In einem Beitrag auf ARTE widmete man sich der Frage des Wartens. Dabei wurde ein französischer Philosoph (Nicolas Grimaldi) von Raphaël Enthoven interviewt, der unter anderem sagte (ich zitiere aus der Erinnerung),
Genuss, den man nicht teilen kann, kann man nicht (so gut) genießen.
Auch wenn es in der Philosophie mit dem erinnerten Zitieren etwas hakelig ist, denn in Philosophie geht es ja gerade um die Nuancen, müsste es so gewesen sein. Er sagt:
Ein nicht geteilter Genuss, ist kein Genuss. (Minute 17:17)
Er erwähnte das Essen, wenn man alleine isst. Das sei weniger angenehm als dies in der Runde zu tun. Das kann ich sofort bestätigen. Aber dann dachte ich an die Musik. Die Musik kann ich sehr wohl genießen, selbst wenn ich es allein tue. Ich muss das nicht mitteilen, um in den vollen Genuss zu kommen.
Vielleicht stimmt aber doch Grimaldis These und meine Dissenz dazu. Denn vielleicht kann ich diesen Genuss der Musik in mir selbst teilen. In mir mit mir. Auch in anderen Fällen der Kontemplation, beim Betrachten von Kunstwerken der Bildenden Kunst oder beim Lesen von Büchern, geht dies ja doch auch sehr gut allein. Gruppen-Kontemplation scheint mir immer etwas zwangig.
Vielleicht ist es aber auch ganz anders.
Und die zweite Frage, die ich mir stellte: Es ist aber schon interessant, dass es offenbar ein ganz besonderer Genuss ist, Musik zusammen mit mehreren zu hören, die das Mithören dann teilen. Also die Frage: Wie ändert sich Musik eigentlich, wenn man sie allein oder in der Gruppe zu hören bekommt. Ist das „Wesentlich?“