Neue Musik / Musikfeature: Die Radio-Woche vom 24. bis 30. April 2017
Neue Musik und Musikfeatures in der Kalenderwoche 17. Jetzt schon das dritte Mal ohne die Beiträge vom rbb-kulturradio, die es immer noch nicht hinbekommen, ihre Beiträge in die ARD-Suchmaschine einzupflegen. Es scheint ihnen einfach ziemlich egal. Beschwerden bitte an rbb-kulturradio (https://www.kulturradio.de/), sofern Sie da eine Kontaktadresse finden. Ebenso ergeht es BR-Klassik mit seiner Sendung „Horizonte“. Auch diese wird nach wie vor nicht gelistet. BR-Klassik ist in Kenntnis, aber bekommt das Problem offensichtlich nicht in den Griff oder will es nicht in den Griff bekommen. Schade. Beschwerden bitte direkt an BR-KLASSIK.
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24.04.2017 (Montag)
23:03 bis 00:00 | SWR 2
SWR2 JetztMusik: Kabelsalat und Klangregie. Die Rolle des Technikers in der Neuen Musik
Von Friederike Kenneweg. Elektronik gehört heute ganz selbstverständlich in den Werkzeugkasten eines Komponisten. Neben dem ausführenden Musiker ist also häufig eine weitere Person für die Aufführung eines Stückes entscheidend: der Techniker. In den elektronischen Studios wie dem ZKM in Karlsruhe oder dem Experimentalstudio in Freiburg sind es oft die Techniker, die mit ihrem Entdeckergeist die Umsetzung kompositorischer Ideen überhaupt erst möglich machen. Friederike Kenneweg untersucht das komplexe Tätigkeitsfeld der Techniker, das sich zwischen Pult und Partitur, zwischen Psychologie und Programmierung, zwischen Klangregie und Kabeltrommel aufspannt.
23:08 | Ö1
Zeit-Ton: Ihn adelt seine Musik. Zum 90. Geburtstag von Karl Haidmayer.
Gestaltung: Franz Josef Kerstinger. Er schreibt sich die Musik quasi von der Seele, konfrontiert das Publikum verschmitzt mit Spielerisch-Humoristischem und gibt diesem auch so manche Nuss zu knacken. Der Komponist Karl Haidmayer feiert am 1. Mai 2017 seinen 90. Geburtstag; vital und übersprudelnd vor neuen Ideen und Kompositionen. Dass sich der Komponist der Musiktradition und der Musikgeschichte nicht verschließt, sondern sie bewusst integriert und sich mit ihr auseinandersetzt, kann man in vielen seiner Werke erleben; ob es barocken Formen sind, die Bach’schen Choräle oder die Schubert’schen Lieder.
25.04.2017 (Dienstag)
00:05 bis 01:00 | Deutschlandradio Kultur
Neue Musik: Musik aus Einsen und Nullen. Ansätze algorithmischen Komponierens
Von Julian Kämper. Im kompositorischen Umgang mit algorithmischen Systemen öffnen sich neue Perspektiven, bei denen traditionelle Denkmuster nicht mehr greifen. Anstelle von analogem Würfelspiel gibt es heute mittels digitaler Computer zahlreiche algorithmische Kompositionsverfahren als offene und autonome Prozesse. Die alles beherrschenden Algorithmen sind seit den Anfängen der Computermusik im 20. Jahrhundert Gegenstand künstlerischer Visionen. Komponisten entdeckten das ästhetische Potenzial algorithmischer Simulationen für sich, ob als Hilfsmittel in der Konstruktion komplexer Strukturen und experimentellen Versuchsanordnungen oder als kreativen Gegenpart, Überraschungsmoment, Methode oder Widerstand im eigenen künstlerischen Arbeiten. Von Interesse ist dabei weniger das fixierte Werk als ästhetisches Endprodukt, das die autonomen und zufallsbedingten Vorgänge hervorbringen. Sondern vielmehr der Weg dorthin. Die einen vertrauen auf künstliche Intelligenz und die Kreativität des Computers, die anderen beanspruchen für sich eine Kontrollinstanz, um in Echtzeit subjektiv in die technischen Prozesse einzugreifen und sie formen zu können. Im kompositorischen Umgang mit algorithmischen Systemen öffnen sich neue Perspektiven, bei denen traditionelle Denkmuster über Musikproduktion und – rezeption nicht mehr greifen können. Zumal im digitalen Medienzeitalter, indem mathematische Simulationen in Höchstgeschwindigkeit – auf Knopfdruck! – realisiert werden.
