (Polarity Percussion-Ensemble); Erwin Walther: Klaviertrio (Trio Palmano); Herbert Hechtel: „Traumspiel“ (Carus Ensemble Dresden); Wolfram Graf: Vier Lieder nach Gedichten von Hermann Hesse (Barbara Maisch, Sopran; Katrin Flick, Klavier); Werner Jacob: „Voci nella notte“ (Bamberger Symphoniker: Georg Schmöhe)

20 – 21 Uhr | SRF2Kultur
Musik unserer Zeit: Tod und Teufel – Die Neue Musik und der Film

Was hat Neue Musik im Film zu suchen? Darf sie nichts anderes als Grauen und Gespenster beleuchten? Mitnichten! Das Verhältnis ist viel subtiler. Da gibt es Leute wie Henry Mancini, der nicht gerade als Neutöner bekannt ist, aber mit im Vierteltonabstand gestimmten Klavieren experimentiert. Da gibt es traditionelle scores, in die neue Spieltechniken einbrechen, da gibt es die Vorliebe mancher Filmkomponisten für Versatzstücke aus der Geschichte, da gibt es die Peitsche des mainstreams, die es dem Neuen nicht leicht macht. Da gibt es aber auch Komponistinnen wie Olga Neuwirth, die auch in der Filmmusik, die schreiben, up to date sind. Eine Spurensuche mit dem Komponisten und Hochschuldozenten Kurt Widorski.

21 – 22 Uhr | SRF2Kultur
Neue Musik im Konzert. Nachschub an Neuer Musik. Uraufführungen beim Lucerne Festival.

Drei Uraufführungen präsentieren die Akademisten des Lucerne Festival in ihrem Abschlusskonzert: Gemeinsam mit «artiste étoile» Jay Campbell heben sie Luca Francesconis neues Cellokonzert aus der Taufe. Und sie stellen zwei Vertreter der jungen Komponistengeneration vor: die Schwedin Lisa Streich und den Briten Matthew Kaner, die neue Werke für grossbesetztes Orchester erarbeiten konnten.

Lisa Streich: Segel für Orchester (UA); Matthew Kaner: Encounters für Orchester (UA); Luca Francesconi: Das Ding singt für Violoncello und Orchester (UA); Béla Bartók: Der holzgeschnitzte Prinz. Tanzspiel in einem Akt. /// Jay Campbell, Violoncello, Orchester der LUCERNE FESTIVAL ACADEMY, Gregor A. Mayrhofer, Leitung, Jeffrey Means, Leitung. Konzert vom 02.09.17, Konzertsaal KKL

21:01 bis 22:00 | NDR Kultur
neue musik: Wie sieht ein Multiversum aus?

Von Margarete Zander. Ein ganz besonderer Türöffner in fantastische Welten ist der ungarische Komponist und Dirigent Peter Eötvös. Die große Sinnlichkeit, mit der er jeden Ton der Musik erfüllt, macht ihn zu einem besonderen Vermittler der Musik. Er schafft klangvolle Räume und verrückte Zeitreisen, zwischen Science-Fiction und Erlösungszauber, lädt ein in ein Multiversum mit Orchester, Orgel und Hammondorgel. Wir zeigen, warum es sich lohnt, seine Konzerte in Hamburg zu besuchen.

21:04-22:00 | kulturradio vom rbb
International Rostrum of Composers 2017, Teil 2

Mit Andreas Göbel. Organisiert vom International Music Council und mit finanzieller Unterstützung der teilnehmenden Rundfunkanstalten findet in jedem Jahr das Internationale Rostrum of Composers statt. Ziel ist der Austausch von zeitgenössischer Musik. Ein Überblick über die Gewinnerwerke und über neueste Trends in der zeitgenössischen Musik. Teil 3 am 25. September.

