In meinem Facebookprofil habe ich vor kurzem ein Video aus Oldenburg im Rahmen des Bahnklangs verlinkt, das den Trompter Paul Hübner bei seiner Arbeit zeigt. Er spielt Carlos Sandovals „Qu/Bahnhof“). Ein außerordentlich schönes Dokument, gedreht von Niko Samias.

[youtube GGWZNpybgAY&hd=1]

Daraufhin äußerte sich der Musikkritiker Max Nyffeler zu diesem Stück so:

Gut gemachtes Video! (Schnitte auf Bahnfahrt, Modelleisenbahn, klarer Soundtrack etc.) Aber mir tut ehrlich gesagt der Trompeter leid. Eine Allegorie auf die traurige Situation der neuen Musik. Der müht sich ab und schlürft sogar bakterienverseuchtes Wasser, um Aufmerksamkeit zu erregen, aber die meisten Leute schauen gar nicht hin (von Hören nicht zu reden). Irgend etwas scheint mit der „Vermittlung“ doch nicht so richtig zu klappen. An was liegt es? Am dummen Publikum?

Darauf entsponn sich eine Diskussion zum Thema, wie wichtig Hören überhaupt beim Wahrnehmen Neuer Musik sei. Ich meinte,

Ist die Situation wirklich so traurig. Ich finde das hier sehr entspannt. Mit dem Hören hast du aber wieder meine Zustimmung. Das war eine gute Show! Zugehört habe ich da dann auch nicht mehr. Aber das finde ich legitim. Man muss auch mal vom Tonbewusstsein der Neuen Musik abrücken. Es geht doch nicht nur um Klang beim Klingen!

Die Diskussion ging noch weiter. Aber vielleicht haben die Leser hier dazu auch etwas beizutragen, würde mich jedenfalls freuen. Welche Bedeutung ist dem Hören bei der Wahrnehmung (Neuer) Musik beizumessen? Und ist die Situation wirklich „traurig“?