Längst ein Klassiker, kennt diese Animation von Michal Levy trotzdem wahrscheinlich nicht jeder. Muss man ja auch nicht. Der Film ist von 2002 und selten zu sehen (hier aus dem Cache bei Google in hoher Qualität). Denn bald nach Veröffentlichung gab es offenbar Probleme mit den Rechten an der Musik. Und das ist sehr schade gewesen. Im Prinzip wäre es möglich gewesen, sich den Film mit der Musik selbst zu synchroniseren.

Das Problem scheint aber mittlerweile behoben, der Klassiker des Jazz ist auch kein Filmklassiker – und wer sich gerne mal schwindlig spielen lassen will, kann sich eine andere Version von Giant Steps in animierten Noten ansehen.

Die neuen Animationen sind allerdings auch nicht von schlechten Eltern, effektvoll und technisch herausgeputzt. Chopin:

Aber da ist das Prinzip, so wirkungsvoll doch zugleich beliebig. Welche Musik man auch unterlegt, es funktioniert wie eine Raufaser-Tapete – oder wie im klinisch reinen Raum.

Traditonell wäre eher an die frühen Filmexperimente von Ruttmann, Hans Richter u.a. aus den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts zu denken. Gleichwohl wirken die in Musik und Bild so erstaunlich ungebunden.

Oder wie bei Hans Richter 1921, wo man gleich sowieso auf Musik verzichtet hat, weil man den Film selbst als Musik aufzufassen hat.

Oder Viking Eggling …:

Von den Giant Steps von Coltrane ist es gar nicht so weit zurück zum Beginn der abstrakten Filme der 20er Jahre und in etwas so lang hin bis zu Levy Realisation. 1920 / 1960 / 2000.