23:03 bis 00:00 | SWR 2
SWR2 JetztMusik: SWR JetztMusik „Klangmagie“ (2/2)

Minguet Quartett. Christoph Grund (Klavier). Rued Langgaard: Streichquartett Nr. 2 (1918) (Konzert vom 17. Juni 2017 im Theaterhaus Stuttgart). Der dänische Komponist Rued Langgaard ist nicht nur ein Außenseiter der Musik des 20. Jahrhunderts, sondern hierzulande nahezu unbekannt. 1918 komponierte Langgaard erstaunlich revolutionäre Werke in Hinblick auf klangliche Neuerungen. Sein 2. Streichquartett und die Klavierminaturen seines „Insektariums“ sind ihrer Zeit weit voraus. In seinem Klavierstück werden bis dahin ungenutzte neue Spieltechniken zum Einsatz gebracht. Diese fast 100 Jahre zurückliegenden Werke stellen die Frage nach dem „Neuen“ in der Tat unter neuen Aspekten.

23:03 | Ö1
Rückblick, Vorschau und aktuelle Veröffentlichungen. Zeit-Ton Magazin

Gestaltung: Reinhard Kager. Jeden Mittwoch präsentieren wir Ihnen ausgesuchte Veranstaltungstipps für die kommenden sieben Tage und die spannendsten Neuveröffentlichungen. Mit u.a. einer Vorschau auf das Projekt „Homages“ beim diesjährigen musikprotokoll im steirischen herbst, das bereits am kommenden Sonntag im designforum Steiermark eröffnet wird.


21.09.2017


00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Neue Musik: Brice Pauset (*1965)

„Cinq canons“ (1990-2002) für Klavier; „Perspectivæ Sintagma I (canons)“ (1997) für Klavier und live-Elektronik; Nicolas Hodges, Klavier

00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Bayerische Komponisten

Gloria Coates: „Tones in Overtones“ (Hae-Kyung Lee, Klavier); Peter Michael Hamel: „Vom Klang des Lebens“ (Uwe Komischke, Jagdhorn; Münchener Kammerorchester: Hans Stadlmair); Helga Pogatschar: „Karl Valentin 1945 – Liebeserklärung an München“ (Salome Kammer, Sopran; Via-Nova-Chor München; ein Kammerensemble: Michael Gläser); Wilhelm Killmayer: „Hölderlin-Lieder“, 1. Zyklus (Philipp Jungbluth, Knabensopran; Peter Schreier, Tenor; NDR Radiophilharmonie: Bernhard Klee)

20:04 bis 22:30 | SR2 KulturRadio
Mouvement: Die Blumen des Bösen – und mehr

Kompositionen über Gedichte von Charles Baudelaire von Henri Duparc, Alban Berg, Jörg Widmann, Claude Debussy, Claude Lefebvre, Henri Dutilleux u.a.

21:30 bis 22:30 | hr2-kultur
Neue Musik: Werkzeuge der Neuen Musik: Stimme, Teil 1

Von Julia Mihály. Schon die Alten wussten, Musik ist erst Musik, wenn sie klingt. Das ist in der zeitgenössischen Musik nicht anders als in der davor komponierten. Zwar hat sie vereinzelt auch Konzepte einer nur Denkbaren oder einer bloß Sichtbaren Musik hervorgebracht, doch nach wie vor sind die allermeisten Partituren des 20./21. Jahrhunderts emphatisch dem Klang verpflichtet. Dazu bedarf es wie eh und je spezieller Werkzeuge. Neben den Stimmen von Frau, Mann und Kind sind das die klassischen Orchester-Instrumente, zudem viele andere: Wiederentdeckungen aus Renaissance und Barock, etwa Blockflöte und Cembalo, Erfindungen wie das Präparierte Klavier, die Doppeltrichter-Trompete, den Synthesizer oder die Glissando-Flöte, Neuentdeckungen wie die japanische Sho, zahlloses Schlagwerk aus aller Welt und aus dem Alltag sowie endlich in die ernste Kunst integrierte Instrumente aus der eigenen Volksmusik, darunter Akkordeon, Mandoline und Zither. In einer mehrteiligen Sendereihe begeben sich viele hr2-Autorinnen und -Autoren auf Spurensuche, sprechen mit exzellenten Interpreten über ihr Klangwerkzeug, mit Instrumentenbauern über neue Anforderungen, mit Komponisten über das Wie und Warum der erweiterten Spielmöglichkeiten und präsentieren die wichtigsten Werke, teils höchst außergewöhnliche Musikstücke.