00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Bayerische Komponisten
Horst Platen: Musik für Orchester (Münchner Philharmoniker: Horst Platen); Fritz Büchtger: Streichquartett Nr. 5 (Hába Quartett); Alfred von Beckerath: „Concerto rondino“ (Wolfram Waechter, Blockflöte; Münchner Philharmoniker: Räto Tschupp); Theo Rossmann: Zehn Gesänge nach Worten des Li Tai-pe (Richard Holm, Tenor; Ein Ensemble: Theo Rossmann); Wilhelm Kempff: „Epitaph“, op. 72 (Münchener Kammerorchester: Hans Stadlmair); Theodor Huber-Anderach: Sonate, op. 11 (Sebastian Ladwig, Violoncello; Rolf Maedel, Klavier)
23:08 | Ö1
Zeit-Ton: Musik zum 90. Geburtstag von Lothar Knessl (1. Teil). Gestaltung: Ursula Strubinsky
Was schenkt man einen Menschen zum 90. Geburtstag, dessen große Liebe die Neue Musik ist und für deren Vermittlung und Förderung er sich viele Jahrzehnte seines Lebens eingesetzt hat? Zum Beispiel ein Wunschkonzert, dargeboten vom Klangforum Wien. Am 23. April 2017 konnte Lothar Knessl, der Doyen der Musik unserer Gegenwart, im Schubert-Saal dieses Geschenk hörend entgegen nehmen. Auf dem Programm seines Wunschkonzertes standen Kompositionen aus dem Osten Europas, nämlich Werke von György Ligeti, György Kurtág, Adriana Hölszky, Henryk Mikolaj Górecki und Galina Ustwolskaja.
26.04.2017 (Mittwoch)
00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Fränkische Komponisten
Horst Lohse: „Mahan“ (Trio Contraste); Andras Hámary: „Jelek“ (Keiko Matsuzaki, Klavier); Klaus Hinrich Stahmer: „Ariadnes Faden“ (Carin Levine, Kontrabassflöte; Stefan Eblenkamp, Perkussion; Manfred Billinger, Gefäßklänge); Ulrich Schultheiß: „Down East“ (Nürnberger Symphoniker: Klauspeter Seibel)
20:00 Uhr, Radio SRF 2 Kultur
Musik unserer Zeit: Kraft der Wahrheit. Jonathan Stockhammer über Phil Glass
«Saty?» – das Ideal, die Wahrheit. Und «Graha» – an etwas festhalten, Beharrlichkeit, Enthusiasmus. Macht zusammen «Satyagraha» und heisst «die Kraft der Wahrheit». Mahatma Gandhi hat den Begriff geprägt, er ist ein wesentlicher Bestandteil seiner Philosophie des gewaltfreien Widerstands. Der Komponist Phil Glass war derart fasziniert von Gandhi und von «Satyagraha», dass er ein paar Lebensstationen von Gandhi und Sanskrit-Vers in ein Libretto umgegossen und daraus eine Oper gemacht hat. Das war schon vor 37 Jahren. Jetzt ist Zeit für die Schweizer Erstaufführung. Und es ist Zeit für ein Gespräch mit dem Dirigenten Jonathan Stockhammer über Glass, Gandhi und musikalische Gestaltung.
