Neue Musik / Musikfeature / SoundArt: Die Radio-Woche vom 21. bis 26.08.2017

Radio Neue Musik. Montage: Hufner
Radio Neue Musik. Montage: Hufner

Neue Musik und Musikfeatures in der Kalenderwoche 34. Portraits und Schwerpunkte gibt es zu: Bruno Strobls Kirchenoper „Hemma“, Kopfhörermusik von Steven Takasugi, 90. Geburtstag des Komponisten Wilhelm Killmayer, Zesses Seglias‘ Kammeroper „To the Lighthouse“ (UA), 60. Geburtstag des Komponisten Rainer Pezolt, Michel van der Aa, Morton Feldman, V:NM Festival 2017, Klangkunst: documenta 14, Trio Sora, Nickelsdorfer Konfrontationen, Werke der Chinesin Ying Wang auf CD, eine musikalische Klimaparty, den vergessenen Romantiker Sigismund Thalberg, das vielgestaltige Klanguniversum der ICAS Plattform Shape und das ARD Radiofestival 2017 Radio Lab.

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21.08.2017


23:03 | Ö1
Eine Kirchenoper über Kärntens Schutzpatronin.Carinthischer Sommer: Bruno Strobls Kirchenoper „Hemma“

Gestaltung: Angelika Benke. Ein Höhepunkt des Carinthischen Sommers 2017 war die Uraufführung der Kirchenoper „Hemma“ von Bruno Strobl. Dieses Auftragswerk des Carinthischen Sommers ist der Schutzpatronin Kärntens, Hemma von Gurk, gewidmet, das Libretto stammt von Franzobel.

Die Figur der Hemma steht im Spannungsfeld zwischen den Ansprüchen der Familie, ihres Mannes und der Kirche an sie und auf der anderen Seite ihrem eigenen Wunsch nach einem erfüllten, gerechten und friedfertigen Leben.


22.08.2017


00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Neue Musik. Musik im Schädel: Über die Kopfhörermusik von Steven Takasugi (*1960)

Von Hannes Seidl (Wdh. v. 24.01.2012). Der in Los Angeles geborene Komponist entzieht sich bewusst dem Konzertbetrieb, um Musik ganz für die Intimität des privaten Hörens zu schreiben.

00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Zum 90. Geburtstag des Komponisten Wilhelm Killmayer

Wilhelm Killmayer und seine Schüler. Wilhelm Killmayer: Symphonie Nr. 3 – „Menschen-Los“ (Münchner Philharmoniker: Wilhelm Killmayer); Kay Westermann: „Into the Wild“ (ensemble oktopus für musik der moderne: Felix Bönigk); Max Beckschäfer: „Versuch über das Glück“ (Christian Rieger, Bariton; Oliver Fraenzke, Klavier); Fredrik Schwenk: „Et incarnatus est“ (Ensemble für Neue Musik der Hochschule für Musik und Theater München); Paul Engel: „Sonogramm I“ (Christos Kanettis, Violine; Alfons Kontarsky, Klavier); Rudi Spring: „Von guten Mächten wunderbar geborgen“ (Renner Ensemble Regensburg: Bernd Englbrecht); Markus Schmitt: „Jean Paulsche Bagatellen“ (Gunter Pretzel, Viola; Marlies Neumann, Harfe); Lutz Landwehr von Pragenau: Variation I (Alexey Zuev, Klavier); Moritz Eggert: „Morphing“ (Sofia Ahjoniemi, Akkordeon; Ensemble Schwerpunkt)

22:05 bis 23:00 | BR-KLASSIK
Horizonte: „Wir Komponisten sind alle Luftkünstler“. Wilhelm Killmayer zum 90. Geburtstag

Er bevorzuge eine Musik, die „durchhörbar und hell ist und viel Luft zulässt“, hat Wilhelm Killmayer einmal in einem Fernsehinterview verlauten lassen, „denn wir Komponisten sind alle Luftkünstler. Wir bringen die Luft in Schwingung und diese in Schwingung gebrachte Luft kann Freude, Glück, Weinen, Abneigung usw. hervorrufen.“ Auch seine Musik wirkt bisweilen atmend und transparent: ein Oeuvre, zum dem Symphonik und Ballettopern ebenso gehören, wie Liederzyklen und Kammermusik unterschiedlichster Besetzung. Eine Sendung aus dem Jahr 2012 – von Susanne Schmerda.