22:05 bis 23:00 | BR-KLASSIK
Horizonte: Studio für Musik

Sarah Nemtsov: „Journal“ (Ensemble LUX:NM); Brigitta Muntendorf: „Sweetheart, Goodbye!“ (Nicola Gründel, Sprechstimme; Klangforum Wien: Clement Power); Isabel Mundry: „falten und fallen“ (Georgios Panagiotidis, Noah Bendix-Balgley, Violine; Julie Risbet, Viola; Anna Khubashvili, Violoncello; Minas Koutsambasopoulos, Klavier); Karola Obermüller: „Nichts Fettes nichts Süßes“ (Ensemble Phorminx).

23:03 | Ö1
Klangspuren 2017: Gewusst wie, Les Femmes savantes – Klangspuren 2017: Klangexperimente mit Les femmes savantes

Gestaltung: Reinhard Kager. Als „gelehrte Frauen“ bezeichnen sich drei deutsche Musikerinnen, die, aus der Berliner Improvisationsszene kommend, mittlerweile eine von Europas wichtigsten frei improvisierenden Gruppen bilden: Die Trompeterin Sabine Ercklentz, die Pianistin Andrea Neumann und die Sängerin Ute Wassermann sind in der Tat Meisterinnen im experimentellen Umgang mit Klängen und beschränken sich dabei nicht auf die herkömmlichen Instrumente.

Neumann spielt meist ein Innenklavier, also nur den Rahmen und die Saiten des Flügels, die elektronisch verstärkt und verfremdet werden. Auch Ercklentz verwendete elektronische Geräte, um den Klang ihrer Trompete zu verändern. Und Wassermann entwickelte ganz eigene Vokaltechniken, durch die sie ihre Stimme mit dem Mikrophon vom leisen Flüstern bis zu gutturalen Urlauten expandiert. Bei den Klangspuren werden mit der gleichfalls in Berlin beheimateten Sängerin und Gitarristin Margareth Kammerer auftreten.


22.09.2017


00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Klangkunst: Kurzstrecke 65. Feature, Hörspiel, Klangkunst

Zusammenstellung: Barbara Gerland, Ingo Kottkamp, Marcus Gammel; Produktion: Autoren/Deutschlandfunk Kultur 2017. Länge: 54’30 (Wdh. v. 28.08.2017)

Ungewöhnlich und nicht länger als 20 Minuten: Wir stellen regelmäßig innovative, zeitgemäße, radiophone Hörstücke vor. In der „Kurzstrecke“ heute präsentieren wir unter anderem: Vocal Recital/Ausflug: Von BRAINGRAINHOTSPOT; Abgefahren – per Daumen an die Ostsee: Von Judith Geffert; Die Rückkehr der Montagsmaler – eine postfaktische Mitmach-Hörgame-Show: Von Markus Collalti. Außerdem: Neues aus der „Wurfsendung“ mit Julia Tieke. Innovative und zeitgemäße Hörstücke aus Feature, Hörspiel, Klangkunst.

00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Fränkische Komponisten

Georg Haider: Scherzo funèbre (Quatuor Bozzini); András Hamary: „Chiellino-Lieder“ (Monika Teepe, Sopran; Ensemble Kontraste); Gerald Eckert: „Des Nichts, verlorene Schatten“ (Ensemble Aventure); Jürgen Schmitt: „… zu längerm Traum …“ (Susanne Pfitschler, Sopran; Jürgen Schmitt, Computer- und Tonband-Realisierung); Werner Heider: „Konturen“ (Saschko Gawriloff, Violine; Nürnberger Symphoniker: Werner Heider)

19:05 bis 20:00 | BR-KLASSIK
Das Musik-Feature: Oper – Macht – Propaganda – Nürnbergs Musiktheater im Dritten Reich