21:20 bis 22:00 | NDR Kultur
neue musik: Olivier Messiaen – 25. Todestag
Von Margarete Zander. Die Orgel der Marienkirche in Hamburg mochte er gern und hat hier einige Male gespielt. Er trat bescheiden auf und doch gibt es heute kaum einen Komponisten, der sich nicht in irgendeiner Form auf den Komponisten des 20. Jahrhunderts bezieht. Vogelgesänge inspirierten ihn zu ungewöhnlichen Rhythmen und Melodien. Mit frühen elektronisch erzeugten Klängen erfand er seltsame Farben und Raumklänge. Welches sind seine Botschaften, die bis heute nachhallen?
23:03 bis 00:00 | SWR 2
SWR2 JetztMusik: Neue Horizonte (Konzert vom 27. November 2016 im Theaterhaus Stuttgart)
Stuttgarter Kammerorchester. ensemble ascolta. Leitung: Peter Rundel; Michael Pelzel: „Mysterious Anjuna Bell“ für Ensemble und Kammerorchester; Michael Wertmüller: „beschleunigt“ für Ensemble und Kammerorchester; Beat Furrer: „Antichesis“ für 14 Streicher. Unter dem Titel „Neue Horizonte“ haben das Stuttgarter Kammerorchester und das ensemble ascolta gemeinsam zwei Werke uraufgeführt. Mit den beiden Ensembles trafen zwei ganz unterschiedliche Klangkulturen aufeinander. Die beiden Schweizer Komponisten Michael Pelzel und Michael Wertmüller haben die Begegnung dieser beidenen Ensembles auf je unterschiedliche Weise gelöst – der eine mit vertrackten, fesselnden Timbreexperimenten, der andere mit einem bewegten Crossover zwischen verschiedenen Stilen und Sounds.
23:08 | Ö1
Zeit-Ton Magazin. Rückblick, Vorschau und aktuelle Veröffentlichungen
Gestaltung: Susanna Niedermayr
27.04.2017 (Donnerstag)
00:05 bis 01:00 | Deutschlandradio Kultur
Neue Musik: Sarah Nemtsov
„white eyes erased“ für Keyboard und Drumset; „amplified imagination“ für Flöte, Tape, Kopfhörer und Electribe; „drummed variation“ für kein Drumset und Kaosspad; „implicated amplification“ für Bassklarinette mit Effektpedalen; „Zimmer I-III“ für acht Musiker und Elektronik. Ernst Surberg, Keyboard; Roland Neffe, Schlagzeug; Sonar Quartett; Ensemble Adapter; Sarah Nemtsov, Elektronik. Produktion: Deutschlandradio Kultur 2016
00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Bayerische Komponisten
Bernd Scholz: „Provençalische Tänze“ (Studio-Orchester Berlin: Werner Eisbrenner); Jan Koetsier: „Cinq Impromptus“, op. 55 (Rüppurr Brasspur: Dieter Cramer); Mark Lothar: Concertino (Begoña Uriarte und Karl-Hermann Mrongovius, Klavier; Münchner Rundfunkorchester: Kurt Eichhorn); Heinz Benker: „Insektenballett“ (Münchner Flötenensemble); Kurt Graunke: Symphonie Nr. 5 (Symphonie-Orchester Graunke)
20:04 bis 22:30 | SR2 KulturRadio
Mouvement: CD-Neuheiten
20:05 bis 21:00 | MDR Kultur
MDR KULTUR – Musik Modern
Mit Ausschnitten aus Werken von Krzysztof Penderecki, John Adams und Samuel Barber
21:30 bis 22:30 | hr2-kultur
Neue Musik: Was täten wir ohne sie? Die Zeitschriften der Gegenwartsmusik
Vorgestellt von Leonie Reineke. Reflexionen, Assoziationen und Diskussionen zur aktuellen Musik manifestieren und bündeln sich in Konzertpausen, an Musikhochschulen, bei Festivals, in der Kneipe oder in sozialen Medien. Aber hier verbleiben sie meist in kleinsten und vielfach abgeriegelten Kreisen. Die Musikzeitschrift dagegen ist ein öffentliches, ortsneutrales und weniger flüchtiges Medium. Als frei zugängliches Interpretations- und Diskursforum erfüllt sie ein demokratisches Moment. Doch kann sie sich gegen alternative Formate im Internet dauerhaft behaupten? Und wenn nicht, wie schlimm wäre das? Die Musikjournalistin Leonie Reineke ist für hr2-kultur dieser Frage nachgegangen und sprach mit Redakteuren verschiedener Musikzeitschriften in Köln, London, Berlin und Mainz. http://www.hr-online.de/website/radio/
22:03 bis 23:00 | SWR 2