23:03 | Ö1
To the Lighthouse: Uraufführung in Bregenz. Bregenzer Festspiele 2017. Zesses Seglias‘ Kammeroper „To the Lighthouse“ (UA)

Gestaltung: Stefan Höfel. Virginia Woolfs Roman „To the Lighthouse“ (Zum Leuchtturm) dient als Textvorlage für die Kammeroper des griechischen Komponisten Zesses Seglias, die am 16. August bei den Bregenzer Festspielen zu ihrer Uraufführung gelangte. Seglias hat dieses Werk gemeinsam mit dem im Jänner unerwartet verstorbenen Autor und Regisseur Ernst Marianne Binder erarbeitet. Er beschreibt darin eine Gefühlswelt voller Zorn und Hass, jene Gefühle, die der Protagonist James gegenüber seinem Vater verspürt. James‘ Mutter (Mrs. Ramsay) glaubt an die Kraft der Fantasie, James‘ Vater aber will auf Fakten beharren. Der Junge James möchte mit dem Boot zum Leuchtturm fahren, sein Vater erlaubt es ihm nicht, und das erzeugt einen regelrechten Hass des Kindes auf seinen Vater.

In Viriginia Woolfs Buch sprechen die Protagonisten nicht alles aus, vielmehr sind es oft innere Monologe, Unausgesprochenes oder aber Gefühle, die beschrieben werden. Dies musikalisch zu beschreiben war eine große Herausforderung für den Komponisten. Seglias will möglichst viele verschiedene Ebenen der menschlichen Stimme in seinem Werk präsentieren und lässt die Sängerinnen und Sänger beispielsweise die Texte murmeln oder sie so singen, dass nur gewisse Konsonanten erklingen. Er wolle dadurch eine „Polyphonie zwischen Gedanken und gesprochener Sprache, zwischen Bewusstsein und Unbewusstsein“ hörbar machen. Um das Publikum noch tiefer in diese Gefühlswelt eindringen zu lassen werden die Stimmen und die Instrumente verstärkt; dadurch werden alle musikalischen Nuancen hörbar.

Regisseur Olivier Tambosi lässt die Sängerinnen und Sänger in kaltem Licht und in einem kargen Bühnenbild auftreten. Die Portagonisten stehen zwischen großflächigen auf Karton gedruckten Abbildungen von Objekten und Personen wie beispielsweise William Shakespeare oder einem Soldat aus dem Ersten Weltkrieg.

Die französische Dirigenten Claire Levacher leitet das Symphonieorchester Vorarlberg.


23.08.2017


00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Fränkische Komponisten – Zum 60. Geburtstag des Komponisten Rainer Pezolt

Rainer Pezolt: Scherzo, Elegie und Burleske (Antje Gerlof, Flöte; Hans Michael Eckert, Violoncello; Hans-Wolfgang Brassel, Cembalo); Sechs Stücke (Schlagzeugensemble des Hermann-Zilcher-Konservatoriums Würzburg: Bernd Kremling); Toccatina (Eva Gräbner, Orgel); „Elegia metallica“ (Antje Gerlof, Flöte; Anne-Kathrein Jordan, Klavier); Divertimento (Ein Bläserensemble der Musikhochschule Würzburg: Stefan Klingele); Kerstin Thieme: Divertimento II (Vivienne und Dirk Keilhack, Klavier); Christoph Weinhart: „Ohne Augenmaß“ (Katharina Weithaler, Sprecherin; Birgit Förster, Violoncello; Dirk Semmler, Perkussion; Christoph Weinhart, Klavier)

20:00 Uhr | Radio SRF 2 Kultur
Wer bin ich – und wenn ja, wie viele? Michel van der Aa

