Es gibt ja Zeitschriften für alles! Landlust, Computertechnik, Dieselmotoren, Neue Musik oder Kirchenmusik. Aber nicht für Küchenmusik. Dabei ist dies ganz sicher ein Markt, der erschlossen werden müsste.
Denn eine Küche hat fast jeder. Und singen kann auch (fast) jeder. Die Küche ist das Zentrum des gesellschaftlichen Lebens, wie man es von unendlich vielen Studi-Parties kennt. In die Küche ziehen sich alle zurück. Denn Essen und Musikmachen: eine wunderbare Kombination. Gut, vielleicht braucht man da keine Zeitschrift. Denn auch für Kräuter, Kekse und Klinkerverputz braucht es das nicht wirklich. Wenn denn nur die Tradition stimmt. Und die stimmt leider nicht mehr so.
Selbst im Bereich der neuen Musik ist Küchenmusik prominent vertreten. Moritz Eggert machte mal was mit Essen.
Und auch die erste Popakademie hat sich des Themas angenommen. Ein Klassiker, der aber doch ein bisschen zu sehr auf Effekte setzt.
Zurück zu den Anfängen. Vor dem Essen oder nach dem Essen, da ist die Laune gut und da werden die Gefühle schon mal rausgelassen.
Ein Ausblick muss auch möglich sein. Küchen, Klo und Wohn- und Schlafzimmer, voll gemusikt beim Klangrausch der Blogmitautoren Philipp Krechlak und Holger Kurtz von „Musik mit allem und viel scharf“. A House Full Of Music. Klangrausch.
PS: Kleiner Nachtrag.
Zunächst dachte ich, na, für ein Klavier dürfte eine Küche nicht so geeignet sein. Zumindest Schimmel in der Küche kommt nicht so gut. Irrtum. Im Spiegel von 1992 berichtet Dave Brubeck:
Früher, als sie noch klein waren, stand in Brubecks Küche ein Piano. „Da haben die Kinder etwas Sinnvolles zu tun, während sie aufs Abendbrot warten“, sagte Dave damals. [Quelle]