SWR2 Hörspiel-Studio: Gespräch mit dem Teufel. Von Paul Valéry (Aus dem Französischen von Ernst Wilhelm Eschmann)
Mit: Paul Hoffmann, Gisela Trowe, Franz Georg Eilert und Josef Kandner. Regie: Gert Westphal. (Produktion: RB 1951). Fräulein Lust arbeitet bei Faust als Sekretärin. Sie hält ihn aber immer durch neugierige Fragen von der Vollendung seines Opus Magnum ab. So möchte sie wissen, wo der Teufel sich nun befinde usw. Aber wenn man von ihm redet, dann erscheint er auch, der Teufel. Wird sich jetzt nochmals die Gretchenepisode wiederholen? Welchen Pakt gehen die beiden jetzt ein? Wie würden Goethes Faust und die Erscheinung des Mephisto im 20. Jahrhundert, also in einer modernen, von Grund auf verwandelten Welt handeln? Der französische Dichter und Essayist Paul Valéry (1871 – 1945) schrieb gegen Ende seines Lebens das Dramenfragment „Mon Faust“, aus dem die komödiantische wie auch heute noch nachdenklich stimmende Episode „Gespräch mit dem Teufel“ stammt.
23:08 | Ö1
Zeit-Ton Porträt. Odins wilde Töchter. Das norwegische Frauen-Quartett SPUNK.
Gestaltung: Reinhard Kager. Alles begann 1995. Da trafen sich vier Studentinnen der Musikakademie Oslo, um gemeinsam zu improvisieren. Und weil das auf Anhieb so gut funktionierte, beschlossen die Trompeterin Kristin Andersson, die Cellistin Lene Grenager, die Hornistin Hild Sofie Tafjord und die Sängerin Maja Ratkje, über ein Jahr lang miteinander zu proben. Als dann Ende 1996 das erste Konzert des Quartetts in der Akademie bei einem Klassenabend der Hornstudent/innen stattfand, waren Lehrer wie Kommilitonen schockiert. Denn SPUNK, wie sich die vier Musikerinnen nach dem Märchenland aus „Pippi Langstrumpf“ nennen, setzte sich von Beginn an eine Prämisse: Alles ist erlaubt, was gefällt. Und das können eben auch ächzende Geräusche, quäkende Bläserklänge oder schrille Sirenengesänge sein. Klangabenteuer sind garantiert!
28.04.2017 (Freitag)
00:05 bis 01:00 | Deutschlandradio Kultur
Klangkunst: documenta 14: Every Time A Ear di Soun. Production a + f
Von Marina Rosenfeld. Mit: Eli Keszler, Greg Fox, Cléo Palacio-Quintin, Philippe Lauzier, Adam Kinner, Joanna Zielinska, Natalia Magdaleno, Rafael und Carys Mesinai, und den Musikern der Fusiliers de Mont Royal. Produktion: documenta 14/Deutschlandradio Kultur 2017. Länge: 42’00 (Ursendung). Viele Räume, ein Klang. Marina Rosenfeld erforscht, wie ein Unisono sich durch Bewegung verändert. a. Notation folgt MIGRATION; b. Kein Lied ohne Lärm; c. DIS-UNISONO folgt auf Unisono; d. Dauer = 42 Minuten; e. Ganze Note** = VARIABLE; f. INTERVALL = rein; a + b = Übertragung; a + f = [unbekannt]. Marina Rosenfelds Arbeit bezieht den Zuhörer in eine Reihe von musikalischen Übungen ein, die Grenzen des rhythmischen und melodischen, über verschiedene Orte hinweg und ohne Körperkontakt erklingenden Unisonos auslotet. Production a + f inszeniert Muster von Kooperation und Konflikt, die sich in akustischen Räumen entfalten. Marina Rosenfeld lebt als Künstlerin und Komponistin in New York City. Zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen unter anderem im Museum of Modern Art, the Kitchen, Whitney Museum of American Art und bei der Biennale Montréal. „Every Time A Ear di Soun“ ist eine gemeinsame Radiokunst-Ausstellung von documenta 14 und Deutschlandradio Kultur. Sie zeigt 30 neue Hörstücke von internationalen Künstlerinnen und Künstlern. Diese Klänge werden von acht Rundfunksendern auf der ganzen Welt ausgestrahlt – und sie erscheinen im Klangkunstprogramm von Deutschlandradio Kultur während des documenta-Zeitraums vom 8. April bis 17. September. Der Titel der Ausstellung ist einem Song des jamaikanischen Dub-Poeten Mutabaruka entlehnt. Er bedeutet „Immer wenn ich den Klang höre“.