Erst die Gitarre. Später eine Tonmeisterausbildung. Dann ein eigenes kleines Produktionsstudio – und mit 23 wusste er, was er zu tun hatte. Komponieren. Am Konservatorium in Den Haag genoss er die Vielfalt, die ihm entgegen schlug und lernte nicht nur zu komponieren, sondern das Interdisziplinäre zu schätzen: Tanz, Theater, Film, Elektronik. Und die Vielfalt wurde – schleichend und ganz selbstverständlich – ein ganz wesentlicher Teil seiner Sprache. Van der Aas Stücke sind eigene Wesen, sie haben Statur, Hautfarbe, eine Art sich zu bewegen. Sie fangen an, Geschichten zu erzählen, zeigen sich, verstecken sich, exponieren sich, offenbaren einen Charakter, geraten in viele Situationen oder kreisen um sich selbst: Identitäten verschwimmen. Eine Begegnung mit Michel van der Aa, dem «composer-in-residence» beim Lucerne Festival 2017.

23:03 | Ö1
Rückblick, Vorschau und aktuelle Veröffentlichungen. Zeit-Ton Magazin

Gestaltung: Astrid Schwarz. Jeden Mittwoch präsentieren wir Ihnen ausgesuchte Veranstaltungstipps für die kommenden sieben Tage und die spannendsten Neuveröffentlichungen. U.a. mit einer Rezension von Aribert Reimanns Shakespeare-Vertonung „Lear“ bei den Salzburger Festspielen.


24.08.2017


00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Neue Musik: Morton Feldman

„Projection 2“ für Flöte, Trompete, Violine, Violoncello und Klavier; Two Pieces for Six Instruments; Piece for Seven Instruments; „Durations 5“; „De Kooning“ für Horn, Schlagzeug, Klavier/Celesta, Violine und Violoncello; „Routine Investigations“. Ensemble Phoenix Basel. Leitung: Jürg Henneberger

00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Bayerische Komponisten

Minas Borboudakis: „Askese. Salvatores Dei“ (Chor des Bayerischen Rundfunks; Münchner Rundfunkorchester: Ulf Schirmer); Eva Sindichakis: „Ambivalenz“ (Julia Rebekka Mai, Viola; Arno Waschk, Klavier); Paul Ben-Haim: Symphonie Nr. 1 (NDR Radiophilharmonie: Israel Yinon); Elke Tober-Vogt: Chacaglia und Scherzo (Ava-Saxophonquartett); August Blank: „Ku – ku“; „Unter den Linden“; „Zwiesprach“ (Gerald Häußler, Bariton; Hortense Wieser, Klavier); Graham Waterhouse: „Mouvements d’Harmonie“, op. 29 (Endymion Ensemble); Ruth Zechlin: „Akzente und Flächen“ (Krakauer Schlagzeugensemble)

23:03 | Ö1
V:NM Festival 2017 (2). V:NM Festival: Erfahrungsaustausch Trondheim – Graz

Gestaltung: Franz Josef Kerstinger. Zwischen den Terminen des biennalen Festivals für zeitgenössische Neue, elektronische und improvisierte Musik in Graz, veranstaltet vom „Verein zur Förderung und Verbreitung Neuer Musik“ (V:NM), begeben sich einige seiner Musikerinnen und Musiker auf Reisen, um mit Kolleginnen und Kollegen aus anderen Ländern Erfahrungen auszutauschen. Nach Ausflügen, die sie nach Köln (Deutschland), London (Großbritannien), Wroclaw (Polen) und Zagreb(Kroatien) geführt hat, kam es im Vorjahr zur Begegnung mit der norwegischen Szene (Trondheim). Im Rahmen des V:NM Festivals vom 24. bis zum 27. Mai 2017 fand dann der Gegenbesuch der norwegischen Kolleginnen und Kollegen statt.


25.08.2017


00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Klangkunst: documenta 14: Every Time A Ear di Soun. Backing track. Von Serge Baghdassarians und Boris Baltschun

Musiker: Thanasis Vollas, Bouzouki; Taner Akyol, BaÄŸlama. Programmierung cent/cent Konverter: Sukandar Kartadinata. Mit freundlicher Unterstützung des Lautarchivs der Humboldt Universität zu Berlin. Produktion: documenta 14/Deutschlandfunk Kultur 2017. Länge: ca. 54’30. (Ursendung)