Von Wolfgang Schicker. 1920-1950: Weimarer Republik, Nationalsozialismus, Zweiter Weltkrieg, Aufbaujahre. Eine wechselvolle und grausame Zeit, geprägt von Weltwirtschaftskrise, Vernichtungskrieg, Holocaust, Zerstörung. Die Rolle des Musiktheaters in Nürnberg in dieser Zeit untersucht ein gemeinsames Forschungsprojekt des Staatstheaters Nürnberg, des Forschungsinstituts für Musiktheater der Universität Bayreuth (fimt) und des Dokumentationszentrums Reichsparteitagsgelände. Gerade in Nürnberg, der Stadt der Reichsparteitage, griffen künstlerische und politische Inszenierung besonders stark ineinander und bildeten eine fruchtbare „Bühne“ für die NS-Propaganda. Autor Wolfgang Schicker hat mit den Wissenschaftlern gesprochen und beleuchtet in seinem Feature das komplexe Spannungsfeld der Oper zwischen Kunst- und Machtanspruch.

21:05 bis 22:30 | Bayern 2
hör!spiel!art.mix: Mayröcker: Die KANTATE oder, Gottes Augenstern bist du

Mit Friederike Mayröcker (Textstimme), Ksenija Lukic (Sopran), Marc Sabat (Violine), Ekkehard Windrich (Viola), Gideon Seidenberg (Horn), Robin Hayward (Tuba). Komposition und Regie: Wolfgang von Schweinitz. BR/MaerzMusik/Berliner Festspiele/ORF 2003.

„Es ist mir so müde, niederdonnern die Jalousien und Jahreszeiten, es ist mir so müde mit diesem Schmerz … verbannt sei die Sonne, verbarmt und erbarmt“ schreibt Friedericke Mayröcker. Bilder ziehen auf, Situationen aus der Kindheit werden abgelöst von Erinnerungen an „seine Briefe“, Briefe ihres langjährigen Lebensgefährten, des Wiener Dichters Ernst Jandl. Mayröcker spricht ihren Text selbst. Darin eingestreut sind sieben „Arien der Seele“, Szenen ohne Ort und Zeit, Betrachtungen des Todes im Tonfall biblischer Psalmen. Wolfgang von Schweinitz hat diese Lieder als Auftragskomposition für die Besetzung Sopran, Violine, Viola, Horn, Tuba vertont. Dabei schaffen die Instrumente eine zugleich komplexe und durchhörbare Umgebung für den Gesang: „Die Geige spielt ein extrem feingestuftes Glissando langsam nach oben aus 96 genau definierten Tönen im Umfang einer Oktave, begleitet von den komplexharmonischen Zusammenklängen der anderen drei Instrumente. Und da hinein singt die Sopranstimme (die Seele) ihre lyrischen Phoneme.“ (Wolfgang von Schweinitz)

Friederike Mayröcker, geb. 1924 in Wien, Schriftstellerin. Auszeichnungen u.a. Hörspielpreis der Kriegsblinden für „Fünf Mann Menschen“ (mit Ernst Jandl, 1968), Georg-Büchner-Preis (2001), Karl-Sczuka-Preis (2001), Günter-Eich-Preis 2017.

22:00 bis 22:30 | Deutschlandfunk Kultur
Einstand: Nordic Master of Folk – Neue Wege der vier nordischen Musikakademien

Von Wolfgang Meyering

23:03 | Ö1
Musik sehen. Film hören. „Hollywood in Vienna“ und Wien als Filmmusikstadt

Gestaltung: Irene Suchy. Komponierende aus Wien wie Max Steiner oder Erich Wolfgang Korngold lieferten einst kompositorischen Humus für die Filmmusikproduktion Hollywoods. Dies in Erinnerung rufend und gleichzeitig in die filmmusikalische Zukunft weisend wurde vor zehn Jahren erstmals das Filmmusik-Gala-Konzert „Hollywood in Vienna“ veranstaltet, in dessen Rahmen jährlich der „Max Steiner Film Music Achievement“ Award vergeben wird. Heuer findet diese Veranstaltung am 28. und 29. September im Wiener Konzerthaus statt, der amerikanische Filmmusikkomponist Danny Elfman wird dirigieren und den Max Steiner Award überreicht bekommen. Das Jubiläum wird von einem Symposium begleitet, die Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien lädt Danny Elfman, der u.a. für viele Filme von Tim Burton komponiert hat, zu einem Workshop vor Publikum ein.

