Man wundert sich vielleicht manchmal, an welchen Stellen Fussball selbst im kulturpolitischen Bereich plötzlich und unerwartet auftaucht. Zu drastischen Mitteln greift beispielsweise die Filmindustrie.

Der Grenzbereich zwischen lustig und dämlich, zwischen ärgerlich und kreativ ist hier durchaus mehr als fließend. Freunde des absurden Films haben daran bestimmt ihren Spaß. Der Blick zurück zeigt ein bisschen, wie man auf der Klaviatur der Emotion zu spielen versteht, bzw. natürlich mit den gewohnten Mitteln etwas Ungewohntes zu sagen beabsichtigt.

Der Film wie weitere andere haben damals ein bisschen Empörung ausgelöst. Die Werbepsychologen haben aber offenbar herausgefunden, dass so eine Werbung nix bringt. Zumindest lässt sich der Einfluss nicht nachweisen. Die Gefahr einer Nachahmungstat hingegen ist nicht zu unterschätzen. Und damit wird eine Kulturträger selbst (Kino) zum gesellschaftlichen Nachahmer oder Vorreiter – je nach Blick – einer sich brutalisierenden Gesellschaft.
Klar, dass da der Fussball besonders gut taugt (wie in anderen Filmen der Papa hinter Gittern).

Aber was ist denn die Moral des Films? Dass man auch kopflos durchaus ein Leben führen kann, nur eines, wo man eben nicht mehr so gut sieht? Vor allem nicht das Programm, dass man hier vom Kino angeboten bekommt?

  • Sind jetzt „Raubkopierer“ nur besonders dämlich, sich auf dem Fussballfeld einzugraben, wie ein Fussball zu maskieren (weil da ja so viele Bälle rumfliegen) und der Strafstoßpunkt nur besonders gut getarnt ist?
  • Sind jetzt Fussballspieler so besonders dämlich, weil sie einen Kopf nicht von einem Ball unterscheiden können?
  • Sind die Filmmacher so dämlich, weil sie offenbar keine Lebenserfahrung haben (jeder Fussballer würde den Ball vor dem Schuss sch zurechtlegen)?

Unter www.hartabergerecht.de führte man die Initiative weiter. Nur: Welches Bild von Gerechtigkeit bietet dieser Film an, will man das wirklich haben?

PS: Übrigens war es gar nicht mehr so einfach, an die Daten des Filmes heranzukommen. Die Kampagne ist wohl eingestampft. Auf YouTube war nix zu holen, bei MyVideo ging es, aber ohne Möglichkeit der Ansicht auf einem Mobilrechner. Das Internet hat aber so seine Winkel. Zum Beispiel bei achive.org.