Heute landete der Hinweis auf einen Impulsvortrag von Tobias Ruderer in meinem Postfach. Ruderer ist Mitmacher bei „VAN“. Den hat er in Weikersheim gehalten, auf Einladung der jeunesses musicales, anläßlich von „schüler komponieren“. Es steckt dabei mit einer selten so wahrzunehmenden Ernsthaftigkeit das Terrain seine Magazins aber auch der Zukunft der Nichtpopmusik ab. „Formlos auf die Spitze treiben“ steht im Titel. Und man wird sich mit dem Text auseinandersetzen müssen, hoffentlich eher freiwillig.

Denn den Machern von „Van“ kann man unterstellen, sie haben von Musik allerlei Ahnung, sind aber typische seilschaftlose Gesellen. Vertreten keine Schule, keine normative Ästhetik etc. Sie sitzen nicht als Rad im Betriebe.

Auf den Text werde ich hier aber erst einmal noch nicht eingehen. Sondern darauf, dass ich ein Fan von „Van“ bin. Und ich mich immer gefragt habe, warum das wohl so ist. Es ist eben die Tatsache, dass sie sich ihre Welt wünschen können. Sie können machen, was sie interessiert. Nicht wie bei ZEIT und FAZ, wo das vielleicht formal stimmen mag, die aber irgendwie dann doch ihr Format erfüllen müssen. Die Motivation zum Blattmachen kommt bei VAN nicht daher. Ruderer spricht von den Erfahrungen, die man teilen und übermitteln möchte. Aber die Onkels und Tanten aus den den großen Zeitungen und Rundfunkanstalten, die VAN hochloben (oder hoch loben), helfen dabei wenig. Das ist allenfalls Parfum in der Lebensgosse, ähnlich wie bei manchen Komponisten, die man toll findet, deren Musik man aber nicht gerne hören möchte. Aber ich lenke ab und werde inhaltlich, was ich noch nicht will. Denn ich kann VAN noch nicht beurteilen, weil ich noch gar nicht über das formale hinaus weiß, was ich daran mag und auch nicht mag.

Was ich mag und was ich anfangs affig fand ist der Titel „VAN“. Und damit einhergehend, die Assoziation an den großen Wuschelkopf der Musikgeschichte. Und dass dieses VAN zu gleich eben der Rest davon ist. Zugleich: Wie spricht man das aus? Ruderer sagt wie das englische „Fun“. VAN ist dann auch noch ein FANzine für …. Also viel Raum in wenig Buchstaben.

VAN - Logo

VAN – Logo

Im Logo ist dabei das „V“ auch als musikalische Zeichen sowohl für crescendo oder dekrescendo lesbar (um knapp 90 oder 270 Grad gedreht. Oder als Betonungs-Zeichen oder als Aufstrich (oder Bogenspitze). Das „N“ erscheint als ineinandergewachsenes de-(crescendo)-Zeichen. Und die drei Buschstaben zusammen werden wie zum „V“ – wie Victory. Aber das mag zu weit gehen.

Im Vortrag von Tobias Ruderer ist aber ein Text als Grafik eingesetzt, der das VAN nun in neuer Konstellation bringt. Wie in einem Rätselheft, wo man kreuz und quer Worte erkennen soll. Van ist nämlich Bestandteil der aVANtgarde. Und das finde ich wirklich toll zusammengedacht. Und zusammengelacht. Eigentlich wollte ich nur das sagen. Mehr nicht.

Fungarde

Fungarde

Dass man da drunter dann ARD lesen kann, sollte einen nicht so sehr verwirren. Überhaupt kann man da viel drin lesen von der ANT (Ameise) über eine Speise, die GAR wird bis zum Vornamen AVA oder dem Königreich gleichen Namens. Ava(nt)Gard(n)e(r). Na wahrscheinlich noch anderes.