Die griechische Bouzouki als Finanzinstrument. Der Begriff Backing track bezeichnet ein unvollständiges Musikstück, dessen Produktion im Hinblick auf eine zukünftige Ergänzung erfolgt und somit ein Zusammenspiel einfordert. Basierend auf dieser Technik wird eine – eigentlich vollendete – Musikaufnahme aus dem Jahr 1917 gehört. Das Lied stammt von einer Schellackplatte und wurde im sogenannten Griechenlager in Görlitz aufgenommen. Unter Zuhilfenahme eines Musik- und eines Finanzinstruments produzieren die beiden Klangkünstler weitere Spuren, in denen Fragen nach dem Verhältnis vermeintlich getrennter Sphären wie Musik und Ökonomie anklingen. Das Radiostück basiert auf einer Performance, die am 29. April 2017 im Rahmen des „Parliament of Bodies“ in der Rotunde des Fridericianums in Kassel stattfand.

Serge Baghdassarians, geboren 1972 in Fürth, und Boris Baltschun, geboren 1974 in Bremen, leben und arbeiten als Musiker und Künstler in Berlin. Künstlerische Zusammenarbeit seit 1999. Für „Bodybuilding“ (DKultur 2011) erhielten sie den Karl-Sczuka-Preis für Radiokunst. Zuletzt für Deutschlandradio Kultur: „memorandum of understanding“ (2013).

00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Fränkische Komponisten

Werner Heider: „Panorama“ (Norbert Nagel, Klarinette; Ars Nova Ensemble Nürnberg); Peter Fulda: „Engel“ (Peter Fulda, Fender Rhodes; Andreas Gandela, Schlagzeug; Dufay Ensemble Nürnberg: Wolfgang Fulda); Steffen Schorn: „One year later“ (Steffen Schorn’s Universe of Possibilities); Christoph Wünsch: „Hommage à trois“ (Gerold Huber, Klavier; Tiroler Kammerorchester InnStrumenti: Gerhard Sammer)

22:00 bis 22:30 | Deutschlandfunk Kultur
Einstand: „Ein Vogel, der singt, wenn er zu fliegen beginnt“. Das französische Trio Sora

Von Eva Blaskewitz. Ein Leben als Kammermusiker, das bedeutet: ständig unterwegs sein, freiberuflich zu arbeiten, ohne Absicherung, auf einem hart umkämpften Markt, mehr Zeit mit den Kollegen zu verbringen als mit dem Lebenspartner. Und trotzdem entscheiden sich viele junge Musiker für genau diesen Weg. So auch Magdalena Geka, Angèle Legasa und Pauline Chenais. Sie sagen: „Kammermusik ist eine Lebensweise.“ Ihrem Klaviertrio haben sie den indianischen Namen Sora gegeben: „Ein Vogel, der singt, wenn er zu fliegen beginnt.“ In der Sendung erzählen sie über Ravel und Facebook, über Tango mit Kindern und über ihr Leben zu dritt.

23:03 | Ö1
Nickelsdorfer Konfrontationen 2017 (3). Musikalische Höhepunkte bei den diesjährigen Nickelsdorfer Konfrontationen

Gestaltung: Nina Polaschegg. Alljährlich finden Mitte / Ende Juli im Burgenländischen Nickelsdorf die Konfrontationen statt. Es ist eines der ältesten Festivals für Free Jazz, improvisierte und experimentelle Musik, kuratiert von Gastwirt Hans Falb, dessen Wirtshaus zugleich Jazzgalerie und Veranstaltungsort ist. Zum bereits 38. Mal betraten heuer Musikerinnen und Musiker die überdachte Bühne im Hof. Ob hochsommerlich hitzige Temperaturen oder Gewitter, die Atmosphäre in Nickelsdorf ist immer besonders. Nicht zuletzt ist es auch ein Ort der Kommunikation – Musiker/innen und Zuhörende vertiefen sich bis spät in die Nacht bei einem Glas kühlen Getränkes in Gespräche.

Wir haben auch diesmal wieder zwei Festivaltage mitgeschnitten. Heute und an den beiden folgenden Freitagen präsentieren wir Ihnen Ausschnitte aus diesen Konzerten. Zu hören sein wird sowohl Musik von Konfrontationen-Stammgästen wie Nickelsdorf-Neulingen.