Von der Öffentlichkeit weniger bemerkt hat sich Wien in den vergangenen Jahren in Fachkreisen einen internationalen Ruf als Filmmusikstadt erworben. Das hängt eng mit einem Tonstudiokomplex namens „Synchron Stage Vienna“ zusammen, ein historisches, neu renoviertes Studiogebäude in den ehemaligen Rosenhügel-Filmstudios. Dort wird regelmäßig Filmmusik auch für große Hollywood Produktionen eingespielt. Die Stadt Wien vergibt seit neun Jahren einen Filmmusikpreis, der von professionellem Feedback und einem Film Composers Day begleitet wird. Alle Initiativen haben das Ziel, das Genre Filmmusik in all seinen Facetten wertschätzend zu beleuchten: Von der Ausbildung über die Finanzierung bis zur Produktion. In dieser langen Radionacht der Filmmusik lädt Irene Suchy Musikschaffende und Fachleute ins Studio und das Ö1 Publikum zu einer sieben Stunden langen akustischen Reise voller imaginärer Bilder.


23.09.2017


14:05 bis 15:00 | BR-KLASSIK
Das Musik-Feature: Oper – Macht – Propaganda – Nürnbergs Musiktheater im Dritten Reich

Wiederholung vom Freitag, 19.05 Uhr

20:04 bis 22:00 | WDR 3
WDR 3 Konzert live: Musik der Zeit [1] Stille und Umkehr

Bernd Alois Zimmermann: Un petit rien, musique légère, lunaire et ornithologique für kleines Orchester; Christophe Bertrand: Scales für Kammerorchester; Bernd Alois Zimmermann: Stille und Umkehr, Orchesterskizzen; Erik Satie: Uspud, in der Bearbeitung von Johannes Schöllhorn, Uraufführung. WDR Sinfonieorchester Köln, Leitung: Baldur Brönnimann. Übertragung aus dem Kölner Funkhaus

22.04 – 00.00 Uhr | WDR 3
Open Sounds: c/o pop 2017

Protestsongs für Introvertierte und japanischer Noise Pop. Auch in diesem Jahr zeigt das Kölner c/o pop Festival, dass sich Party und Poesie nicht ausschließen. Mike Hadreas alias Perfume Genius erzählt in seinen Songs über sein Leben als homosexueller Mann in Amerika. Musik mit politischer Botschaft, die der Sänger früher noch in Form von melancholischen Balladen präsentierte. Das hat sich mittlerweile geändert. Das aktuelle Album „Shape Me“ zeigt Hadreas von einer ganz anderen Seite. Der Singer-Songwriter hat einen opulenten Genre-Hybrid komponiert: Eine akustische Wundertüte aus energiegeladenen Glam-Rock-Songs, Elektronik, Club- und Kirchenmusik, Soul-Zitaten und Rock’n’Roll-Einflüssen. Ben Cooper geht als Radical Face traditioneller vor. In seinen zarten Songs verwebt er klassisches Indie-Songwriting mit Einflüssen aus Country, Post-Rock und Folk. Sayaka Botanic und Tommi Tokyo zeigen als Group A, wie die fröhliche gemeinsame Zukunft von Minimalpop, Industrial, Punk, Techno und Performancekunst aussehen könnte.

