Ein Baumarkt bittet seine Mitarbeiter, sich auf Fragen zu Kabelbinder und Sexualpraktiken vorzubereiten. Beyoncé covert sich selbst, und eine Motette aus dem 16. Jahrhundert erreicht den Höhepunkt der Britischen Klassik-Charts.

Angefangen hat all dies nicht mit Adornos Aufsatz „Über den Fetischcharakter in der Musik…“, sondern mit Erika Leonard, die sich, in einem Twilight-Fan-Portal, eine Liebesgeschichte für die Teenagerjahre der beiden Protagonisten ausgedacht hatte. Später wurde daraus die Literaturverfilmung 50 Shades of Grey, welche am Valentinstag in die Kinos kam.

Neben dem offiziellen Soundtrack des Filmes, wurde auch ein Classic Album veröffentlicht, welches Klassische Musik enthält, auf die das Buch Bezug nimmt:

Various Artists – Fifty Shades of Grey - The Classical Album

Various Artists – Fifty Shades of Grey – The Classical Album

Als Johann Sebastian Bach für Gottlieb Goldberg die Einschlafhilfe – aka Goldbergvariationen – komponierte,  hätte er wohl nie erwartet auf dem Soundtrack eines Mommy Porn zu landen, wie US- Kritiker Erika Leonards Roman bezeichnen. Er hätte wohl eher seine Matthäus-Passion vorgeschlagen.

Wer jetzt denkt, endlich das E-Musik-Pendant zum sexy Soul von Al Green kaufen zu können – um das private Passionsspiel mit der Liebsten zu untermalen – muss leider enttäuscht werden: Zu Peitschenhieben passt das Album nicht.

Zur zweisamen Abendgestaltung inklusive Fessel, Klebeband und Peitsche empfehle ich:

Ravels Klavierkonzert in G-Dur, welches mit einem Peitschenhieb beginnt, Händels Matthäus-Passion

und

Haydns 94. Sinfonie mit dem Paukenschlag.

Diese Liste darf gerne erweitert werden!