Darunter zwei Trompeterinnen: Susana Santos Silver und Birgit Ulher mit ihren Formationen, heimische Musikerinnen und Musiker wie Klaus Filip, Noid, Katharina Klement und Isabelle Duthoit oder auch langjährige Freunde der Festivals wie u.a. Frank Gratkowski, Mazen Kerbaj oder das ICP Orchester.


26.08.2017


22:05 bis 22:50 | Deutschlandfunk
Atelier neuer Musik: Werke der Chinesin Ying Wang auf CD. Brückenschlag zwischen den Kulturen

Am Mikrofon: Egbert Hiller. Als Ying Wang, geboren 1976 in Shanghai vor bald 15 Jahren, zum Studium nach Deutschland kam, war die Begegnung mit dem Westen eine enorme Herausforderung. Sie tauchte in die europäische Kultur ein, erforschte experimentelle Kompositionstechniken, lernte Alltägliches zu bewältigen. Stipendien, Preise, mediale Aufmerksamkeit waren der Lohn – in diesem Jahr wurde ihr der Heidelberger Künstlerinnenpreis verliehen. Seit einiger Zeit begreift Ying Wang die künstlerische Gratwanderung zwischen ihren beiden Kulturen als tieferen Sinn ihrer schöpferischen Arbeit. Die Werke auf ihrer Debüt-CD ,Tun Tu – chamber music renewed‘, als Koproduktion mit dem Deutschlandfunk beim Label WERGO erschienen, legen davon markant Zeugnis ab.

23:05 bis 24:00 | BR-KLASSIK
Musik der Welt: „Mit ein bisschen FCKW … – eine musikalische Klimaparty“

Die Party kann beginnen. Der Schaumwein ist kaltgestellt, die Klimaanlage aufgedreht, aromatische Duftsprays versprüht, das argentinische Steak auf den Grill gelegt und schmelzfrisches Gletschereis für die Gertränke bereitgestellt. Noch lauschige Temperaturen erfreuen im Hof des neuen Wochenendhauses zu später Stunde. Ein prima Klima. Hier, im Wochenendhaus im Harz, direkt an der Küste. Jetzt, wo von Niedersachsen nur noch ein paar Windräder herausschauen. Ach ja, und per Lautsprecher noch etwas Musik eingespielt …

Klima. Klimawandel. Gibt’s das auch als Musik? Musikmix mit Energiemix? Werden Umweltprobleme nur in wohlhabenden Ländern thematisiert? Wie hören sich Extremwetterereignisse musikalisch nachgespielt an? Eine erwärmende Sendung, die CO2-freundlich um die Welt jettet und immer wieder vor der eigenen Haustüre landet … Eine Sendung von Conrad Dorer.


27.08.2017


22:00 bis 22:30 | Deutschlandfunk Kultur
Musikfeuilleton: „Seine Oktaven sind die schönsten“ – Der vergessene Romantiker Sigismund Thalberg

Von Volker Michael. (Wdh. v. 22.07.2012)

22:08 | Ö1
Das Shape-Jahr 2017 in ICAS Radio (3). Das vielgestaltige Klanguniversum der ICAS Plattform Shape

Gestaltung: Susanna Niedermayr und Oliver Baurhenn. In drei Zeit-Ton-extended-Ausgaben im August tauchen wir in das vielgestaltige Klang-Universum der Plattform Shape für spannende neue Projekte aus dem Bereich der Musik und audiovisuellen Kunst ein. Ins Leben gerufen wurde sie im Dezember 2014 von 16 Festivals des Festivalnetzwerkes ICAS der International Cities of Advanced Sound, das vor zehn Jahren vom ORF musikprotokoll im steirischen herbst mitbegründet wurde.

Gemeinsam werden jedes Jahr 48 Künstler/innen und Projekte ausgewählt, auf die dann jeweils zwölf Monate lang die ICAS Scheinwerfer gerichtet sind. Einige davon werden Susanna Niedermayr und Oliver Baurhenn in diesen drei Zeit-Ton-extended-Ausgaben näher vorstellen – und dabei auch den einen und anderen Abstecher in die Shape-Jahre 2015 und 2016 unternehmen. In der dritten Folge stehen Musiker/innen auf dem Programm, die mit dem Song-Format experimentieren.