00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Bayerische Komponisten
Joseph Rheinberger: Nonett Es-Dur, op. 139 (Max Hecker, Flöte; Kurt Kalmus, Oboe; Gerd Starke, Klarinette; Karl Kolbinger, Fagott; Gottfried Langenstein, Horn; Erich Keller, Violine; Walter Stangl, Viola; Ulrich Bode, Violoncello; Herbert Duft, Kontrabass); Gustav Geierhaas: Phantasie und Fugato capriccioso (Gerhard Weinberger, Orgel); Karl Kolbinger: Nostalgico Nr. 6 (Dieter Salewski, Oboe; Barton Weber, Klavier); Werner Egk: Polonaise und Adagio (Münchner Nonett); Harald Genzmer: Quintett (Jörg Widmann, Klarinette; Rodin-Quartett); Karl Höller: Sonate Nr. 2, op. 53 (Xavier Relats, Flöte; Jordi Masó, Klavier)
19:05 bis 20:00 | BR-KLASSIK (Wiederholung am Samstag, 14.05 Uhr)
Das Musik-Feature: Old World – New World. Zum „International Jazz Day“
Amerikas Jazz und Europas Beitrag. Von Markus Vanhoefer. Welche Musik beeinflusste Buddy Bolden, als er in New Orleans zur Trompete griff? Warum war Coleman Hawkins die Karriere als klassischer Cellist versagt? Was machte Jelly Roll Morton im Opernhaus? Diese Fragen beantwortet Markus Vanhoefer, der sich an die Wurzeln des Jazz begibt und die Verbindungen von afrikanischer Musiktradition und europäischen Einflüssen aus Volksmusik und Klassik ergründet. Aus ihnen entstand die wichtigste genuine Musikform der U.S.A. Eine afroamerikanische Errungenschaft mit Anteilen auch aus der Alten Welt. Der Schmelztiegel-Sound ist das Feature-Thema im Vorfeld des „International Jazz Day“ am 30.April. Die UNESCO und der Pianist und Komponist Herbie Hancock haben ihn initiiert. Seit 2012 wird er gefeiert und mit ihm eine Musik, die seit ihren Anfängen Grenzen überwindet und Freiheit verspricht.
21:05 bis 22:30 | Bayern 2
hör!spiel!art.mix: Hannah Höch: Weiter in die Nacht. Terminkalender 1937-1939
Von Hannah Höch. Mit Judith Adlhoch, Katharina Franck, Pelaar Quartett: Joe Rappaport (1. Violine), Luciana Beleaeva (2. Violine), Gunter Pretzel (Viola), Graham Waterhouse (Violoncello). Textcollage: Herbert Kapfer. Komposition und Regie: Helga Pogatschar. BR 2014.