22:05 bis 22:50 | Deutschlandfunk
Atelier neuer Musik: Kontraste, Konflikte. Was bleibt? – Ernst Hermann Meyers Kammermusik

Von Stefan Amzoll. Jude, Kommunist, Emigrant, SED-Funktionär. Freiwillig und unter Zwang ging Ernst Hermann Meyer, Jahrgang 1905, einen schwierigen Weg. Sein nicht unproblematisches kompositorisches Schaffen rahmt indes ernsthafte, heute neu zu befragende Kammermusik. Das kompositorische Handwerk erlernte er bei Hanns Eisler, Paul Hindemith und Max Butting. Sein Exilort war London, hier war er als Komponist und Techniker in Filmstudios beschäftigt. Nach der Rückkehr nach Deutschland, 1948, beteiligte er sich am kulturellen Wiederaufbau. In der DDR bekleidete er bald hohe Ämter, was auf sein künstlerisches Schaffen abfärbte. Er und Paul Dessau, der Förderer der jungen Wilden im Osten, hielten nichts voneinander. Und selbstredend stand Meyer auf Kriegsfuß mit der Avantgarde im Westen. Aber da ist diese Kammermusik, die Ernst Hermann Meyer heute als einen gemäßigt Modernen, der einen eigenen Weg ging, darstellt.

23:00 bis 00:00 | hr2-kultur
The Artist’s Corner: Silke Scheuermann – Traumdiebstähle (2)

Sprecher: Armin Nufer, Musik: Andreas Wagner. (hr/Nassauischer Kunstverein Wiesbaden 2017) – Ursendung – Irgendwo zwischen Bayern und Hessen befindet sich die Auberge de Rêve, ein Hotel mit internationalen Gästen. In dieses »Traumhotel« führt es mehr oder zufällig einen Unternehmensberater, der während des Aufenthaltes feststellt, dass seine verlorene geglaubte Fähigkeit wiederkehrt: Er kann eintreten in die Träume von anderen und sie beeinflussen…

Die in Offenbach lebende Schriftstellerin Silke Scheuermann hat ihre Erzählung Traumdiebstähle auf der Grundlage von Fotos des Frankfurter Fotografen Alexander Paul Englert geschrieben (erschienen 2016 als gemeinschaftliche BildText-Publikation in der Frankfurter Edition Faust). In der von dem Wiesbadener Schauspieler Armin Nufer eingesprochenen hr2-Radiofassung treten an die Stelle der Augenbilder punktuelle Ohrenbilder einer imaginären Klaviermusik.


24.09.2017


19:30 bis 24:00 | Ö1
Museum der Meisterwerke

Christian Scheib ist der Reiseführer auf einer fast fünfstündigen akustischen Reise mit der Zeitmaschine Hörfunkarchiv durch ein halbes Jahrhundert Ö1 Geschichte. Seit August sind „Ö1 Meisterwerke“ im Rahmen der bestehenden Sendereihen schon verstärkt programmiert. An diesem Sonntagabend werden Sendungen, die schon lange nicht mehr in Ö1 zu hören waren, in unserem Museum ausgestellt und sind dann noch bis zu unserem 50. Geburtstag am 1.10. in „7 Tage Ö1“ nachzuhören. Zu Redaktionsschluss waren als Fixstarter bekannt: Schalldämpfer, Technische Rundschau, Watschenmann und Achtung! Sprachpolizei!“

22:00 bis 22:30 | Deutschlandfunk Kultur
Musikfeuilleton: Kammermusikalischer „Inkubator“ – Das europäische Förderzentrum ProQuartet wird 30

Von Céline Grillon. Als ProQuartet 1987 gegründet wurde, war die Kammermusik noch das Stiefkind der französischen Musikszene. Um das zu ändern, rief Georges Zeisel, Redakteur bei France Musique, einen Verein namens ProQuartet ins Leben, der sich der systematischen Förderung junger Streichquartette widmen sollte. Seit der Gründung haben die Bemühungen des Vereins reiche Früchte getragen: Heute ist ProQuartet ein international hoch geschätztes Kammermusikförder-zentrum geworden – und die französische Kammermusikszene lebendiger denn je.

23:04 bis 00:00 | WDR 3
WDR 3 Studio Neue Musik

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seit 1997 chefökonom der kritischen masse und netzbabysitter der nmz.