Blogs kommen und gehen. Auch in einer Zeit, in der man eigentlich die Hoch-Zeit dieser Spielart des Netzes als vorbei wähnt. 2002 bis 2007 war die Deutschland, bevor die Kommerzialisierung auf der einen Seite und die Microblogger-Dienste wie Twitter und „das“ soziale Netzwerk Facebook die Menschen mehr und mehr gebunden haben.

So geht auch die GEMA neue Wege und legt ihr Blog flach – es ist wie vom Erdboden verschwunden. Es ist weg! Wer noch in Erinnerungen schwelgen will, muss dies über Internetarchive machen.

Neu im Spiel sind dagegen: Heike Matthiesen, Manuel Brug und eine Überraschung!

No.1

Gitarrablog: Heike Matthiesen über klassische Musik, Social Media und Gitarre

„Es gibt immer wieder so viel zu sagen, das nicht in einen schnellen Tweet passt oder nicht nach ein paar Tagen in den unendlichen Weiten von Facebook verschollen sein sollte. Und die Resonanzen aus den unterschiedlichsten Ecken auf den Mitschnitt vom Twittwoch zeigen mir, daß es zwar im Verhältnis zu meinen Musikvideos eine kleine Zahl an Zuschauern hat, aber diese 100% genau wußten, warum sie es sehen wollten.“

Jetzt muss Sie aber auch ein bisschen zulegen! Mit einem Eintrag ist es nicht getan :) Aber Respekt: Schon 13 Kommentare! Warum machst Du nicht einfach als Autorin im Sperrsitz mit, frage ich in aller Öffentlichkeit. Das wäre schön für uns und vielleicht auch für Dich!

No. 2

Brugs Klassiker

Manuel Brug von der WELT hat ZEIT.

„Klassik mag keine Millionenklicks generieren, aber nach wie vor sind mehr Besucher in den deutschen Theater- und Opernhäusern zu finden als in den Bundesliga-Arenen. … Es ist kein Zufall, dass ich heute als erster Musikjournalist einer der großen deutschen Tageszeitungen mit diesem Blog starte.“

Ich kann diese Aussage im Moment nicht überprüfen oder nachvollziehen. Aber wenn er das sagt, wird es schon stimmen. Man muss nur die Rahmenbedingungen gut wählen: „große deutsche Tageszeitung“ (da gibt es ja nur eine) und „Musikjournalist“ (ist er denn ja wohl). Nein, wirklich. Er haut in die Tasten, dass das nicht mehr Blei gewordene Wissen nur so spraddelt. Gut so. Ein Output von über einem Beitrag pro Tag. Ich finde das gut.

Aber es scheint ja auch ein bisschen an der Zeit. Denn auf einem besonderen Gleis befindet sich noch ein Blog, das des Van-Magazins.

No. 3

Van Magazin Blog

Das können wir hier nicht mal so hoppladiepeng besprechen. Dafür muss ein eigener Eintrag her. Aber, dass zum Beispiel Moritz Eggert dort schreibt, der Master Of Mind des BadBlogs Of Musick der nmz ist schon mal sicher kein Fehler. Und, dass man sich auch weniger properer Themen annimmt wie in Wendelin Bitzans Blick aufs Musikstudium, soll schon mal positivst erwähnt werden. Aber man muss dabei nicht wie der Kollege Volker Hagedorn von der ZEIT in eine permanente Lobumnachtung fallen, finde ich. Aber kann man Hagedorn es verübeln, sich Hoffnungen auf einen neuen Arbeitsplatz beim VAN Magazin zu machen? Wohl nicht. Denn, das soll auch mal wirklich positiv Erwähnung finden: Hagedorn verlinkt tatsächlich auf andere Websites, eine ganz selten gewordene Eigenschaft und Möglichkeit des Netzes.

PS

Der Hagedorn hat immerhin in seinem Aufsatz zu VAN die nmz der Erwähnung für Wert befunden. Danke.

„Unangenehme Fragen stellt am ehesten die Website der Neuen Musikzeitung, die freilich mit dem Charme eines Verbandsblatts daherkommt.“

Danke für diesen halberwegs vergifteten Amorpfeil. Das klingt wirklich so wie: Liest man besser aufm Klo – Darm mit Charme. :) Er hat ja auch nicht ganz Unrecht, zumindest was VAN angeht. Die Website der „ZEIT“ stellt ja auch mal ab und zu unangenehme Fragen. Mit dem Charme eines seit 1996 von Holtzbrinck abhängigen Blattes unter der Fuchtel eines halbwegs begabten Chefredakteurs. Ach hören Sie mir auf mit diesem Focus Pokus.

PPS

Aber wir kommen dafür fast ohne Fotos aus der Stockfoto-Grube aus. Müssen nicht auf fotolia und picture alliance etc. pp. verweisen. Ein echtes Autoren-Blog, durch und durch.