Die Künstlerin Hannah Höch. Hanne Bergius (Kunsthistorikerin) im Gespräch mit Julian Doepp. BR 2014. Ein Hörstück für Sprechstimme und Streichquartett in acht Sätzen, mit den Titeln Erster Unfall, Zweiter Unfall, Fluchtversuch, Dritter Unfall, Vierter Unfall, Fünfter Unfall, Sechster Unfall, Benzin. In den späten 1930er Jahren ist die Künstlerin Hannah Höch mit ihrem damaligen Ehemann Kurt Heinz Matthies, der als Vertreter vor allem Maschinenbau- und Rüstungsunternehmen aufsucht, oft monatelang im Auto unterwegs. Täglich durchkreuzen sie das von den Nationalsozialisten beherrschte Deutschland, übernachten in Privatzimmern, Hotels oder mit dem Wohnwagen auf Rastplätzen. In ihren Terminkalendern hat Hannah Höch, die diese Reisen vor allem für Malereien, Skizzen und Naturbeobachtungen nutzt, die Stationen und Erlebnisse stichpunktartig festgehalten. Landstraßen- und Autobahnfahrten durch Nacht und Nebel, Erschöpfungszustände, Stadtbesichtigungen, Besuche der Ausstellung Entartete Kunst in mehreren Städten – und immer wieder: Autounfälle. Vieles bleibt Andeutung – Familiäres, Privates, aber auch die Schicksale verfolgter Freunde. Der Text des Hörstücks beginnt im Mai 1937, „weg von Berlin“, „nach Dresden, weiter bis Stuppen“, und endet im September 1939: „Jammer! Krieg!!! Jammer! Deutschland steht im Krieg mit Polen.“ Weiter in die Nacht steht wie eine Art Metapher für die Finsternis der Zeit.
29.04.2017 (Samstag)
14:05 bis 15:00 | BR-KLASSIK
Das Musik-Feature: Zum „International Jazz Day“
22.04 – 00.00 Uhr | WDR 3
Open Sounds: Studio Elektronische Musik. Szene [52]: Los Angeles
Yann Novak und Robert Crouch sind Klangkünstler aus Los Angeles und ihre Arbeiten siedeln sich an der Schnittstelle zwischen Klang- und Performance-Kunst an. Ihre elektronischen Kompositionen basieren auf den Klängen von Analog- und Software-Synthesizern, die mit den Aufnahmen von Umgebungsgeräuschen verschränkt sind. Auch wenn Robert Crouch und Yann Novak sich keiner bestimmten Szene in Los Angeles zuschreiben wollen, lassen sich klangästhetische Parallelen zu den Arbeiten anderer in ihrer Stadt lebender Künstler wie William Basinski, Richard Chartier, Steve Roden, Celer, Dan Abrams und in gewissem Sinne auch zu dem Kollektiv Ultra-Red feststellen. Sie alle gehören einer lebhaften experimentellen Musik-Szene an, die sich mit einer jungen Galerie-Szene überschneidet und die gleichzeitig als Treffpunkt einer lokalen politisch-aktiven Community dient. http://www1.wdr.de/radio/wdr3/programm/sendungen/wdr3-open-sounds/sem-szene-los-angeles-robert-crouch-yann-novak-100.html
22:05 bis 22:50 | Deutschlandfunk
Atelier neuer Musik: Wie die Welt sein könnte. Der israelische Komponist Amir Shpilman in Berlin
Von Egbert Hiller. „Musik kann ein Beispiel geben, wie die Welt sein könnte“ – davon ist der 1980 in Israel geborene Komponist Amir Shpilman überzeugt. Tel Aviv, Paris, New York und Berlin sind die wichtigen Orte seines bisherigen Lebens und Schaffens. Mit zwölf Jahren begann sein musikalischer Weg als Schlagzeuger, die letzte Station seiner Ausbildung war ein Masterstudium in Dresden. In New York gründete Shpilman, der auch dirigiert, das Ensemble Moto Perpetuo. In seinen Werken verhandelt er brennende existenzielle Fragen, die er auch mit seiner künstlerischen Identität verknüpft – und mit der Rolle, die seine Herkunft dabei spielt. Zum Beispiel in ‚Resisim‘ von 2015/16, worin sich utopische Dimensionen und flüsternde Stimmen der Vergangenheit in bruchstückhaften Klängen und grellen Ausbrüchen widerspiegeln.