23:00 | Ö1
Ö1 Kunstsonntag: Radiokunst – Kunstradio

Im Rahmen der Ausstellung „How To Live Together“ in der Wiener Kunsthalle hat die Künstlerin und Filmemacherin Cana Bilir-Meier die Audio- und Radioarbeit „Semra Ertan – Ihre eigene Stimme,“ entwickelt. Basierend auf Archivaufnahmen ihrer aus der Türkei stammenden Familie setzt sich Cana Bilir-Meier mit der Geschichte der Schriftstellerin und politischen Aktivistin Semra Ertan auseinander.

Semra Ertan zog 1972 als 16-Jahrige von der Türkei zu ihren Eltern nach Deutschland, wo sie eine Ausbildung absolvierte und als technische Bauzeichnerin sowie als Dolmetscherin arbeitete. Parallel schrieb sie Gedichte, die unter anderem ihre Erfahrungen als Migrantin thematisierten. Nach zahlreichen diskriminierenden wie enttäuschenden Erlebnissen verbrannte sich Semra Ertan 1982 in Hamburg, um ein Zeichen gegen die herrschende Ausländerfeindlichkeit zu setzen.

Das Material, das Cana Bilir-Meier für die Radioarbeit verwendet, stammt aus dem Archiv ihrer Familie. Über Generationen wurden zahlreiche Fotografien, Notizhefte, Briefe und Zeitungsartikel gesammelt, die private Momente der Familie wie auch öffentliche Berichte über den Protest Semra Ertans dokumentieren. In ihrem Film collagiert Cana Bilir-Meier eine Auswahl von Semra Ertans Gedichten mit Aufnahmen aus der Zeit und dekonstruiert so dramatisierende Bilder, wie sie öffentliche Medien einsetzen. Semra Ertan – Ihre eigene Stimme basiert auf Tonbandaufnahmen, die Gani Bilir nach dem Tod seiner Tochter herstellte.

In Auseinandersetzung mit dem Material entwickelt Cana Bilir-Meier ihren eigenen Blick auf Fragen um Migration und Repräsentation. Als persönliche Erzählung verweist diese auch auf die Geschichten zahlreicher „Gastarbeiter und Gastarbeiterinnen“, die im Zuge des Anwerbeabkommens zwischen Deutschland und der Türkei ab den 1960er Jahren umsiedelten.

Die Lebensbedingungen der Migrant/innen, denen oftmals nur ein befristeter Aufenthalt zuerkannt wurde, waren von ausbeuterischer Arbeit und einem rassistischen Klima geprägt. Die Perspektive dieser Geschichten macht deutlich, dass das Fremde auch etwas ist, zu dem Menschen gemacht werden.

23:04 bis 23:30 | hr2-kultur
ARD Radiofestival 2017 Radio Lab. „Niemand stirbt so arm, dass er nicht irgendetwas hinterlässt“ von Susann Maria Hempel

„…Doch, ich seh jetz die Grundrisse, es is da. Es is da. Das war so wie ´ne paradiesische Welt, weeßte? Wir warn auf der Wiese, un rundrum war de Straße. Un mir hattn nichts damit zu tun! Das war de Welt un wir warn im Himmel (kichert), ´s war so! Wemmir im Wald warn, da warn mir nimmer in der Welt. Ich sag Dir ehrlich: nur aus meiner Kindheit kann ich schöpfm! Daraus hol ich die Kraft, dass ich bis heute net – dass´ch das net gemacht hab, was ich Dir vorhins gesagt hab; wo´ch mit der Wäscheleine nachts nein in´n Park – Wo ich Fümfe war, ab da! Simmer auf de Wiesn, ham uns die ganzn Schmetterlinge, Insektn oder Pflanzn – oder Winter! Mir warn tief eingeschneit im Schnee, da sin mir trotzdem dorch´n Wald. Alles nass, eingebrochn, un trotzdem! Mir standn im Moor drinne, im-im Morast, ne?! Es war e absolut wildes Lebm. Un ich war so stark dadorch gewordn, ah psychisch – kaputt gemacht hat mich ja dann die Haft. Ich wünschte, Du hättest mich vor der Haft kenngelernt. Vor der Haft

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Chefmitarbeiter bei Kritische Masse | Website

seit 1997 chefökonom der kritischen masse und netzbabysitter der nmz.