kopflose zeit vorüber
weniger prominent im öffentlichen bewusstsein als die bierzeltkebbeleien der politik, doch mancherorts noch ebenso verankert ist der aschermittwoch der künstler.
in der kölner kolumba – dem wunderschönen diözesanmuseum von peter zumthor – hat manos tsangaris einen alten brauch wieder belebt. als der aschermittwoch der künste 1950 zum ersten mal in köln veranstaltet wurde, stand er, nach auskunft des veranstalters, „ganz im Zeichen des kulturellen Neuanfangs und stellte die Begegnung der verschiedenen Kunstformen in den Mittelpunkt.“ so auch diesmal. mit „ephemerem“ in musik, kunst und lesungen u.a. von Lina Beckmann, Jennifer Frank, Steffen Krebber, Barbara Köhler, Mark Andre und Bernhard Leitner.
wenn sich kunst solcherart mit dem kultus wieder vereint, muss man nicht erzbischof sein, um sich darüber zu freuen.
Musikjournalist, Dramaturg