Diese verdammten Amis! Seit Jahren machen sie unsere europäische Kultur kaputt. Fast Food, Kreditarte, Internet, Jazz, Popmusik, Rock ’n Roll. Das hat sich offenbar auch die Vorsitzende der AfD in Sachen, Frauke Petry, gedacht. Alternative für Deutschland, Alternative für was? Die suchen keine Alternative für Deutschland sondern für Nicht-Deutschland. Zum Beispiel für den Geburtstags-Klassiker „Happy Birthyday“. Darüber berichten die Gazetten, ob FAZ oder WELT.

„Wir treten dafür ein, dass die deutsche Sprache gepflegt wird“,

soll sie in der BLID-Zeitung gesagt haben. Ob sie damit des Pudels Kern getroffen hat?

Ich fürchte: eher nicht. Denn auch in deutscher Sprache kann man ganz schön viel Mist pflegen. Es ist ja nicht so, dass in bestimmten Zeiten des Deutschen Reiches gut in deutsch gesprochen wurde. Die Lingua Tertii Imperii, die Viktor Klemperer darstellte, ist davon nur eine. Jedes Jahr haben wir insbesondere deutschsprachige Unworte, die gekürt werden. Wie zum Beispiel: „national befreite Zone“, „freiwillige Ausreise“ oder „ausländerfrei“. Aber lassen wir das mal außen vor, das ist ein schwieriges Thema mit diesem National-Deutsch.

Sie hat natürlich andererseits vollkommen Recht: Es gibt soviel deutsche Literatur, da muss man wirklich nicht aufs Fremdsprachige schauen. Vor einigen Jahren hat dies Peter Rühmkorf in „Über das Volksvermögen – Exkurse in den literarischen Untergrund“ (Reinbek bei Hamburg, 1967) gesammelt und kommentiert. Ein paar Beispiele:

Goethe sprach zu Schiller
Hol aus dem Arsch nen Triller
Schiller sprach zu Goethe
Mein Arsch ist keine Flöte (Seite 56)

Oder

Nichts ist ewig
Nicht ist groß
Auch das Braune
Wird man los (Seite 180)

Oder

Deutschland Deutschland über alles
Über alles in der Welt
Und wenn’s oben ist dann knallt es
Daß der Scherben runterfällt. (Seite 164)

Freuen wir uns also mal wieder auf gut deutsche Reime allerorten, vorzugsweise bei den -tümlern der aus der Alternative (was für ein schönes deutsches Wort auch!) für Irgendwas.