Es ist ja sehr still geworden um die GEMA. Die Sache mit YouTube ist zwar nicht geklärt, liegt aber auf Eis. Das Ende der alten in die Irre führenden Sperrtafeln war längst beschlossen. Und nun: Titeln einige Gazetten, die GEMA unterstütze die IS, also indirekt, nicht persönlich, denn der Rapper Cuspert ist Mitglied der GEMA. Und er ist aktiv bei der IS.

Oh, jetzt muss der Reflex der Übelkeit gleich aufkommen. Denn, um es mal klarzustellen, wir leben hier in einem Staat, in dem ganz klipp und klar allen Leuten gesagt wird, wo sie ihr Geld loswerden dürfen und wo nicht. Herr Cuspert darf seine, wahrscheinlich horrenden GEMA-Tantiemen, nämlich für alles nutzen, nicht aber, um damit auch noch die Organisation IS zu unterstützen. Kaugummis kaufen: ja. Bei C&A shoppen: Ja. Aber nicht Skimasken oder so etwas.

Aber Heise, Bild, Welt und Co finden es eben Bullshit, dass er überhaupt etwas erhält und seine Kinder und seine Enkel. Ich würde also der GEMA dirket vorschlagen: Lasst Euch unbedingt Nachweise liefern, was mit dem Geld aus euren Erträgen passsiert, sonst setzt es was – bzw. sonst gibts eben nüscht. Und kommt uns nicht mit Rechnungen über 20.000 Kaugummis, 13 Panzer und 700 Tellerminen.

Dabei haben sie bei Heise doch schon richtig erkannt, Werke werden dann nicht lizenziert, wenn:

„ … maßgeblich sei, „ob das Musikwerk selbst rechtswidrig ist“: Wenn ein Musikwerk auf dem Index der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) lande, werde es „nicht mehr lizenziert“ und von der Ausschüttung ausgeschlossen.“ (Quelle: Telepolis)

Da sind die Sittenwächter mal wieder aufgewacht. Schade, dass auch Telepolis bei diesem dünnflüssigen Enthüllungsjournalismus mitmacht. Hauptsache Klickvieh und mal wieder was über die GEMA. Gegen die GEMA sein bringt Punkte bei den Vorgestrigen. Es gibt anderes, weswegen man der GEMA an Bein pinkeln könnte. „Hallo Herr Mühlbauer (Autor des Artikels bei Telepolis), was machen Sie denn so mit ihren Tantiemen der VG Wort oder ihren Honoraren bei Heise: Bitte aber alles offenlegen – zur Not negativ – was machen Sie mit dem Rest!“

Oder man könnte ja auch mal Cusperts Mutter fragen, warum sie durch das Gebären ihres Sohnes den IS-Terror unterstützt hat; den Döner-Verkäufer in Berlin, Sony für die Kamera mit denen er seine Videos drehen lässt, Nissan für die Trucks. Nee, GEMA ist maßgeblich Terror-Unterstützer. Lächerlich.

Update:

Auch die GEMA hat sich zum „Vorfall“ in einer Pressemitteilung geäußert.

Das Mitgliedskonto von Denis Cuspert ist seit 2009 aufgrund des unbekannten Wohnsitzes gesperrt.Die in den vergangenen Jahren eingespielten Tantiemen, die im zweistelligen bis unteren dreistelligen Bereich liegen, wurden nicht an Denis Cuspert ausgeschüttet.