23:00 bis 00:00 | hr2-kultur
The Artist’s Corner: Darmstadt Ensembles. Ferienkurs-Interpretationen mit Ensembles wie Arditti Quartet, LaSalle Quartet, Internationales Kranichsteiner Kammerensemble, The Gregg Smith Singers
Am Mikrofon: Stefan Fricke. Das Archiv der eigenen Aktivitäten ist riesig. Kein anderes Archiv weltweit dokumentiert derart geschlossen die musikalische Avantgarde seit dem Zweiten Weltkrieg wie das Internationale Musikinstitut Darmstadt (IMD) mit seinen unzähligen Dokumenten zu den eigenen Ferienkursen für Neue Musik. 1946 durch Wolfgang Steinecke gegründet, wurden die Kurse schnell zum weltweiten Treffpunkt der jungen Komponisten-Generation und der Schar von Interpreten und Musikologen, die sich für aktuellste Musik und die Reflexion darüber interessierten. Bis heute halten sich diese Neugierde, Lust und Notwendigkeit. Und die Ferienkurse, die seit 1970 biennal stattfinden, wachsen von Ausgabe zu Ausgabe. Gut 500 Teilnehmer aus über 40 Ländern besuchten die Ferienkurse 2016; ein Rekord. Abgesehen von solchen für die Neue Musik beeindruckenden Zahlen hat das IMD sein Archiv geöffnet. Erste Resultate sind diverse veröffentlichte CD-Boxen mit teils völlig unbekannten Audio-Materialien. In hr2-kultur werden sie an vier The Artist’s Corner-Terminen vorgestellt. http://www.hr-online.de/website/radio/
30.04.2017 (Sonntag)
22:00 bis 22:30 | Deutschlandradio Kultur
Musikfeuilleton: „Eine der größten Stimmen unserer Zeit“. Der ungarische Opernsänger Mihály Székely
Von Katalin Fischer. Die Metropolitan Opera wollte ihn auf Dauer verpflichten, die Wiener Staatsoper ebenfalls. Doch Mihály Székely (1901-1963) blieb lieber nur ein Gast auf den Bühnen der Welt. London, Wien, Paris, Glyndebourne, Chicago, New York ließen sich von seinem einzigartigen Bass und seinem eindrücklichen Spiel hinreißen. Heute ist der Ungar Mihály Székely fast vergessen. Nur seine Fans kaufen immer noch seine Platten – egal, was sie kosten.
23:03 | Ö1
Kunstradio – Radiokunst: „The No Land Soundscape Project“ von Joao Castro Pinto
Der aus Portugal stammende Musiker und Künstler Joao Castro Pinto performt „The No Land Soundscape Project“ live im Hörspielstudio des Wiener Funkhauses.
23:04 bis 00:00 | WDR 3
WDR 3 Studio Neue Musik: His Master’s Choice (22): Nicolaus A Huber
Mit Nicolaus A Huber. Mit Ausschnitten aus folgenden Werken: Josef Anton Riedl: Vielleicht-Duo für Performer und Elektronik; Johannes Göhl – Graçiela Paraskevaídis: …y allá andará, según se dice… für 24 Spieler; Nativ Orchestra Cergio Prudencio – Gerhard Stäbler: Den Müllfahrern von San Francisco; Ensemble Modern, Leitung: Paul Daniel – Tom Johnson: Counting Keys I für Klavier; John McAlpine – Stefan Prins: Peel for mixed media; Nadar Ensemble – Martin Schüttler: Ispúgannaja Meschanskaja Pesnja; Nadar Ensemble. http://www1.wdr.de/radio/wdr3/programm/sendungen/wdr3-studio-neue-musik/index.html
seit 1997 chefökonom der kritischen masse und netzbabysitter der nmz.