Nichts ist das, was es ist. Alles ist anders. Das Internet vergisst nichts, aber es merkt (sich?) auch nichts. Manchmal ist es besser als es scheint. Auch wenn es nur scheint und nicht ist.

https://twitter.com/mmauvs/status/633676935223230464

Die Bayreuther Festspiele, Sie wissen was das ist, hatten dieses Jahr ihre Social-Media-Initiative gestartet. Die, die in diesem Gebiet bislang wirklich nichts gemacht haben, deren Kontakt-Schiene einigermaßen knapp ist,

Das einzige Telefon in Bayreuth. Screenshot

Das einzige Telefon in Bayreuth. Screenshot

die machen jetzt im bunten Twitterreigen mit? Das Erstaunen war groß, aber doch nicht so groß, dass es unmöglich erschien. Und so twitterte Bayreuth zu den Festspielen. In kurzer Zeit kamen über 700 Follower. Es ging betont locker dabei zu. Machte Laune. Toll gemacht, Bayreuther Festspiele.

Und dann stellte sich heraus? Das waren die gar nicht, sondern die von @mmauvs. Denn die Bayreuther Festspiele machen nichts. Was aber möglich wäre und noch ist, dass hat dieser Fake-Account durchaus gezeigt.

Unter dem Hashtag „Why I Love Wagner“ zum Beispiel.

Oder wo man mal Wagner-Zitate, kuriose, normale, irgendwelche unter #BFQuote einsammelte. Beispiel:

Also, es war ganz schön was los. Informationen zu Fernsehmitschnitten, Live-Übertragungen im Funk etc. Die Sache war gut gemacht. Wer sich da getäuscht fühlte, war es eigentlich ja gar nicht. Es war eher eine Studie in: Was wäre, wenn … die Bayreuther Festspiele twittern würden.

Es fällt darum schwer, zu sagen, es war ein „Fake“ oder „Satire“ nur. Eigentlich ist die Erkenntnis ganz simpel: Man kann mit etwas Elan, Witz und Esprit durchaus auch die ehrwürdigen Bayreuther Festspiele ins Netz führen. Es muss halt nur jemand machen. Umso erstaunter nimmt man zur Kenntnis, dass möglicherweise die Bayreuther Verantwortlichen es nicht so sehen.

Was soll da ein Anwalt ausrichten, warum geht man nicht einfach auf die eifrigen Helfer zu und dankt ihnen für die Arbeit. Wahrscheinlich alles halb so wild, wenn die Bayreuther darüber nachdenken. Nächstes Jahr sollen die Macher einfach einen honorierten Job erhalten und den Twitter-Account betreuen.

Volle Zustimmung!

Das Ich ist im Netz manchmal das Andere. Und das Andere ist gelegentlich auch das bessere Ich.